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Die Erfindung betrifft einen universalen und wiederverwendbaren Tropfenfänger zur Aufnahme von Behältnissen beliebiger Form und Größe, insbesondere Flaschen, mit einem saugfähigen Material um an der Außenseite des Behältnisses herunterlaufende Tropfen während und nach dem Ausschenken aufzufangen.
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Beim überwiegenden Teil von Behältnissen bzw. Flaschen treten oftmals ein oder mehrere unerwünschte Tropfen während bzw. nach dem Ausschenken des Inhalts aus, welche auf der Außenseite des Behältnisses bzw. der Flasche herunterlaufen. Diese führen zu Verschmutzungen (bspw. Speiseöl, Wein), wodurch die Handhabung eingeschränkt und unangenehm (klebrige bzw. rutschige Oberfläche) wird. Dies ist insbesondere bei handelsüblichen Speiseölflaschen und dgl. gut zu beobachten.
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Auch Beschädigungen (bspw. Wasserflaschen auf Holztischen) oder gar Umweltbelastungen (bspw. Öl- oder Chemieflaschen) durch ausgetretene Tropfen sind möglich. Neben diesen Mängeln sowie der beeinträchtigten Optik des Behältnisses bzw. der Flasche, können die austretenden Tropfen zudem ein Sicherheitsrisiko (bspw. Rutschgefahr) darstellen.
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Bekannt sind verschiedene Tropfenfänger, welche die Probleme nur unzureichend lösen. So sind spezielle Flaschen oder Behälter bekannt, die ein sauberes und tropffreies Ausschenken ermöglichen, jedoch müssen diese Behältnisse zuvor befüllt werden, d. h. der Inhalt einer Flasche oder dgl. muss in dieses separate Behältnis umgefüllt werden.
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Weiterhin existieren Einweg-Tropfenfänger (
DE000008518586U1 und
DE000010002608A1 ) aus saugfähigem Material, welche aufgeklebt oder fixiert werden. Hierbei ist zum einen die Handhabung umständlich, zum anderen stellen diese Tropfenfänger keine ressourcenschonende Lösung dar. Auch Einweg-Lösungen zur Tropfenvermeidung (
DE000069124112T2 ) sind von letzterer Problematik betroffen. Klebende Tropfenfänger haben weiterhin den Nachteil, dass diese nur schwer auf bereits verschmutzten Behältnissen angebracht werden können, da die entsprechende Stelle dem klebenden Tropfenfänger einen sauberen, haftenden und beklebbaren Untergrund bieten muss.
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Alternative, möglicherweise wiederverwendbare Tropfenfänger, aus saugfähigem Material sind umständlich handzuhaben bzw. herzustellen (
DE000029614654U1 und
DE000001902891U ) oder weisen nur eine begrenzte Aufnahmekapazität auf (
DE000001824247U ) und verlieren dadurch schnell ihre Wirkung, da die aufzufangende Flüssigkeit aufgrund einer fehlenden Hülle um den Tropfenfänger wieder aus dem saugfähigen Tropfenfängermaterial tropft.
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Zudem sind die bekannten Tropfenfänger teilweise aufgrund ihrer Form und Funktionsweise wenig universal, sodass eine Ausführung eines Tropfenfängers nur für wenige Formen von Behältnissen bzw. nur für spezielle Ausführungen, z. B. Weinflaschen, verwendbar ist.
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Zusätzlich besteht bei einigen der bekannten Tropfenfänger die Problematik, dass diese herunterlaufende Tropfen nicht rings um das Behältnis bzw. die Flasche auffangen, sondern nur bei Einhalten einer bestimmten Ausgussrichtung, d. h. beim Ausschenken muss die Position des Tropfenfängers beachtet werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen universellen, wiederverwendbaren und damit ressourcenschonenden Tropfenfänger zu schaffen, dessen Saugfähigkeit quasi unbegrenzt ist und welcher sich zudem auch bei bereits benutzten und daher verschmutzen Behältnissen bzw. Flaschen verwenden lässt, um auslaufende Tropfen effektiv sowie unabhängig von der Ausschenkrichtung aufzufangen und zu speichern. Dabei soll mit nur sehr wenigen Ausführungen der Großteil der am Markt befindlichen Formen von Behältnissen bzw. Flaschen abgedeckt werden.
