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Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer Matratze und einer wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle sowie einen Artikel.
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Hintergrund
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Zum Schutz von Allergikern ist bekannt, Matratzen, insbesondere Bettmatratzen, mit einer Matratzenhülle einzuhüllen, die aus einem wenigstens allergenreduzierenden Gewebe hergestellt ist. Das Einführen der Matratze in der Matratzenhülle erfolgt über eine Hüllenöffnung, die insbesondere als Schlitzöffnung ausgeführt ist.
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Sogenannte Allergie-Encasings (Allergiebettwäsche) sind in Deutschland seit mehreren Jahren auf dem Markt verfügbar. Eine Hausstaubmilbe produziert Milbenkot, der das Allergen D1 bzw. D2 je nach Milbenart enthält. Der Mensch reagiert auf diesen Kot allergisch mit erkältungsähnlichen Beschwerden wie Husten, Niesen und weiteren körperlichen Symptomen. Die nächtliche Ruhe ist nicht mehr gewährleistet und die Leistungsfähigkeit als auch die Lebensqualität nehmen rapide ab. Eine Hausstaubmilbenallergie kann zu Asthma führen, wenn der Betroffene den Allergenen ungeschützt über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist. In schweren Fällen kann es zu einem anaphylaktischen Schock und damit auch zum Tode führen. Um diesem vorzubeugen und die Milbenallergie aber auch Neurodermitis durch eine Allergenkarenz zu behandeln, sind Allergie-Encasings auf dem Markt. Eine Textile mit besonders milbenkotundurchlässigen Eigenschaften umhüllt hierbei vollständig eine Matratze bzw. ein Kissen oder einen Deckenbezug.
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Die bisherige Handhabung ist so, dass der Patient seine Matratze vollständig in das Encasing hinein schiebt. Dieses ist entweder an der kurzen Seite mit einem Reisverschluss versehen oder an der langen Seite. Das Encasing ist dabei so gearbeitet, dass möglichst wenig Spielraum zwischen Matratze und der die Matratze umhüllenden Stoff bleibt. Entsprechend mühsam ist das Aufziehen des Stoffes auf die Matratze, zumal das Material nicht dehnbar sein darf und deshalb nicht nachgibt. In Deutschland werden Allergieencasings entweder ganz oder teilweise (abhängig von der Krankenkasse) von den medizinischen Sozialversicherungsträgern erstattet. Allergieencasings sind damit in den ärztlichen Leitlinien ein fester Bestandteil der ärztlichen Versorgung von Allergiepatienten, aber auch von Patienten mit Neurodermitis.
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Problematisch ist die Handhabung vor allem bei großen Matratzen und bei Matratzen, die – wie es heute der allgemeine Trend ist – immer dicker und damit auch schwerer werden bzw. bei amerikanischen Bettgestellen, zum Beispiel Boxspringbetten. Ältere Menschen können ohne fremde Hilfe selbst eine einzelne Matratze nicht in das Encasing bekommen und auch bei großen schweren Matratzen sind in der Regel zwei Personen zum Umhüllen der Matratze notwendig, um den Schutz zu gewährleisten. Das betrifft in dem Fall besonders Alleinstehende und Menschen mit Rückenproblemen. Diese Prozedur muss jedes Mal wiederholt werden, wenn das Encasing (Hülle, Einhüllung) gewaschen werden soll. Bei kleinen Kindern, Menschen, die stark schwitzen oder unter Inkontinenz leiden, ist das Waschen wesentlich häufiger notwendig. Insoweit ist es ein sehr mühsames Unterfangen ein Encasing zu reinigen. Dies führt in der Regel dazu, dass die Encasings nur selten gewaschen werden und sich somit Partikel und andere Verschmutzungen ansammeln. Besonders die vom Menschen jede Nacht abgegebenen abgestorbenen Hautschuppen sammeln sich an, die wiederum einen idealen Nährboden für Milben sind, die sich hiervon ernähren.
