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Die Erfindung betrifft ein mit wenigstens einem Polster versehenes Sitzmöbel.
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Sitzmöbel sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt und bewährt. Mit Polstern versehene Sitzmöbel wie Sessel, Couches und insbesondere Schlafcouches werden häufig bspw. durch Umlegen der Rückenlehne oder Vorziehen eines Auszugs als Schlafstätten genutzt. Um das in der Schlafstellung nötige Bettzeug zu verstauen, sind vielfältige Lösungen bekannt. So können vorziehbare Bettkästen vorgesehen sein, bspw. bekannt aus der
DE 20 2012 000 243 U1 , oder ist die Rückenlehne vor oder mit einem Bettkasten für das Bettzeug ausgebildet, erläutert bspw. in der
DE 1831346 U .
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Vielfach erlauben jedoch Untergestelle keine Ausbildung eines vorziehbaren Bettkastens und sind rückwärtig der Lehne angeordnete Bettkästen wenig platzsparend und in ihrer Anmutung meist nicht überzeugend.
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Vor diesem Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, bei einem Sitzmöbel der eingangs genannten Art eine platzsparende Aufbewahrungsmöglichkeit für das Bettzeug zu schaffen.
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Gelöst wird diese technische Problematik bei einem mit wenigstens einem Polster versehenen Sitzmöbel gem. des Anspruchs 1 durch die Maßnahmen, dass das Polster einen umlaufenden, einen Freiraum für die Aufnahme von Bettzeug belassenden Rahmen aus einem Schaumkunststoff aufweist, dass der Rahmen mit einem Bezug und/oder einer Polsterung versehen ist, dass ein mit dem Bezug und/oder einer Polsterung versehener Deckel aus einem Schaumkunststoff vorgesehen ist, der einen Zugang zu dem Freiraum erlaubt, und dass durch Verschlussmittel die Bezüge und/oder Polsterungen lösbar und wieder verbindbar miteinander verbunden sind.
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Wird der Deckel geöffnet, bspw. vollständig entfernt, ist der Freiraum für ein Verstauen des Bettzeugs bzw. dessen Entnahme zugänglich. Dabei hat es sich überraschender Weise gezeigt, dass der mit einem Oberbett, einem Kopfkissen oder dergleichen des Bettzeugs verfüllte Freiraum mit überdecktem Deckel aus Schaumkunststoff beispielsweise als Sitzpolster ausgebildet eine ausreichende Stabilität für das Tragen einer sitzenden Person aufweist, wobei der Komfort durchaus hoch zu bewerten ist.
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In konstruktiver Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Deckel rahmenfest angelenkt ist. Rahmen und Deckel bilden so eine Einheit und kann dann das Polster problemlos auch als Sitzpolster auf ein Untergestell aufgelegt oder als ein Rückenpolster an einer Rückenlehne Verwendung finden.
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In Weiterbildung der Sitzmöbel nach der Erfindung kann dann durch eine die Bezüge und/oder Polsterungen des Rahmens und des Deckels verbindende Naht ein Scharnier ausgebildet werden. Da ein Sitzmöbel als Schlafstätte in der Regel eher selten genutzt wird, ist eine derartige Anlenkung des Deckels völlig ausreichend.
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Als Verschlussmittel können Knöpfe, miteinander verriegelnde Haken und Ösen oder dergleichen vorgesehen werden. Bevorzugt weisen die Verschlussmittel wenigstens einen Reißverschluss auf, bei einem an dem Rahmen angelenkten Deckel insbesondere einen der Anlenkung gegenüberliegenden, dreiseitig umlaufenden.
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Ist weiter vorgesehen, dass die Verschlussmittel unterseitig des Deckels und auf oberen Rändern des Rahmens angeordnet sind, sind bei geschlossenem Freiraum die Verschlussmittel nicht sichtbar, dennoch ausreichend leicht zugänglich.
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Alternativ können Verschlussmittel zumindest auf einer Frontseite des Rahmens sichtbar angeordnet sein und auch als Stilmittel dienen, bspw. ein bordürenartiger Reißverschluss. Gegebenenfalls kann dann, bei einem rahmenfest angelenkten Deckel, auf weitere Verschlussmittel, von der Front hin zu der rückseitigen Anlenkung, verzichtet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist daran gedacht, dass Bezüge und/oder Polsterungen wenigstens zweilagig ausgebildet sind, dass die inneren Bezüge und/oder Polsterungen den Rahmen und/oder den Deckel vollständig einfassen und dass die äußeren Bezüge und/oder Polsterungen des Rahmens und des Deckels mit den Verschlussmitteln versehen sind.
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Zunächst wird durch die inneren Bezüge und/oder Polsterungen sichergestellt, dass das in dem Freiraum zu verwahrende Bettzeug nicht verschmutzt wird. Ist darüber hinaus das verwendete Material der inneren Bezüge bzw. Polsterungen atmungsaktiv, wird einer Schimmelbildung des aufbewahrten Bettzeugs entgegengewirkt. Die äußeren Bezüge und/oder Polsterungen greifen die übrige Ausgestaltung des Sitzmöbels auf, so dass sich stilistisch ein geschlossenes Bild desselben ergibt.
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Je nach Ausführung und Verwendung als Sitz- bzw. Rückenlehnenpolster kann weiter vorgesehen werden, dass die inneren Bezüge und/oder Polsterungen des Rahmens einen Boden des Freiraums ausbilden. Ist insbesondere das Polster als Sitzpolsters ausgelegt, wird zweckmäßigerweise der Rahmen unterseitig mit einer Filzmatte belegt sein. Es kann dann das Polster unmittelbar auf einem Lattenrost, einem Federkern, ein Metallgestell oder dergleichen aufgesetzt sein.