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Das Problem wird durch den Tropfenfänger mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Der Tropfenfänger besteht aus einer einseitig offenen Form, in welche das tropfende Behältnis, insbesondere Flaschen und dgl., eingeschoben wird. Dabei besteht die Form aus zwei Schichten, einem äußeren, flüssigkeitsundurchlässigen Mantel, im folgenden Außenhülle genannt, sowie einer inneren, hohlen und saugfähigen Schicht bzw. Röhre, im folgenden Innenteil genannt, zur Aufnahme und Speicherung der Tropfen. In dieses Innenteil wird das tropfende Behältnis bzw. die tropfende Flasche eingeschoben, wofür der Hohlraum vorgesehen ist.
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Das Innenteil besteht aus einem elastischen, anpassungsfähigen und saugfähigen Material, bspw. einem Schaumstoff wie er von Spülschwämmen bekannt ist.
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Die Außenhülle und der Innenteil können fest miteinander verbunden sein oder einzelne, getrennte Komponenten darstellen, wobei in letzterem Fall der Innenteil in die Außenhülle eingeschoben wird. Dabei ist der Außendurchmesser des Innenteils geringfügig größer als der Innendurchmesser der Außenhülle, sodass das Innenteil dank seiner Elastizität und Kompressionsfähigkeit in die Außenhülle eingeschoben werden kann. Das Innenteil halt dabei aufgrund der durch die Eindruckhärte des Innenteils auftretenden Kraft beim Einschieben sowie des geringen Gewichts von selbst in der Außenhülle.
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Durch das elastische und kompressionsfähige Material des hohlen Innenteils können mit einem Innendurchmesser bzw. einer Form verschiedene Durchmesser und Formen von Behältnissen oder Flaschen und dgl. bedient werden. Beim Einschieben des Behältnisses bzw. der Flasche in das hohle Innenteil wird das Material desselben komprimiert und legt sich an die Außenseite des eingeschobenen Behältnisses bzw. der Flasche an. Durch die Eindruckhärte des Materials des Innenteils entsteht dabei eine Kraft auf das innenliegende Behältnis bzw. die Flasche, welche ausreicht, um den Tropfenfänger von allein an dem Behältnis bzw. der Flasche zu halten.
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Laufen bei eingeschobenem Behältnis bzw. eingeschobener Flasche Tropfen von der Ausgussöffnung des Behältnisses bzw. der Flasche an der Außenseite desselben herunter, so treffen diese auf das saugfähige Material des Innenteils und werden dort gespeichert. Auch bei größeren aufgefangenen Mengen treten aufgrund der Flüssigkeitsundurchlässigkeit der Außenhülle keine Tropfen aus dem Tropfenfänger aus. Die Außenseite der Außenhülle, also des Tropfenfängers, bleibt stets frei von Flüssigkeiten, wodurch die beschriebenen Probleme gelöst werden.
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Der Tropfenfänger kann bei Bedarf – vorzugsweise nach Gebrauch (Behältnis bzw. Flasche entleert) – gereinigt oder ausgewaschen werden und steht für einen erneuten Einsatz bereit. Ein entleertes Behältnis bzw. eine leere Flasche kann einfach aus dem Tropfenfänger herausgezogen werden und ein neues Behältnis bzw. eine neue Flasche eingeschoben werden. Werden Außenhülle und Innenteil nicht fest miteinander verbunden, so ist bei Bedarf auch ein Austausch lediglich des Innenteils gegen ein neues möglich.
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Durch Modifikation von Form und Größe des Innenteils und der Außenhülle lassen sich passende Tropfenfänger für nahezu alle am Markt verfügbaren Formen und Größen von Behältnissen bzw. Flaschen herstellen, wobei aufgrund der Elastizität des Materials des Innenteils nur eine geringe Anzahl an Ausführungen benötigt wird, um die meisten (handelsüblichen) Formen von Behältnissen bzw. Flaschen abzubilden. Beispielweise können mit jeweils einer kleinen und einer großen runden bzw. rechteckigen Form der Großteil handelsüblicher Speiseölflaschen bedient werden.
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Weitere Varianten mit zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen wie z. B. eine in die Außenhülle und das Innenteil eingearbeitete Aussparung bzw. ein transparentes Fenster zwecks Füllstandanzeige oder ein zusätzliches Zugband mit Spannvorrichtung rings um den Tropfenfänger zur besseren Fixierung desselben am Behältnis bzw. der Flasche sind denkbar.
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Auch Materialvariationen wie eine wärmeisolierende, flüssigkeitsundurchlässige Außenhülle aus Styropor können verwendet werden, um zusätzliche Vorteile wie Bruchsicherheit oder ein Aufrechterhalten der Temperatur des innenliegenden Behältnisses bzw. der innenliegenden Flasche zu erzielen.