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Zudem ist es auch nicht möglich, auf unterschiedliche Jahreszeiten mit unterschiedlichen Temperaturen zu reagieren. Im Sommer mit hohen Temperaturen führt dies zu einem Schwitzverhalten des Patienten, welches sich gerade bei Kindern mit Neurodermitis negativ auf den Heilungsverlauf der Erkrankung auswirkt. Aber auch das Schlaf- und Wohlfühlklima des Patienten wird hierdurch empfindlich gestört und beeinträchtigt. Der schwitzende Mensch schläft unruhig und ist damit nicht mehr in der Lage, sich in seinem Alltag richtig zu konzentrieren und die erforderliche Leistungsfähigkeit zu erbringen.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung mit einer Matratze und einer wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle sowie einen Artikel anzugeben, die eine vereinfachte Handhabung beim Einhüllen der Matratze mit der Matratzenhülle ermöglichen.
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Zur Lösung der Aufgabe ist eine Anordnung mit einer Matratze und einer wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle nach Anspruch 1 geschaffen. Weiterhin ist ein Artikel mit mehreren Hüllenteilen gemäß Anspruch 11 geschaffen. Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine Anordnung mit einer Matratze und einer wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle geschaffen, welche die Matratze vollständig einhüllend aufnimmt. Die Matratze kann ein- oder mehrteilig ausgeführt sein. Die Matratzenhülle ist aus wenigstens allergenreduzierendem Gewebematerial. Die Verwendung eines allergendichten Gewebematerials kann vorgesehen sein. Die Matratzenhülle ist aus Hüllenteilen gebildet, die untereinander jeweils mit einer Verbindung lösbar verbunden sind, so dass die Hüllenteile mittels Lösen der jeweiligen Verbindung voneinander trennbar sind. Die Verbindung zwischen den Hüllenteilen ist von einer Abdecklasche aus wenigstens allergenreduzierendem Gewebematerial überdeckt.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ein Artikel mit mehreren Hüllenteilen geschaffen, die aus einem wenigstens allergenreduzierendem Gewebematerial bestehen und zum Ausbilden einer wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle lösbar miteinander verbunden werden können, wobei mit den mehreren Hüllenteilen sich unterscheidende und jeweils eine Matratze vollständig und formschlüssig umhüllende Matratzenhüllen ausbildbar sind, indem unterschiedliche Kombinationen von Hüllenteilen lösbar miteinander verbunden werden.
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Das Vorsehen einer Matratzenhülle aus mehreren Hüllenteilen, die zum Ausbilden der Gesamthülle lösbar miteinander verbunden sind, ermöglicht es, einzelne Hüllenteile von der Matratzenhülle zu trennen, beispielsweise zum Austauschen durch ein anderes Hüllenteil. Auf diese Weise ist es zum Beispiel ermöglicht, einzelne Hüllenteile der Matratzenhülle zum Reinigen von der Matratzenhülle zu entfernen. Für die Zeit des Reinigungsprozesses kann das entfernte Hüllenteil durch ein anderes Hüllenteil ersetzt werden, welches die Matratzenhülle in gleicher Weise schließt. Die lösbare Verbindung zwischen den Hüllenteilen ermöglicht so eine flexible Handhabung der Matratzenhülle.
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In einer anderen Anwendungssituation kann ein Hüllenteil von der Matratzenhülle getrennt und durch ein anderes Hüllenteil ersetzt werden, um der Matratzenhülle geänderte Eigenschaften zu geben, zum Beispiel hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes, beispielsweise in Sachen Farbgebung. Es können aber auch Hüllenteile ausgetauscht werden, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wodurch beispielsweise unterschiedliche Eigenschaften der äußeren Oberfläche der Matratzenhülle bereitgestellt werden können, zum Beispiel für unterschiedliche Jahreszeiten wie Sommer und Winter.
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Die Matratzenhülle umschließt die Matratze vollständig und formschlüssig.
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Die Matratze kann eine Matratze für ein Liege- und / oder ein Sitzmöbel sein. Die ein- oder mehrteilige Matratze kann in ihrer Gesamtheit eine Kastenform aufweisen.
