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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Sportgeräte und ein Sportgerät zum Trainieren des menschlichen Muskelapparates gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 3 und des Anspruchs 11.
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In der heutigen Gesellschaft üben die meisten Menschen berufliche Tätigkeiten, bzw. Bürotätigkeiten aus, bei denen körperliche Ertüchtigungen nicht mehr erforderlich sind. Infolge dieser sitzenden Tätigkeiten ergeben sich durch den Bewegungsmangel entsprechend hervorgerufene Zivilisationskrankheiten, insbesondere bildet sich die Muskulatur zurück, das Skelett und die Wirbelsäule des Menschen werden geschwächt.
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Gemäß dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Vorrichtungen für Konditions- und Sportgeräte und physiotherapeutische Geräte bekannt, bei denen als Handstücke für die Greifeinrichtung zur Übertragung der menschlichen Muskelkraft während ihrer Inbetriebnahme nur starre und fest montierte Bauteile vorgesehen sind. Die Möglichkeiten, sich während des Trainings in verschiedenen räumlichen Ebenen zu bewegen, sind hierbei sehr begrenzt. Meistens sind nur Bewegungen in einer einzigen Richtung oder räumlichen Ebene möglich.
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Ein Krafttrainingsgerät, welches beispielsweise als Zugvorrichtung ausgebildet ist, besitzt einen Seilzug, der an entsprechend zu variierende Gewichte angreift und wobei der Seilzug mittels einer Greifeinrichtung betätigt wird. Der Seilzug der Zugvorrichtung ist über eine Umlenkrolle geführt, die an einer Rahmenschiene derart angeordnet ist, dass sie oberhalb eines auf einem Hocker sitzenden Benutzers angeordnet ist.
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Als Greifeinrichtung können derartige Sportgeräte an ihrem Seilzug eine über eine Anlenkvorrichtung befestigte, starre Zugstange aufweisen, die gerade, abgewinkelt oder auch mehrfach gewinkelt sein kann und die vom Trainierenden durch Zug in nur einer bestimmten räumlichen Ebene bewegt werden kann.
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Für derartige Sportgeräte sind auch entsprechend als Zugbügel oder auch als Zughanteln bezeichnete Greifelemente bekannt. Die Zugbügel sind größtenteils als Dreiecke ausgebildet. Diese Greifelemente weisen ein gerades, starres Krafvermittlungsstück und eine Anlenkvorrichtung zur Befestigung an einem Seilzug auf. Fast alle gemäß dem Stand der Technik bekannten Greifeinrichtungen können zusätzlich von einer Kunststoffummantelung umgeben sein, welche um die Zylinderachse drehbar ist, so dass eine Rotation um diese Zylinderachse möglich ist.
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Derartige Trainingsgeräte bzw. Einrichtungen werden als physiotherapeutische Geräte, Sportgeräte, Fitness- und Bodybuilding Geräte zum Aufbau der menschlichen Muskelkraft benutzt.
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Mit all diesen Geräten soll insbesondere der Latissimus, der Bizeps, der Trizeps, die Schultermuskulatur, die Brustmuskulatur, die Rückenmuskulatur und die Bauchmuskulatur des Menschen trainiert werden.
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Bei allen bekannten Vorrichtungen ist infolge der Starrheit und auch infolge des nur geringen Abstands des Kraftübertragungsabschnitts, d. h. infolge des nur geringen Abstands zwischen der Anlenkvorrichtung zur Befestigung an einem Seil oder an einer Kette und dem Kraftübertragungsabschnitt der Greifvorrichtung der gesamte räumliche Bewegungsfreiraum für den Trainierenden sehr eingeschränkt.
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Bei allen Sportgeräten gemäß dem Stand der Technik muss der Trainierende weiterhin zur Betätigung die Greifeinrichtung im sogenannten Hakengriff klammernd und kraftvoll umfassen.
