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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugtürscharnier mit einem ersten Scharnierteil und mit einem zweiten Scharnierteil, wobei die beiden jeweils aus einer fahrzeugseitig zu befestigenden Grundplatte und einem davon abstehenden Scharnierarm bestehenden Scharnierteile bei montiertem Scharnier mittels eines in in den Scharnierarmen ausgebildeten Lageröffnungen eingesetzten Scharnierstiftes schwenkbar miteinander verbunden sind.
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Ein Kraftfahrzeugtürscharnier mit den vorgenannten Merkmalen ist beispielsweise aus der
DE 20 2008 007 778 U1 bekannt. Die beiden Scharnierteile des Fahrzeugtürscharniers bestehen jeweils aus einer an dem Fahrzeugrahmen beziehungsweise der Fahrzeugtür zu befestigenden Grundplatte und einem davon hakenförmig abragenden Scharnierarm, wobei Grundplatte und Scharnierarm aus einem massiven Material bestehen, dabei gegebenenfalls einstückig ausgebildet oder als getrennte Bauteile miteinander verschweißt sind. Bei einem im Kraftfahrzeug üblicherweise vertikal montierten Scharnier liegt der Scharnierarm des oberen Scharnierteils auf dem Scharnierarm des unteren Scharnierteils auf, wobei die Scharnierteile eine unterschiedliche Gestalt mit einem jeweils in unterschiedlicher Weise versetzt angeordneten Scharnierarm aufweisen. In den Scharnierarmen ist jeweils eine Lageröffnung für einen die Scharnierteile bei montiertem Scharnier miteinander schwenkbar verbindenden Scharnierstift ausgebildet, wobei der Scharnierstift in der Lageröffnung des unteren Scharnierteils drehfest eingesetzt ist und das oben liegende Scharnierteil um den feststehenden Scharnierstift schwenkt.
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Bei dem bekannten Kraftfahrzeugtürscharnier ist noch nachteilig, dass die beiden Scharnierteile jeweils eine unterschiedliche Auslegung und Gestalt aufweisen, wodurch deren Fertigung aus einem massiven Material aufwendig ist. Soweit der Scharnierstift in dem jeweils unteren Scharnierteil drehfest zu fixieren ist, bedeutet dies einen zusätzlichen Aufwand. Es kommt hinzu, dass die Scharnierteile bei Einsatz auf derselben Fahrzeugseite nicht als oberes oder unteres Scharnierteil gegeneinander austauschbar sind und weiterhin nur entweder auf der rechten oder linken Fahrzeugseite verwendbar sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere ein Kraftfahrzeugtürscharnier anzugeben, dass sowohl an einer linken als auch an einer rechten Fahrzeugtür einsetzbar und dabei leichter zu fertigen ist.
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Gelöst werden diese Aufgaben mit einem Kraftfahrzeugtürscharnier mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausbildungen des Kraftfahrzeugtürscharniers sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung angegeben, wobei Merkmale der vorteilhaften Ausgestaltungen in technologisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar sind.
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Die Aufgaben werden insbesondere dadurch gelöst, dass die Scharnierteile jeweils einen asymmetrisch an der Grundplatte angeordneten Scharnierarm aufweisen derart, dass jeweils zwei Scharnierteile in einer gegeneinander um 180 Grad gedrehten Stellung miteinander montierbar sind, wobei in einer Stellung der Scharnierteile mit parallel ausgerichteten Grundplatten die montierten Scharnierteile deckungsgleich sind und die beiderseitigen Scharnierarme gegeneinander anliegen, und dass der bei montiertem Scharnier in die Lageröffnungen der Scharnierarme eingesteckte Scharnierstift an seinen beiden Enden jeweils eine Bohrung zur Aufnahme einer den jeweiligen Scharnierarm gegen den Scharnierstift festlegenden Schraube aufweist und der Scharnierstift in seinem zentralen Bereich einen umlaufenden, bei montiertem Scharnier zwischen den beiden Scharnierarmen liegenden Flansch aufweist.