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Die Hüllenteile können aus demselben oder aus unterschiedlichen Gewebematerialien bestehen. Die Kombination von allergenreduzierenden und allergendichten Materialien kann vorgesehen sein. Allergenreduzierende und allergendichte Gewebematerialien sind als solche in verschiedenen Ausführungen bekannt, zum Beispiel aus dem Dokument
DE 698 23 445 T2 . In einer Ausführung kann das Gewebematerial eingerichtet sein, für allergene Partikel mit einer Größe von mehr als etwa 3 µm nicht durchlässig zu sein.
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Die Matratzenhülle kann aus einem Hüllenoberteil und einem Hüllenunterteil gebildet sein, die mittels der Verbindung lösbar verbunden sind. Das Hüllenoberteil kann eine auf der Deckfläche der Matratze gebildete Liegefläche vollständig überdecken. Das Hüllenoberteil und das Hüllenunterteil können aus demselben oder aus unterschiedlichen wenigstens allergenreduzierenden Gewebematerialien bestehen.
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Das Hüllenoberteil und / oder das Hüllenunterteil können wannenförmig ausgebildet sind. Das Hüllenoberteil oder das Hüllenunterteil können deckelförmig gebildet sein, um das wannenförmige Hüllengegenteil einem Deckel vergleichbar abzuschließen. Hierbei kann die Verbindung zwischen dem Hüllenunterteil und dem Hüllenoberteil entlang umlaufender Kanten der Matratze gebildet sein.
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Die Verbindung kann durchgehend als Reißverschlussverbindung ausgeführt sein. Alternativ kann vorgesehen sein, zumindest einen Teil der Verbindung mittels anderer Verbindungsarten herzustellen, zum Beispiel mittels Klettverschluss und / oder Druckknöpfen.
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Die Verbindung kann sich um die Matratze umlaufend erstrecken. Die Verbindung kann sich auf Seitenwänden der Matratze umlaufend erstrecken. Alternativ oder ergänzend kann eine umlaufende Verbindung zwischen Hüllenteilen hergestellt sein, die auf der Deckfläche, der Bodenfläche und im Bereich von Seitenfläche der Matratze umläuft.
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Die Abdecklasche kann außenliegend an der Matratzenhülle gebildet sein. Alternativ kann die Abdecklasche innenliegend angeordnet sein. Auch eine Kombination von außenliegender und innenliegender Abdecklasche entlang der Verbindung zwischen den Hüllenteilen der Matratzenhülle kann vorgesehen sein.
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Die Abdecklasche kann eine durchgehende Abdecklasche sein. Die Abdecklasche kann sich über Eck- oder Kantenbereiche hinweg durchgehend erstrecken. Bei Verwendung eines Reißverschlusses zum Ausbilden der Verbindung kann eine Extralasche vorgesehen sein, mit der der Verschluss des Reißverschlusses abgedeckt ist.
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Die Abdecklasche kann einstückig mit einem der Hüllenteile gebildet sein. Die einstückige Ausbildung der Abdecklasche mit einem der Hüllenteile kann insbesondere bedeuten, dass die Abdecklasche nicht angenäht und / oder angeklebt ist. Alternativ kann vorgesehen sein, die Abdecklasche mittels Klettverschluss die Verbindung überdeckend an der Matratzenhülle außen anzubringen.
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Eine Deckfläche der Matratze kann als ein bedeckender Abschnitt der wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle als Bettlaken ausgeführt sein. Bei dieser Ausführung kann auf ein zusätzliches Bettlaken verzichtet werden.
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Die Hüllenteile können aus dem gleichen oder unterschiedlichen wenigstens allergenreduzierenden Gewebematerialien bestehen.