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Dieser Griff bewirkt eine Anspannung der Muskeln im Hand- und Armbereich und führt zu einer Überbeanspruchung der Gelenke, insbesondere der Handgelenke.
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Alle Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik erlauben keine entspannte, unverkrampfte Haltung der Hand während des Trainings.
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Diese krampfhafte Haltung allein führt schon zu unphysiologischen Bewegungsabläufen des Trainierenden. Und infolge der beim Stand der Technik nur geringen räumlichen Abmessungen des Kraftübertragungsabschnittes ist auch der Bewegungsradius sehr begrenzt, wodurch auch die Ausübung von Drehschwenkbewegungen nur sehr beschränkt möglich ist.
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Bei der Verwendung von beispielsweise Latissimus-Zugapparaten muss der Trainierende, um eine Kollision mit der Zugstange zu vermeiden, den Zug vor oder hinter seinem Kopf durchführen. Infolge der starren Zugstange wird der Trainierende den gesamten Trainingsablauf mit konstantem Abstand der Hände zueinander durchführen ohne, dass er irgendeine Möglichkeit hat, eine Zug-Rotations- oder auch Drehschwenkbewegung auszuführen. Bei diesem unphysiologischen Bewegungsablauf verkrampft sich der Handrücken an der Zugstange und führt somit zu einer starken Beanspruchung oder Schädigung der Handgelenke. Weiterhin verkrampft sich auch die Schultermuskulatur während des Trainings mit einem Latissimus-Zugapparat und der Trainierende bildet infolge dieser Verkrampfung ein Hohlkreuz aus, was zu einer Stauchung einzelner Wirbel führt.
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Bei der Verwendung von Zugbügeln können aufgrund der Starrheit der Kraftübertragungsabschitte auch keine ausreichenden Drehschwenkbewegungen ausgeführt werden.
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Beim Stand der Technik entsteht infolge der verkrampften Haltung der Hände und der beim Festhalten der Greifeinrichtung aufzuwendenden Kraft eine Schädigung der Gelenke und es können Muskelzerrungen auftreten.
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Gemäß dieser Schrift ist beispielsweise eine Vorrichtung für Geräte zur kraft- und/oder momentmäßigen Beeinflussung des menschlichen Muskelapparates bekannt, bei der über eine Gelenkvorrichtung zwischen dem Kraftvermittlungsstück und der Greifvorrichtung eine Drehschwenkbewegung in geringerem Umfang möglich ist. Mittels der Gelenkvorrichtung ist die Greifvorrichtung entsprechend gegenüber dem Kraftvermittlungsstück bewegbar.
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Die Greifvorrichtung selbst besteht gemäß dieser Schrift aus zwei sich spiegelbildlich gegenüberliegenden und im Wesentlichen L-förmig ausgebildeten rohrförmigen Schenkeln. Eine eingeschränkte Drehschwenkbewegung wird gemäß dieser Schrift mittels entsprechender Gelenkverbindungen ermöglicht, indem beispielsweise am unteren Ende eine Kugelpfanne ausgebildet ist, in welcher eine kugelsegmentartige Vorrichtung drehkippbar gelagert ist, die dann mittels eines Verbindungsglied mit der Greifeinrichtung verbunden ist.
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Die Position der Hände an der Greifvorrichtung ist gemäß dieser Schrift angespannt, starr und ortsfest. Der Trainierende wird hier, wie auch beim übrigen Stand der Technik, die Zugstange fest in der einmal eingenommenen Position im Hakengriff umfassen.
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Eine Vorrichtung für Sportgeräte zur Befestigung an einem Seilzug mit einer besonderen Greifeinrichtung ist aus der
US-PS 2014/0329650 bekannt. Gemäß dieser Schrift besteht die Greifeinrichtung aus einem konisch ausgebildeten Teil, welches aber ebenfalls fest umklammert und im Hakengriff gehalten werden muss.