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Im Einzelnen ist mit der Gestalt der Scharnierteile zunächst der Vorteil verbunden, dass die Scharnierteile bei der Montage zu einem Scharnier wahlweise als oberes oder als unteres Scharnierteil einsetzbar sind, und dass ein aus jeweils zwei Scharnierteilen zusammengesetztes Scharnier aufgrund der dabei verwirklichten Symmetrie wahlweise an einer linken oder einer rechten Tür montiert werden kann, wozu lediglich eine 180 Grad-Drehung des Scharniers als solchem erforderlich ist. Daher ist auch vorgesehen, dass der Scharnierstift an seinen beiden Enden jeweils eine Bohrung zur Aufnahme einer den jeweiligen Scharnierarm gegen den Scharnierstift festlegenden Schraube aufweist, so dass es auf die Ausrichtung des Scharnierstiftes im Rahmen der Montage nicht ankommt. Gleichzeitig ermöglicht ein Lösen der Schraube ein Aushängen des oberen, im Regelfall mit der Tür verbundenen Scharnierteils durch Abziehen des zugehörigen Scharnierteils von dem Scharnierstift. Der an dem Scharnierstift weiterhin ausgebildete Flansch dient als Auflage bei einer axialen Belastung des Scharniers und gleichzeitig als Gegenhalt für die am jeweiligen Ende des Scharnierstiftes angesetzte Schraubverbindung. Gleichzeitig sorgt der Flansch noch für eine Reduzierung der bei Drehung der Scharnierteile gegeneinander wirksamen Reibfläche, weil insoweit die Scharnierarme der Scharnierteile nicht unmittelbar aneinander anliegen.
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Nach einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Breite des an jedem Scharnierteil ausgebildeten Scharnierarms zuzüglich der des auf einer Seite des Scharnierarms gelegenen Abschnitts der Grundfläche der Breite des auf der gegenüberliegenden Seite des Scharnierarms gelegenen Abschnitts der Grundplatte entspricht.
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Soweit nach einem Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, dass die Scharnierteile als einstückige Blechbiegeteile ausgebildet sind, wobei die Scharnierarme als U-förmig aus der Ebene der Grundplatte herausgebogene Vorsprünge mit zwei durch einen seitlichen Steg verbundenen Seitenwänden ausgebildet sind, ergibt sich der besondere Vorteil einer einfachen Fertigung, wobei die U-förmige Ausbildung der die Scharnierarme bildenden Vorsprünge für die erforderliche Stabilität und Tragfähigkeit der Scharnierarme sorgt.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die die Scharnierarme ausbildenden Vorsprünge eine hakenförmige Gestalt aufweisen, in deren äußerem Endbereich jeweils die Lageröffnung zur Aufnahme des Scharnierstiftes angeordnet ist, wie eine solchen hakenförmige Gestalt grundsätzlich aus der gattungsbildenden
DE 20 2008 007 778 U1 bekannt ist.
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Um zu verhindern, dass sich der Scharnierstift bei dem Festschrauben beziehungsweise dem Lösen einer der in ihm zur Festlegung der Scharnierteile eingedrehten Schrauben mitdreht, kann vorgesehen sein, dass auf dem äußeren Umfang des am Scharnierstift ausgebildeten Flansches ein radial abstehender Mitnehmer angeordnet ist, der bei montiertem Scharnier an einem an jedem Scharnierteil ausgebildeten Anschlag zur Anlage kommt.
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Es kann vorgesehen sein, dass in die Lageröffnungen der Scharnierarme Lagerbuchsen zur Aufnahme des Scharnierstiftes eingesetzt sind.
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Im Hinblick auf eine im Regelfall geforderte Begrenzung des Öffnungswinkels des Scharniers ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass an jeweils einem von zwei miteinander zu montierenden Scharnierteilen ein in Richtung über den breiten Abschnitt der Grundplatte überstehender Vorsprung als ein den Öffnungswinkel der Scharnierteile gegeneinander begrenzender Anschlag ausgebildet ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
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1: ein Kraftfahrzeugtürscharnier in einer Perspektivdarstellung seiner einzelnen Bauteile,
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2: das Kraftfahrzeugtürscharnier gemäß 1 in einem Zwischenschritt seiner Montage in einer Perspektivansicht,
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3: Das Kraftfahrzeugtürscharnier gemäß 1 und 2 im Zusammenbau in Perspektivansicht.