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In Verbindung mit dem Artikel, welcher mehrere Hüllenteile aufweist, kann vorgesehen sein, dass die unterschiedlichen Kombinationen von Hüllenteilen, die lösbar miteinander verbunden werden, eingerichtet sind, Matratzen unterschiedlicher Größe vollständig und formschlüssig zu umhüllen. Auf diese Weise kann ein Verkaufsartikel bereitgestellt werden, der dem Benutzer eine Art Bausatz von Hüllenteilen bereitstellt, die flexibel miteinander kombinierbar sind, um eine Matratzenhülle für Matratzen unterschiedlicher Größe herzustellen. Im Fall der Ausbildung der Verbindung zwischen Hüllenteilen mittels Reißverschluss sind die an den Hüllenteile vorgesehenen, hälftigen Reißverschlussteile eingerichtet, derart, dass zum Ausbilden der unterschiedlichen Matratzenhüllen entsprechende Hüllenteile über die Reißverschlussverbindung miteinander verbunden werden können. Der Benutzer kann so flexibel auf unterschiedliche Höhen reagieren.
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Es kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei der Hüllenteile einer Matratzenhülle mit einer elektronischen Kennung versehen sind, beispielsweise das Hüllenoberteil und das Hüllenunterteil. Die elektronischen Kennungen, die beispielsweise mit einem Chip gebildet sein können, sind eingerichtet, für eine Nahfelddatenkommunikation, derart, dass die elektronischen Kennungen an verschiedenen Hüllenteilen elektronische Daten miteinander austauschen, um dann mittels drahtloser Datenkommunikation, zum Beispiel über ein WLAN, eine elektronische Nachricht an eine Servereinrichtung zu übermitteln. Die elektronische Nachricht kann anzeigen, dass die mit der jeweiligen elektronischen Kennung versehenen Hüllenteile in geringem Abstand zueinander angeordnet sind (Datenkommunikationsbereich), was als Anzeige auswertbar ist, dass die Hüllenteile zum Ausbilden einer Matratzenhülle eingesetzt sind. Auf diese Weise kann beispielsweise im gewerblichen Bereich, zum Beispiel in einem Hotel, eine Nachricht an die zentrale Servereinrichtung gesendet werden, die anzeigt, dass eine vom Gast vorab bestellte Art der wenigstens allergenreduzierenden Matratzenhülle für das von ihm zu belegende Zimmer bereitgestellt ist. Eine solche Nachricht kann alternativ oder ergänzend an den Gast übermittelt werden, beispielsweise mit einer SMS oder einer Email. Der Gast kann diese Information über ein mobiles Gerät empfangen, zum Beispiel sein Mobilfunktelefon. Elektronische Kennungen für eine solche Funktionalität sind als solche in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, zum Beispiel als Chipbauteile für die Nahfelddatenkommunikation. Ein Nutzer (Gast; Hotel) kann in diesem Zusammenhang eine Software-Applikation nutzen, um die Information betreffend die Matratzenhülle auszuwerten. Zum Beispiel könnte dem Gast eine Nachricht übermittelt werden, dass die bestellte Matratzenhülle nun bereitsteht. Hierauf könnte der Gast dann einen online Bezahlvorgang in an sich bekannter Art und Weise ausführen, wahlweise nachdem ihm mit der Nachricht eine Zahlungsaufforderung zugegangen ist.
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Da Benutzer in der Regel nur Matratzen austauschen und nicht gesamte Bettgestelle und diese Matratzen dem Trend zufolge dann höher ausfallen, kann er dem Baukastenprinzip folgend nur das obere Hüllenteil hinzukaufen und das untere Hüllenteil weiterhin nutzen. Bislang waren Krankenkassen verpflichtet, dem Benutzer eine komplett neue Matratzenumhüllung zu Lasten der Versichertengemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Jede Änderung der Matratzenhöhe führte daher zu einem erneuten Leistungsanspruch. Die vorgeschlagene Matratzenhülle kann den Sozialversicherungsträgern hohe Kosten ersparen, da auch bei einem Wechsel der Matratzenhöhe das wesentlich preiswertere das Hüllenoberteil nur ausgetauscht werden muss, da dies auch nur die Hälfte an Stoffverbrauch beinhaltet und die Hälfte an Näharbeit im Vergleich zu den bisherigen Lösungen.