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Die beschriebene Lösung kann in vielen Bereichen des täglichen Lebens, insbesondere im Umgang mit Ölflaschen (bspw. im KFZ-Bereich, im Haushalt oder in Großküchen), eingesetzt werden. Bei entsprechender Materialwahl können zudem Tropfen schädlicher, giftiger oder ätzender Flüssigkeiten aufgefangen werden. Dabei liegen die Vorteile in der universellen Verwendbarkeit sowie der Wiederverwendbarkeit des Tropfenfängers. Die Saugfähigkeit des Innenteils in Kombination mit undurchlässiger Außenhülle ist verglichen mit dem anfallenden Volumen durch herunterlaufende Tropfen nahezu unbegrenzt. Weiterhin kann durch eine entsprechende Gestaltung (Farbe, Haptik, Material, etc.) die Optik von Behältnissen bzw. Flaschen aufgewertet werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 3 erläutert.
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Es zeigen:
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1 den Tropfenfänger mit eingeschobenem Innenteil und eingesetzter Flasche
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2 die Außenhülle des Tropfenfängers sowie den herausnehmbaren Innenteil
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3a den Querschnitt des Tropfenfängers, wobei der Innenteil einen Boden aufweist und somit einseitig geschlossen ist.
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3b die Draufsicht auf den Tropfenfänger, wobei die Schraffierung den Innenteil andeutet und durch den geschlossenen Innenteil nur der Boden des Innenteils sichtbar ist, nicht aber der Boden der darunter liegenden Außenhülle.
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In den 1 bis 3 sind die flüssigkeitsundurchlässige Außenhülle 1, das separate, einseitig geschlossene und saugfähige Innenteil 2 sowie der Hohlraum 3 zur Aufnahme der (Speiseöl-)Flasche 4 dargestellt.
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Wird eine handelsübliche (Speiseöl-)Flasche (4) oder dgl. mit einem Durchmesser von ca. 75 mm in den Tropfenfänger eingesetzt (1), so wird der Innenteil (2) mit einem Außendurchmesser von ca. 86 mm und einem unkomprimierten Innendurchmesser des Hohlraums (3) von ca. 55 mm komprimiert, sodass aufgrund der Eindruckhärte des Innenteils (2) eine Kraft auf die Flasche (4) entsteht und der Tropfenfänger von allein an der Flasche (4) hält. Das elastische Innenteil (2) passt sich an Form bzw. Größe der eingeschobenen Flasche an, wobei in diesem Ausführungsbeispiel Flaschen mit einem Durchmesser von ca. 60 mm bis ca. 75 mm eingeführt werden können. An der Flasche (4) herunterlaufende Tropfen treffen auf das Innenteil (2) und werden sicher darin gespeichert. Das Innenteil (2) weist in diesem Ausführungsbeispiel einen Boden auf, vgl. 3a. Die das Innenteil (2) umgebende, flüssigkeitsundurchlässige Außenhülle (1) aus Gummi mit einem Außendurchmesser von ca. 90 mm und einer Wandstärke von 3 mm verleiht dem Tropfenfänger eine stabile Form und sorgt dafür, dass auch bei größeren aufgefangenen Mengen keine Tropfen aus dem Innenteil (2) austreten können, wobei die Außenhülle (1) selbst an der Außenseite frei von Tropfen, d. h. von Verschmutzungen etc. bleibt und eine flüssigkeitsundurchlässige Barriere für in das Innenteil (2) gelaufene Tropfen darstellt. Die Höhe des Tropfenfängers beträgt ca. 17 cm, wodurch sich der Inhalt auch bei eingeführter Flasche (4) noch gut erkennen lässt. Die Außenhülle (1) sowie der Innenteil (2) sind wiederverwendbar und können bei Bedarf, vorzugsweise beim Wechsel der Flasche (4), gereinigt werden.
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Die 4 bis 10 zeigen weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung ohne diese auf die gezeigten Ausführungsbeispiele zu beschränken. Es zeigen:
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4a den Querschnitt des Tropfenfängers, wobei das Innenteil als Röhre ohne Boden ausgeführt ist, d. h. der Boden der Außenhülle bildet den unteren Abschluss des Tropfenfängers.
