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Die Erfindung betrifft einen Wandspiegel gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1. Die Erfindung ist anwendbar zur Verhinderung des Beschlagens der Spiegelfläche eines in den Wandspiegel integrierten Kosmetikspiegels.
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Beheizbare Spiegel sind aus dem Bereich des Automobilbaus bekannt und werden als beheizbare Außenspiegel an Fahrzeugen eingesetzt.
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Spiegel der eingangs genannten Art werden hingegen üblicherweise für individuelle und kosmetische Zwecke angewendet, wobei sich ein Benutzer je nach Dimensionierung (Größe) des Wandspiegels einerseits in reeller Größe und/oder andererseits bevorzugt selektiv und teilweise vergrößert, beispielsweise zum Rasieren oder für individuelle kosmetische Zwecke, im Kosmetikspiegel betrachten kann.
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Ein Wandspiegel der eingangs genannten Art ist aus der
DE 20 2012 101 472 U1 bekannt, bei dem ein beleuchtbarer Kosmetikspiegel einer definierten Größe und Position auf der Rückseite des Wandspiegels, in einem Bereich wo die Spiegelschicht ausgespart ist, angebracht ist. Dieser Wandspiegel zeichnet sich durch eine ebene Spiegelfläche aus und ist somit leicht zu reinigen.
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Der Wandspiegel der bekannten Art weist jedoch bei einem Einsatz in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Bädern, Saunabereichen und dergleichen, den Nachteil auf, dass sowohl die Spiegelfläche des Wandspiegels als auch die Spiegelfläche des Kosmetikspiegels durch den im Raum befindlichen Wasserdampf überwiegend ganzflächig beschlagen, weshalb zunächst keine vollständige, störungsfreie Betrachtung des Spiegelbilds möglich ist.
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Um eine feuchtfreie Spiegelfläche und ein sichtbares Spiegelbild zu erhalten, ist es deshalb üblicherweise erforderlich, entweder die beschlagene Spiegelfläche abzuwischen, beispielsweise mit einem Trockentuch, oder den Raum zu lüften bis die kondensierte Feuchte wieder verdampft. Bei dem Wandspiegel ist dies problemlos möglich und die ebene Glasfläche ist gut abwischbar. Da allerdings der Kosmetikspiegel auf der Rückseite des Wandspiegels angebracht ist, kann die Spiegelfläche des Kosmetikspiegels nicht abgewischt werden und die Luftzufuhr ist zudem begrenzt, sodass die beiden vorgenannten Methoden ausscheiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die das Beschlagen des Kosmetikspiegels durch Kondensation von Feuchte verhindert.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen nach dem Schutzanspruch 1 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 beschrieben.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein Beschlagen der Spiegelfläche des Kosmetikspiegels durch Kondensation von Feuchte in einfacher Weise verhindert und dadurch eine optisch klare Spiegelfläche zur Verfügung gestellt wird.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Kosmetikspiegel bedarfsweise und individuell mit Hilfe einer Schalteinrichtung sowohl beleuchtet als auch beheizt werden kann.
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Gemäß der ersten Ausgestaltung der Erfindung ist die Heizeinrichtung als elektrisch leitende Folie ausgebildet, die an der rückseitigen und gewölbten Fläche des Kosmetikspiegels angeordnet und ganzflächig mit der Fläche verklebt ist.
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Mit dieser Maßnahme besteht insbesondere ein Vorteil darin, dass sich die Folie großflächig erwärmt und damit je nach Erstreckung beziehungsweise Größe der Folie eine vorgegebene, definierte und homogen wirksame Erwärmung der gesamten Fläche des Kosmetikspiegels erzielt wird.
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Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine bedarfsweise individuelle Ein- und Ausschaltung der Heizeinrichtung, wodurch Energie gespart werden kann, wenn der Kosmetikspiegel beschlagfrei und abgetrocknet ist.
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Die weiterhin vorgesehene Ausgestaltung zur In- bzw. Außerbetriebnahme der Heizeinrichtung über eine berührungslose Schalteinrichtung mittels einer Sensoranordnung erleichtert die Bedienung der Schalteinrichtung und erhöht den Komfort bei der Anwendung, da die Glasfläche frei von Fingerabdrücken bleibt.
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Die Sensoranordnung kann dazu in vorteilhafter Weise an der Rückseite in einem Bereich, wo die Spiegelschicht mit der Versiegelung zumindest teilweise ausgespart ist, platziert und an eine Spannungsquelle angeschlossen sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind ein den Kosmetikspiegel umfassenden Leuchtkörper und ein Acrylglasring an der Rückseite angebracht. Der Leuchtkörper beleuchtet den Acrylring und das Licht scheint durch den Glaskörper.
