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Camping und Outdooraktivitäten erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit. Die Meisten möchten dabei nicht auf ein Mindestmaß an Komfort verzichten. Dazu zählt ein Bett, eine Kochmöglichkeit, eine Waschmöglichkeit und nicht zuletzt ausreichend Stauraum. Da sich nicht jeder ein kostspieliges Wohnmobil leisten kann, aber auch nicht gewillt ist die Unannehmlichkeiten des Zeltens in Kauf zu nehmen, bietet es sich an, den eigenen PKW in ein funktionales Campingmobil umzugestalten.
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Es eignen sich nicht alle Fahrzeuge für einen solchen Ausbau. Der multifunktionale Campingausbausatz ist daher vornehmlich auf Hochdachkombis bzw. Kastenwagen mit einer umklappbaren 2. Sitzreihe ausgerichtet.
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Dieser Campingausbausatz bietet sich insbesondere für Gelegenheitscamper und Outdooraktivisten an, die ihr Fahrzeug nicht regelmäßig für derartige Aktionen nutzen und lediglich ein Mindestmaß an Komfort erwarten. Daraus resultieren folgende technische und funktionale Anforderungen an den Campingausbausatz:
- 1. besitzt eine Koch-, Wasch- und Schlaffunktion
- 2. bietet genügend Stauraum
- 3. beeinträchtigt nicht die Personenbeförderung
- 4. ist sowohl ein- als auch rückbaufähig
- 5. Montage bzw. Demontage ist schnell und ohne Werkzeug möglich
- 6. bei Nichtgebrauch platzsparend verstaubar und einfach transportierbar
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Bereits auf dem Markt vorhandene Campingausbausätze haben sich zwar bewährt, erfüllen aber nicht alle Anforderungen der oben genannten Nutzergruppe. Der überwiegende Anteil der Campingeinbauten ist fest mit dem Fahrzeug verbunden und verbleibt somit dauerhaft im Fahrzeug. Die ursprüngliche Fahrzeugnutzung ist in diesem Fall nicht mehr möglich. Rückbaufähige Bausätze hingegen sind sperrig und benötigen viel Lagerfläche. Zudem beschränken sich diese meist auf eine Funktion (bspw. Schlaffunktion oder Stauraum).
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Die Erfindung stellt gemäß Schutzanspruch 1 einen Campingausbausatz dar, der den oben genannten Anforderungen durch speziell konzipierte Einzelteile in Verbindung mit einem innovativen Steck-, Klapp- und Klemmsystem gerecht wird.
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Für die detaillierte Erläuterung der Erfindung wird im weiteren Verlauf auf die folgenden Zeichnungen/Figuren Bezug genommen. Diese zeigen:
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1 Eine schematische Frontalsicht auf die Einzelteile des Campingausbausatzes.
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2 Eine perspektivische Darstellung der Einzelteile im konstruktiven Zusammenhang.
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3 Eine detaillierte Aufbauanleitung des Campingbausatzes.
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4 Den Campingausbausatz in maximaler funktionaler Ausbaustufe.
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5 Den Campingbausatz in minimaler funktionaler Ausbaustufe – das Packsystem.
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6 Anwendungsbeispiele.
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Grundlage der Erfindung ist die besondere Form der Einzelteile. Nur dadurch ist es möglich ohne Werkzeug diese in zwei unterschiedliche stabile Konstruktionsformen (siehe 4 und 5) zu verwandeln. In 1 bzw. 2 sind alle Einzelteile grafisch dargestellt. Der in den Zeichnungen verwendeten Nummerierung liegen folgende Bezeichnungen zugrunde:
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Bezugszeichenliste
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Weitere Bezugszeichen in den Zeichnungen besitzen folgenden Inhalt:
- A
- Kochbereich
- B
- Stauraum
- C
- Waschbereich
- D
- Ablagefläche
- E
- Liegefläche
- F
- (verstellbare) fahrzeugseitige Gurthalterung
- G
- umklappbare 2. Sitzreihe im Fahrzeug
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Maximale Ausbaustufe
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Die Konstruktion der maximalen Ausbaustufe zeichnet sich durch eine funktional gegliederte Box sowie eine mehrteilige Liegefläche aus.
