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Die Erfindung betrifft ein multifunktionelles ergonomisches Kissen, welches als Lordosekissen und als Sitzunterlage verwendbar ist.
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Durch berufliche Belastung und vorwiegend sitzende Tätigkeit nimmt der Bewegungsmangel und die damit verbundenen Begleiterscheinungen wie beispielsweise Rückenbeschwerden zu. Es besteht ein Bedürfnis nach Fitness und Erhaltung der Gesundheit. Um Rückenbeschwerden vorzubeugen existieren verschiedene Sitzunterlagen auf dem Markt.
- – Beispielsweise sollen Keilkissen das Becken aufrichten und die gerade Haltung fördern, damit die Bandscheiben physiologisch belastet werden. Keilkissen haben jedoch den Nachteil, dass die Beweglichkeit beim Sitzen nicht gefördert wird.
- – Beispielsweise sollen luftgefüllte Hohlkörper aus Hohlkörperhaut – im folgenden Luftkissen genannt – die Bewegung beim Sitzen fördern, damit die Rückenmuskulatur beim Sitzen trainiert wird, und die Wirbelsäule beim Sitzen in Bewegung bleibt. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass das Becken bei längerer Nutzung nach hinten absackt und die Wirbelsäule unphysiologisch belastet wird.
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Um die Vorteile des Keilkissens mit den Vorteilen eines Luftkissens zu verbinden wurde bereits ein Luftkissen entwickelt (
DE 20 2012 012 431.5 ), welches im Wesentlichen in seiner äußeren Formgebung durch ein Kugel- oder Ellipsensegment – im folgenden Halbballkissen genannt – mit einem planen Bodenbereich beschrieben wird. Dabei soll durch die Formgebung einerseits die Aufrichtung des Beckens (gerade Sitzhaltung) und andererseits die Beweglichkeit des Beckens beim Sitzen – z. B. durch den seitlichen Kippeffekt des Beckens – gefördert werden. Außerdem soll die Formgebung ein effektives und rückenschonendes Bauchmuskeltraining auf dem Boden ermöglichen. Die Erfahrung von vielen Probanden mit dem Halbballkissen bestätigt die Eignung des Halbballkissens für diese Zielsetzungen. Allerdings zeigt die Erfahrung der Probanden mit dem Halbballkissen und die Empfehlungen von Gesundheitsexperten auch, dass das Halbballkissen bestimmte Probleme nicht lösen kann.
- 1) Wie auf allen Luftkissen, die auf einen Stuhl gelegt werden, um die Beweglichkeit beim Sitzen zu fördern, wird der Rücken beim Sitzen auf einem Luftkissen nicht durch die Rückenlehne eines Stuhls gestützt. Dies liegt zum einen dran, dass Rückenlehen in der Regel starr sind und die Bewegungen des Rückens nicht dynamisch unterstützen. Des Weiteren bildet sich hinter dem Gesäß eine Wulst beim Luftkissen, welche einen Abstand zur Rückenlehen herstellt und somit nicht ermöglicht, dass die Wirbelsäule bei einer geraden Sitzhaltung durch die Rückenlehne gestützt wird. Das Sitzen auf Luftkissen findet somit in der Regel ohne eine Rückenlehne statt. Physiotherapeuten und Orthopäden verweisen jedoch darauf, dass es sinnvoll ist einerseits bewegt zu sitzen und andererseits den Rücken immer wieder durch eine Rückenlehne mit einer ausgeprägten Lordoseform zu stützen. D. h. der Rücken benötigt beides: Aktives Training der Rückenmuskulatur durch bewegtes Sitzen und Entspannung der Rückenmuskulatur und Entlastung der Wirbelsäule durch eine Rückenlehne mit ausgeprägter Lordosestütze. Eine ausgeprägte Lordoseform ist bei vielen Stühlen jedoch nicht gegeben.