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Gemäß den weiteren Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, dass sowohl der Leuchtkörper für den Kosmetikspiegel als auch eine bevorzugt stabförmige Lichtquelle für den Wandspiegel mit separaten, sensorsteuerbaren Schalteinrichtungen individuell schaltbar sind.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die jeweiligen Schalteinrichtungen mit separaten Leuchtmitteln versehen sein können, um deren Erkennung insbesondere bei Dunkelheit zu ermöglichen bzw. verbessern und deren Bedienbarkeit insgesamt zu erleichtern.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Wandspiegel mit einem integrierten Kosmetikspiegel und
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2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-B gemäß 1.
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Wie in der 1 und ergänzend in der 2 dargestellt, weist der Wandspiegel 1 einen rechteckförmigen Glaskörper 4 mit polierten und geschliffenen Kanten auf. Die Vorderseite 2 des Glaskörpers 4 ist über die gesamte Fläche eben. Der Glaskörper 4 ist eine durchgängige Scheibe ohne spürbare Kante.
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Auf der Rückseite 3 des Glaskörpers 4 sind eine Spiegelschicht 5 und eine Versiegelung 6 angebracht. An einer geeigneten Position ist in diesen Schichten ein spiegelfreier Bereich 7 ausgespart. In diesem Bereich ist ein kreisrunder Kosmetikspiegel 8 mit einem seiner Geometrie angepassten, weißen Acrylglasring 13 und einer Kosmetikspiegelbeleuchtung 12 – beispielsweise in Form einer umlaufenden LED-Beleuchtung – an der Rückseite 3 angebracht. Der Acrylglasring 13 ist an der Rückseite 3 geklebt. Die Kante 9 des Kosmetikspiegels 8 kann direkt an der Rückseite 3 geklebt sein oder an dem Acrylglasring 13 integriert sein.
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Der Kosmetikspiegel 8 ist mit der Rückseite 3 derart verbunden, dass seine gewölbte Spiegelfläche (2) durch den spiegelfreien Bereich hindurch von der Vorderseite 2 aus ungehindert sichtbar ist, wodurch eine Betrachtung des Benutzers im Kosmetikspiegel 8 entsprechend der Art und Ausführung der gewölbten Spiegelfläche ermöglicht wird. Aufgrund der gewölbten Spiegelfläche bildet sich zwischen dem Kosmetikspiegel und dem Glaskörper ein Zwischenraum 11.
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Der Kosmetikspiegel 8 weist an seiner Rückseite eine als Heizfolie ausgebildete Heizeinrichtung 15 auf, die ganzflächig an der Rückseite des Kosmetikspiegels 8 durch Kleben befestigt ist. Die Heizeinrichtung 15 ist über ein Kabel mit einer elektrischen Spannungsquelle verbunden und ist zusammen mit der Beleuchtung 12 des Kosmetikspiegels mit einer Schalteinrichtung 14 schaltbar.
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Die Schalteinrichtung 14 ist als berührungslos wirkende Sensoranordnung ausgeführt. Dadurch ist eine Betätigung möglich, ohne den Glaskörper zu berühren. Darüber hinaus kann zu ihrer besseren Erkennbarkeit an der Schalteinrichtung 14 bzw. mit dieser direkt verbunden, ein Leuchtmittel 16 angeordnet sein, das beispielsweise selbstleuchtend sein kann oder alternativ dazu über die Spannungsquelle angeregt wird.
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Auf der Rückseite 3 des Wandspiegels 1 befindet sich weiterhin an geeigneter Position eine Hauptbeleuchtung 10, beispielsweise in Form einer T5-Leuchtstofflampe, die für eine ganzflächige Beleuchtung des Wandspiegels konzipiert ist. Die Hauptbeleuchtung 10 ist mit der Spannungsquelle verbunden und ist über eine zweite Schalteinrichtung 14 schaltbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wandspiegel
- 2
- Vorderseite
- 3
- Rückseite
- 4
- Glaskörper
- 5
- Spiegelschicht
- 6
- Versiegelung
- 7
- spiegelfreier Bereich
- 8
- Kosmetikspiegel
- 9
- Kante des Kosmetikspiegels
- 10
- Hauptbeleuchtung
- 11
- Zwischenraum Kosmetikspiegel / Glaskörper
- 12
- Beleuchtung Kosmetikspiegel
- 13
- Acrylglasring
- 14
- Schalteinrichtung
- 15
- Heizeinrichtung / Heizfolie
- 16
- Leuchtmittel, selbstleuchtend
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012101472 U1 [0004]