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Entsprechend einer weiteren Schrift, der
DE 100 38 476 A1 , ist ein Sportgerät bekannt, bei dem der Trainierende keine Greifbewegungen und insbesondere keinen Hakengriff ausüben muss. Entsprechend dieser Schrift sind mindestens zwei bewegliche Kugeln über ein Verbindungselement in Form einer Schnur zu einem Schwingungssystem gekoppelt. Zum Stärken der Bauch-, Rücken- und Beinmuskulatur begibt sich der Trainierende in die Rückenlage und tritt mit beiden Füßen in abwechselnder Reihenfolge gegen die untere Kugel des Sportgerät. Im Falle, dass die Bauch-, Rücken- und Armmuskulatur aufgebaut werden sollen, benutzt der Trainierende das Sportgerät gemäß dieser Schrift quasi als Boxsack. Der Trainierende schlägt mit den Armen gegen die untere Kugel, die dann eine schwer oder nicht vorhersehbare Bewegung durchführt. Das Sportgerät gemäß dieser Schrift soll quasi die Anwesenheit eines Spielgegner oder Boxgegners simulieren.
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Im Bereich der spielerischen körperlichen Ertüchtigung ist die Verwendung von kugelähnlichen Teilen, Kugeln oder Bällen bekannt.
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Sportgeräte oder Spielzeuge, die aus zwei Bällen bestehen, die an den jeweiligen Enden einer Schnur angeordnet sind, dienen hier beispielsweise dazu, durch geschickte Handbewegungen zwei Bälle miteinander in Kontakt zu bringen, um diese aneinander stoßen zu lassen. Hierbei sollen die Bälle auf verschiedenen Bahnen bewegt werden und zusätzlich können dann bei entsprechender Materialauswahl auch laute Geräusche produziert werden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung für Sportgeräte und ein Sportgerät der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die einen physiologisch richtigen Bewegungsablauf des Menschen beim Training ermöglichen und eine Schädigungen der Gelenke vermeiden, um somit zu besseren Trainingsergebnissen zu führen.
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Gelöst wird dieser Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1,3 und 11.
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Vorzugsweise Ausgestaltungen ergeben sich aus den Untersprüchen.
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Entsprechend der erfindungsgemäßen Vorrichtung für Sportgeräte und mittels des erfindungsgemäßen Sportgeräts zum Trainieren des menschlichen Muskelapparates ist ein besseres Muskeltraining als beim Stand der Technik möglich, da keine erheblichen Gewichtswiderstände überwunden werden müssen, bzw. die Durchführung eines extremen Krafttrainings nicht mehr erforderlich ist.
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Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Kontur des Greifelements und der damit verbundenen Führung der Hand während des Trainings zu sehen. Erfindungsgemäß befinden sich am Ende der Greifeinrichtung ein im Wesentlichen kugelförmiges Teil oder auch zwei im Wesentlichen kugelförmige Teile.
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Das oder die Teile werden vom Trainierende mit der Handfläche und den Finger ohne Zuhilfenahme des Daumens, d. h. ohne, dass der Daumen die Teile umgreift, umfasst. Entsprechend dieser Positionierung des oder der Teile innerhalb der Handfläche ergibt sich eine besondere Kraftübertragung von der Handfläche zu den jeweils zu trainierenden Muskeln.
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Alternativ können zum Trainieren bestimmter Muskeln, beispielsweise der Deltamuskeln, die im Wesentlichen kugelförmigen Teile auch nur mit den Fingerspitzen, ähnlich dem Pinzettengriff, umfasst werden.
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Infolge der Verwendung des oder der im Wesentlichen kugelförmigen Teile am Ende der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Greifeinrichtung wird die Hilfsmuskulatur des Handgelenks und des Unterarms nicht beansprucht.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik wird mit der Erfindung ein äußerst gelenksschonendes Training ermöglicht, was speziell auch im physiotherapeutischen Bereich äußerst wirkungsvoll einsetzbar ist.
