DE202015006555U1 - System zur Absetzung eines Notrufes via SMS und internetbasierenden Kurznachrichtendiensten mit der Möglichkeit zur Übertragung von Standort-, Bild-,Video- und Sprachdaten - Google Patents
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Abstract
System zur Absetzung eines Notrufes, dadurch gekennzeichnet, Notrufe nicht herkömmlich durch Telefon oder Telefax zu empfangen, sondern durch SMS und/oder über internetbasierende Kurznachrichtendiensten wie Whatsapp, iMessage und andere Dienste mit der Möglichkeit zur Übertragung von Text-, Standort-, Bild-, Video- und Sprachdaten zu empfangen und zu senden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Absetzung eines Notrufes via SMS und/oder internetbasierenden Kurznachrichtendiensten mit der Möglichkeit zur Übertragung von Standort-, Bild-, Video- und Sprachdaten entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs I.
- Stand der Technik:
- Heutzutage können eine Vielzahl von Notsituationen, wie Unfälle (im Straßen-, Luft- und Schienenverkehr), Brände, Straftaten (Nötigung, Erpressung, Entführung, Raub, Diebstahl, Einbruch), Verletzungen (Stürze, Brüche), Naturkatastrophen (Stürme, Überschwemmungen, Lawinen, Erdbeben. etc), Orientierungslosigkeit (in den Bergen oder in Wäldern) eintreten. In solchen Notsituationen sterben jährlich viele Menschen, weil oft zu spät Hilfe geleistet werden kann, da die Unfälle zu späterkannt und somit nur verzögert reagiert werden kann.
- Ende 2014 lebten in Deutschland knapp 81,1 Millionen Menschen, davon nutzten rund 45,6 Millionen ein Smartphone. Nach dem aktuellen Stand der Technik gibt es in Deutschland noch keine Möglichkeit, einen Notruf via SMS oder verschiedenen internetbasierten Kurznachrichtendiensten wie Whatsapp, iMessage und anderen, an einen bundesweit einheitlichen Empfänger mit Weiterleitung an die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst abzusetzen.
- Aufgabe der Erfindung:
- Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Notruf via SMS oder einem internetbasierenden Kurznachrichtendienst wie Whatsapp, iMessage u. a. über einen bundesweit einheitlichen Empfänger (Rufnummer/Nutzerkennung im jeweiligen Dienst) automatisch in einem einzigen System entgegenzunehmen und nach Kriterien der Verordnung über Notrufverbindungen (NotrufV), die auf die neuen Möglichkeiten angepasst werden muss, an die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst weiterzuleiten. Die Erfindung ermöglicht der Notrufabfragestelle direkt über den zum absetzen des Notrufes genutzten Dienst zu antworten. Die Erfindung kann sowohl Standort-, Bild-, Video- als Sprachdaten entgegennehmen, auswerten, weiterleiten und absenden. Mit der Erfindung kann ein Notruf auch verdeckt (ohne Sprache) abgesetzt werden.
- Beschreibung der Erfindung:
- Der Hilfesuchende kann je nach Dienst wie SMS, Whatsapp oder iMessage (weitere internetbasierende Kurznachrichtendienste wie Skype, Facebook-Messanger und zukünftige Dienste können ebenfalls eingebunden werden) einen Notruf als Datensatz in Form von Text-, Standort-, Bild-, Video- oder Sprachdaten an den bundesweit einheitlichen Empfänger +49110 oder +49112 (dieser ist noch festzulegen) senden. Die Erfindung nimmt diesen Datensatz automatisiert entgegen und wertet Ihn nach noch festzulegenden Kriterien aus. Denkbar wäre folgendes Szenario:
