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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein elektronisches Gerät, mit zwei Gehäuseschalen, wobei eine erste Gehäuseschale als eine Unterschale und eine zweite Gehäuseschale als eine auf die Unterschale aufsetzbare Oberschale ausgebildet sind, wobei in der Oberschale ein mit einer Displayschutzfolie verschlossene Sicht- und/oder Betätigungsfenster ausgebildet ist und wobei eine Verbindung zwischen den Gehäuseschalen durch eine umlaufende Dichtung abgedichtet ist.
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Derartige Gehäuse sind bekannt, um beispielsweise Tablets, Smartphones oder dergleichen elektronische Geräte aufzunehmen und gegen Umwelteinflüsse, insbesondere gegen Spritzwasser, zu schützen.
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Hierbei ist es üblich geworden, für die unterschiedlichen im Handel erhältlichen Smartphone- und Tabletformen jeweils ein individuell angepasstes Gehäuse zu fertigen. Da die Gehäuse aus Kunststoff in Spritzgusstechnik hergestellt sind, ist hierzu die Anfertigung jeweils eines gesonderten Spritzgießwerkzeugs erforderlich.
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Die Erfindung beschäftigt sich damit, den Fertigungsaufwand für ein derartiges Gehäuse zu vereinfachen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Insbesondere ist somit zur Lösung der genannten Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Gehäuse der eingangs beschriebenen Art vorgesehen, dass die Dichtung aus wenigstens zwei voneinander separaten Dichtungssegmenten zusammengesetzt ist, die in einer Verlaufsrichtung der umlaufenden Dichtung aneinander gesetzt sind. Von Vorteil ist dabei, dass eine Änderung von Höhe und Breite eines derartigen Gehäuses zur Aufnahme eines anderen Typs eines Smartphones oder Tablets einfach an den Werkzeugen zur Herstellung der Dichtung realisierbar ist. Denn die Trennlinien oder Trennstellen, an denen die Dichtungssegmente zusammengesetzt sind, bieten in einfacher Weise die Möglichkeit einer Anpassung an eine geänderte Dimension des Gehäuses, ohne dass die Spritzgießwerkzeuge für die Dichtung im Übrigen geändert werden müssen.
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Besonders günstig ist es dabei, wenn die umlaufende Dichtung Kanten eines Rechtecks beschreibt. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass Änderungen in der Höhe oder Breite des Gehäuses zur Anpassung an einen neuen Tablettyp einfach realisierbar sind. Hierbei bezeichnet die Anpassung eines Gehäuses an einen Tablettyp die Änderung der zugehörigen Herstellungswerkzeuge, damit ein neu hergestelltes Gehäuse zu einem neuen Typ eines elektronischen Geräts passt und dieses passend in sich aufnehmen kann.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an wenigstens einem Dichtungssegment eine Auflagematte zur Fixierung eines eingelegten elektronischen Geräts in einer durch das Sicht- und/oder Betätigungsfenster vorgegebenen Betätigungsrichtung ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass ein stoßsicheres Aufnehmen des elektronischen Geräts im Gehäuse möglich ist und/oder ein ungewolltes Verschieben des elektronischen Geräts im Gehäuse vermeidbar ist.
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Besonders günstig ist es, wenn an wenigstens zwei Dichtungssegmenten übereinstimmende Auflagematten ausgebildet sind. Von Vorteil ist dabei, dass die zwei Dichtungssegmente mit demselben Formwerkzeug fertigbar sind, wobei nur geringfügige Modifikationen insbesondere bezüglich der Länge erforderlich sind, um das jeweilige Dichtungssegment zu fertigen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Dichtungssegmente jeweils an einem Ende einen Abschnitt mit gleichbleibendem Querschnitt aufweisen. Von Vorteil ist dabei, dass eine Längenänderung der Dichtungssegmente bei einer Anpassung des zu fertigenden Gehäuses an eine neue Breite und/oder eine neue Höhe einfach durch entsprechendes Ablängen in diesem Abschnitt erreichbar ist. Dies ist besonders einfach mit einem vorhandenen Formwerkzeug realisierbar.