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Die erfindungsgemäße Greifeinrichtung und das erfindungsgemäße Sportgerät ermöglichen somit einen optimalen Bewegungsablauf bzw. Bewegungsradius für den Menschen beim Training.
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Erfindungsgemäß können Zug-Druck- und Rotationsbewegungen und Kombinationen aller Bewegungen gleichzeitig in allen drei räumlichen Dimensionen quasi ohne Begrenzungen durchgeführt werden.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand der 1, 2, 3 und 4 näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
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1: eine Ausführungsform der Erfindung mit einer einzelnen Kugel als Greifeinrichtung,
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2: eine weitere Ausführungsform, bei der die Greifeinrichtung als Doppelkugel ausgebildet ist und
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3: die Anordnung von zwei Seilzugmaschinen und vier Trainingseinheiten mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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4: das erfindungsgemäße Sportgerät während des Trainings, welches entsprechend einer Ausführungsform an einem elastischen Zwischenteil angebracht ist, welches an einer Türunterkante befestigt ist.
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Entsprechend der 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit der Greifvorrichtung für Sportgeräte dargestellt.
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Entsprechend der 1 weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Greifeinrichtung 2 mit einer Kugel 3 auf, die an einer kraftübertragenden, flexiblen Schnur 4 angeordnet ist. Zwischen Kugel 3 und dem Kraftübertragungsabschnitt 4 bzw. der Schnur ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Teil der Schur oder des Kraftübertragungsabschnittes 4 zwischen Schnur 4 und Kugel 3 als verstärkter Abschnitt 5 vorgesehen. Während an einer Seite der Schnur der Greifeinrichtung 2 eine Kugel befestigt ist, befindet sich am gegenüberliegenden Ende der Schnur 4 ein Verbindungsabschnitt 4b in Form einer Lasche zum Einhängen einer Anlenkvorrichtung, beispielsweise eines Karabinerhakens, für die Befestigung an dem Kraftübertragungsabschnitt eines Sportgerätes, insbesondere auch zur Befestigung an einem Zugseilende oder einer durch Gewichte höhenverstellbaren Basis eines Sportgerätes, bzw. einem elastisches Band, das einen Widerstand darstellt. Der Verbindungsabschnitt 4b kann integriert mit der flexiblen Schnur 4 ausgebildet sein oder er kann als separates Bauteil an der Schnur befestigbar sein.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der verstärkte Abschnitt 5 an der flexiblen Schnur 4 im Bereich der Kugel 3 angeordnet. Der Abschnitt 5 ist entsprechend seiner Form und seiner Abmessung dazu ausgelegt, während des Trainings zwischen einzelnen Fingern und dem Handrücken des Trainierenden positioniert zu werden. Zur Anordnung der flexiblen Schnur 4 im Raum zwischen den einzelnen Fingerwurzeln des Trainierenden ist daher der verstärkte Abschnitt 5 bevorzugt mit runden äußeren Konturen versehen, sodass die einlegte Schnur ergonomisch angepasst ist und keine störenden Auswirkungen auf die Bewegungsabläufe während des Trainings hat.
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Es ist ebenso möglich, keinen Abschnitt 5 für die Greifrichtung 2 vorzusehen und die flexible Schnur an sich mit den entsprechenden Abmessungen und Konturen zur Positionierung zwischen den Fingern auszustatten. Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Greifeinrichtung 2, beispielsweise am Seilende eines Zugturms, kann der Trainierende entsprechend der Positionierung des verstärkten Abschnittes 5 oder entsprechend der Positionierung der flexiblen Schnur 4, die Auswahl für die zu trainierenden Muskeln treffen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in der 2 dargestellt. In der 2 weist die Greifeinrichtung 2 entsprechend zwei im Wesentlichen kugelförmige Teile bzw. zwei Kugeln 3 und 3a auf. Bevorzugterweise ist der Durchmesser der Kugeln der Doppelanordnung geringer als der der Einzelanordnung. Beispielsweise beträgt der Durchmesser der Doppelanordnung ca. 40 mm, während der der Einzelanordnung ca. 50 mm beträgt.