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Auch im Hotelbereich ist der Einsatz von Allergieencasings (Matratzenhüllen) mittlerweile vorgeschrieben. Die meisten Hotels stellen ihren Gästen diese Encasings jedoch wegen des bislang umständlichen Verfahrens und dem zeitintensiven Wechseln der Encasings nicht zur Verfügung. Wenn Hotels dies tun, dann handelt es sich meist um teure Hotels, die sich die Mehrzahl der Bevölkerung nicht leisten kann. Besonders Familien mit Kindern sind auf preiswerte Hotels angewiesen. Mit der Matratzenhülle ist dies nunmehr auch für Hotels jeder Preiskategorie wirtschaftlich möglich, allergikerfreundliche Zimmer anzubieten. Alle Hotelbetten können mit einem Hüllenunterteil ausgestattet werden. Nur dann wenn ein Gast eine entsprechende Milbenallergie dem Hotel mitteilt kann das Hotel sehr schnell und einfach reagieren und das im Baukastensystem vorhandene Hüllenoberteil auf das Bett des Gastes aufbringen. Alleine dieses Oberteil muss in Zukunft gewaschen werden, was wiederum Kosten beim Hotel einspart und zusätzlich auch weniger umweltbelastend ist. Dieser Service ist jedem Hotel ohne Zeitverlust nunmehr möglich und verschafft dem Hotel einen zusätzlichen wirtschaftlichen Vorteil und dem allergiegeplagten Gast die Gewissheit, immer in einem allergikergeeigneten Bett zu schlafen. Diese Encasings können dann sowohl im Kaufverfahren für das Hotel aber auch im Leasing oder Mietverfahren oder sogar im sogenannten „Pay per Use“ Verfahren angeboten werden.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Anordnung mit einer Matratze und einem Hüllenoberteil und einem Hüllenunterteil, mit denen eine wenigstens allergenreduzierende Matratzenhülle ausbildbar ist, und
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2 eine vergrößerte Darstellung eines Abschnitts einer Matratzenhülle mit geschlossenem Reißverschluss.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einer Matratze 1, die im dargestellten Beispiel als eine Liegematratze ausgeführt ist. Unterhalb der Matratze 1 ist ein Hüllenunterteil 2 einer Matratzenhülle 3 gezeigt, welches in der dargestellten Ausführungsform wannenförmig gebildet ist. Die Matratzenhülle 3, die aus einem wenigstens allergenreduzierendem Gewebematerial ist, kann auch als Encasing bezeichnet werden. An den Hüllenunterteil 2 verläuft entlang eines oberen Rands 4 umlaufend ein Reißverschlussteil 5.
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Oberhalb der Matratze 1 ist ein 1 ein Hüllenoberteil 6 gezeigt, welches ebenfalls wannenförmig gebildet ist. Entlang eines Rands 7 verläuft umlaufend ein Reißverschlussteil 8, welches passend zum Reißverschlussteil 5 an dem Hüllenunterteil 2 ausgebildet ist.
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Zum Herstellen einer die Matratze 1 vollständig formschlüssig aufnehmenden Matratzenhülle 3 werden das Hüllenunterteil 2 und das Hüllenoberteil 6 mittels einer Reißverschlussverbindung miteinander verbunden. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Abschnitts 9 der Reißverschlussverbindung. Es ergibt sich, dass ein Schiebergriff 10 im geschlossenen Zustand der Reißverschlussverbindung mit einer Verschlusslasche 11 überdeckt ist. Dem umlaufenden Reißverschluss ist eine Abdecklasche 12 zugeordnet, die die Reißverschlussverbindung, welches auf Seitenflächen 13 der Matratze 1 umlaufend gebildet ist, umlaufend abdeckt. Die Abdecklasche 12 ist bei der gezeigten Ausführungsform einstückig mit dem Hüllenoberteil 6 ausgeführt.
