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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messkupplung für fluidische Systeme zur Erfassung von innerhalb des fluidischen Systems herrschenden Systemzuständen, umfassend ein an einen Bestandteil des fluidischen Systems anschließbares Kupplungsgehäuse für eine Messeinrichtung.
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Solche Messkupplungen werden in der Regel an das fluidische System angeschraubt, so dass das Innere des Kupplungsgehäuses unter Leitungsdruck steht. Eine mit der Messkupplung verbindbare, insbesondere über ein an dem Kupplungsgehäuse ausgebildetes Anschlussgewinde aufschraubbare Messeinrichtung kann die Systemzustände, wie beispielsweise Arbeitsdruck und/oder Temperatur bestimmen. Hierzu kann insbesondere in dem Kupplungsgehäuse ein federbelastetes Rückschlagventil ausgebildet sein, welches durch die auf das Anschlussgewinde aufgeschraubte Messeinrichtung gegen seine Federkraft verschoben werden kann.
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Die Messkupplungen werden in der Regel in großer Stückzahl in den fluidischen Systemen verbaut, da es meist mehrere Steuer- und Lastkreise gibt. Oft sind die Messkupplungen an schwer zugänglichen Stellen verbaut, so dass ein Servicetechniker das fluidische System gut kennen muss, um alle notwendigen Messkupplungen aufzufinden. Zudem muss er jede Messkupplung dem entsprechenden Schaltplan des fluidischen Systems zuordnen können. Da die Messkupplungen alle identisch ausgeführt sind und ihnen somit ein klares Unterscheidungsmerkmal fehlt, kommt es bei der Zuordnung der Messkupplungen zu den Schaltplänen gelegentlich zu Fehlzuordnungen, die gegebenenfalls kostenintensive Fehlentscheidungen nach sich ziehen. Es ist daher bekannt, die Messkupplungen zu beschriften oder farblich zu kodieren. Diese Beschriftungen und Kodierungen sind oft nicht dauerhaft haltbar und bei schlechter Beleuchtung nicht immer unterscheidbar. Zudem können diese Kennzeichnungen verdrecken und manipuliert werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Messkupplung und ein Kennzeichnungselement anzugeben, mit denen die Messkupplungen in einem fluidischen System eindeutig dem zugrunde liegenden Schaltplan zuordenbar sind, ohne dass es zu einer Verwechselung oder Manipulation der Zuordnung kommen kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Messkupplung und ein Kennzeichnungselement mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Messkupplung und des Kennzeichnungselements sind in den abhängigen Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei die Merkmale der vorteilhaften Weiterbildungen in technologisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar sind.
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Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch eine Messkupplung mit den eingangs genannten Merkmalen, wobei die Messkupplung ein einen RFID-Transponder umfassendes Kennzeichnungselement umfasst, welches unverlierbar an dem Kupplungsgehäuse angebracht ist und von dem Kupplungsgehäuse nicht ohne Zerstörung entfernbar ist.
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Die Messkupplung weist insbesondere ein genormtes Anschlussgewinde auf, über welches eine Messeinrichtung oder Messgerät an die Messkupplung angeschraubt werden kann, so dass die Messeinrichtung insbesondere über ein in der Messkupplung ausgebildetes Element zumindest einen Systemzustand des fluidischen Systems an der entsprechenden Stelle des fluidischen System bestimmen kann. Über die an die Messkupplung angeschlossene Messeinrichtung können Systemzustände wie beispielsweise Arbeitsdruck und/oder Temperatur des Fluids gemessen werden. Insbesondere ist in dem Kupplungsgehäuse ein federbelastetes Rückschlagventil angeordnet, welches im montierten Zustand der Messkupplung unter dem Leitungsdruck des fluidischen Systems steht und von der Messeinrichtung beim Aufschrauben auf das Anschlussgewinde gegen die Federkraft bewegt werden kann.
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Die vorliegende Erfindung sieht nun insbesondere vor, dass das Kennzeichnungselement als eigenständiges Bauteil unverlierbar an dem Kupplungsgehäuse angebracht ist, wobei das Kennzeichnungselement nur von dem Kupplungsgehäuse entfernt werden kann, wenn es gleichzeitig zerstört wird. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass das Kennzeichnungselement neben der Kennzeichnungsfunktion über den RFID-Transponder noch eine weitere Funktion hat. Da der RFID-Transponder eine einzigartige Identifikationsnummer bereitstellt, ist die Identifikationsnummer ausschließlich der mit dem Kennzeichnungselement bestückten Messkupplung zugeordnet. Die Auslesung der einzigartigen Identifikationsnummer des RFID-Transponders erfolgt über ein entsprechendes, aus dem Stand der Technik bekanntes Lesegerät. Über die einzigartige Identifikationsnummer können dann eine große Anzahl von Informationen mit der entsprechenden Messkupplung, insbesondere elektronisch verknüpft werden. Da das Kennzeichnungselement zudem nicht zerstörungsfrei von dem Kupplungsgehäuse entfernbar ist, ist auch eine Manipulation des Kennzeichnungselements bzw. der Messkupplung einfach erkennbar. Das Kennzeichnungselement ist also nur einmal an eine Messkupplung montierbar.