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Entsprechend der 2 sind die zwei Kugeln an einer gemeinsamen Schnur angeordnet, in deren Mitte der Verbindungsabschnitt 4c in Form einer Lasche durch die Anbringung eines Klemmteils 8 ausgebildet ist. Die erfindungsgemäßen Greifeinrichtung 2 wird mittels der Anlenkvorrichtung bzw. eines Karabinerhakens 7 an dem Seil einer Zugvorrichtung befestigt. Beim Training wird die Position der Abschnitte 5, 5a entsprechend dem zu trainierenden Muskel ausgewählt. Es ist jetzt möglich, sowohl den Abschnitt 5 beispielsweise zwischen Zeige- und Mittelfinger als auch den Abschnitt 5a entweder zwischen dem kleinem und Ringfinger oder zwischen Ringfinger und Mittelfinger zu platzieren.
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Somit können gezielt auch einzelne Muskeln gleichzeitig trainiert werden, zum Beispiel entsprechend der zuvor beschriebenen Positionierung der zwei Kugeln in einer Hand, sowohl der innere als auch den äußeren Bizeps.
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Das Training mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder mit dem erfindungsgemäßen Sportgerät erfolgt unter dem Anheben von nur geringen Gewichten.
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Somit kann mit wenig Gewichtswiderstand von beispielsweise nur 5 kg effektiv, gezielt und gelenksschonend trainiert werden.
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Entsprechend der 3 ist als Beispiel eine Anordnung von zwei über einen Querträger 9 miteinander verbundenen senkrechten Pfosten 10 und 11 dargestellt, die auf entsprechenden Standflächen 12 und 13 befestigt sind. Im Bereich der Pfosten 10 und 11 sind zwei Zugeinrichtungen 14 und 15 angeordnet, die mit jeweils einer Aufnahmevorrichtung für Gewichtsblöcke korrespondieren.
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Die mit Steckgewichten versehenen Gewichtsblöcke-Aufnahmevorrichtungen sind mit den Bezugsziffern 16 und 17 bezeichnet und im mittleren Bereich der beiden Standflächen 12 und 13 angeordnet, um eine ausreichende Stabilität der Anordnung zu gewährleisten. Die Gewichtsblöcke-Aufnahmevorrichtungen 16 und 17 sind über jeweils einen Seilzug 18, 19 heb- und senkbar angeordnet. Die Zugeinrichtungen weisen jeweils eine am Querträger 9 angeordnete Umlenkrolle 20, 21 und weiterhin jeweils zwei an den senkrechten Pfosten 10 und 11 angeordnete Rollen 22, 23 und 24, 25 auf.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Übungseinheiten entsprechend beidseitig der Standflächen 12 und 13 positioniert. Es sind zwei Trainingsbänke, die mit den Bezugsziffer 26 und 27 versehen sind, dargestellt. Beide Trainingsbänke weisen jeweils eine Beinrolle 28, 29 auf, an der sich die Unterschenkel des Benutzers insbesondere zum Trainieren der Bauchmuskulatur abstützen können.
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Die erfindungsgemäße Greifeinrichtung ist über die Seilzüge 18, 19 und die Umlenkrollen 20, 21 und 22, 23 und die Rollen 24, 25 mit den Gewichtsblöcke-Aufnahmevorrichtungen 16 und 17 derart verbunden, dass bei der Betätigung der Greifeinrichtung die Gewichtsblöcke angehoben bzw. abgesenkt werden.
