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Die Erfindung betrifft eine einfache, lösbare Teleskop-Kippsicherung für Klapp bzw. Haushaltsleitern mit zusätzlicher Ablagevorrichtung, welche an der seitlich angeordneten Teleskopstange angebracht werden kann.
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Die Ablagevorrichtungen können wechselbar, austauschbar montiert werden. Sie sind in ihrer Ausführungsform verschiebbar und somit an die jeweilige Arbeitshöhe anpassbar.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Standfläche zu erweitern und somit das Kippmoment zu reduzieren bzw. gänzlich zu eliminieren.
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Leitern insbesondere Klappleitern, Haushaltsleitern bergen grundsätzlich die Gefahr, dass sie kippen können. Die meisten Unfälle im häuslichen Bereich passieren in Deutschland mit Haushaltsleitern. Dabei ist die Leiter selbst meist technisch in Ordnung. Hektik, falsche Handhabung, zu viel zusätzliches Gewicht ist oft Ursache für einen Unfall mit der Leiter
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Daher müssen Leitern durch ihre Bauart sicherstellen, dass sie nicht umstürzen, kippen oder auseinandergleiten
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Ein Auseinandergleiten der Klappleiter wird bekanntermaßen verhindert durch fest mit den Leiterschenkeln verbundene Spreizsicherung oder speziell dafür ausgebildete Gelenke, welche in gespreizter Stellung einrasten.
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Ein Kippen soll bei ordnungsgemäßem Gebrauch bauartbedingt durch die optimale Berechnung der Breite des Verhältnisses der Stützschenkel am Fußende zur Breite des Stützschenkels an der obersten Sprosse erschwert werden. Soll die oberste Stufe einer Stehleiter zum Betreten vorgesehen sein, so ist nach bekanntem Stand der Technik die oberste Stufe als Plattform ausgebildet um das sichere Stehen zu ermöglichen. Ein über die oberste Sprosse hinausgehendes Leiterteil darf grundsätzlich nicht betreten werden und soll alleinig der Haltefunktion dienen.
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Aufgrund einer unvorhersehbaren Handhabung des Benutzers einer Standleiter bleibt selbst bei Einhaltung aller Verhütungsvorschriften ein Restrisiko.
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Aus den Dokumenten
US000005462133 und
CA000002298896 sind Leitern bekannt, in welchen die Standfestigkeit durch Hinzufügen von einer bzw. zwei Stützstangen verbessert wird. Dabei soll erreicht werden, dass durch zusätzliche Abstützungen die Standfläche, das Standmoment so erhöht wird, dass bei der Benutzung das zu erwartende Kippmoment weiter reduziert wird. Nachteilig an allen diesen Ausführungen bleibt die Tatsache, dass diese Leitern mit Stützstangen eine größere Standfläche benötigen und an engen Stellen die Stützen nicht mehr in ihrer vorteilhaften Ausprägung zum Einsatz kommen also nicht genutzt werden können.
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Weiterhin ist bei diesen Schriften als nachteilig zu erwähnen, dass Querkräfte durch seitliches Hinauslehnen weiterhin zum Umkippen der Leiter führen können. Obwohl bekannt, dass bei Stehleitern nur nach vorn und nicht quer zur Steigrichtung zu arbeiten ist, kann die zusätzlich angebrachten Stützen den Benutzer in vermeintlicher Sicherheit wiegen.
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Zusätzlich sind gemäß den Schriften
DE 20 2005 001 407 und
US020060131106 Ablagevorrichtungen bekannt, bei welchen in einer Ausführungsvariante die Ablagevorrichtungen über das Sprossenrohr mit der Leiter verbunden werden. Dies ist in der jeweiligen beschriebenen Ausführungsform nur möglich, wenn es sich um Leitern bevorzugt Aluminiumleitern, aus Hohlprofilen handelt. Eine Anpassung der Ablage an die Arbeitshöhe ist nur über die Anzahl der Sprossen möglich. Zudem wird bei entsprechender Zuladung der Ablage in Kombination mit der Besteigung der obersten Sprossen die Gewichtsverteilung und damit verbunden der Schwerpunkt weit nach oben verlagert, was ein seitliches Umkippen der Leiter begünstigen kann. Dem soll durch das Anbringen eines Ausgleichsgewicht bzw. beidseitig anbringbarer Gegenstände entgegen gewirkt weden.
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Es sind aus den Schriften
US000004706918 und
DE 00 0007 929 235 Ablagen für Klappleitern bekannt bei welchen die Befestigung der Ablagevorrichtung nur an Holmen des Steigteils erfolgt. Besonders beim Besteigen der Leiter bis ganz nach oben können die mit den Sprossen verbundenen Ablagevorrichtungen stören, da der Benutzer evtl. auf der entsprechenden Plattform oder Sprosse steht und sich dabei beugen muss um Gegenstände auf der Ablage zu erreichen was wiederum die Gefahr des Kippens zur Folge hat.