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Allgemein kann gesagt werden, dass die Dichtungssegmente jeweils einen Abschnitt der umlaufenden Dichtung, insbesondere somit einen Ringabschnitt, bilden können. Die bevorzugte Ausführungsform sieht demnach vier Dichtungssegmente vor, die jeweils eine Kante eines rechteckförmigen Rings definieren.
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Besonders günstig ist es, wenn eine Auflagematte, insbesondere die bereits erwähnte Auflage, an einem dem Abschnitt mit gleichbleibendem Querschnitt gegenüberliegenden Ende jedes Dichtungssegmentes ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine linienförmige Erstreckung des Dichtungssegments erreichbar ist, so dass ein kurzer Entformungsweg quer zur Verlaufsrichtung des Dichtungssegments erreichbar ist.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Dichtung eine umlaufende Dichtlippe und eine umlaufende Dichtfläche aufweist. Von Vorteil ist dabei, dass die Gehäuseschalen separat abdichtbar sind. Auf diese Weise ist ein einfaches Zusammenstecken des Gehäuses erreichbar, wobei hohe Schutzklassen in Bezug auf Umwelteinflüsse wie Spritzwasser, beispielsweise IP65, erreichbar sind. Besonders günstig ist es dabei, wenn die Dichtlippe und die Dichtfläche durch eine umlaufende Nut voneinander getrennt sind. Auf diese Weise ist ein Abziehen einer Gehäuseschale von der Dichtlippe einfach ausführbar, bei welchem die andere Gehäuseschale an der Dichtfläche verbleibt, so dass die umlaufende Dichtung definiert in einer der beiden Gehäuseschalen verbleibt. Alternativ oder zusätzlich kann hierbei vorgesehen sein, dass die Dichtung quer zu einer Zusammensetzrichtung der Gehäuseschalen abdichtet. Von Vorteil ist dabei, dass eine Beaufschlagung der Gehäuseschalen mit Druck in Zusammensetzrichtung zur Erreichung der Abdichtung nicht erforderlich ist. Dies erleichtert eine einfache Montage zur Erreichung einer hohen Schutzklasse. Hierbei oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Dichtung an einer quer zu einer Zusammensetzrichtung, beispielsweise der bereits erwähnten Zusammensetzrichtung, orientierten Anlagefläche wenigstens einer Gehäuseschale, vorzugsweise beider Gehäuseschalen, anliegt. Auf diese Weise ist erreichbar, dass die Dichtung nicht in Richtung der Zusammensetzrichtung, sondern quer hierzu ausgebildet ist, so dass sich die Dichtung durch ein Überschieben der Gehäuseschalen quer zur Dichtrichtung ergibt. Besonders günstig ist es, wenn die Dichtlippe und/oder die Dichtfläche quer zu der Zusammensetzrichtung abdichten und/oder an einer quer zu der Zusammensetzrichtung orientierten Anlagenfläche anliegen.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe sind alternativ gemäß einem zweiten Aspekt die Merkmale des zweiten nebengeordneten Anspruchs auf ein Gehäuse erfindungsgemäß vorgesehen. Insbesondere wird somit bei einem Gehäuse der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß alternativ zur Lösung der genannten Aufgabe vorgeschlagen, dass wenigstens eine Gehäuseschale hinterschnittfrei ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ist möglicherweise von eigenständiger erfinderischer Qualität, kann jedoch bevorzugt mit den vorangehend beschriebenen Ausgestaltungen kombiniert werden. Von Vorteil ist bei dieser Lösung, dass ein Formwerkzeug für die wenigstens eine Gehäuseschale mit relativ geringem Aufwand fertigbar ist, da insbesondere Schieber zur Herstellung von Hinterschnitten verzichtbar sind. Bevorzugt ist vorgesehen, dass sowohl die Unterschale als auch die Oberschale hinterschnittfrei ausgebildet sind.