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Entsprechend dem in der 3 dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an dem Seilzug 18 eine Greifvorrichtung 2 mit zwei Kugeln 3, 3a dargestellt, die über eine Anlenkvorrichtung 7 in Form eines Karabinerhakens am Zugseilende 6a des Seilzug 18 befestigt ist. Am Seilzug 19 hingegen ist die Greifvorrichtung nur mit einer Kugel ausgestattet.
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Nachfolgend sollen lediglich beispielhaft einige Trainingsabläufe mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert werden.
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Um den Unterschied zum Stand der Technik zu verdeutlichen, soll zunächst das Training mir der erfindungsgemäßen Vorrichtung für den Latissimus Dorsi beschrieben werden.
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Während bei herkömmlichen Latissimus-Zugapparaten der Trainierende den Zug unter dem Anheben von massiven Gewichten vor oder hinter seinem Kopf mittels einer starren Zugstange mit konstantem Abstand der Hände zueinander in einer räumlichen Ebene ohne Drehbewegungen durchführen muss, können erfindungsgemäß mehrere Bewegungen, z. B. Zug- und Rotationsbewegungen jetzt gleichzeitig ausgeführt werden. Weiterhin erübrigt sich erfindungsgemäß für den Muskelaufbau das Stemmen von großen Gewichten.
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Zum Trainieren des Latissimus positioniert sich der Trainierende zwischen die beiden Seilzüge 18 und 19. Anschließend ergreift der Trainierende die Kugel 3, 3a des Seilzugs 18 und die Kugel 3 des Seilzugs 19 oberhalb seines Kopfes. Er nimmt die Kugeln zwischen die Handflächen und Finger, während der Daumen keinerlei Haltefunktion ausübt. Anschließend werden während des Zugs in Richtung Boden gleichzeitig die Handflächen und Arme gedreht. Es findet somit gleichzeitig sowohl eine Zugbewegung als auch eine Rotationsbewegung statt. Sollte der Trainierende geübt sein, könnt er auch noch gleichzeitig die Arme abwinkeln. Der Trainierende hat somit eine Bewegungsmöglichkeit in allen drei räumlichen Richtungen während durch die Griffhaltung der Hand alle Gelenke geschont werden.
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Zum Trainieren des Bizeps positioniert sich der Trainierende für den gleichzeitigen Muskelaufbau beider Arme wiederum zwischen die beiden Seilzügen 18 und 19. Der Bizeps besitzt einen langen und einen kurzen Kopf. Wenn der lange Kopf des Bizeps, d. h. der äußere Bizeps, der bis zum Schultergelenk führt, ausgebildet werden soll, wird beispielsweise der verstärkte Abschnitt 5, 5a oder die Schnur 4, 4a zwischen dem Ringfinger und dem Mittelfinger oder zwischen dem Ringfinger und dem kleinen Finger positioniert.
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Wenn der inneren Bizeps ausgebildet werden soll, erfolgt die Positionierung von Abschnitt oder Schnur zwischen Zeige- und Mittelfinger.
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Anschließend werden die Kugel 3, 3a locker zwischen den Handflächen und Fingern gehalten, während die Daumen keinerlei Haltefunktion ausüben. Mit zwischen den entsprechenden Fingern gelagertem Abschnitt 5, 5a bzw. flexibler Schnur 4, 4a und zwischen Handinnenflächen und jeweils vier Fingern locker gehaltener Kugel 3, 3a findet dann mit der entsprechenden Zug- und gleichzeitigen Rotationsbewegung mit dem Beugen und Strecken der Arme ein Absenken und Anheben der Gewichtsblöcke von nur wenigen Kilogramm statt.
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Mit einer lockeren Haltung der Hand und ohne Zuhilfenahme des Daumens kann nun das an der Zugeinrichtung eingestellte Gewicht mit der direkten Kraft des äußeren und inneren Bizeps gezogen werden. Der lange Kopf des Bizeps führt hierbei eine Adduktion und Außenrotation aus. Das Training des Bizeps erfolgt ebenfalls nach dem Zug-Rotationsprinzip.