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Die mit den Schriften
US000004139173 und
US020110079467 dokumentierten seitlichen Ablagemöglichkeiten können flexibel an der Leiter fixiert werden. Sie stören nicht beim Besteigen der Leiter, gefährden aber bei hoher Zuladung (Eimer, Werkzeug, Maschinen) die Standfestigkeit der Leiter, da sie das Kippmoment ungünstig beeinflussen.
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Daneben ist eine Schrift
DE 20 2004 008 999 bekannt in welcher eine Leiter zum Einsatz kommt, bei welcher Teleskopstützen wechselseitig an der Decke oder Boden für Standfestigkeit sorgen. Es wird als nachteilig empfunden, dass die Leiter in bekannter Ausführungsform zwar ein drittes oder sogar viertes Standbein erhält, die Kippwirkung aufgrund der Bauart einer Klappleiter jedoch auch weiterhin nicht eliminiert werden kann, da das zum Einsatz kommende Gelenk in seiner bevorzugten Ausführungsform in vertikaler Richtung beweglich an der Leiter selbst angebracht. Somit können nur Längskräfte abgefangen werden. Einwirkende Querkräfte werden auch weiterhin übertragen und können zum Kippen des Systems führen.
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Durch den Gegenstand der Anmeldung lassen sich die durch die in den genannten Schriften beschriebenen Systeme und ihrer in der Praxis während der Verwendung auftretenden Nachteile vermeiden.
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Allen aufgeführten Ausführungsbeispielen ist zu Eigen, dass Stützelemente, welche zusätzlich die Standfestigkeit einer Klapp- oder Haushaltsleiter verbessern immer nur ein Teil der Leiter bleiben. Damit zwar die Standfestigkeit positiv beeinflussen aber Quer- und Kippmomente nicht gänzlich eliminieren.
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Auch zusätzlich an den Klapp- und Haushaltsleitern angebrachte Hilfsmittel zur Aufnahme von Eimern oder Werkzeugen sind nur dann sinnvoll, wenn sie möglichst weit oben angebracht werden. Dies ermöglicht zwar ein ergonomisches Arbeiten, da erforderliche Gegenstände leicht erreichbar sind, aber die mit dem Besteigen der oberen Sprossen einhergehende Schwerpunktverlagerung wird dadurch weiter negativ beeinflusst, was die Gefahr des Kippens zusätzlich erhöht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein oder mehrerer doppelseitig abstützenden Teleskopstangen an einer Klapp- bzw. Haushaltsleiter angebracht werden. Die ein oder zwei Teleskopstangen werden zwischen Boden und Decke jeweils mittels Rastersegment verspannt. Durch diese Systemtrennung wird erricht, dass auftretende Quer- und Kippkräfte über die Zug- und Druckkräfte der Teleskopstangen abgefangen werden. (Ein Kippen der Leiter durch seitliches Überhängen über die Leiter bzw. zu weites nach vorne oder hinten Beugen wird erschwert.)
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Damit wird ein unbeabsichtigtes Ab- bzw. Wegrutschen des Leiterfußes verhindert. Ebenso ein Um- oder Wegkippen der Leiter. Der Verlust des Gleichgewichtes, z. B. durch seitliches Herauslehnen oder unsicheren Stand auf den Leitersprossen wird dadurch entgegengewirkt, dass man sich an der Teleskopstange halten kann.
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Des Weiteren ermöglicht die Verwendung einer oder zwei Teleskopstangen, dass an diesen Stangen eine oder mehrere Ablagemöglichkeiten befestigt werden können. Da diese Ablagemöglichkeiten nicht mehr an der Leiter selbst angebracht sind, wird das Gewicht zusätzlicher Reinigungs- und Arbeitsgeräte jetzt über die Teleskopstange abgefangen und nicht mehr von der Klapp- bzw. Haushaltsleiter.
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Somit wird erreicht, dass das zusätzliche Gewicht nicht mehr unvorteilhaft den Schwerpunkt der Leiter beeinflusst.
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Ausführungsbeispiele nach Figuren
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Merkmale der vorliegenden Erfindung werden gemäß einer ersten Ausführungsform in der Zeichnung wie folgt dargestellt:
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1 Eine Frontalansicht der an einer Haushaltsleiter angebrachten Teleskopkippsicherung mit daran angebrachter Ablagemöglichkeit.
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2 Eine Seitenansicht der verkippsicheren Teleskopstütze – mit Ablagemöglichkeit für Haushaltsleitern in der Ausführungsform der 1.
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3 Perspektivische Darstellung der Klapp- bzw. Haushaltsleiter mit zusammengeklappter Teleskopstütze in der Ausführungsform der 1 und 2.
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4 Teilansicht der erfindungsgemäßen Befestigungs- und Bewegungselemente des Stützsystems gemäß der 1 bis 3.
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5 Detailansicht des Kurbeltriebs in der Ausführungsform der 4.
