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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft eine Gleitkufe, wie sie an den Unterseiten eines aus Holz oder auch aus Metall gefertigten Schlittens, meist eines sportlich ausgelegten Schlittens wie etwa einem Renn-Rodel, montiert ist.
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II. Technischer Hintergrund
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Derartige Schlitten bestehen häufig aus Holz, manchmal aus Metall.
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Ein solcher Schlitten und auch die dabei verwendeten Gleitkufen sind so ausgelegt, dass sie den Schlitten auch bei hartem, eisigem Untergrund gut führen und ihn lenken lassen, aber dennoch auch bei weichem Untergrund bis hin zu lockerem Schnee der Schlitten noch gefahren werden kann, ohne zu tief einzusinken und dabei steckenzubleiben.
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Während bei Kinderschlitten als Gleitkufe häufig bei einem aus Holz bestehenden Schlitten eine Gleitkufe aufgebracht ist, die im Querschnitt betrachtet konvex ballig geformt ist, werden bei sportlich orientierten Schlitten in der Regel Flachstahl-Bänder, häufig aus Edelstahl, als Gleitkufe benutzt, wobei die Gleitkufe und ebenso die sie tragende Lauffläche des Schlittens in der Regel von innen nach außen mit einem Winkel von 10°–20° nach außen ansteigt.
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Dadurch fahren die Schlitten bei sehr hartem, eisigem Untergrund mit der innenliegenden Kante des Bandstahls auf dem Untergrund auf und die meist einen 90°-Winkel aufweisende Innenkante schneidet sich in den harten Untergrund etwas ein und bewirkt eine gute Führung.
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Bei losem Untergrund in Form von weichem Schnee sinkt der Schlitten so weit in diesen Schnee ein, dass die breite, ebene Unterseite der Gleitkufe vollständig auf dem Schnee aufliegt und die gewünschte große Auflagefläche ergibt, die ein weiteres Einsinken verhindert. Allerdings bleibt der lose Schnee an der aus Metall bestehenden Gleitkufe leicht kleben und verhindert ein weiteres zügiges Gleiten des Schlittens.
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Deshalb ist es bekannt, in der breiten Unterseite der Gleitkufe einen Einsatz aus einem Kunststoff anzubringen, an dem der Schnee weniger leicht haften bleibt als an dem Metall des Grundkörpers der Gleitkufe. Da die nach unten weisende Außenseite dieses Einsatzes möglichst glatt und nicht von Befestigungselementen wie etwa Schrauben durchbrochen sein soll, wird ein solcher Kunststoff-Einsatz in der Regel in die nutförmige Ausnehmung in dem metallenen Grundkörper eingeklebt, die sich meist über die gesamte Länge des Grundkörpers erstreckt.
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Dies ist jedoch nachteilig, da vor allem die temperaturbedingte Dehnung des Einsatzes eine andere ist als die des metallenen Grundkörpers, und sich deshalb mit der Zeit der Einsatz zumindest stellenweise vom Grundkörper löst, und dann der Schlitten nicht mehr benutzt werden kann. Der Einsatz müsste dann komplett entfernt, die Ausnehmung vom Kleber gesäubert und der Einsatz neu über die gesamte Länge eingeklebt werden.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Gleitkufe zu schaffen, bei der die Befestigung des Einsatzes im Grundkörper – trotz der in der Seitenansicht betrachteten Krümmung der Gleitkufe – zuverlässig und dauerhaft möglich ist bei einfachem Montagevorgang.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Durch eine formschlüssige Befestigung des Einsatzes wird der Einsatz nicht von Befestigungselementen durchdrungen, die die durchgehend glatte Unterseite des Einsatzes stören, und es wird dennoch eine haltbarere und vor allem eine Relativbewegung in Längsrichtung zulassende feste Verbindung zwischen Grundkörper und Einsatz erreicht, die auch jederzeit ein Ersetzen des Einsatzes zulässt. Dies ist ebenso einfach wie die Erstmontage, indem die Ausnehmung zum vorderen Ende des Grundkörpers hin offen ist und – eventuell nach Lösen einer Sicherung – der Einsatz nach vorne aus der Ausnehmung herausgezogen und eine neuer Einsatz hineingeschoben werden kann.
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Um ein Herausziehen oder Herausdrücken des Einsatzes aus dem hinteren Ende, z. B. verursacht durch die beim Fahren auftretenden Kräfte, zu verhindern, wird die Ausnehmung am hinteren Ende enger, so dass der Einsatz dort nicht mehr hindurchpasst, und/oder an einer Stelle, insbesondere am hinteren Ende, ist der Einsatz durch ein oder zwei Durchsteckstifte zusätzlich in Längsrichtung formschlüssig gegenüber dem Grundkörper, also deren Ausnehmung, gesichert.