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Ein Kraftfahrzeugtürscharnier 10 besteht aus zwei Scharnierteilen 11, die jeweils eine weitgehend gleiche Ausbildung bzw. Gestalt aufweisen. Jedes Scharnierteil besteht aus einer ebenen Grundplatte 12, aus der jeweils ein U-förmig ausgebildeter, zwei durch einen seitlichen Steg 16 verbundene Seitenwände 15 aufweisender Vorsprung 14 als Scharnierarm 13 eines bekannten Scharnieraufbaus herausgebogen ist. Insoweit ist jedes Scharnierteil 11 als Blechbiegeteil hergestellt.
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Der Scharnierarm 13 beziehungsweise Vorsprung 14 ist auf der Grundplatte 12 jedes Scharnierteils 11 asymmetrisch angeordnet derart, dass sich auf einer Seite des Vorsprungs 14 ein schmalerer Abschnitt 18 der Grundplatte 12 ergibt, während auf der gegenüberliegenden Seite ein breiterer Abschnitt 19 der Grundplatte 12 ausgebildet ist. Dabei ist die Grundplatte 12 mit dem daran angeordneten Vorsprung 14 so ausgebildet, dass die zum breiteren Abschnitt Der Scharnierarm 13 beziehungsweise Vorsprung 14 ist auf der Grundplatte 12 jedes Scharnierteils 11 asymmetrisch angeordnet derart, dass sich auf einer Seite des Vorsprungs 14 ein schmalerer Abschnitt 18 der Grundplatte 12 ergibt, während auf der gegenüberliegenden Seite ein breiterer Abschnitt 19 der Grundplatte 12 ausgebildet ist. Dabei ist die Grundplatte 12 mit dem daran angeordneten Vorsprung 14 so ausgebildet, dass die zum breiteren Abschnitt 19 der Grundplatte weisende Seitenwand 15 des Vorsprungs 14 etwa in der Mitte der diesbezüglichen Erstreckung der Grundplatte 12 liegt, so dass die Breite 30 des Vorsprungs 14 zuzüglich der Breite 31 des schmaleren Abschnitts 18 der Grundplatte 12 der Breite 32 des auf der gegenüberliegenden Seite des Vorsprungs 14 gelegenen Abschnitts 19 der Grundplatte 12 entspricht. Damit ist erreicht, dass jeweils zwei Scharnierteile 11 in einer gegeneinander um 180 Grad gedrehten Stellung miteinander zu einem Kraftfahrzeugtürscharnier 10 montierbar sind, wie dies in den 1 bis 3 der Zeichnung auch wiedergegeben ist. In einer gedachten Stellung der Scharnierteile 11 mit parallel zueinander ausgerichteten Grundplatten 12 ergäbe sich eine Deckungsgleichheit der beiden Scharnierteile mit gegeneinander anliegenden Vorsprüngen 14 bzw. Scharnierarmen 13, wobei eine derartige Scharnierstellung in der Praxis nicht verwirklicht wird. Insofern ist in der Zeichnung jeweils eine Scharnierstellung mit rechtwinklig zueinander ausgerichteten Scharnierplatten dargestellt, die in der Praxis in der Regel einer geschlossenen Stellung der Tür zum Kraftfahrzeugchassis entspricht.
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Es versteht sich, dass in jeder Grundplatte 12 eines Scharnierteils 11 Befestigungslöcher 20 zur Anbringung des Scharnierteils 11 an einem fahrzeugfesten Teil wie Fahrzeugtür oder Fahrzeugchassis ausgebildet sind.