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Die Erfindung kann dies beispielsweise dadurch erreichen, dass die erforderlichen Hinterschnitte für Zugangsöffnungen an der Dichtung ausgebildet sind. Durch die bevorzugt linienförmige Ausgestaltung der Dichtsegmente können diese aufwendigen Strukturen in den zugehörigen Formwerkzeugen durch Verschieben entsprechender Einsätze einfach erreichbar sein.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Oberschale in Bezug auf eine durch das Sicht- und/oder Betätigungsfenster vorgegebene Entformungsrichtung hinterschnittfrei ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass ein Formwerkzeug quer zu der zweidimensionalen Erstreckung der Oberschale entformbar ist, so dass kurze Entformungswege erreichbar sind.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Unterschale in Bezug auf eine durch einen rückseitigen Boden vorgegebene Entformungsrichtung hinterschnittfrei ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Entformungsrichtung für die Unterschale quer zu dem rückseitigen Boden der Unterschale erreichbar ist, so dass die Entformungsrichtung quer zu einer im wesentlichen zweidimensionalen Erstreckung der Unterschale einrichtbar ist, woraus sich kurze Entformungswege ergeben.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Dichtungsegmente jeweils mehrkomponentig mit einer Hartkomponente und einer Weichkomponente ausgebildet sind. Von Vorteil ist dabei, dass durch die Hartkomponente eine Formstabilisierung der Dichtung erreichbar ist, während durch die Weichkomponente ein hoher Grad an Abdichtung erreichbar ist. Bevorzugt ist vorgesehen, dass sowohl die Hartkomponente als auch die Weichkomponente der zusammengesetzten Dichtsegmente einen umlaufenden Ring bilden.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Dichtungselement eine ringförmige Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung bildet. Bevorzugt ist diese Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung quer zu einer Zusammensetzrichtung der Gehäuseschalen ausgerichtet und ermöglicht den Zugang zu Schnittstellen und/oder Betätigungselementen, welche typischerweise an einem an einem Rand eines eingelegten elektronischen Gerät zwischen einer Vorderseite und einer Rückseite ausgebildet sind. Von Vorteil ist bei dieser Lösung, dass die Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung, die bei vorbekannten Gehäusen typischerweise an den Schalen mitausgebildet werden, in die Dichtung verlagert sind, so dass die hierfür erforderlichen Hinterschnitte nicht an den Gehäuseschalen ausgebildet werden müssen. Bevorzugt weist wenigstens eine der Gehäuseschalen, insbesondere beide der Gehäuseschalen, eine korrespondierende Ausnehmung auf, welche die Schnittstellen und/oder Betätigungsöffnung bevorzugt in Zusammensetzrichtung aufnimmt.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die jeweiligen Hartkomponenten von aneinander gesetzten Dichtsegmenten in der Verlaufsrichtung überlappend ausgebildet sind. Auf diese Weise kann ein vollständig geschlossener umlaufender Ring aus der Hartkomponente gebildet werden, wodurch sich eine hohe Formstabilität der Dichtung ergibt.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann alternativ oder zusätzlich hierzu vorgesehen sein, dass die Weichkomponenten von aneinander gesetzten Dichtungssegmenten in der Verlaufsrichtung der Dichtung aneinanderstoßend ausgebildet sind. Dies ermöglicht einen dichten Abschluss eines umlaufenden Rings aus Weichkomponenten, wobei eine aufnehmende Nut in der Gehäuseschale für die Dichtung mit einer konstanten Nutbreite ausbildbar ist.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung können zur Lösung der genannten Aufgabe die Merkmale des dritten nebengeordneten, auf ein Gehäuse gerichteten Anspruchs vorgesehen sein. Somit wird gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung bei einem Gehäuse der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass die Gehäuseschalen mit wenigstens einer aufclipsbaren Klammer zusammengehalten sind. Von Vorteil ist dabei, dass aufwendige Klappmechanismen, die eine aufwendige Gestaltung der zugehörigen Formwerkzeuge erzwingen würden, für die Gehäuseschalen verzichtbar sind. Insbesondere ist auf diese Weise einfach erreichbar, dass die Gehäuseschalen hinterschnittfrei ausbildbar sind. Die Erfindung gemäß diesem dritten Aspekt ist daher bevorzugt mit dem bereits beschriebenen zweiten Aspekt und/oder mit dem bereits beschriebenen ersten Aspekt kombinierbar, um somit eine besonders einfache Fertigung des Gehäuses zu ermöglichen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Klammer U- oder C-förmig ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass ein Aufclipsen besonders einfach ausführbar ist. Das Aufclipsen ist als Verbindungstechnik im Stand der Technik bekannt und kann beispielsweise dadurch charakterisiert werden, dass die aufzuclipsende Klammer während des Aufclipsvorgangs elastisch deformiert wird und anschließend an den Gehäuseschalen form- und/oder kraftschlüssig hält.