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Als zweckmäßig hat es sich weiter gezeigt, wenn dem Polster unterseitig ein Profil vorsteht. Ein derartiges Profil kann der Abstützung eines Sitzpolsters oder der Überdeckung eines die Rückenlehne haltenden Gestells dienlich sein. Ein solches Profil kann auch auf einer vorgesehenen Filzmatte aufgesetzt sein.
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Das Wesen der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich Ausführungsbeispiele schematisch und nicht maßstabsgerecht dargestellt sind.
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In der Zeichnung zeig:
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1: eine isometrische, prinzipielle Darstellung eines Polsters für eine Sitzmöbel nach der Erfindung,
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2: einen vereinfachten Schnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Polsters mit hinsichtlich der Materialstärke deutlich überhöhten Maßen,
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3: eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels und
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4: eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gem. 3.
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1 zeigt in einer isometrischen Darstellung ein Polster 1 für ein Sitzmöbel, das als Sitz- oder Rückenlehnenpolster Verwendung finden kann.
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Das Polster 1 weist einen umlaufenden Rahmen 2 aus einem Schaumkunststoff auf, hier beispielsweise durch vier Profile 3–6 von im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt ausgebildet. Selbstverständlich können insbesondere äußere Kanten des Rahmens 2 auch abgerundet werden, um einen höheren Sitzkomfort zu ermöglichen.
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Der Rahmen 2 belässt einen Freiraum 7, der der Aufnahme von Bettzeug wie insbesondere Kopfkissen und Oberbetten dient. Geschlossen wird dieser Freiraum 7 durch einen Deckel 8, ebenfalls aus einem Schaumkunststoff. Bei dem Ausführungsbeispiel ist der Deckel 8 verschwenkbar an dem Rahmen 2 angelenkt.
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Der Rahmen 2 sowie auch der Deckel 8 sind jeweils mit einem mehrlagigen Bezug und einer Polsterung 9, 10 versehen. Dies erlaubt eine Anbindung des Deckels 8 an den Rahmen 2 durch eine die Bezüge und Polsterungen 9, 10 verbindende Naht 11, die gleichsam ein Scharnier ausbildet.
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Als Verschlussmittel für ein Festlegen des Deckels über dem Freiraum 7 auf der Oberseite des Rahmens 2 ist ein dreiseitig auflaufender Reißverschluss 12 angedeutet. Eingefasst zwischen dem Deckel 8 und dem Rahmen 2 ist der Reißverschluss 12 bei geschlossenem Deckel 8 nicht sichtbar.
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Der schematische Schnitt gem. 2 zeigt auf, dass ein Profil 13 eines Rahmens einfassender innerer Bezug 14 vorgesehen ist, durch den in dem Freiraum 15 aufgenommenes Bettzeug vor einem Verschmutzen und aufgrund seines atmungsaktiven Materials vor einer Schimmelbildung geschützt wird.
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Angedeutet ist weiter, dass durch den inneren Bezug 14 auch ein Boden 16 des Freiraums 15 bzw. des Rahmens ausgebildet werden kann.
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Zwischen dem inneren Bezug 14 und einem äußeren Bezug 17 ist eine Polsterung 18 noch vorgesehen. Der äußere Bezug 17 greift in seiner farblichen Gestaltung und vom Material her die Anmutung des gesamten Möbels auf, so dass sich ein einheitliches Bild desselben ergibt. Die Polsterung 18 mildert die Schärfe der Kanten des Profils 13 und verbessert so den Sitzkomfort und schützt darüber hinaus insbesondere die Kanten der den Rahmen ausbildenden Profile 13 vor einer Beschädigung.
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Der Deckel 19 ist ebenfalls mit einem inneren Bezug 20 und einem äußeren Bezug 21 unter Einfassung einer Polsterung 22 versehen. Dies erlaubt auch eine frontseitige, sichtbare Anordnung des Reißverschlusses 23, ggf. eines anderen Verschlussmittels wie eines Haken- und Ösenbandes, von Knöpfen oder dergleichen. Dabei können die Bänder 24, 25 des Reißverschlusses 23, wie dargestellt, bordürenartig sowohl auf den äußeren Bezügen 17, 21 als auch darunter festgelegt sein.
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3 zeigt in einer Seitenansicht einen bezogenen Rahmen 26 eines Polsters 27, der unterseitig mit einer Filzmatte 28 belegt ist, so dass dieses Polster 27 unmittelbar als Sitzpolster auf ein Untergestell aufsetzbar ist. Randseitig, beispielsweise frontseitig bei der Ausbildung als Sitzkissen für eine Abstützung oder als Blende gedacht, gegebenenfalls oberseitig bei einer Ausbildung als Rückenlehnenpolster als Überdeckung eines Trägers, steht hier beispielhaft ein in einem Querschnitt keilförmiges Profil 29 der Unterseite des Polsters 27 noch vor.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Polster
- 2
- Rahmen
- 3
- Profil
- 4
- Profil
- 5
- Profil
- 6
- Profil
- 7
- Freiraum
- 8
- Deckel
- 9
- Bezug/Polsterung
- 10
- Bezug/Polsterung
- 11
- Naht
- 12
- Reißverschluss
- 18
- Profil
- 14
- innerer Bezug
- 15
- Freiraum
- 16
- Boden
- 17
- äußerer Bezug
- 18
- Polsterung
- 19
- Deckel
- 20
- innerer Bezug
- 21
- äußerer Bezug
- 22
- Polsterung
- 23
- Reißverschluss
- 24
- Band
- 25
- Band
- 26
- Rahmen
- 27
- Polster
- 28
- Filzmatte
- 29
- Profil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012000243 U1 [0002]
- DE 1831346 U [0002]