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Bei der vorgeschlagenen Matratzenhülle 3 entfällt das komplizierte und aufwendige Hineinschieben der Matratze oder gegebenenfalls auch schwerer Oberbetten durch eine Hüllenöffnung. Zudem können die besonders bei amerikanischen Betten, wie Boxspringbetten, verwendeten Topper einfach auf die Matratze aufgelegt werden. Dadurch können auch in einem Ehebett zwei separate Matratzen genutzt werden, die mittels eines aufgelegten Toppers verbunden werden. Dies war bislang nicht möglich, da es fast unmöglich war zwei Matratzen in eine wenigstens allergenreduzierende Matratzenhülle zu „bugsieren“ und diese dann durch den Topper zu verbinden. Patienten mussten damit den Topper entweder eigenständig mit einem Encasing versehen oder zwei einzelne Hüllen kaufen und auf den Topper verzichten.
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Mit dem durch einen den Reisverschluss von innen überdeckenden verstärkten Seitenrand schmiegt sich diese „Matratzenwanne“ perfekt an die Matratze und gegebenenfalls einen Topper an und schützt den Patienten auf diese Weise davor, dass Milben und Milbenallergene von unten in seine Matratze gelangen oder vorhandene Allergene aus der Matratze hinaus können.
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Durch die Trennung der Hüllenteile, zum Beispiel in Hüllenoberteil und Hüllenunterteil, kann ein Basishüllenteil einfach auf den Lattenrost aufgelegt werden und die Matratze nur mit einem kurzen Anheben daraufgelegt beziehungsweise geschoben werden. In der Regel ist dies auch allein möglich oder kann einfach und schnell auch bei großen Matratzen geschehen.
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Je nach Matratzenstärke wird in einer Ausführung das passende Hüllenoberteil auf die Matratze gelegt und wird mittels des universell auf jede Base passenden Reißverschlusses verschlossen. Die umlaufende angenähte Schutzlasche zur Verstärkung der Seitenränder verdeckt den Reißverschluss so, dass keine Milbenallergene durch den Reißverschluss nach außen dringen können und Hautschuppen des Menschen nicht als Nahrung für die Milben in das Innere der Matratzenhülle gelangen. Die beiden Enden des Reißverschlusses – dort wo der Zipper und das Reißverschlussende zusammenstoßen – können mit einer separaten Schutzlasche von außen versehen sein, so dass diese Teile auch nicht auf der danach überzuziehenden Bettwäsche wie ein Spannbettlaken scheuern können. Der Patient schließt nur noch den besonders sicheren und einfach zu bedienenden Reißverschluss rund herum.
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Zum Waschen kann der Reißverschluss innerhalb von 30 Sekunden einfach gelöst werden, um das Hüllenoberteil (Top) abzunehmen und zu waschen. Die schwere Matratze muss nicht vollständig aus der Matratzenhülle entfernt werden und damit nicht umständlich angehoben werden. Auch beim Anheben und Wenden der Matratze können Allergene aufgewirbelt werden, die beim Einatmen beim Allergiker Beschwerden verursachen. Dies wird durch die Erfindung verhindert.
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Mit dem flexiblen System ist es nunmehr in einer Ausführung auch möglich, für den Winter einen dickeren Stoff im Bereich des Hüllenoberteils zu verwenden und im Sommer einen dünneren Stoff, um damit schwankenden Temperaturen Rechnung zu tragen und ein optimales Schlafklima zu gewährleisten. Es wird einfach nur das Oberteil ausgetauscht, der Patient kann angenehm schlafen und schwitzt im Sommer nicht in seinem Encasing.
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Auch beim Kauf einer höheren Matratze kann das Hüllenunterteil weiterhin verwendet werden. Durch den universell einsetzbaren Reißverschluss ist es möglich, jedes Oberteil auf die vorhandene Basis aufzubringen, um damit flexibel auf die neue Matratzenhöhe zu reagieren. Der Patient spart sich die Neuanschaffung der Matratzenhülle und erneut das mühsame Beziehen der Matratze. Das ansonsten überflüssig gewordene komplette Hülle würde über den Müll entsorgt. Die längere und flexiblere Nutzbarkeit der Matratznehülle schont somit auch die Umwelt.
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Besonders für Kinderbetten ist die Technologie gut geeignet, denn sie ist schnell ausgewechselt und gewaschen. Damit ist gewährleistet, dass sich Milbenallergene nicht über einen längeren Zeitraum ansammeln und so trotz einer Matratzenhülle zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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