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Besonders günstig ist es dabei, wenn die Klammer an wenigstens einem freien Ende eine ins Innere der bereits beschriebenen U- und/oder C-Form abtragende Rastnase aufweist. Dies ermöglicht einen sicheren formschlüssigen Halt. Ein besonders sicherer Halt ist erreichbar, wenn die Klammer an zwei freien Enden jeweils eine ins Innere der U- und/oder C-Form abragende Rastnase aufweist.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass an wenigstens einer der Gehäuseschalen, insbesondere an beiden Gehäuseschalen, eine beziehungsweise jeweils eine zu einer Rastnase, insbesondere der bereits erwähnten Rastnase, korrespondierende Rastnut ausgebildet ist. Dies ermöglicht ein definiertes Einrasten der Klammer beim Aufclipsen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der Klammer ein von den Gehäuseschalen in Gebrauchsposition abstehender Funktionsaufbau ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Klammer wegen ihrer Haltefunktion noch weitere Funktionen, insbesondere eine Tragefunktion mit Hilfe einer Trageöse als Funktionsaufbau und/oder eine Befestigungsfunktion bei einer Ausbildung des Funktionsaufbau als Befestigungsvorrichtung für ein stabförmiges Instrument, ausüben oder übernehmen kann. Besonders günstig ist es, wenn das stabförmige Instrument ein Messfühler ist, der beispielsweise an ein in dem Gehäuse aufgenommenes elektronisches Gerät angeschlossen ist. Von Vorteil ist dabei, dass unterschiedliche Klammern mit unterschiedlichen Funktionsaufbauten wahlweise zum Verbinden der Gehäuseschalen verwendbar sind.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an wenigstens einer der zwei Gehäuseschalen, bevorzugt an beiden Gehäuseschalen, wenigstens zwei identische Befestigungsstellen für jeweils eine Klammer ausgebildet sind. Von Vorteil ist dabei, dass die Klammer wahlweise an einer der Befestigungsstellen befestigbar ist. Somit lassen sich die bereits erwähnten Funktionsaufbauten an unterschiedlichen Stellen des Gehäuses einfach realisieren. Auch können so zwei Klammern mit unterschiedlichen Funktionsaufbauten gegeneinander ausgetauscht werden.
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Hierbei kann demnach vorgesehen sein, dass zwei Klammern zum Zusammenhalten der Gehäuseschalen vorhanden sind, die voneinander abweichende Funktionsaufbauten aufweisen und die auf einer die Gehäuseschalen kontaktierenden Clipseite übereinstimmend ausgebildet sind. Somit ist erreichbar, dass die Klammern auf dieselbe Befestigungsstelle passen und somit gegeneinander austauschbar sind. Der Benutzer kann daher selbst entscheiden, an welcher Befestigungsstelle er unterschiedliche Funktionsaufbauten anordnen möchte. Insbesondere ist beispielsweise möglich, Trageösen je nach Gebrauch als Linkshänder oder Rechtshänder an den Gehäuseschalen auszubilden. Auch die erwähnten Befestigungsvorrichtungen können so einfach für Linkshänder und Rechtshänder jeweils passend umgesetzt werden.