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Die formschlüssige Befestigung erfolgt dadurch, dass die nutförmige Ausnehmung hinterschnittene Flanken besitzt, und insbesondere ein Schwalbenschwanz-Profil besitzt, in welches der Einsatz hineinpasst, dessen Querschnitt eine analog negativ dazu passende Außenkontur besitzt.
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Im montierten Zustand fluchtet die nach unten weisende Vorderseite des Einsatzes mit den benachbarten Bereichen der Vorderseite des Grundkörpers, oder die Vorderseite des Einsatzes steht geringfügig über die Vorderseite des Grundkörpers vor, jedoch nur so wenig, dass sie bei hartem, eisigem Untergrund auch an ihrer tiefsten Stelle den Untergrund nicht mehr erreicht.
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Die nach unten weisende Vorderseite des Einsatzes kann auch geringfügig konvex ballig geformt sein.
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Zur Befestigung der Gleitkufe am Schlitten ragen von der Rückseite der Gleitkufe aus Befestigungsbolzen nach hinten ab, die durch das tragende, meist hölzerne Kufenteil des Schlittens hindurchgesteckt werden können und die Gleitkufe daran fixiert wird z. B. durch Aufschrauben einer Mutter auf das ein Außengewinde aufweisende Ende des Befestigungsbolzens.
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Die Befestigungsbolzen bestehen in der Regel ebenfalls aus Metall und sind an der Rückseite des Grundkörpers befestigt, etwa durch Verschleißen oder auch durch Einschrauben in entsprechende Gewindebohrungen des Grundkörpers.
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Die Dicke des Grundkörpers ist ausreichend gering, so dass die Gleitkufe mittels Handkraft an die Biegung des Kufenteiles des Schlittens angepasst werden kann.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1a, b: einen Rodel mit erfindungsgemäßer Gleitkufe in der Aufsicht sowie in der Seitenansicht,
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2a: den Rodel der 1a, b in der Heckansicht,
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2b: eine vergrößerte Schnittdarstellung aus 2a,
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3a–c: Montageschritte der Gleitkufe,
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4: die Gleitkufe in perspektivischer Darstellung,
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5a, b: die Gleitkufe in der Seitenansicht und in der Aufsicht von unten und
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5c: die Gleitkufe in einer Schnittdarstellung.
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In den 1a und 1b ist ein Schlitten 20 in Form eines üblichen Rodels dargestellt, der – wie am besten in der Heckansicht der 2a zu erkennen – zwei schräg nach unten außen gerichtete Kufenteile 21 aufweist, mit denen er auf dem Untergrund aufliegt, und die über Querstreben miteinander verbunden sind.
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Die Kufenteile 21 sind am vorderen Ende nach oben und leicht nach innen gebogen, und auf der Unterseite der Kufenteile 21 befindet sich von deren hinteren Ende bis in den Bereich der Aufbiegung hinein eine Gleitkufe 1, die gemäß der Erfindung ausgebildet sein kann:
Aussehen und Befestigung der Gleitkufe 1 sind anhand der Schnittdarstellung durch ein Kufenteil 21 in der vergrößerten Darstellung der 2b als auch durch die Gleitkufe 1 alleine in 5c zu erkennen:
Der Grundkörper 2 der Gleitkufe 1 besteht aus einem Flachmaterial aus Stahl, häufig Edelstahl, und ist auf der Unterseite des Kufenteiles 21 befestigt.
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Die Unterseite des Kufenteiles 21 steht im rechten Winkel zur aufrechten Erstreckung des Querschnittes des Kufenteiles 21, und da die aufrechte Erstreckung nicht senkrecht steht sondern schräg nach unten außen verläuft, besitzt die Unterseite des Kufenteiles 21 und damit auch die Unterseite des Grundkörpers 2 – die am linken und rechten Ende ihres Querschnittes in der Regel die gleiche Dicke aufweist – in einem Winkel zur Horizontalen von 10°–20°, je nach Zweck des Schlittens.
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Auf einem ebenen Untergrund liegen die beiden Grundkörper 2 der beiden Kufenteile 21 jeweils mit ihrer innenseitigen Unterkante auf, die im Querschnitt einen Winkel von etwa 90° besitzt, und je nach Anwendungszweck des Schlittens auf einen Winkel von etwas weniger als 90° geschliffen werden können.
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Da diese innere Unterkante dem Verschließ unterliegt, wird sie von Zeit zu Zeit nachgeschliffen. Insbesondere zu diesem Zweck steht die Innenseite des Grundkörpers 2 geringfügig nach innen über die Innenseite des Kufenteiles 21 vor.