- 2) Um den Sitzkomfort zu steigern bevorzugen die meisten Menschen einen besonders geringen Innendruck des Luftkissens. Beim Sitzen sinkt das Gesäß dabei in das Halbballkissen ein und es entsteht eine deutliche Sitzmulde. Dabei ist es jedoch nicht vorteilhaft, dass sich durch die Gewichtsbelastung des Luftkissens unter dem Oberschenkel, d. h. an der äußeren Begrenzung des Luftkissens eine Ausstülpung oder Wulst entsteht, da diese Wulst von den meisten Personen als störend empfunden wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Materialeinsatz eines Halbballkissens, wie beispielsweise aus
DE 20 2012 012 431.5 bekannt, um etwa 30%–40% zu reduzieren, ohne die Eigenschaften des Halbballkissens beim Sitzen hinsichtlich der Förderung der seitlichen Beweglichkeit des Beckens – Kippeffekt des Beckens – und hinsichtlich der Förderung der geraden Sitzhaltung – Beckenaufrichtung – einzuschränken. Außerdem soll der Sitzkomfort gesteigert werden, indem Wülste des Luftkissens beim Sitzen unter dem Gesäß bzw. unter dem Oberschenkel vermieden werden. Des Weiteren soll die Vorrichtung gleichzeitig als Lordosestützkissen nutzbar sein, um den Empfehlungen der Sitzforschung – Abwechslung zwischen bewegtem Sitzen und Lordosestütze – gerecht zu werden.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Kissen bereitgestellt wird, das aus einem Hohlkörper besteht, der einstückig aus Hohlkörperhaut gebildet wird, wobei der Hohlkörper einen Bodenbereich und einen oberen Begrenzungsbereich aufweist, wobei der Bodenbereich und der obere Begrenzungsbereich durch einen Übergangsbereich miteinander verbunden sind, wobei die äußere Begrenzung des Bodenbereichs einen kreisförmigen Rand bildet, wobei sich im Übergangsbereich eine sichtbare produktionsbedingte kreisförmige Erhebungslinie abbildet, die eine Erhebungskreisfläche begrenzt, wobei der obere Begrenzungsbereich des Hohlkörpers eine Form bildet, die im Wesentlichen einen Ausschnitt einer Ellipse oder einen Ausschnitt eines Kegels darstellt, wobei der Hohlkörper eine Kammer bildet, die mit Fluid über ein Ventil befüllbar ist, wobei bei einer ersten Fluidmenge der Bodenbereich derart ausgebildet ist, dass der Bodenbereich auf einer ebenen Fläche aufliegt und der Bodenbereich eine plane Bodenkreisfläche bildet, wobei bei einer zweiten Fluidmenge der Bodenbereich derart ausgebildet ist, dass der Bodenbereich eine Wölbung aufweist und der kreisförmige Rand keinen Kontakt zu der ebenen Fläche aufweist, auf der Bereiche des Bodenbereichs aufliegen, wobei auf dem oberen Begrenzungsbereich ein Mittelpunkt vorhanden ist, wobei eine Verbindungslinie die kürzeste Verbindung zwischen dem Mittelpunkt und der kreisförmigen Erhebungslinie entlang der äußeren Begrenzung der Hohlkörperhaut ist, wobei sich auf der Verbindungslinie in einer Entfernung von 8 cm von der kreisförmigen Erhebungslinie ein Steigungspunkt befindet, wobei der Abstand vom Steigungspunkt zur Erhebungskreisfläche zwischen 3,5 cm und 5 cm, vorzugsweise zwischen 4 cm und 4,5 cm beträgt.
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Die Merkmale dieser Ausführungsform werden anhand der Figuren und deren Beschreibung näher erläutert. Ferner werden weitere Ausgestaltungen gemäß den Unteransprüchen ebenfalls in den Figuren und deren Beschreibung näher erläutert. Die Merkmale der Unteransprüche können einzeln oder in einer beliebigen Kombination vorhanden sein.
