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Die Erfindung betrifft ein Anschlagmittel nach dem Oberbegriff des unabhängigen Schutzanspruchs 1. Das Anschlagmittel ist universell an Tragwerkskonstruktionen, bevorzugt in der Veranstaltungstechnik, einsetzbar. Wesentliche Einsatzgebiete sind hierbei die Bühnentechnik, welche bei Feiern, Konzerten, einschließlich OpenAir-Konzerte, Messen und im Theater etc. zum Einsatz kommt, alternative Einsatzgebiete sind die Tragwerkkonstruktionen von Sporthallen und Sportstadien.
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Ein Anschlagmittel dient der Verbindung zwischen einer Tragwerkkonstruktion bzw. einem Tragmittel und einer Last oder einem Lastaufnahmemittel.
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Aus
DE 7836280 U1 ist ein Anschlagmittel als Seil, insbesondere Anschlagseil, bekannt, welches eine Sicherheitsmarkierung aufweist. Diese Sicherheitsmarkierung ist dauerhaft am Seil angeordnet und ist als Markierungselement aus Kunststoff ausgebildet.
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DE 8200622 U1 offenbart ein Anschlagseil mit zumindest an einem Ende angeordneter, aus einem Stahldrahtseil gebildeter Öse. Der Endabschnitt des Stahldrahtseils und derj sichenige Abschnitt des Letzteren, an dem der Endabschnitt anliegt, sind von einer Preßklemme aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung festgehalten. An deren von der Öse wegweisendem Ende schließt sich in Richtung deren freies Ende eine sich konisch verjüngende Hülse an, welche aus Stahl besteht und als Preßhülse ausgebildet ist.
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Aus
DE 1814181 U ist ein Drahtseil mit einer Seilkausche bekannt, welches umhüllte oder umspritzte Drahtlitzen aufweist.
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Gemäß
DE 7901801 U1 ist ein Lasthaken zum Aufhängen von Rohren bekannt. Um Beschädigungen im Bereich eines Rohrendes zu vermeiden, umfassen die Anlageflächen eines Hakenmauls einen U-förmigen Kantenschutz. Bevorzugt ist dieser Kantenschutz aus einem zäheleastischen Kunststoff, einem Gummimaterial oder einem Nichteisen-Metall gebildet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Anschlagmittel der eingangs genannten Art zu schaffen, das ein Anschlagen des Anschlagmittels an einer Tragwerkkonstruktion verbessert.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein erster Vorteil des entwickelten Anschlagmittels ist darin begründet, dass als Anschlagmittel Gurte, Ketten oder Seile, einschließlich Stahlseile, sich eignen, welche in Längsrichtung der Achse zumindest teilweise eine konzentrisch angeordnete Schutzumhüllung aufweisen, so dass das Anschlagen des Anschlagmittels an einer Tragwerkkonstruktion verbessert und ein Kantenschutz für die Tragwerkskonstruktion gebildet ist. Ein wesentliches Einsatzgebiet für ein derartiges Anschlagmittel ist die Veranstaltungstechnik, speziell die Bühnentechnik, welche bei Feiern, Konzerten, einschließlich OpenAir-Konzerte, Messen und im Theater benutzt wird, aber auch an Gebäuden, Decken, Wänden, Raumfachwerken, Gitterkonstruktionen etc. ist ein derartiges Anschlagmittel einsetzbar. Mittels des entwickelten Anschlagmittels kann ein schonendes Anschlagen an einer Tragwerkskonstruktion realisiert werden. Alternative Einsatzgebiete sind die Tragwerkkonstruktionen von Sporthallen und Sportstadien.
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Als zweiter Vorteil kann genannt werden, dass die Schutzumhüllung konzentrisch in Umfangsrichtung um das Anschlagmittel angeordnet ist und sich nicht vollständig in Richtung der Längrichtung der Achse des Anschlagmittels erstrecken muß. Vielmehr ist die Schutzumhüllung lediglich auf einen Teilbereich der Längsachse ausgelegt.
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Bevorzugt ist diese Schutzumhüllung zumindest in Längsrichtung der Achse des Anschlagmittels und bei Bedarf in Umfangsrichtung zur Achse des Anschlagmittels bewegbar bzw. verschiebbar. Damit kann in vorteilhafter Weise die Schutzumhüllung auf dem Gurt, der Kette oder dem Seil an den relevanten Kontaktstellen zur Tragwerkkonstruktion positioniert werden. Somit stellt die Schutzumhüllung einen Kantenschutz einerseits für das Anschlagmittel und andererseits zur jeweiligen Tragwerkskonstruktion dar. Die Schutzumhüllung kann pro Anschlagmittel jeweils einteilig konzentrisch um die Achse angeordnet sein. Je nach Anwendungsfall kann die gesamte Schutzumhüllung pro Anschlagmittel zwei- oder mehrteilig konzentrisch um die Achse angeordnet sein.
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Ein dritter Vorteil besteht darin, dass die Sicherheitsanforderungen auf dem Gebiet der Brandschutzes besser erfüllt werden, indem die Schutzumhüllung aus einem schwer entflammbaren Material gebildet ist und bevorzugt imprägniert ist, so dass die Anforderungen der Brandklasse DIN 4102 B1 erfüllt sind. Vorzugsweise besteht die Schutzumhüllung aus einem Jute- oder Sisal-Material, wobei ebenso, ggf. imprägnierte Materialmischungen aus Jute- und/oder Sisal-Material geeignet sind. Die Schutzumhüllung ist als Verbund einer inneren Umhüllungsschicht und einer konzentrisch angeordneten äußeren Umhüllungsschicht gebildet. Dabei können die beiden Umhüllungsschichten in Umfangsrichtung jeweils aus einer konzentrischen Lage oder mehren konzentrischen Lagen gebildet sein. Hinsichtlich der Imprägnierung weist zumindest die äußere Umhüllungsschicht der Schutzumhüllung eine Brandschutzimprägnierung auf. Ebenso kann die innere Umhüllungsschicht der Schutzumhüllung eine Brandschutzimprägnierung aufweisen.