Per Whatsapp sendet ein Hilfesuchender ein Nachricht ”Hilfe” (oder ”Unfall”, ”Überfall”, etc) an die +49112. Das System erkennt automatisch einen Hilferuf und antwortet ”Hier ist der Notruf der Feuerwehr. Bitte senden Sie Ihren Standort!”. Wird vom Hilfesuchenden innerhalb einer noch festzulegenden Zeitspanne ein Datensatz mit GPS-Informationen gesendet, wertet die Erfindung diese Daten aus und ermittelt hieraus die nächstgelegene 24 h besetzte Polizeidienststelle, Rettungswache und Feuerwehr und sendet die bisherigen Datensätze über eine Schnittstelle direkt in das Einsatzleitsystem der zuständigen Notrufabfragestelle. Wenn der Hiflesuchende innerhalb der festzulegten Zeitspanne keine Standortdaten sendet und er sich in einem vom GSM-Netz abgedeckten Gebiet befindet, kann seine Position ebenfalls sofort über eine Handy-Ortung für Rettungskräfte, durch die in der Absenderkennung befindliche Rufnummer, geortet werden. Falls der Hiflesuchende sich in einem Gebiet befindet, das von keinem GSM-Netz abgedeckt wird, besteht die Möglichkeit, die Stellen auszuwerten, die zuletzt geortet werden konnten. Nach Übernahme des Notrufes durch die zuständige Notrufabfragestelle, kann diese mit dem Hilfesuchenden aus dem Einsatzleitsystem per Whatsapp kommunizieren. Sie kann sowohl Text-, Bild-, Video-, Sprach- und Standortdaten empfangen als auch Text-, Bild- (z. b. vorgefertigte Erste-Hilfe-Anleitungen) und Sprachnachrichten an den Hilfesuchenden senden. - Durch die Erfindung erhält die Notrufabfragestelle schnellere und bessere Informationen um die Gefahrensituation besser einschätzen und die richtigen Rettungsmittel alarmieren zu können.
- Alle gesendeten (egal ob vom Hilfesunden oder der Notrufabfragestelle) Informationen werden der Erstmeldung eindeutig zugeordnet.
- Die Annahme der übermittelten Daten erfolgt bei den Notrufabfragestellen ausschließlich über die definierte Schnittstelle der Erfindung.
- Notrufe sind ohne zeitliche Verzögerung an die von den Ländern bestimmten zuständigen Notrufabfragestellen von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst zu übermitteln.
- Die Länder regeln, wohin und in welcher Weise entsprechende Notrufe vom Dienstanbieter der Erfindung zu übermitteln sind. Übergangsregelungen richten sich nach den länderspezifischen Gegebenheiten. Die Länder bestimmen, ob eine automatische Durchschaltung zur Notrufabfragestelle oder eine Vorprüfung durch den Diensteanbieter erfolgen soll.
- Bei automatischer Durchschaltung darf die Zeit zwischen der Auslösung eines Notrufs und dem Eingang grundsätzlich höchstens 60 Sekunden betragen.
- Bei technischen Störungen oder Nichterreichbarkeit der zuständigen Notrufabfragestelle ist im Rahmen der länderspezifischen Regelungen durch den Diensteanbieter die Weiterleitung mittels geeigneter Maßnahmen, ggf. an eine festgelegte andere Notrufabfragestelle, sicherzustellen.
- Der Diensteanbieter hat Notrufmeldungen und die damit im Zusammenhangstehenden eigenen Maßnahmen zu dokumentieren, mindestens 90 Tage zu archivieren und auf Anforderung den Notdienstträgern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
- Hintergrund zu den bisher genutzten Kurznachrichtendiensten:
- WhatsApp
- WhatsApp ist ein Chat-Dienst, der seit 2014 Facebook gehört. Benutzer können über WhatsApp Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien sowie Standortinformationen zwischen zwei Personen oder in Gruppen austauschen. Diesem Dienst wird die weitgehende Ablösung der SMS zugeschrieben.
- Zur Nutzung von WhatsApp ist nach der Installation eine Registrierung unter Angabe der eigenen Telefonnummer erforderlich. WhatsApp ist im Gegensatz zu SMS kein eigener Dienst des Mobilfunkanbieters, sondern nutzt den Internetzugang. Die Anwendung gehört zur Gruppe der Instant-Messaging-Programme. Sie verwendet das Extensible Messaging and Presence Protocol (XMPP). WhatsApp ist für die BetriebssystemeAndroid, Apple iOS, Blackberry, Symbian, Nokia Series 40, Windows Phone und MeeGo erhältlich. Unter Windows, Linux und OS X lässt sich WhatsApp in der Web-Variante der Anwendung mit unterstützten Webbrowsern (Google Chrome, Mozilla Firefox sowie Opera) nutzen (WhatsApp Web). Alternativ lässt sich ein Android Emulator nutzen, um WhatsApp in der mobilen Oberfläche zu nutzen.