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Die Erfindung sieht demnach in einem vierten Aspekt einen Baukasten für ein erfindungsgemäßes Gehäuse, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder nach einem der auf ein Gehäuse gerichteten Ansprüche, vor, bei welchem wenigstens zwei Klammern zum Zusammenhalten der Gehäuseschale vorhanden sind, die voneinander abweichende Funktionseinheiten aufweisen und die auf einer die Gehäuseschalen kontaktierenden Clipsseite übereinstimmend ausgebildet sind. Ein wahlweises Ersetzen von Klammern unterschiedlicher Funktionseinheiten gegeneinander und/oder ein Umsetzen der Klammern mit unterschiedlichen Funktionseinheiten zwischen unterschiedlichen Befestigungsstellen eines Gehäuses sind somit einfach erreichbar.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner und/oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
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Es zeigt:
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1 ein erfindungsgemäßes Gehäuse in Explosionsdarstellung,
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2 ein weiteres erfindungsgemäßes Gehäuse in einer Ansicht von vorn,
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3 das Gehäuse aus 2 in einer Ansicht von hinten,
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4 eine Detail-Schnittansicht des Gehäuses gemäß 2 mit einem Schnitt durch eine Klammer,
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5 eine Einzelansicht einer Klammer mit einem Funktionsaufbau aus Befestigungsvorrichtung bei einem Gehäuse gemäß 2,
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6 einen erfindungsgemäßen Gebrauch der Klammer gemäß 5 bei einem erfindungsgemäßen Gehäuse,
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7 ein weiteres erfindungsgemäßes Gehäuse mit einer ersten Anordnung von Klammern mit unterschiedlichen Funktionsaufbauten und
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8 das Gehäuse gemäß 7 mit einer zweiten Anordnung der in 7 gezeigten Klammern.
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1 zeigt ein im Ganzen mit 1 bezeichnetes Gehäuse für ein elektronisches Gerät, welches zwei Gehäuseschalen 2 aufweist. Eine der zwei Gehäuseschalen 2 ist hierbei als Unterschale 3 und die andere Gehäuseschale 2 als Oberschale 4 ausgebildet.
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Die Oberschale 4 weist hierbei eine Displayschutzfolie 5 auf, die ein Sicht- und/oder Betätigungsfenster 6 nach außen verschließt.
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Zwischen die Oberschale 4 und die Unterschale 3 ist eine umlaufende Dichtung 7 eingelegt, die erfindungsgemäß aus vier Dichtungssegmenten 8, 9, 10, 11 zusammengesetzt ist. Die Dichtungssegmente 8, 9, 10, 11 sind hierbei in einer Verlaufsrichtung 12 der Dichtung 7 aneinandergesetzt, um ein Rechteck zu beschreiben. Jedes Dichtungssegment 8, 9, 10, 11 bildet hierbei eine Kante des Rechtecks.
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An jedem Dichtungssegment 8, 9, 10, 11 ist eine Auflagematte 13 ausgebildet, die ein eingelegtes elektronisches Gerät 15 – beispielsweise ein Tablet oder ein Smartphone – entgegen einer Betätigungsrichtung 14, die durch das Sicht- und/oder Betätigungsfenster 7 vorgegeben ist, fixiert.
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Die Auflagematten 13 der Dichtungssegmente 8 und 10 und die Auflagematten 13 der Dichtungssegmente 9 und 11 sind jeweils zueinander übereinstimmend ausgebildet.
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An ihren freien Enden 16 weisen die Dichtungssegmente 8, 9, 10, 11 jeweils einen Abschnitt 17 mit einem gleichbleibenden Querschnitt auf.
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Die Auflagematten 13 sind jeweils an den in Bezug auf die freien Enden 16 gegenüberliegenden Enden 18 der Dichtungssegmente 8, 9, 10, 11 ausgebildet.
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An jedem der Dichtungssegmente 8, 9, 10, 11 sind eine Dichtlippe 19 und eine Dichtfläche 20 ausgebildet, die durch eine Nut 21 voneinander getrennt sind. Somit sind eine umlaufende Dichtlippe 19 und ebenfalls umlaufende Dichtfläche 20 ausgebildet, die durch eine umlaufende Nut 21 (jeweils in Verlaufsrichtung 12) voneinander getrennt sind.