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Soweit die beiden Scharnierteile 11 mittels eines Scharnierstiftes 21 miteinander schwenkbar zu verbinden sind, sind im Bereich der äußeren Enden der Seitenwände 15 des einen Scharnierarm 13 bildenden Vorsprungs 14 in einer miteinander fluchtenden Anordnung Lageröffnungen 17 ausgebildet, in die der Scharnierstift 21 bei der Montage des Kraftfahrzeugtürscharniers 10 eingesetzt ist. Hierzu sind in die Lageröffnungen 17 jeweils einzelne Lagerbuchsen 22 zur Aufnahme des diesbezüglichen Endes des Scharnierstiftes 21 eingesetzt. Insofern ist der Scharnierstift 21 mit beiden Enden jeweils in die Lageröffnungen 17 der Vorsprünge 14 jedes der beiden Scharnierteile 11 eingesetzt und somit auch in einer beliebigen Zuordnung zu den Scharnierteilen 11 einsetzbar.
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Zur Festlegung der miteinander zu montierenden Scharnierteile 11 an dem Scharnierstift 21 ist der Scharnierstift 21 an seinen beiden Enden jeweils mit einer als Bohrung 23 ausgebildeten Schraubaufnahme versehen, in die von der Außenseite her jeweils eine Schraube 24 einschraubbar ist, deren Schraubenkopf den Durchmesser der Lageröffnungen 17 beziehungsweise der darin sitzenden Lagerbuchsen 22 übergreift, so dass der Vorsprung 14 beziehungsweise Scharnierarm 13 bei in den Scharnierstift 21 eingeschraubter Schraube 24 fest mit dem Scharnierstift 21 verbunden ist.
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In seiner Mitte weist der Scharnierstift 21 einen umlaufenden Flansch 25 auf, der bei montiertem Kraftfahrzeugtürscharnier 10 zwischen den einander zugeordneten Scharnierarmen 13 der beiden Scharnierteile 11, genauer zwischen den einander zugewandten Seitenwänden 15 der Vorsprünge 14 jedes Scharnierteils 11, zu Liegen kommt und als stützende Auflage bei einer axialen Belastung des in einer vertikalen Ausrichtung eingebauten Kraftfahrzeugtürscharniers 10 wirkt. Gleichzeitig bildet der Flansch 25 jeweils ein Widerlager für die auf beiden Seiten des Scharnierstiftes 21 verwirklichte Verschraubung des jeweiligen Scharnierarms 13 mit dem Scharnierstift 21. Durch die Anordnung des Flansches 25 wird die Reibfläche zwischen den Scharnierarmen 13 der beiden Scharnierteile 11 verringert. Es versteht sich, dass bei der Auslegung der Größen- bzw. Breitenverhältnisse von Grundplatte 12 und Vorsprung 14 die Breite des Flansches 25 jeweils zu berücksichtigen ist, damit eine Symmetrie der miteinander zu montierenden Scharnierteile 11 sichergestellt ist.
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Wie sich insbesondere aus 2 ergibt, ist zur Ausbildung einer Verdrehsicherung des Scharnierstiftes 21 und damit zur Verhinderung eines Mitdrehens des Scharnierstiftes 21 insbesondere beim Lösen der Schraube 24 an dem äußeren Umfang des am Scharnierstift 21 ausgebildeten Flansches 25 ein radial abstehender Mitnehmer 26 angeordnet, der bei montiertem Scharnier an einem an jedem Scharnierteil ausgebildeten Anschlag 27 zur Anlage kommt.
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Soweit es schließlich in der Praxis erforderlich ist, die Öffnungsstellung des Scharniers und damit die mögliche Schwenkbewegung der Scharnierteile 11 zueinander zu begrenzen, weist zumindest eines der beiden Scharnierteile einen in Richtung über den breiteren Abschnitt 19 der Grundplatte 11 überstehenden, von der zugehörigen Seitenwand 15 des Vorsprungs 14 abragenden Vorsprung 28 auf, der bei montiertem Scharnier an der einen hakenförmigen Verlauf aufweisenden Seitenkante der zugehörigen Seitenwand 15 des an dem anderen Scharnierteil 11 befindlichen Vorsprungs 14 zur Anlage kommt, so dass damit die Öffnungsbewegung der zu einem Kraftfahrzeugtürscharnier 10 zusammenmontierten Scharnierteile 11 begrenzt ist. Diese Funktion ist aus 3 ersichtlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008007778 U1 [0002, 0010]