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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen eines Müllbehälters, insbesondere einer Mülltonne, welche einen rückseitig der Behältnisöffnung angelenkten Deckel umfasst, wobei der Müllbehälter mittels einer den Müllbehälter umfassenden, gehäuseartigen Müllbehälter-Verkleidung (nachstehend als Verkleidung bezeichnet) umgeben ist und die Verkleidung mit einer dem Deckel zugänglichen Öffnung mit einer klappbaren Abdeckung ausgestattet ist, wobei zwischen Deckel und Abdeckung eine starre oder flexible Aufhängung vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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In den vergangenen Jahren haben sich Verkleidungen aus Holz, Metall, Stein oder ähnlichen Materialien bewährt, in welchen Müllbehälter insbesondere aus ästhetischen Gründen untergebracht werden. Um den eigentlichen Müllbehälter zu öffnen, müssen sowohl die Abdeckung der Verkleidung als auch der Deckel des Müllbehälters geöffnet und für die Dauer des Befüllens offen gehalten werden. Dies bedingt, dass die Person, welche den Müllbehälter befüllen möchte, mit einer Hand gleichzeitig Abdeckung und Deckel geöffnet halten muss, während sie den zu entsorgenden Müll mit der anderen Hand in den Müllbehälter wirft.
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Um gleichzeitig sowohl die Abdeckung der Verkleidung als auch den Deckel des darin befindlichen Müllbehälters öffnen zu können, wird üblicherweise eine Aufhängung in Form einer Kette oder eines Bandes mittels Haken oder Ösen zum einen an der Unterseite der Abdeckung und zum anderen am Deckel-Griff oder an einem zusätzlich angebrachten Haken am Deckel des Müllbehälters befestigt. Zum Ausleeren des Müllbehälters muss die Aufhängung vom Deckel entfernt und nach der Entleerung dort wieder angebracht werden. Das Lösen und Wiederbefestigen der Aufhängung gestaltet sich je nach Ausführung der Aufhängung (Ketten/Haken-Konstruktion) als äußerst schwierig und unterschiedlich zuverlässig, da auch hierbei mit der einen Hand die Abdeckung hochgehalten und mit der anderen Hand die Aufhängung wieder am Deckel befestigt werden muss. Hierbei entstehen immer wieder – je nach Verfahren – unterschiedliche Aufhängungslängen, wenn z.B. Karabinerhaken oder ähnliche Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Zudem kann sich die Aufhängung leicht von dem an dem Müllbehälter befindlichen Haken lösen, so dass sich Abdeckung und Deckel nicht mehr gleichzeitig öffnen lassen.
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Darüber hinaus entsteht durch einen aus dem Deckel herausragenden Haken eine latent vorhandene Verletzungsgefahr, insbesondere dann, wenn der Müllbehälter zur Entleerung an der Straße (spielende Kinder, Umkippen bei Sturm) steht oder von Mitarbeitern des Entsorgungsbetriebes gehandhabt wird (Verletzungen durch Hängenbleiben am Ärmel und daraus resultierende Unfälle, Stoßverletzungen durch offene Haken etc.).
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Darstellung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile beseitigt und mittels der das Lösen und das erneute Befestigen bzw. Verbinden von Abdeckung und Deckel vereinfacht und dahingehend gesichert werden.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängung magnetisch an der Abdeckung und/oder an dem Deckel angeordnet ist.
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Hierzu sind an der Aufhängung und/oder an der Abdeckung und/oder an dem Deckel vorzugsweise ein oder mehrere Magneten vorgesehen. Als Magneten eignen sich vorwiegend Dauermagneten, vorzugsweise starke Magneten aus Samarium-Cobalt oder Neodym-Eisen-Bor. Aber auch gewöhnliche Magneten aus Eisen, Nickel und Aluminium mit Zusätzen aus Cobalt, Mangan und Kupfer oder auch keramische Werkstoffe (Barium- bzw. Strontiumhexaferrit) sind vorliegend geeignet.
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Der mindestens eine Magnet kann an der Aufhängung, an der Abdeckung der Verkleidung oder vorteilhaft an dem Deckel des Müllbehälters vorgesehen sein.
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Darüber hinaus ist – je nach Ausführung – an der Abdeckung und/oder an dem Deckel oder der Aufhängung ein magnetisch anziehbares, flächig ausgeformtes Material vorgesehen, besonders bevorzugt eine magnetisch anziehbare Metallplatte. Dieses magnetisch anziehbare, flächig ausgeformte Material kann wahlweise mit Silikon oder einem ähnlich geeigneten Verbindungsstoff oder mit Verbindungsmitteln (bspw. Schrauben) an der Abdeckung oder an dem Deckel befestigt werden. Besonders bevorzugt weist das Material einseitig eine für die nachträgliche Anbringung geeignete, selbstklebende Oberfläche auf.