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Die Dichtfläche 20 wird hierbei in Gebrauchsstellung gegen eine Anlagefläche 22 an der Unterschale 3 radial, also quer zu einer Zusammensetzrichtung 23 der Gehäuseschalen 2, gepresst und dichtet somit die Unterschale 3 ab. Die Dichtlippe 19 wird in gleicher Weise gegen eine an der Oberschale 4 ausgebildete, radial orientierte und umlaufende Anlagefläche 24 gepresst. Die Dichtfläche 20 ist breiter als die Dichtlippe 19 und hält daher stärker an der Unterschale 3 als die Dichtlippe 19 an der Oberschale 4. Beim Öffnen des Gehäuses 1 bleibt die Dichtung 7 daher in der Unterschale 3.
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Die Gehäuseschalen 2 sind jeweils derart hinterschnittfrei ausgebildet, dass sie in Spritzgussfertigung eine Entformung in einer Entformungsrichtung 25 erlauben, die mit der Zusammensetzrichtung 13 zusammenfällt. Die Entformungsrichtung 25 der Unterschale 4 fällt somit mit einer durch einen rückseitigen Boden 26 des Gehäuses 1 vorgegebenen Richtung zusammen. Die Entformungsrichtung 25 der Oberschale 4 fällt dagegen mit einer durch das Sicht- und/oder Betätigungsfenster 6 vorgegebenen Richtung zusammen.
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Hierbei sind die nötigen Hinterschnitte zur Bildung eines funktionsfähigen Gehäuses 1 in die Dichtungssegmente 8, 9, 10, 11 verlegt, wie noch genauer beschrieben wird.
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Die Dichtungselemente 8, 9, 10, 11 sind jeweils aus einer Hartkomponente 27 und einer Weichkomponente 28 zusammengesetzt. Die Hartkomponente 27 und die Weichkomponente 28 sind jeweils ringförmig umlaufend ausgebildet.
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Die Hartkomponente 27 ist hierbei streifenförmig ausgebildet und stützt die Weichkomponente 28 von innen ab.
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In der Dichtung 7 sind in den Hartkomponenten 27 an unterschiedlichen Stellen ringförmige Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnungen 29, 30, 31 ausgebildet. Dies erfordert entsprechende Hinterschnitte zur Ausbildung der Ringform.
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Die Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung 29 ist beispielsweise für einen Klinkenstecker ausgebildet und durch einen Stopfen verschließbar, der die Hartkomponente 27 an dieser Stelle abdichtet.
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Die Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung 30 trägt einen Betätigungsstößel 32, um Tasten an einem eingelegten elektronischen Gerät 15 von außen zu betätigen.
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Die Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung 31 ist beispielsweise für einen (Micro-)USB-Stecker ausgebildet und ebenfalls verschließbar.
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In der Unterschale 3 und/oder in der Oberschale 4 können Sichtfenster 33 für eine Kamera des elektronischen Geräts 15 ausgebildet sein.
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Die Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnungen 29, 30, 31 sind in entsprechende Ausnehmungen 34 an den Gehäuseschalen 2 eingelegt.
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An den freien Enden 16 der Dichtungssegmente 8, 9, 10, 11 münden die Hartkomponenten 28 jeweils in eine Zunge 35, die mit der Hartkomponente 28 des jeweils anschließenden Dichtungselements 8, 9, 10, 11 überlappt. Die zugehörigen Weichkomponenten 27 überlappen dagegen nicht, sondern stoßen an den Trennstellen 36 aneinander.
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Die Unterschale 3 und die Oberschale 4 sind an Befestigungsstellen 37 durch hier nicht weiter dargestellte und zu den übrigen Bildern genauer erläuterte Klammern 38 zusammengehalten. Die Klammern 38 sind jeweils auf die Gehäuseschalen 2 seitlich oder von der Seite her aufgeclipst.
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2 bis 4 zeigen ein weiteres erfindungsgemäßes Gehäuse 1. Konstruktiv und/oder funktionell zu dem Ausführungsbeispiel nach 1 gleichartige oder identische Bauteile und Funktionseinheiten sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu der 1 gelten zu 2 bis 4 entsprechend.