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Beschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird anhand von beispielhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kissens mit einer ersten Fluidmenge im Querschnitt,
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kissens mit einer zweiten Fluidmenge im Querschnitt,
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3 verschiedene Querschnitte eines Kissens die parallel zueinander sind, d. h. eine kreisförmige Erhebungskreislinie, welche die Erhebungskreisfläche umschließt, einen kreisförmigen Rand des Bodenbereichs welcher eine plane Bodenkreisfläche umschließt und eine erste Kreisform des Kissens,
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4 1 in der Draufsicht,
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5 1 von der Unteransicht,
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6 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Kissens, das im Wesentlichen einen Ausschnitt eines Kegels darstellt,
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7 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Kissens, das im Wesentlichen einen Ausschnitt einer Ellipse darstellt,
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8 das Kissen von 6 oder 7 als Lordosestützkissen und als Sitzunterlage unter Gewichtsbelastung eines Sitzenden,
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9 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Kissenform, die nicht vorteilhaft ist,
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10 die nicht vorteilhafte Kissenform von 9 unter Gewichtsbelastung eines Sitzenden,
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11 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Kissenform, die nicht vorteilhaft ist,
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12 die nicht vorteilhafte Kissenform von 11 unter Gewichtsbelastung eines Sitzenden,
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13 ein Ausführungsbeispiel eines Stoffbezugs mit Gummizug, der über das Kissen gespannt wird im Querschnitt, und
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14 13 von der Unteransicht des Kissens.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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In den Figuren sind teilweise Pfeilrichtungen angegeben, die Bewegungsrichtungen einzelner Elemente darstellen sollen.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kissens, verwendbar als Lordosekissen und verwendbar als Sitzunterlage, zur Förderung der geraden Haltung, zur Förderung der Bewegung im Sitzen, zur Stütze der Wirbelsäule und zur Aktivierung der Rückenmuskulatur im Sitzen. Das Kissen besteht aus einem Hohlkörper 17, der durch eine einstückige Hohlkörperhaut 1 gebildet wird. Um die Flexibilität der Hohlkörperhaut 1 bereitzustellen, ist diese beispielsweise aus elastischem Kunststoff gefertigt, beispielsweise aus weichgemachtem Polyvinylchlorid. Da der Hohlkörper 17 einstückig aus Hohlkörperhaut gefertigt wird, erhält er eine besondere Flexibilität.
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Der Hohlkörper 17 bildet eine Kammer, die mit Fluid 7, vorzugsweise Luft, gefüllt ist. Der Hohlkörper 17 besteht aus einem Bodenbereich 3 und einem oberen Begrenzungsbereich 13, die durch einen Übergangsbereich 12 miteinander verbunden sind. Der Bodenbereich 3 kann plan sein oder auch Noppen aufweisen. Der Übergangsbereich 12 geht vorzugsweise ohne Richtungsänderung in den oberen Begrenzungsbereich 13 über. Somit entstehen beispielsweise im Wesentlichen keine Kanten, die bei der Durchführung von Fitnessübungen auf dem Boden oder beim Sitzen unangenehme Druckstellen bei den Nutzern hervorrufen können.
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Der obere Begrenzungsbereich 13 des Hohlkörpers 17 bildet eine Form, die im Wesentlichen einen Ausschnitt einer Ellipse oder eines Kegels darstellt. Die Formgebung ist vorteilhaft, damit die Aufrichtung des Beckens und somit eine gerade Sitzhaltung unterstützt wird. Außerdem ist die Formgebung vorteilhaft, um seitliche Kippbewegungen beim Sitzen zu fördern. Auf dem oberen Begrenzungsbereich 13 liegt der Mittelpunkt 22 des oberen Begrenzungsbereichs 13. Der Bodenbereich 3 bildet einen kreisförmigen Rand 40. Bei einer ersten Fluidmenge 220 des Hohlkörpers 17, entsteht im Inneren des Hohlkörpers 17 ein Luftdruck, der in etwa dem Luftdruck außerhalb des Hohlkörpers 17 entspricht. Bei der ersten Fluidmenge bzw. Luftfüllung 220 ist der Bodenbereich 3 derart ausgebildet, dass dieser eine plane Kreisfläche 21 bildet, die im Wesentlichen plan auf einer ebenen Fläche 100 aufliegt.