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Der Aufbau der Box basiert auf dem Bodenteil (1), an dessen Unterseite sich fest verleimte Fußleisten (9) befinden. Zudem sind mittels Scharnieren an den Längsseiten eine Frontklappe (10) sowie zwei Heckklappen (11), (12) angebracht. Die Klappen besitzen an ihren Stirnseiten Einschraubmagnete, welche sich bei einem völligen zuklappen mit auf der Oberseite des Bodenteils angebrachten Metallschienen verbinden. Die Klappen wurden jeweils mit einer kreisrunden Aussparung versehen, um das spätere Öffnen und Schließen zu ermöglichen. Auf dem Bodenteil befinden sich zudem Aussparungen für Seiten- und Stützteile.
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Die beiden äußeren Seitenteile (5), (7) werden über eine keilförmige Verbindung mit dem Bodenteil verankert und durch zwei Klemmbretter (15) an den Außenseiten in senkrechter Lage stabilisiert. Das linke Seitenteil (5) besitzt eine mittige nicht ganz durchgängige Einkerbung, die als Schiene für einen Einschub (8) dient. Die Gegenschiene für den Einschub (8) befindet sich auf gleicher Höhe am mittigen Seitenteil (6), welches ohne weitere Verankerung in die entsprechende Aussparung des Bodenteils gesteckt wird. Die Seitenteile besitzen im oberen Bereich Aussparungen, die als Tragegriff für den Transport der fertigen Box dienen.
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Neben den Seitenteilen bedarf es mehreren Stützelementen, die einerseits eine Querstabilität der Box schaffen und andererseits eine strukturelle Unterteilung der Box ermöglichen. Die Hauptstütze (14) wird direkt hinter dem Einschub (8) zwischen dem linken und mittigen Seitenteil (5), (6) in das Bodenteil (1) gesteckt. Sie unterteilt damit den sogenannten Kochbereich (A) in drei Teile. Der Teil unter dem Einschub bietet Platz für Kochutensilien und Geschirr. Der Einschub (8) selbst ist ausreichend bemessen für einen handelsüblichen Gaskocher. Der Teil hinter der Hauptstütze kann als Lagerplatz für Reservegaskartuschen genutzt werden. Drei der vier weiteren schmalen Stützteile (13) werden parallel zu dem rechten Seitenteil (7) in das Bodenteil gesteckt und unterteilen den verbliebenen Raum in einen Stauraum (B) und Waschbereich (C). Der Waschbereich wiederum, welcher sich auf der rechten Seite der Box befindet, wird durch die vierte quer eingesteckte Stütze (13) nochmals unterteilt. Der vordere Teil des Waschbereiches ist so bemessen, das ein handelsüblicher Wasserkanister mit Auslaufhahn untergebracht werden kann. Der hintere Teil bietet ausreichend Platz für kleinere Wasch- und Reinigungsutensilien (z. B. Spülmittel, Seife etc.). Während der Koch- und Waschbereich durch die Klappen einen abgeschlossenen Raum bilden, wurde im Mittelteil, dem Stauraum, auf eine Heckklappe verzichtet, um den nicht durch die Box vereinnahmten Laderaum des Fahrzeuges zugänglich zu machen.
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Auf die Seitenteile (5,), (6), (7) und Stützelemente (13), (14) wird der Deckel (2) der Box gesetzt. Dieser besitzt ähnliche Aussparungen, wie das Bodenteil (1). Im Gegensatz zum Bodenteil sind jedoch an den Seiten Ausschnitte angebracht, die in Verbindung mit den Griffaussparungen der Seitenteile, dass Einsetzen der Box in das Fahrzeug ohne Quetschungsgefahr für die Hände ermöglichen. Der Deckel besitzt an seinen Stirnseiten Metallschienen, die das Gegenstück zu den Einschraubmagneten an den Klappen (10), (11), (12) darstellen. Dadurch wird eine flexible Verschlussmöglichkeit sowohl im vorderen, als auch im hinteren Bereich der Box geschaffen. Weiterhin befinden sich auf der oberen hintern Seite des Deckels zwei Aushebescharniere. Diese ermöglichen es, die Box unabhängig von dem sogenannten Mittelliegeteil (3) und dem Kopfteil (4) aufzubauen bzw. zu nutzen. Es wurde zudem bei der Gestaltung der Aussparungen des Deckels darauf geachtet, dass durch die Steckverbindungen keine Teile überstehenden. Die dadurch entstehende ebene Fläche ist ideal als Tisch oder Ablagefläche (D) nutzbar.