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4b die Draufsicht auf den Tropfenfänger, wobei das Innenteil als Röhre ohne Boden ausgeführt ist, sodass der Boden der Außenhülle sichtbar ist und den unteren Abschluss des Tropfenfängers bildet.
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5 den Tropfenfänger mit einem transparenten Sichtfenster, so dass das innenliegende Behältnis und dessen Füllstand besser erkennbar sind.
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6 den Tropfenfänger ausgestattet mit einem zusätzlichen Zugband, welches gespannt werden kann, um die Fixierung des Tropfenfängers am innenliegenden Behältnis zu verbessern, insbesondere wenn der Durchmesser des innenliegenden Behältnisses nahe des Innendurchmessers des Innenteils ist.
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7 verschiedene Formen und Größen des Tropfenfängers zur besseren Anpassung an das innenliegende Behältnis sowie zur Verbesserung der Handhabung.
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8 den Tropfenfänger ausgestattet mit einem zusätzlichen Standfuß am unteren Ende, um die Standfestigkeit zu verbessern.
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9 den Tropfenfänger ausgestattet mit muldenartigen Vertiefungen, um die Handhabung zu verbessern und ein leichteres Greifen zu ermöglichen.
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10 den Tropfenfänger ausgestattet mit einem Griff, um die Handhabung zu verbessern und ein leichteres Greifen zu ermöglichen.
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In den 4 bis 10 sind die flüssigkeitsundurchlässige Außenhülle 1, das separate und saugfähige Innenteil 2 sowie der Hohlraum 3 zur Aufnahme der Behältnisse dargestellt. Zudem werden das Sichtfenster 5, das Zugband 6 mit Spannvorrichtung bzw. Verschluss 7, der zusätzlich angebrachte Standfuß 8, die muldenartigen Vertiefungen 9 sowie der zusätzlich angebrachte Griff 10 dargestellt.
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Ist der Tropfenfänger wie in 5 dargestellt mit einem Sichtfenster (5) ausgestattet, so ist ein Streifen der Außenhülle (1) transparent und das entsprechende Stück des Innenteils (2) ausgespart oder ebenfalls transparent, um eine einfachere Kontrolle des Behältnisses und dessen Füllstand zu ermöglichen.
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Insbesondere bei Durchmessern des Behältnisses nahe des Durchmessers des Hohlraums (3) des Innenteils (2) kann ein Zugband (6) mit Spannvorrichtung bzw. Verschluss (7) zur besseren Fixierung des Tropfenfängers am Behältnis von Vorteil sein (6). Mit Hilfe des Zugbandes (6), welches gespannt wird, kann der Druck des Tropfenfängers auf das innenliegende Behältnis erhöht werden, sodass der Tropfenfänger sicher daran halt.
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Für besondere Formen des Behältnisses kann der Tropfenfänger wie in 7 dargestellt variiert werden, d. h. in Form und Größe an die Bedürfnisse angepasst werden. Auch Anpassungen des verwendeten Materials wie eine elastische Außenhülle (1) oder eine wärmeisolierende Außenhülle (1) aus Styropor (ähnlich der bekannten wärmeisolierenden Einweg Kaffee-/Getränke Becher aus Styropor) sind möglich.
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In 8 ist zur Erhöhung der Standfestigkeit ein zusätzlicher Standfuß (8), vorzugsweise aus einem unelastischen, leichten Kunststoff an den Tropfenfänger angebracht, welcher ein versehentliches Umkippen des Tropfenfängers verhindert.
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Zur Verbesserung der Handhabung zeigt 9 eine Ausführung des Tropfenfängers, welche muldenartige Vertiefungen (9) aufweist, um ein leichteres Greifen und Halten des Tropfenfängers zu ermöglichen. 10 zeigt alternativ einen an den Tropfenfänger angebrachten Griff (10), um die Handhabung zu vereinfachen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flüssigkeitsundurchlässige Außenhülle
- 2
- Saugfähiges Innenteil, ggf. separat
- 3
- Hohlraum mit Öffnung zur Aufnahme des Behältnisses
- 4
- Behältnis (z. B. Speiseölflasche)
- 5
- Sichtfenster
- 6
- Zugband
- 7
- Spannvorrichtung bzw. Verschluss des Zugbandes
- 8
- Standfuß
- 9
- Muldenartige Vertiefungen
- 10
- Griff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 000008518586 U1 [0005]
- DE 000010002608 A1 [0005]
- DE 000069124112 T2 [0005]
- DE 000029614654 U1 [0006]
- DE 000001902891 [0006]
- DE 000001824247 [0006]