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6 Seitenansicht der klappbaren Halterung sowie der Befestigungs- und Bewegungselemente gemäß den 1 bis 3
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7 Detailansicht der Klemmhalterung gemäß den Ausführungsformen der 1, 2, 3 und 4
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8 Perspektivische, beispielhafte Darstellung einer Ablageschale zum Einhängen in die Halterung
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9 Detailansicht der Stützelemente
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In der bevorzugten Ausführungsvariante 1 wird die ausziehbare Teleskopstange 1 über eine Klemmhalterung 3 mit einer Klapp bzw. Haushaltsleiter 2 verbunden. Zusätzlich ist an der Teleskopstange 1 eine Ablageschale 18 angebracht. Die Verbindung zwischen Decke und Boden erfolgt über die Stützelemente 8, 9.
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2 zeigt in der dargestellten Seitenansicht das Gesamtsystem der Kipp- bzw. Haushaltsleiter 2 mit sämtlichen Elementen. In der dargestellten Ausführungsvariante kann über die einklappbare Handkurbel 13 die Teleskopstange ein bzw. ausgefahren werden. Zusätzlich ist alternativ zur Ablageschale 18 ein Haken 7 vorhanden. Hier kann ein Eimer angehängt werden.
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3 zeigt das Gesamtsystem in zusammengeklappter Ausführung. Die Halterung 5 zur Befestigungen von Ablagemöglichkeiten ist eingeklappt. In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Teleskopstange 1 am unteren Ende mit einer Transportsicherung 4 fixiert. Zusätzliche Stützelemente 8, 9 sorgen mit ihrer ausgebildeten Fläche für eine kraftschlüssige Verspannung der Teleskopstange 1 zwischen Decke und Boden.
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4 zeigt in einer bevorzugten Teilansicht die Befestigungs- und Bewegungselemente des Stützsystems. Durch verschieben des Sicherungsbolzens 10 und eindrücken der Sperrplatte 11 wird die verstellbare, obere Teleskopstange 1 freigegeben. Mittels Handkurbel 13 kann die obere, verstellbare Teleskopstange 1 ausgefahren und der Höhe zwischen Boden und Decke angepasst werden. Ist die Teleskopstange 1 über die Stützelemente 8, 9 zwischen Boden und Decke verspannt, schnappt die Sperrplatte 11 in die Rastlöcher 12. Mit dem Sicherungsbolzen 10 wird die Teleskopstange 1 gesichert.
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5 zeigt in der bevorzugten Ausführungsvariante den Kurbeltrieb. Dabei greift das Zahnrad 14 in die Rastlöcher 12 der oberen Teleskopstange 1 ein. Durch die Drehbewegung der Handkurbel 13 wird die obere Teleskopstange 1 ein- bzw. ausgefahren.
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6 zeigt in der bevorzugten Ausführungsart die Halterung 5 mit Haken 7 zur Befestigung von weiteren Ablagemöglichkeiten an einer Teleskopstütze 1. Die Halterung 5 ist mittels Halterbuchse 6 einklappbar, so dass sie beim Transport des Systems nicht behindert. In der dargestellten Seitenansicht ist die Sperrplatte 11 und der Sicherungsbolzen 10 erkennbar.
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7 zeigt in der Detailansicht die Klemmhalterung 3. Dabei ist die Klemmhalterung 3 in ihrer Art als Gelenk 15 so ausgebildet, dass nur Drehbewegungen vertikal zur Leiter möglich sind. Auftretende Querkräfte werden durch die vorgespannte Teleskopstange abgefangen. Die Befestigung der Klemmhalterung 3 mit einer Klapp- bzw. Haushaltsleiter 2 erfolgt mittels Klemmbügel 20 und Klemmschraube 19.
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8 zeigt in einer Ausführungsvariante eine Ablageschale 18 welche in der klappbaren Halterung 5 eingehängt wird.
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9 zeigt in einer bevorzugten Ausführungsvariante die Stützelemente 8, 9 zum vollflächigen verspannen der Teleskopstange 1 zwischen Decke und Boden. Zum Schutz der Decke und des Bodens ist ein weiches, gummiartiges Pad 16 auf den Stützelementen 8, 9 aufgeklebt. Mittels Außengewinde 17 können bei Bedarf die Stützelemente 8, 9 in der Teleskopstange 1 zwischen Decke und Boden angepasst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teleskopstange
- 2
- Klapp- bzw. Haushaltsleiter
- 3
- Klemmhalterung
- 4
- Transportsicherung für Teleskopstange
- 5
- Halterung
- 6
- Halterbuchse
- 7
- Haken
- 8
- Stützelement 8 Decke
- 9
- Stützelement 9 Boden
- 10
- Sicherungsbolzen
- 11
- Sperrplatte
- 12
- Rastlöcher
- 13
- Einklappbar Handkurbel
- 14
- Zahnrad
- 15
- Gelenk
- 16
- gummiartiger Pad
- 17
- Außengewinde
- 18
- Ablageschale
- 19
- Klemmschraube
- 20
- Klemmbügel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 000005462133 [0009]
- CA 000002298896 [0009]
- DE 202005001407 [0011]
- US 020060131106 [0011]
- US 000004706918 [0012]
- DE 000007929235 [0012]
- US 000004139173 [0013]
- US 020110079467 [0013]
- DE 202004008999 [0014]