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Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem der Bodenbereich 3 Noppen aufweist, kann es sein, dass diese Noppen bei der ersten Fluidmenge 220 nur an ihren höchsten Erhebungen Kontakt zur ebenen Fläche 100 haben. Die ebene, d. h. plane Flächen 100 können beispielsweise ebene Sitzflächen von Stühlen oder beispielsweise ebene Fußbodenflächen sein. Der Mittelpunkt der planen Kreisfläche 21 ist der Kreismittelpunkt 23. Über ein Ventil 38 kann die Fluidmenge 7 im Hohlkörper 17 reguliert werden. Damit die Hohlkörperhaut 1 des oberen Begrenzungsbereichs 13 unter Gewichtsbelastung eines Sitzenden – bei einer geringen Fluidmenge des Hohlkörpers 17 – nicht an das Ventil 38 anstößt, kann es vorteilhaft sein, wenn das Ventil nicht im Kreismittelpunkt 23, sondern exzentrisch, beispielsweise 4 cm vom kreisförmigen Rand 40 entfernt im Bodenbereich 3 angeordnet ist. 8 zeigt, dass der Sitzende das Kissen so positioniert hat, dass das Ventil 38 beim Sitzen keinen Kontakt zur Hohlkörperhaut 1 des oberen Begrenzungsbereichs 13 hat. 1 zeigt einen Querschnitt des Hohlkörpers 17 durch den Kreismittelpunkt 23 und den Mittelpunkt 22 senkrecht zur planen Kreisfläche 21.
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1 zeigt darüber hinaus bestimmte Maße bzw. Dimensionierungsbeispiele, die für die oben beschriebene Zweckbestimmung des Kissens vorteilhaft sind:
Der Durchmesser 61 der planen Kreisfläche 21 kann bei einer ersten Fluidmenge 220 mindestens 35,5 cm und höchstens 36,9 cm betragen.
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Eine senkrechte Linie zur planen Kreisfläche 21 verläuft durch den Kreismittelpunkt 23 und den Mittelpunkt 22. Der Abstand zwischen Mittelpunkt 22 und Kreismittelpunkt 23 bilden eine Höhe 56 des Hohlkörpers 17. Die Höhe 56 des Hohlkörpers 17 kann mindestens 7 cm und höchstens 9 cm betragen. Dabei ist die Höhe im Bereich von 7 cm bis maximal 9 cm vorteilhaft, damit der Hohlkörper 17 bei der Nutzung als Lordosekissen eine ergonomische Stütze der Wirbelsäulenform ermöglicht. Außerdem ist der angegebene Höhenbereich vorteilhaft, um beim Sitzen eine entsprechende Beweglichkeit des Hohlkörpers 17 zu ermöglichen und um Wülste unter dem Gesäß und unter dem Oberschenkel zu vermeiden.
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Im Übergangsbereich 12 kann eine kreisförmige Erhebungslinie 201 sichtbar sein, die eine Erhebungsfläche umschließt, die parallel zur planen Kreisfläche 21 ist. Diese kreisförmige Erhebungslinie wird durch den Produktionsprozess des Hohlkörpers verursacht. Es ist vorteilhaft, dass der Durchmesser 61 der kreisförmigen Erhebungslinie 201 bei der ersten. Fluidmenge 220 mindestens 35,5 cm und höchstens 36,9 cm beträgt.
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Eine Verbindungslinie 203 ist die kürzeste Verbindung zwischen dem Mittelpunkt 22 und der Erhebungslinie 201 entlang der äußeren Begrenzung der Hohlkörperhaut 1. Es ist vorteilhaft, dass die Länge der Verbindungslinie 203 bei der ersten Fluidmenge 220 mindestens 17,5 cm und höchstens 23,5 cm beträgt.
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Auf der Verbindungslinie 201 befindet sich in einer Entfernung von 8 cm von der kreisförmigen Erhebungslinie 201 ein Steigungspunkt 503. Es ist vorteilhaft, dass der Abstand 504 vom Steigungspunkt 503 zur planen Kreisfläche 21 zwischen 3,5 cm und 5 cm beträgt.