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Insbesondere umschließt das Kennzeichnungselement das Kupplungsgehäuse, insbesondere in einem Bereich eines Anschlussgewindes. Somit ist sichergestellt, dass das Kennzeichnungselement nicht mit einem anderen Teil von der Messkupplung entfernt wird. Es ist bei dieser Ausführungsform insbesondere ausgeschlossen, dass das Kennzeichnungselement beispielsweise an einer Abdeckkappe der Messkupplung befestigt ist oder ein Element der Abdeckkappe ist.
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Um zu erreichen, dass das Kennzeichnungselement auch nachträglich an einer Messkupplung einmalig montiert werden kann, ist insbesondere vorgesehen, dass das Kennzeichnungselement eine insbesondere kreisförmige Öffnung umfasst, mit der das Kennzeichnungselement über ein Anschlussgewinde der Messkupplung für Messgeräte führbar ist, wobei Vorsprünge in die Öffnung ragen, die nach dem einmaligen Überführen über das Anschlussgewinde beim folgenden Entfernen des Kennzeichnungselement zerstört werden. Soweit das Anschlussgewinde auch nach Montage der Messkupplung an das fluidische System zugänglich ist, wird durch die in die Öffnung ragenden Vorsprünge sichergestellt, dass das Kennzeichnungselement an dem Kupplungsgehäuse im Bereich des Anschlussgewindes anliegt, wobei die Vorsprünge so ausgeführt sind, dass sie beim Entfernen des Kennzeichnungselements zerstört werden.
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Insbesondere kann auch vorgesehen sein, dass der RFID-Transponder in einem von einem die Öffnung umfassenden, ringförmigen Bereich abstehenden Bereich des Kennzeichnungselements integriert ist, wobei der abstehende Bereich eine Sollknickstelle umfasst. Durch die Sollknickstelle ist gewährleistet, dass der abstehende Bereich des Kennzeichnungselementes bei Belastung um die Sollknickstelle verschwenkt und somit nicht beschädigt wird.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil des RFID-Transponders im Bereich des die Öffnung umfassenden ringförmigen Bereichs des Kennzeichnungselements integriert ist.
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Soweit Vibrationen im fluidischen System auf eine Kappe oder Messeinrichtung übertragbar sind, die auf das Anschlussgewinde geschraubt sind, können diese Vibrationen zu einem Lösen der Schraubverbindung führen. Um dies zu verhindern, ist in einer Ausführungsform der Messkupplung vorgesehen, dass das das Kupplungsgehäuse in einem im Bereich eines Anschlussgewindes umschließende Kennzeichnungselement von einer auf das Anschlussgewinde geschraubten Kappe oder Messeinrichtung komprimiert wird. Hierzu kann beispielsweise der ringförmige Bereich des Kennzeichnungselements mit einem elastischen Kunststoff ausgebildet sein, gegen welchen die Kappe oder Messeinrichtung geschraubt werden. Gleichzeitig sorgt das Kennzeichnungselement dafür, dass eine ebenfalls über das Anschlussgewinde geführte Blechlasche zum Anhängen der Kappe nicht verloren gehen kann.
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Um das Medium des fluidischen Systems einfach identifizieren zu können, kann vorgesehen sein, dass das Kennzeichnungselement im Wesentlichen aus einem farbigen Kunststoff besteht, wobei die Farbe des Kunststoffs auf das verwendete Medium rückschließen lässt.
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Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Kennzeichnungselement zur Anbringung an eine Messkupplung für fluidische Systeme aus einem Kunststoff, in dem ein RFID-Transponder integriert ist, wobei das Kennzeichnungselement eine insbesondere kreisförmige Öffnung umfasst, mit der das Kennzeichnungselement über ein Anschlussgewinde der Messkupplung für Messgeräte geführt werden kann, wobei Vorsprünge in die Öffnung ragen, die nach dem einmaligen Überführen über das Anschlussgewinde beim folgenden Entfernen des Kennzeichnungselements zerstört werden. Ein solches Kennzeichnungselement ist insbesondere zur Nachrüstung von mit Messkupplungen bestückten fluidischen Systemen vorgesehen, wobei durch die Normung der Anschlussgewinde der Messkupplungen eine universelle Anwendbarkeit der Kennzeichnungselemente gegeben ist.