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In 4 ist eine der aufgeclipsten Klammern 38 in einer Schnittansicht gezeigt. Es ist die U- oder C-Form der Klammer 38 ersichtlich. An den freien Enden 39 ist jeweils eine nach innen abragende Rastnase 40 ausgebildet, die in eine korrespondierende Rastnut 41 in der jeweiligen Gehäuseschale 2 formschlüssig eingreift.
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Die Befestigungsstellen 37 sind identisch zueinander ausgebildet. Die innenliegenden Clipsseiten 46 der Klammern 38 sind ebenfalls identisch ausgebildet, so dass alle Klammern 38 an allen Befestigungsstellen 37 befestigbar sind.
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5 und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses 1. Konstruktiv und/oder funktionell zu dem Ausführungsbeispiel nach 1 oder 2 bis 4 gleichartige oder identische Bauteile und Funktionseinheiten sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu den 1 bis 4 gelten daher zu 5 und 6 entsprechend.
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5 zeigt eine Klammer 40 mit einem Funktionsaufbau 42, der hier als Befestigungsvorrichtung 43 für ein stabförmiges Instrument 44, beispielsweise einen Messfühler oder einen Stift, ausgebildet ist. Die Klammer 38 nach 5 ist an jede Befestigungsstelle 37 in 6 aufclipsbar. Die Lage des Instruments 44 am Gehäuse 1 ist somit veränderbar.
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7 und 8 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses 1, das identisch zu 5 und 6 ausgebildet sein kann. Konstruktiv und/oder funktionell zu den Ausführungsbeispiel nach 1 bis 6 gleichartige oder identische Bauteile und Funktionseinheiten sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu den 1 bis 6 gelten daher zu 7 und 8 entsprechend.
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In 7 und 8 ist ersichtlich, dass Klammern 38 mit einem Funktionsaufbau 42 in Form einer Trageöse 45 versehen sein können. Durch die Umsetzbarkeit der Klammern 38 sind die Trageösen 45 an beliebigen Befestigungsstellen 37 anordenbar.
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Somit bilden das Gehäuse 1, die Klammern 38 ohne Funktionsaufbau, die Klammern 38 mit Befestigungsvorrichtung 43 und die Klammern 38 mit Trageöse 45 einen Baukasten für ein Gehäuse.
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Bei einem Gehäuse 1 für ein elektronisches Gerät 15 wird vorgeschlagen, zwischen einer Unterschale 3 und einer Oberschale 4 eine umlaufende Dichtung 7 auszubilden, die aus wenigstens zwei aneinandergereihten Dichtungssegmenten 8, 9, 10, 11 gebildet ist, und/oder die Unterschale 3 und die Oberschale 4 ohne Hinterschnitte auszubilden und/oder mit clipsbaren, umsetzbaren Klammern 38 zusammenzuhalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Gehäuseschale
- 3
- Unterschale
- 4
- Oberschale
- 5
- Displayschutzfolie
- 6
- Sicht- und/oder Betätigungsfenster
- 7
- Dichtung
- 8
- Dichtungssegment
- 9
- Dichtungssegment
- 10
- Dichtungssegment
- 11
- Dichtungssegment
- 12
- Verlaufsrichtung
- 13
- Auflagematte
- 14
- Betätigungsrichtung
- 15
- elektronisches Gerät
- 16
- Ende
- 17
- Abschnitt
- 18
- gegenüberliegendes Ende
- 19
- Dichtlippe
- 20
- Dichtfläche
- 21
- Nut
- 22
- Anlagefläche
- 23
- Zusammensetzrichtung
- 24
- Anlagefläche
- 25
- Entformungsrichtung
- 26
- Boden
- 27
- Hartkomponente
- 28
- Weichkomponente
- 29
- Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung
- 30
- Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung
- 31
- Schnittstellen- und/oder Betätigungsöffnung
- 32
- Betätigungsstößel
- 33
- Sichtfenster
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Zunge
- 36
- Trennstelle
- 37
- Befestigungsstelle
- 38
- Klammer
- 39
- Ende
- 40
- Rastnase
- 41
- Rastnut
- 42
- Funktionsaufbau
- 43
- Befestigungsvorrichtung
- 44
- Instrument
- 45
- Trageöse
- 46
- Clipsseite