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Welche negativen Auswirkungen sich ergeben können, falls diese Formeigenschaft des Kissens nicht gegeben ist, zeigt 10.
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Um den Mittelpunkt 22 der 1 kann bei der ersten Fluidmenge 220 auf der Hohlkörperhaut 1 eine Kreisform 31 mit einem Radius 65 von 4 cm gebildet werden. Die Kreisform 31 befindet sich auf einer ersten Ebene 30 parallel zur planen Kreisfläche 21. Es ist vorteilhaft, dass der Abstand 32 von der ersten Ebene 30 zum Mittelpunkt 22 zwischen 0 cm und maximal 0,5 cm beträgt. Welche negativen Auswirkungen sich ergeben können, falls diese Formeigenschaft des Kissens nicht gegeben ist zeigt 12.
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In den 2 bis 8 und 13 bis 14 sind weitere Ausführungsbeispiele und Ansichten gezeigt, die sich auf die Merkmale des Kissens in 1 beziehen. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszahlen versehen.
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Die 9–12 beziehen sich auf nicht vorteilhafte Merkmale eines Kissens. Diese Figuren ermöglichen einen Vergleich zwischen einem nicht vorteilhaften Kissen und einem erfindungsgemäßen Kissen. Auf diese Weise ist es möglich, die vorteilhaften Merkmale des erfindungsgemäßen Kissens besser zu verstehen.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Hohlkörpers 17, von 1 mit einer zweiten Luftfüllung 221. Die zweite Luftfüllung 221 kann im inneren des Hohlkörpers 17 einen Luftdruck erzeugen, der größer ist als der Luftdruck der ersten Luftfüllung des Hohlkörpers 17 wie in 1 dargestellt. Durch den höheren Luftdruck kann sich der Hohlkörper 17 im Bodenbereich 3 nach außen wölben. Es kann eine Wölbung 60 entstehen, die dazu führt, dass der Bodenbereich 3 nur in Teilbereichen auf einer ebenen Fläche 100 aufliegt und der kreisförmige Rand 40 keinen Kontakt zu dieser ebenen Fläche 100 aufweist
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3 zeigt das Kissen von 1 von der Draufsicht in Schnittansichten parallel zur ebenen Fläche 100 auf der sich das Kissen mit der planen Kreisfläche 21 befindet. Auf der ebenen Fläche 100 kann sich ein kreisförmiger Rand 40 befinden, der eine plane Kreisfläche 21 bei einer ersten Fluidfüllung 220 begrenzt. In einem Abstand zur ebenen Fläche 100 kann sich die kreisförmige Erhebungslinie 201 befinden, die eine Erhebungskreisfläche 208 begrenzt. Die Erhebungskreisfläche 208 stellt somit die Fläche eines bestimmten Querschnitts durch das Kissen dar. Auf der ersten Ebene 30 befindet sich die Kreisform 31.
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4 zeigt das Kissen von 1 von der Draufsicht ohne Schnittansichten. Der obere Begrenzungsbereich 13 weist den Mittelpunkt 22 und eine erste Oberfläche 36 auf. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die erste Oberfläche 36 in ihrer Oberflächeneigenschaft plan ist und Erhebungen von maximal 2 mm aufweist.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Kissens von 1 von der Unteransicht. Der Bodenbereich 3 weist den Kreismittelpunkt 23 auf Der Bodenbereich 3 wird von einem kreisförmigen Rand 40 begrenzt. In einem Abstand von etwa 4 cm kann sich das Ventil 38 befinden. Die kreisförmige Erhebungslinie 208 kann den größten kreisförmigen Umfang des Kissens begrenzen.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Kissens, das im Wesentlichen den Ausschnitt eines Kegels oder Kegelstumpfs 501 ausweist. In 6 sowie in 7 und 9 wurde nur ein Ausschnitt der Verbindungslinie 203 eingezeichnet. Die vollständige Länge der Verbindungslinie 203, d. h. die kürzeste Verbindung zwischen dem Mittelpunkt 22 und der Erhebungslinie 201 entlang der äußeren Begrenzung der Hohlkörperhaut 1 ist in 1 ersichtlich. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Verbindungslinie 203 nach dem Übergangsbereich 12 (siehe 1) bis zur ersten Kreisform 31 im Wesentlichen linear verläuft. Die erste Kreisform 31 befindet sich auf einer ersten Ebene 30 parallel zur planen Kreisfläche 21 des Bodenbereichs 3. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Mittelpunkt 22 auf der ersten Ebene 30, d. h. der Abstand 32 von der ersten Ebene 30 zum Mittelpunkt 22 beträgt 0 cm.