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Zum Trainieren des Trizeps positioniert sich der Trainierende für den gleichzeitigen Muskelaufbau beider Arme wiederum zwischen die beiden Seilzüge 18 und 19 und nimmt entweder eine einzelne oder beide Kugeln 3, 3a zwischen die entsprechenden Handflächen und Finger ohne Zuhilfenahme des Daumens, wobei die Handinnenflächen zum Boden gerichtet sind und die Ellenbogen eine stationäre Haltung einnehmen.
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Der Trizeps besteht aus drei Muskeln, dem lateralen, dem langen und den medialen Kopf. Von allen drei Muskeln verläuft nur einer bis zum Schultergelenk. Mit der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, den Trizeps in seiner Gesamtheit zu trainieren oder auch nur einzelne Muskeln gezielt anzusteuern. Um beispielsweise den äußeren, lateralen Kopf des Trizepss zu trainieren, wird der verstärkte Abschnitt 5, 5a oder die Schnur 4, 4a selbst zwischen dem kleinen und dem Ringfinger positioniert.
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Der Trainierende beginnt dann mit lockerer Handhaltung das eingestellte geringe Gewicht von beispielsweise 5 kg am Seilzug 18 und 19 mit der direkten Kraft des Trizeps nach unten und nach außen zu drücken. Somit kann auch der Trizeps ohne Beanspruchung der Hilfsmuskulatur des Handgelenks und des Unterarms gelenksschonend trainiert werden.
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Wenn beispielsweise die Schultermuskulatur beidseitig aufgebaut werden soll, wird sich der Trainierende wiederum in der Mitte der Seilzüge 18, 19 positionieren, beispielsweise auch sitzend, und der Trainierende wird, wie entsprechend zuvor beschrieben, entweder eine Kugel oder auch zwei Kugeln je Hand verwenden.
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Beim Training der Schultermuskulatur mithilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung muss das eingestellte Gewicht an der Zugvorrichtung mit der direkten Kraft der Schultermuskulatur dreidimensional wie beim Rudern gehoben und gezogen werden.
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Die Brustmuskulatur wird entsprechend ähnlich den zuvor beschriebenen Übungsabläufen trainiert. Der Trainierende nimmt eine Stellung zwischen den Seilzügen 18 und 19 ein und umfasst wiederum eine oder mehrere Kugeln entsprechend den zuvor erläuterten Griff und durch Ziehen und Drücken der Oberarme vor der Brust nach vorne und hinten, bzw. durch Öffnen und Schließen der Arme in entsprechender Höhe wird die Rückenmuskulatur gestärkt.
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Das Training für das Trapez erfolgt entsprechend dem für die Brustmuskulatur nur, dass der Trainierende mit dem entsprechenden Griff die Gewichte anzieht und hebt.
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Beim Training für den Deltamuskel werden erfindungsgemäß alle Finger ähnlich dem „Pinzettengriff” verwendet. Der Deltamuskel besteht aus drei Köpfen, dem vorderen, dem mittleren und dem hinteren Deltamuskel.
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Erfindungsgemäß ist des möglich, den gesamten Deltamuskel zu trainieren oder nur einzelne Köpfe des Muskels gezielt anzusteuern.
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Der vordere Deltamuskel wird beispielsweise trainiert, in dem im „Pinzettengriff” die Kugel von unten nach oben gezogen wird. Und zum Training des mittleren Delta Muskels erfolgt der Zug von hinten nach vorne, während beim Training des hinteren Deltamuskels der Zug in diagonaler Richtung erfolgt.
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Alle diese Übungen sind auch Mithilfe des erfindungsgemäßen Sportgerätes möglich.
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Das erfindungsgemäße Sportgerät ist so konzipiert und beschaffen, dass ein Training der gesamten Muskulatur ohne Zuhilfenahme von feststehenden Zugtrainingsequipment, Zugmaschinen oder Gewichtswiderstandseinrichtungen möglich ist.