- Zusätzlich zum Senden von Text- und Sprachnachrichten ist es möglich, Foto-, Kontakt-, Video- und Audiodateien auszutauschen sowie den eigenen Standort mitzuteilen, der beispielsweise per GPS ermittelt wurde.
- Whatsapp zählt weltweit 800 Millionen aktive Nutzer (April 2015), davon fallen rund 35 Millionen auf die Bundesrepublik Deutschland.
- iMessage
- iMessage erlaubt es, zwischen zwei oder mehr Geräten mit iOS oder OS X Textnachrichten, Bilder, Videos, Kontakte und andere Dateien auszutauschen. Das Senden und Empfangen der Nachrichten geschieht über das Internet (WLAN oder Mobilfunk) und ist mit den Kosten für die Datenübertragung abgegolten. Im Gegensatz zu SMS oder MMS fallen keine Gebühren für einzelne Nachrichten an.
- Nutzer von iMessage können sowohl unter ihrer Apple-ID als auch ihrer Telefonnummer angeschrieben werden. Nutzer können sehen, ob der Gesprächspartner im Moment eine Antwort schreibt. Für gesendete Nachrichten wird angezeigt, ob sie erfolgreich zugestellt und ob sie gelesen wurden. Letzteres setzt voraus, dass der Empfänger dies erst aktiviert. Nach Aussagen des Apple-Blogs Apple Insider baut iMessage auf dem XMPP-Protokoll PubSub (Publish and Subscribe) auf.
- Apple gibt an, dass die gesamte Kommunikation über iMessage mit einem 128-Bit starken AES-Schlüssel Ende-zu-Ende-verschlüsselt erfolgt.
Claims (10)
- System zur Absetzung eines Notrufes, dadurch gekennzeichnet, Notrufe nicht herkömmlich durch Telefon oder Telefax zu empfangen, sondern durch SMS und/oder über internetbasierende Kurznachrichtendiensten wie Whatsapp, iMessage und andere Dienste mit der Möglichkeit zur Übertragung von Text-, Standort-, Bild-, Video- und Sprachdaten zu empfangen und zu senden.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, anhand manuell gesendeter Standortdaten die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst im Einzugsgebiet des Hilfesuchenden zu ermitteln und die Empfangen Daten an diese im automatisierten Verfahren weiterzuleiten.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, anhand manuell gesendeter Standortdaten die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst im Einzugsgebiet des Hilfesuchenden zu ermitteln und die Empfangen Daten an diese im manuellen Verfahren weiterzuleiten.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, anhand der gesendeten Absenderkennung (Runummer, IP-Adresse) automatisiert die Standortdaten zu ermitteln und an die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst im Einzugsgebiet des Hilfesuchenden weiterzuleiten.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, anhand der gesendeten Textnachrichten automatisiert eine Gefahrenlage zu erkennen und an die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst im Einzugsgebiet des Hilfesuchenden im automatisierten Verfahren weiterzuleiten.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, anhand der gesendeten Textnachrichten automatisiert eine Gefahrenlage zu erkennen und an die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst im Einzugsgebiet des Hilfesuchenden im manuellen Verfahren weiterzuleiten.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, anhand der gesendeten Text-, Bild-, Video- und Sprachdaten manuell eine Gefahrenlage zu erkennen und im automatisierten Verfahren an die zuständige Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst im Einzugsgebiet des Hilfesuchenden weiterzuleiten.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst automatisch über den, zur Absetzung des Notrufs, genutzten Dienst antworten kann.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst sowohl Text-, Standort-, Bild-, Video- als auch Sprachdaten an den Hilfesuchenden senden kann.
- System zur Absetzung eines Notrufes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sowohl gesendet als auch Empfangene Daten direkt im Einsatzleitsystem der Notrufabfragestelle von Polizei, Feuerwehr und/oder Rettungsdienst darstellen kann.
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EP3764313A1 (de) | 2019-07-08 | 2021-01-13 | Volkswagen Ag | Verfahren zum bereitstellen von schadensinformationen eines kraftfahrzeugs an eine externe informationsstelle, sowie kraftfahrzeug und fahrzeugpannennotrufsystem |
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