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7 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines Kissens, das im Wesentlichen den Ausschnitt einer Ellipse 500 in Schnittansicht aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Abstand 32 maximal 0,5 cm und der Abstand 504 zwischen 3,5 cm und 5 cm.
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8 zeigt das Kissen von 6 oder 7 im Querschnitt als Lordosestützkissen und als Sitzunterlage unter Gewichtsbelastung einer sitzenden Person. Der Querschnitt verläuft dabei senkrecht zum Querschnitt von 6 und 7 durch den Mittelpunkt 22 und den Kreismittelpunkt 23. In 8 nutzt der Sitzende zwei Kissen gleichzeitig. Es ist allerdings auch möglich, dass der Sitzende nur ein Kissen als Lordosestützkissen oder dasselbe Kissen alternativ als Sitzunterlage nutzt. Als Sitzunterlage bildet das Kissen auch bei einer geringen
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Fluidmenge unter Gewichtsbelastung keine Ausbeulung oder Wulst unter dem Gesäß bzw. unter den Oberschenkeln, die beim Sitzen stören könnten. Dabei ist es wie in 6 und 7 vorteilhaft, dass der Abstand 32 von der ersten Ebene 30 zum Mittelpunkt 22 zwischen 0 cm und maximal 0,5 cm beträgt und dass der Abstand 504 vom Steigungspunkt 503 zur Erhebungskreisfläche 208 zwischen 3,5 cm und 5 cm, vorzugsweise zwischen 4 cm und 4,5 cm beträgt.
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Bei der kompakten, materialsparenden Bauweise des Kissens ist es vorteilhaft, dass ein Großteil des oberen Begrenzungsbereichs 13 bei der Nutzung als Sitzunterlage Körperkontakt hat. Damit auch Personen mit einer durchschnittlichen oder leicht überdurchschnittlichen Gesäßgröße auf dem kompakten materialsparenden Kissen bequem Platz nehmen können ist es vorteilhaft, dass sich der Sitzende mit seinem Schwerpunkt auf den Mittelpunkt 22 oder etwa einen Zentimeter dahinter, d. h. etwa einen Zentimeter hinter dem Mittelpunkt 22 entgegengesetzt zur Blickrichtung des Sitzenden, setzt. Dabei entsteht die größte Krafteinwirkung etwa im Bereich des Mittelpunkts 22. Das Fluid 7 – vorzugsweise die Luft – verschiebt sich in den hinteren Bereich des Kissens bei dem der obere Begrenzungsbereich 13 keiner Gewichtsbelastung ausgesetzt ist. Beim oberen Begrenzungsbereich 13, der einer Gewichtsbelastung ausgesetzt ist, nimmt die Gewichtskraft, die auf das Kissen einwirkt, vom Bereich des Mittelpunkts 22 bis zur kreisförmigen Erhebungslinie 201 (siehe 1) immer mehr ab. Durch die Formgebung des Kissens von 6 und 7 passt sich das Kissen gleichmäßig der Körperform an. Es entsteht ein gleichmäßiger abfallender Verlauf mit einer Keilkissenwirkung, die das Becken aufrichtet. Gegenüber einem Luftsitzkissen in einer Keilform hat die beschriebene Formgebung als Sitzunterlage den Vorteil, dass das Kissen eine höhere Instabilität hat. D. h. bei geringen Gewichtsverlagerungen sind Ausgleichsbewegungen einer Person erforderlich, wodurch die tiefe Rumpfmuskulatur zusätzlich aktiviert wird. Außerdem ist die Formgebung vorteilhaft, um