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Als vierter Vorteil kann aufgezeigt werden, dass bei Anschlagmitteln mit endseitig angeordneten Kauschen oder Schlaufen die jeweilige Schutzumhüllung unverlierbar am Anschlagmittel verbleibt. Hierzu ist der Innendurchmesser der inneren Umhüllungsschicht derart dimensioniert, dass die Schutzumhüllung nicht über die endseitige Kausche bzw. Schlaufe verschiebbar ist.
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Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch:
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1 ein Anschlagmittel an einer Tragwerkskonstruktion,
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2 ein Schnitt A-A des Anschlagmittels gem. 1.
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An einer Tragwerkskonstruktion 1 soll ein Anschlagmittel 3 befestigt werden und an dem Anschlagmittel 3 soll eine Verkehrslast F angreifen. Das Anschlagmittel 3 ist an der Tragwerkskonstruktion 1 lösbar fixierbar angeordnet. In Längsrichtung 10 einer Achse 12 des Anschlagmittels 3 ist zumindest teilweise eine Schutzumhüllung 2 konzentrisch zur Achse 12 angeordnet. Die Schutzumhüllung 2 ist zumindest in Längsrichtung 10 der Achse 12 des Anschlagmittels 3 hin- und herbewegbar bzw. verschiebbar und somit zur Tragwerkskonstruktion 1 positionierbar. Schutzumhüllung 2 bildet somit einen Kantenschutz für das Anschlagmittel 3 als auch für die Tragwerkskonstruktion 1.
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Die Schutzumhüllung 2 ist aus einer konzentrisch zur Achse 12 angeordneten, inneren Umhüllungsschicht 7 und einer zur inneren Umhüllungsschicht 7 konzentrisch angeordneten, äußeren Umhüllungsschicht 8 gebildet. In Weiterbildung kann die Schutzumhüllung 2 in Umfangsrichtung 11 zur Achse 12 des Anschlagmittels 3 hin- und herbewegbar und in Umfangsrichtung 11 verdrehbar sein. Die beiden Umhüllungsschichten 7, 8 sind zueinander kraftschlüssig verbunden. Im Kontaktbereich von innerer und äußerer Umhüllungsschicht 7, 8 ist bevorzugt ein Klebstoff eingesetzt, welche die beiden Umhüllungsschichten 7, 8 verbindet.
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Zumindest die äußere Umhüllungsschicht 8 der Schutzumhüllung 2 ist aus einem schwer entflammbaren Material gebildet. Alternativ kann ebenso die innere Umhüllungsschicht 7 aus einem schwer entflammbaren Material gebildet sein.
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Zumindest die äußere Umhüllungsschicht 8 der Schutzumhüllung 2 kann eine Brandschutzimprägnierung aufweisen. Alternativ kann ebenso die innere Umhüllungsschicht 7 eine Brandschutzimprägnierung aufweisen. Zumindest die äußere Umhüllungsschicht 8 der Schutzumhüllung 2 ist aus einem Jute- oder Sisal-Material, alternativ Materialmischungen aus Jute- und/oder Sisal-Material gebildet. Die äußere Umhüllungsschicht 8 kann mehrfach in Umfangsrichtung 11 aus dem o. g. Material gewickelt sein und ist am Ende umfangsseitig fixiert, beispielsweise vernäht.
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Bei Anschlagmitteln 3 mit endseitig angeordneten Schlaufen oder Kauschen 5 bzw. Seilkauschen 5 ist die jeweilige Schutzumhüllung 2 unverlierbar am Anschlagmittel 3 angeordnet. Hierbei ist der Innendurchmesser zumindest der inneren Umhüllungsschicht 7 derart dimensioniert, dass die Schutzumhüllung 2 nicht in Längsrichtung 10 (Achse 12) über die endseitige Kausche 5 bzw. Seilkausche 5 verschiebbar ist.
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In 1 ist das Anschlagmittel 3 mit Schutzumhüllung 2 in Kombination mit einer Tragwerkskonstruktion 1, beispielsweise ein Spannseil eines Sportstadiums, gezeigt. Die Schutzumhüllung 2 wurde entlang der Achse 12 auf dem Anschlagmittel 3 bewegt und zur Tragwerkskonstruktion 1 positioniert. Als Anschlagmittel 3 ist hier ein Stahlseil eingesetzt, welches endseitig je eine Seilkausche 5 aufweist und endseitig je eine Verpressung 4 des Stahlseils aufweist.
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Die beiden Seilkauschen 5 sind mit einem, eine Aufdrehsicherung 9 umfassenden Schäkel 6 in Wirkverbindung. An dem Schäkel greift die Verkehrslast F an.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragwerkskonstruktion
- 2
- Schutzumhüllung
- 3
- Anschlagmittel (Stahlseil, Gurt, Kette)
- 4
- Verpressung
- 5
- Kausche, Seilkausche
- 6
- Schäkel
- 7
- innere Umhüllungschicht
- 8
- äußere Umhüllungsschicht
- 9
- Aufdrehsicherung
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Umfangsrichtung
- 12
- Achse
- F
- Verkehrslast
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7836280 U1 [0003]
- DE 8200622 U1 [0004]
- DE 1814181 U [0005]
- DE 7901801 U1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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