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Die mehrteilige Liegefläche (E) besteht im Wesentlichen aus dem Deckel (2) der Box und zwei weiteren über Scharniere fest miteinander verbundene Liegeflächenteile (3), (4). An dem Mittelliegeteil (3) sind auf der Oberseite zusätzlich zwei Aushebescharniere angebracht. Diese stellen das Gegenstück zu den Aushebescharnieren am Deckel (2) der Box dar. Verbindet man die Aushebescharniere der Mittelliegefläche mit dem Deckel der Box entsteht daraus eine zusammenhängende Gesamtliegefläche von 180 cm × 110–120 cm (Länge × Breite). Die Breite ist abhängig von dem jeweiligen Fahrzeugtyp. Der Deckel der Box fungiert dabei als festes Fußteil. Da die Mittelliegefläche auf die umgeklappte 2. Sitzreihe des Fahrzeugs abgelegt wird, ist die Stabilität gewährleistet und es lastet kein übermäßiges Gewicht auf den Aushebescharnieren. Das Kopfteil (4) besitzt jeweils links und rechts zwei kleinere Aussparungen am oberen Ende, durch die eine Schlaufe aus Gurtband (16) gezogen werden kann. Diese Schlaufen werden an der rechten bzw. linken Gurtaufhängung des Fahrzeuges (F) befestigt. Mittels Verstellschnallen an den Gurtschlaufen (16) kann man deren Größe verändern, um die Neigung des Kopfteils (4) individuell zu bestimmen. Besitzt das Fahrzeug verstellbare Gurtaufhängungen (F), kann auch über diese die Neigung des Kopfteils eingestellt werden. Da die verbindenden Scharniere an dem Mittelliegeteil (3) und dem Kopfteil (4) auf der Unterseite angebracht sind, kann man die beiden Teile so zusammenklappen, dass sie ohne lösen der Aushebescharniere auf dem Deckel (2) der Box abgelegt werden können. Dadurch ist es möglich die 2. Sitzreihe (G) des Fahrzeugs wieder aufzuklappen und das Fahrzeug trotz vollumfänglichen Aufbaus des Campingausbausatzes ohne Einschränkungen zu nutzen (siehe dazu 6).
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Minimale Ausbaustufe
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Die Konstruktion mit der minimalen Ausbaustufe zeichnet sich durch die im Schutzanspruch 7 formulierte sehr kompakte, platzsparende und in sich stabile Bauweise aus. Der Vorteil dieser Konstruktion liegt in dem einfachen Transport und dem geringen Flächenbedarf. Der Campingausbausatz lässt sich somit bei Nichtgebrauch unkompliziert verstauen. Erreicht wird dies in dem die Einzelteile so gestapelt und gesteckt werden können, dass lediglich 6 in sich stabile Schichten notwendig sind (siehe dazu 5).
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Für diese Konstruktion werden die Front- und Hecklappen (10), (11), (12) komplett auf das Bodenteil (1) gelegt. Die Einschraubmagnete geben in Verbindung mit den Metallschienen auf dem Bodenteil den notwendigen Halt. In den Zwischenraum der Heckklappen (11), (12) wird der Einschub (8) eingelegt. Auf der Rückseite des Bodenteils sind die Fußleisten (9) so angebracht, dass die drei Seitenteile (5), (6), (7) liegend fixiert werden können. Das Mittelliegeteil (3) wird nunmehr auf die Seitenteile gelegt. Bevor das mit dem Mittelliegeteil (3) über Scharniere verbundene Kopfteil (4) darüber geklappt wird, müssen noch in die Aussparung des Mittelliegeteils die vier schmalen Stützen (13) eingelegt werden. Danach kann das Kopfteil darüber gelegt werden. Auch dieses besitzt diverse Aussparungen, wobei nur die für die Hauptstütze (14) durch das Einlegen der Selbigen genutzt wird. Die letzte Schicht bildet der Deckel (2) der Box. Sind alle Schichten genau übereinander gelegt, dann ergibt sich am linken und rechten Rand eine durchgängige vertikale Aussparung, in die jeweils ein Klemmbrett (15) gesteckt wird. Somit ist die Konstruktion horizontal in alle Richtungen stabil. Die vertikale Stabilität wird durch die Gurtbänder (16) gewährleistet. Diese werden so um die 6 Schichten gelegt, dass beide den losen Einschub (8) zwischen den Heckklappen (11), (12) bedecken. Über die Verstellschnallen an den Gurtbändern (16), werden diese letztlich fest verzurrt.