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In einer beispielhaften Ausführung, in der das Material an dem Deckel und der Magnet an der Unterseite der Aufhängung angeordnet ist, trifft beim Absenken der Abdeckung der vorzugsweise an der Aufhängung vorgesehene Magnet auf das am Deckel befindliche, magnetisch anziehbare Material, wobei die Aufhängung sofort an diesem Material anhaftet, wodurch automatisch eine solide Verbindung zwischen Abdeckung und Deckel entsteht.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 die Vorrichtung an einem Müllbehälter-Deckel mit einer den Müllbehälter umgebenden Verkleidung mit Abdeckung;
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2 die Vorrichtung in einer weiteren Ausführungsform;
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3 die Aufhängung in einer weiteren Ausführungsform;
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Ausführung der Erfindung
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1 zeigt die Vorrichtung an einem Müllbehälter-Deckel mit einer den Müllbehälter umgebenden Verkleidung mit Abdeckung in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Wie aus 1 ersichtlich, ist der Müllbehälter 1 mittels einer diesen umfassenden, gehäuseartigen Verkleidung 2 umgeben und die Verkleidung 2 mit einer den Deckel 10 des Müllbehälters 1 zugänglichen, klappbaren Abdeckung 20 ausgestattet. Zwischen Deckel 10 und Abdeckung 20 ist eine – in dieser Ausführung – flexible Aufhängung 30 in Form einer Kette oder eines Bandes oder eines dergleichen gearteten, flexiblen oder starren Verbindungsmittels vorgesehen, an der unterseitig ein Dauermagnet 31 angeordnet ist. Ganz besonders bevorzugt kommt hierbei eine gummierte Ausführung des Dauermagneten 31 zum Einsatz, um Langlebigkeit und Schutz vor Korrosion während des Einsatzes im Außenbereich zu gewährleisten.
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Am Deckel 10 des Müllbehälters 1 ist vorzugsweise ein magnetisch anziehbares, flächig ausgeformtes Material 40 in Form einer Metallplatte vorgesehen.
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In der in 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung beinhaltet die Aufhängung 30 eine Längenverstellung 32. Hierzu kann die Aufhängung 30 vorteilhaft mit einer Gewindestange 33, einer Gewindebuchse 34 sowie einer Kontermutter 35 für eine genaueste Justierung ausgestattet sein.
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Eine weitere, noch bequemere Möglichkeit, die Verbindung von Abdeckung 20 und Deckel 10 herzustellen, ohne den Deckel 10 der Verkleidung überhaupt öffnen zu müssen, ist gegeben, indem der geschlossene Müllbehälter 1 in die ebenfalls geschlossene Verkleidung 2 geschoben wird und der dort in entsprechender Höhe hängende Dauermagnet 31 an dem Material 40 auf dem Deckel 10 selbstständig anhaftet und somit die Verbindung automatisch herstellt.
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Um für diese Anwendung die exakt erforderlich Höhe des Dauermagnet 31 einstellen zu können, ist die bereits erwähnte Gewindebuchse 34 erforderlich, in der mittels der Kontermutter 35 die am unteren Ende der Aufhängung befindliche Gewindestange 33 fixiert wird.
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Im Falle einer Biotonne ist es somit möglich, die Höhe des herabhängenden Dauermagneten 31 so zu justieren, das der Deckel 10 der Biotonne nicht vollständig abschließt und somit kontrolliert zu belüften ist. Dadurch kann eine kontrollierte Belüftung bei Biotonnen erreicht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung lässt sich die Vorrichtung durch weites Öffnen der Abdeckung 20 und des Deckels 10 automatisch arretieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung in einer starren Ausführung der Aufhängung 30 kann am Verbindungspunkt von Aufhängung 30 und Abdeckung 20 ein Gelenk zum Einsatz kommen.
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In einer weiteren (nicht dargestellten) vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Aufhängung 30 eine Spannvorrichtung, welche eine Zugstange beinhaltet, welche im Wesentlichen aus einem Schraubenschaft besteht, welcher an seinen Enden jeweils ein Gewindeteil umfasst.
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In einer weiteren in 3 dargestellten, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Aufhängung 30 zur Längenverstellung eine Langmutter 36, in die zumindest eine Gewindestange 33 oder Schraube eingreift, die vorzugsweise durch eine Kontermutter 35 gesichert ist. Die Aufhängung 30 ist in dieser Ausführung vorzugsweise an ihrem unteren Ende – wie bspw. in 1 exemplarisch dargestellt – mit einem Dauermagneten 31 verbunden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind vielseitig. Zum einen betrifft dies die starke Vereinfachung und Zeitersparnis, die leichtere Handhabung, insbesondere für Menschen mit Behinderung, bei der Wiederbefestigung der Aufhängung und die damit verbundene Gefahrenreduzierung. Zum anderen bietet die Vorrichtung die Möglichkeit der Belüftung, bspw. für Biotonnen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Müllbehälter
- 2
- Verkleidung
- 10
- Deckel
- 20
- Abdeckung
- 30
- Aufhängung
- 31
- Dauermagnet
- 32
- Längenverstellung
- 33
- Gewindestangen
- 34
- Gewindebuchse
- 35
- Kontermutter
- 36
- Langmutter
- 40
- magnetisch anziehbares, flächig ausgeformtes Material