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In der Unterseite des Grundkörpers 2 ist – wie am besten anhand der 5a bis c zu erkennen – eine schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 3 vorhanden, die sich über den größten Teil der Breite, insbesondere mindestens 80% der Breite des Grundkörpers 2, erstreckt und deren schwalbenschwanzförmige, einen Hinterschnitt 5 bewirkende Flanken 6 parallel zur Verlaufsrichtung, der Längsrichtung 10, des Grundkörpers 1 verlaufen.
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In der Ausnehmung 3 befindet sich ein hinsichtlich der Länge und des Querschnittes entsprechend geformter Einsatz 4, der somit in Querrichtung formschlüssig in der hinterschnittenen Ausnehmung 3 gehalten ist. Die Unterseite des Einsatzes 3 fluchtet mit der Unterseite des Grundkörpers 2 oder steht leicht über diesen vor, gegebenenfalls ballig konvex geformt.
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In Längsrichtung 10 ist der Einsatz 4 dadurch gesichert, dass die Ausnehmung 4 am hinteren Ende des Grundkörpers 2 entweder geschlossen ist oder deren Flanken 6 am hinteren Ende aufeinander zulaufen oder an wenigstens einer Stelle in Längsrichtung der Einsatz 4 in der Ausnehmung 3 formschlüssig gesichert ist mittels z. B. wenigstens eines Durchsteckstiftes 9, wie in 4 und 5b dargestellt.
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Deshalb ist zusätzlich eine Verklebung des Einsatzes 4 in der Ausnehmung 3 nicht notwendig, und bei temperaturbedingter unterschiedlicher Ausdehnung von Grundkörper 2 und Einsatz 4 können diese sich relativ zueinander verschieben, abgesehen von der eventuell einzig vorhandenen Fixierungsstelle, bedingt durch den Durchsteckstift 9 oder das Verklemmen im hinteren Ende der Ausnehmung 3.
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Der Grundkörper 2 ist an dem Kufenteil 21 befestigt mithilfe von mehreren, in Längsrichtung 10 beabstandet von der Rückseite des Grundkörpers 2 abragenden Befestigungsbolzen 7, die vorzugsweise an ihrem hinteren Ende ein Außengewinde 8 aufweisen und so lang sind, dass sie durch entsprechende Durchgangsbohrungen des Kufenteiles 21 vollständig hindurchreichen. Dann kann auf das hintere Ende, also von der Oberseite des Kufenteiles 21 her, eine Mutter oder ein Sicherungsblech auf dem Befestigungsbolzen aufgebracht werden, die den Grundkörper 2 dicht an dem Kufenteil 21 hält, siehe 2b.
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Da die Gleitkufe 1 bis in den Bereich der vorderen Biegung des Kufenteiles 21 hineinreicht, muss auch der vordere Bereich der Gleitkufe 1 entsprechend gebogen sein. Die Dicke der Gleitkufe 1 ist jedoch so gering, dass dies mittels Handkraft beim Befestigen der Gleitkufe 1 am Kufenteil 21 erfolgen kann.
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Die Montage der Gleitkufe erfolgt deshalb, indem zunächst der Grundkörper 2 aus Stahl an dem Kufenteil 21 befestigt wird durch Hindurchschieben der Befestigungsbolzen 7 durch die entsprechenden Bohrungen im Kufenteil 21 und Fixieren auf deren Rückseite.
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Anschließend wird – wie in den 3a–3c dargestellt – der Einsatz 4 vom vorderen, offenen Ende der Ausnehmung 3 aus in die Ausnehmung 3 eingeschoben bis der Einsatz 4 das hintere Ende der Ausnehmung 3 erreicht hat.
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Wenn das hintere Ende der Ausnehmung 3 geschlossen ist oder verengt ist, sind keine weiteren Sicherungsmaßnahmen notwendig, da der Einsatz 4 durch die Reibungskräfte beim Fahren ohnehin in Richtung hinteres Ende der Ausnehmung 3 gedrückt wird.
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Falls die Ausnehmung 3 durchgängig die gleiche Breite aufweist und am unteren Ende offen ist, ist an einer Stelle eine formschlüssige Befestigung des Einsatzes 4 an dem Grundkörper 2 notwendig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gleitkufe
- 2
- Grundkörper
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Einsatz
- 5
- Hinterschnitt
- 6
- Flanken
- 7
- Befestigungs-Bolzen
- 8
- Außengewinde
- 9
- Durchsteck-Stift
- 10
- Längsrichtung