das Kissen als Lordosekissen zu nutzen. Dabei verhindert die beschriebene Formgebung der 1, 6 und 7, dass das Kissen unangenehme Wülste oder Druckstellen im Rückenbereich bildet. Durch die Fluidmenge im Kissen – vorzugsweise Luft – passt sich die Kissenform den Bewegungen des Sitzenden an. Bei leichten Bewegungen zur Seite oder nach vorn und hinten, bleibt der Stützeffekt des Lordosekissens daher weitestgehend bestehen. Die Form des Lordosekissens bildet im Wesentlichen einen Ausschnitt einer Ellipse 500 oder eines Kegels 501. Bei dieser Formgebung kann das Lordosekissen zu leichten Rotationsbewegungen um die Körperlängsachse des Sitzenden führen. Rotationsbewegungen mobilisieren die Wirbelsäule und aktivieren die die tiefe Rumpfmuskulatur. Außerdem entsteht durch die ständige Veränderung der Formgebung des luftgefüllten Kissens ein leichter Massagedruck auf die Rückenmuskulatur.
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9 zeigt eine nicht vorteilhafte Kissenform im Querschnitt. Der Querschnitt verläuft dabei senkrecht zum Querschnitt durch den Mittelpunkt 22 und den Kreismittelpunkt 23 wie in 1, 6 und 7. Im Gegensatz zu 1, 6 und 7 ist der Abstand 504 vom Steigungspunkt 503 zur Erhebungskreisfläche 208 größer als 5 cm. Der Abschnitt der Verbindungslinie 203, der von der Erhebungskreislinie 201 und dem Steigungspunkt 503 begrenzt wird, weist somit eine durchschnittlich höhere Steigung als in 1, 6, und 7 aus.
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10 zeigt die nicht vorteilhafte Kissenform von 9 im Querschnitt unter Gewichtsbelastung eines Sitzenden. Damit Personen mit einer durchschnittlichen oder leicht überdurchschnittlichen Gesäßgröße auf dem kompakten materialsparenden Kissen bequem Platz nehmen können, kann es – wie in 10 gezeigt – vorteilhaft sein, dass sich der Sitzende mit seinem Schwerpunkt auf den Mittelpunkt 22 des Kissens oder etwa einen Zentimeter dahinter, entgegengesetzt zur Blickrichtung des Sitzenden, setzt. Der Abstand 504 vom Steigungspunkt 503 zur Erhebungskreisfläche 208 ist größer als 5 cm. Durch die Gewichtsbelastung des Kissens verschiebt sich die Fluidmenge im Hohlkörper 17. Dabei kann es zu einer Wulstbildung bzw. Ausstülpung 511 des Kissens im oberen Begrenzungsbereich 13 in der näheren Umgebung des Steigungspunkts 503 kommen. Diese Ausstülpung bzw. Wulst 511 kann vom Sitzenden als unangenehm empfunden werden.
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11 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Kissenform, die nicht vorteilhaft ist, im Querschnitt. Der Querschnitt verläuft dabei senkrecht zum Querschnitt durch den Mittelpunkt 22 und den Kreismittelpunkt 23 wie in 1, 6 und 7. Um den Mittelpunkt 22 kann bei der ersten Fluidmenge 220 auf der Hohlkörperhaut 1 eine Kreisform 31 mit einem Radius 65 von 4 cm gebildet werden. Die Kreisform 31 befindet sich auf einer ersten Ebene 30 parallel zur planen Kreisfläche 21. Im Gegensatz zu 1, 6 und 7 ist der Abstand 32 von der ersten Ebene 30 zum Mittelpunkt 22 größer als 0,5 cm.