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In diesem Zusammenhang kann insbesondere vorgesehen sein, dass der RFID-Transponder in einem von einem die Öffnung umfassenden, ringförmigen Bereich abstehenden Bereich des Kennzeichnungselements integriert ist, wobei der abstehende Bereich eine Sollknickstelle umfasst. Alternativ kann zumindest ein Teil des RFID-Transponders in einem ringförmigen Bereich des Kennzeichnungselements ausgebildet sein.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren beschrieben, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Figuren eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist.
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Es zeigen schematisch
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1: eine perspektivische Ansicht einer Messkupplung
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2: eine Aufsicht auf ein Kennzeichnungselement und
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3: eine Schnittansicht eines Details der Messkupplung.
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Die in 1 dargestellte Messkupplung 1 umfasst ein Kupplungsgehäuse 2, an dessen oberen Seite ein Anschlussgewinde 5 für eine Messeinrichtung und an dessen unteren Ende ein Gewinde 14 zum Anschließen an ein fluidisches System ausgebildet sind. Auf das Anschlussgewinde 5 ist eine Kappe 11 aufgeschraubt, die über eine Kette 13 mit einer über das Anschlussgewinde 5 geführten Blechlasche 12 verbunden ist. In dem Anschlussgehäuse 2 ist ein Rückschlagventil in bekannter Weise angeordnet, welches durch Aufschrauben einer Messeinrichtung auf das Anschlussgewinde 5 gegen die Federkraft betätigt wird. Die Funktion der Messkupplung 1 mit dem in dem Kupplungsgehäuse 2 ausgebildeten Rückschlagventil ist in dem eingangs genannten Stand der Technik hinlänglich beschrieben.
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Die Messkupplung 1 umfasst ferner ein in 2 dargestelltes Kennzeichnungselement 4. Das Kennzeichnungselement 4 weist einen ringförmigen Bereich 8 auf, in dem eine Öffnung 6 ausgebildet ist, in die Vorsprünge 7 ragen. An den ringförmigen Bereich 8 schließt sich ein abstehender Bereich 9 an, in dem ein RFID-Transporter 3 angeordnet ist. Der abstehende Bereich 9 weist eine Sollknickstelle 10 auf, so dass der abstehende Bereich 9 um die Sollknickstelle 10 schwenkbar ist. Das Kennzeichnungselement 4 ist im Wesentlichen aus einem farbigen Kunststoff hergestellt.
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Das Kennzeichnungselement 4 wird mit der Öffnung 6 über das Anschlussgewinde 5 für Messeinrichtungen geführt bis es in Anlage mit dem Kupplungsgehäuse 2 oder der ebenfalls über das Anschlussgewinde 5 geführten Blechlasche 12 zur Befestigung der Kappe 11 kommt, wobei die in die Öffnung 6 ragenden Vorsprünge 7 so ausgebildet sind, dass sie das Kennzeichnungselement 4 nach Überführung über das Anschlussgewinde 5 in seiner Stellung festlegen und bei Entfernen des Kennzeichnungselements 4 zerstört werden. Das den RFID-Transponder 3 umfassende Kennzeichnungselement 4 ist somit unverlierbar an der Messkupplung 1 festgelegt und kann nicht ohne Zerstörung von dieser entfernt werden. Es ist somit gewährleistet, dass der eine einzigartige Identifikationsnummer tragende RFID-Transponder 3 nur einmal mit einer Messkupplung 1 mechanisch verbunden werden kann.
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Das Kennzeichnungselement 4 ist mit seinem ringförmigen Bereich 8 komprimierbar ausgebildet, so dass es die auf das Anschlussgewinde 5 aufgeschraubte Kappe 11 oder Messeinrichtung gegen eine Lösung der Schraubverbindung durch Vibrationen schützt, wie dies normalerweise durch einen zusätzlichen O-Ring erfolgt. In 3 ist hierzu eine Schnittansicht eines Details der Messkupplung 1 dargestellt, bei der die Kappe 11 auf das Anschlussgewinde 5 aufgeschraubt ist, die das Anschlussgewinde 5 schützt, wenn dieses nicht durch eine Messeinrichtung belegt ist. Die aufgeschraubte Kappe 11 komprimiert den ringförmigen Bereich 8 des Kennzeichnungselementes 4.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Messkupplung
- 2
- Kupplungsgehäuse
- 3
- RFID-Transponder
- 4
- Kennzeichnungselement
- 5
- Anschlussgewinde
- 6
- Öffnung
- 7
- Vorsprung
- 8
- ringförmiger Bereich
- 9
- abstehender Bereich
- 10
- Sollknickstelle
- 11
- Kappe
- 12
- Blechlasche
- 13
- Kette
- 14
- Gewinde
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3341860 C2 [0003]
- DE 102009017335 A1 [0003]
- DE 3926783 A1 [0003]