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Es sind zwei Ausführungsformen des Sportgerätes vorgesehen. Entweder ist das Sportgerät mit einem elastischen Zwischenteil versehen ist oder aber die Schnur selbst ist als elastisches Teil ausgebildet ist.
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Entsprechend der 4 ist die ersten Ausführungsform dargestellt. Die Kugel 3 ist hierbei an einer flexiblen Schnur 4 angeordnet und an der der Kugel 3 gegenüberliegenden Seite weist die Schnur 4 einen Verbindungsabschnitt 4b zur Befestigung an einem elastisch ausgebildeten Zwischenstück 6c auf, welches selbst ebenfalls an einem Gegenstand, beispielsweise an einer Tür beispielsweise mittels eines Hakens, befestigbar ist.
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Alternativ kann das erfindungsgemäße Sportgerät auch beispielsweise aus zwei Kugeln bestehen, die an den gegenüberliegenden Enden einer elastischen Schnur angeordnet sind. Entsprechend dieser Ausführungsform kann beispielsweise eine Kugel als Befestigungsmittel dienen, während die am gegenüberliegenden Ende der Schnur angeordnete Kugel in der Hand des Trainierenden als Greifeinrichtung für das Muskeltraining zum Ausüben von beispielsweise Zug-Rotationsbewegungen dient.
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Bei der Benutzung des erfindungsgemäßen Sportgerätes im Freien kann beispielsweise eine Kugel zwischen zwei Zaunlatten befestigt werden, während die andere Kugel mit der Hand bewegt wird. Ergänzenderweise kann man auch die Mitte des elastischen Bandes wählen und dies um einer feststehende Einrichtung schlingen, um mit beiden Kugeln gleichzeitig zu trainieren.
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Die vom Trainierenden aufzuwendende Kraft wird durch die Auswahl von entsprechenden Schnüren unterschiedlicher Elastizität bzw. Elastizitätsmodule variiert und gesteuert. Der Trainierende kann also zwischen unterschiedlichen Widerstandsstärken wählen.
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Somit wird gemäß der Erfindung eine ganz natürliche Bewegung entsprechend den unterschiedlichsten Anatomiebeschaffenheiten der Trainierenden ermöglicht. Die Zug-Rotationsbewegung mit der Kugel garantiert eine gelenkschonende Bewegung wobei, wenn gewünscht, die entsprechende Muskulatur auch isoliert trainiert werden kann.
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Erfindungsgemäß ist es von besonderer Bedeutung, dass der Trainierende mit den Händen nicht greifen muss. Beim Greifen eines Griffs oder eines elastischen Gummibandes muss eine erhebliche Kraft aufgebracht werden um einen Trainingseffekt zu erzielen. Hierbei wird neben der zu trainierenden Primärmuskulatur immer auch die sekundäre Muskulatur zur Unterstützung hinzugezogen. Entsprechend der Erfindung wird durch die Verwendung der Kugeln als Greifeinrichtung ein Greifen beim Training vermieden, wodurch die Primärmuskulatur isoliert zum Einsatz kommt.
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Der gewünschte Trainingseffekt wird somit gewährleistet und die Gelenke werden geschont.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Sportgerat sind durch die besondere Konzeption, die Beschaffenheit, die Art des Trainings und die Handhabung im Freizeit-Breiten-Leistungssportbereich, sowie im physiotherapeutischen -und Rehabilitationsbereich einsetzbar. Wie schon zuvor ausgeführt, kann erfindungsgemäß die zu trainierende Muskulatur isoliert werden und gelenkschonend behandelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4330695 A1 [0017]
- US 2014/0329650 [0021]
- DE 10038476 A1 [0022]
- US 5492335 [0025]
- US 3157962 [0025]
- US 3325940 [0025]
- US 337621 [0025]