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12 zeigt die nicht vorteilhafte Kissenform von 11 im Querschnitt unter Gewichtsbelastung eines Sitzenden. Der Sitzende sitzt mit seinem Schwerpunkt auf dem Mittelpunkt 22 oder etwa einen Zentimeter dahinter, d. h. entgegengesetzt zur Blickrichtung des Sitzenden. Dabei kann sich die Formgebung des Kissens negativ auf die Sitzhaltung auswirken. Durch die Gewichtsbelastung ist es leicht möglich, dass das Becken nach hinten, d. h. entgegengesetzt zur Blickrichtung des Sitzenden, abkippt und eine krumme Haltung der Lendenwirbelsäule verursacht. Dabei können die Bandscheiben unphysiologisch belastet werden. Falls das Becken nach hinten kippt oder die Schwerkraft des Sitzenden nicht exakt auf dem Mittelpunkt 22 des Kissens ruht, kann es zu einer Wulstbildung im Bereich des Mittelpunkts 22 kommen, die sich negativ auf den Sitzkomfort auswirkt. Ein geringer Abstand 32 von 0 cm bis maximal 0,5 cm kann demnach vorteilhaft sein, um Wülste oder Ausstülpungen im Bereich des Mittelpunkts zu vermeiden.
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13 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Stoffbezugs 250 mit Gummizug 251, der über das Kissen gespannt wird im Querschnitt. 14 zeigt den Stoffbezug 250 mit Gummizug 251 von der Unteransicht des Kissens. Der Stoffbezug 250 bedeckt den oberen Begrenzungsbereich 13 und teilweise auch den Bodenbereich 3. Am Rand des Stoffs 250 kann ein Gummizug 251 befestigt sein, der eine geschlossene Form, d. h. einen Gummiring bildet (siehe 14). Der geschlossene Gummizug 251 kann sich unterhalb des Kissens, d. h. am Bodenbereich 3, zusammenziehen und kann somit den Stoffbezug 250 über den oberen Begrenzungsbereich 13 spannen. Dabei kann die Nutzung eines Stoffbezugs grundsätzlich vorteilhaft sein, um Schwitzen auf dem Kissen zu vermindern oder, um den Sitzkomfort und die Haptik des Kissens zu verbessern. Der elastische Gummizug ermöglicht dabei, dass die Eigenschaften des Kissens hinsichtlich Beweglichkeit und Verformbarkeit bei der Nutzung als Sitzunterlage bzw. als Lordosestütze durch die Nutzung eines Stoffbezugs 250 nicht wesentlich eingeschränkt werden. Dies gilt auch, falls der Stoffbezug 250 aus unelastischen Stoffmaterialien besteht. Es ist möglich, dass der Stoffbezug 250 aus einzelnen Stoffteilen genäht ist, um die Form des Kissens abzubilden. Es ist aber auch möglich, dass der Stoffbezug 250 einstückig ist, d. h. nicht aus mehreren Stoffteilen zusammengenäht ist. Die Form des Kissens von 1 ermöglicht dabei, dass sich auf dem oberen Begrenzungsbereich 3 keine Stofffalten abbilden, auch wenn der Stoffbezug 250 einstückig ist und nicht in Form genäht wurde. Somit könnten die Herstellkosten eines solchen Stoffbezugs reduziert werden.
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Es ist auch möglich, dass am Stoffbezug 250 ein Gurt befestigt wird, der dazu dient, das Kissen in einer bestimmten Höhe an der Rückenlehne eines Autositzes oder in einer bestimmten Höhe an der Rückenlehne eines Bürostuhls zu fixieren. Der Gurt kann auch aus zwei Gurten bestehen. Um das Kissen an der Rückenlehne zu befestigen, kann es dabei möglich sein, dass der Gurt längs oder quer zur Rückenlehne verläuft. Um den Gurt an unterschiedlich hohen und breiten Rückenlehnen quer und längs zu befestigen, kann es vorteilhaft sein, wenn der Gurt aus elastischem Material – z. B. einem Gummiband – besteht.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der oben genannten Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer beschriebenen Ausführungsbeispiele verwendet werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012012431 [0003, 0004]