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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schädlingsbekämpfung, mit einem Anlockmittel, einem Bekämpfungsmechanismus und einer Sensoreinrichtung zur Feststellung der Anwesenheit eines Schädlings.
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Aus
WO 2009/109328 A1 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, die beispielsweise zur Bekämpfung von Ratten oder Mäusen dient, jedoch in entsprechend angepasster Form auch zur Bekämpfung anderer Schädlinge eingesetzt werden kann. Als Anlockmittel dient bei dieser bekannten Vorrichtung ein nicht-toxischer Köder. In einer Ausführungsform wird der Bekämpfungsmechanismus durch eine Lebendfalle gebildet, in welcher der Schädling gefangen aber nicht getötet wird. Wenn durch die Sensoreinrichtung die Anwesenheit eines Schädlings festgestellt wird, so wird die Falle ausgelöst und damit der Schädling gefangen. Zugleich wird über eine drahtlose Signalverbindung ein Signal an eine Zentrale übermittelt, so dass das Wartungspersonal darüber informiert wird, dass ein Schädling gefangen wurde und dementsprechend eine Wartung der Vorrichtung erforderlich ist.
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In einer anderen Ausführungsform kann bei dieser bekannten Vorrichtung der Bekämpfungsmechanismus jedoch auch durch eine Falle gebildet werden, die zur Tötung des Schädlings ausgebildet ist, beispielsweise durch eine Schlagfalle.
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Es sind auch Vorrichtungen zur Schädlingsbekämpfung bekannt, bei denen der Schädling mit Hilfe eines Giftköders getötet wird. Da in diesem Fall jedoch die Gefahr besteht, dass Nützlinge oder gar Menschen vergiftet werden, sollte der Einsatz von Giftködern auf ein Minimum beschränkt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Bekämpfung von Schädlingen zu schaffen, die eine verbesserte Funktionssicherheit aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Sicherungs- und Auslöseeinrichtung dazu ausgebildet ist, den Bekämpfungsmechanismus in einem gesicherten, nicht aktiven Zustand zu halten und nur dann zu entsichern, wenn durch die Sensoreinrichtung die Anwesenheit eines Schädlings festgestellt wurde.
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Diese Vorrichtung hat den Vorteil, dass der Bekämpfungsmechanismus erst dann aktiviert wird, wenn durch die Sensoreinrichtung tatsächlich ein Schädlingsbefall festgestellt wurde. Im gesicherten Zustand des Bekämpfungsmechanismus wird, sofern ein Giftköder benutzt wird, der Köder unzugänglich und damit sicher aufbewahrt. Wenn es sich bei dem Bekämpfungsmechanismus um eine Falle handelt, wird im gesicherten Zustand verhindert, dass die Falle vorzeitig ausgelöst wird, beispielsweise aufgrund einer mechanischen Erschütterung oder aufgrund sonstiger Störeinflüsse. In dieser Ausführungsform kann die Vorrichtung nicht nur zur "Bekämpfung" von "Schädlingen" im eigentlichen Sinne eingesetzt werden, sondern allgemein zum Fangen von Tieren.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei der Sicherungs- und Auslöseeinrichtung kann es sich um eine rein mechanische Einrichtung handeln. Vorzugsweise ist jedoch eine elektromechanische Sicherungs- und Auslöseeinrichtung vorgesehen, die durch eine elektronische Sensoreinrichtung angesteuert wird. In dem Fall kann die Sensoreinrichtung zugleich zur Übermittlung eines Signals, das den Schädlingsbefall anzeigt, an eine Zentrale verwendet werden. Die nötige Betriebsspannung kann durch eine Batterie oder ein Netzteil bereitgestellt werden. In einer modifizierten Ausführungsform ist es auch möglich, dass die Betriebsspannung für die Sicherungs- und Auslöseeinrichtung durch einen mechano-elektrischen Wandler mit oder ohne mechanischen Energiespeicher bereitgestellt wird, der Teil der Sensoreinrichtung ist und durch den Schädling selbst betätigt oder zumindest ausgelöst wird.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen schematischen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bekämpfung von Schädlingen, beispielsweise zur Bekämpfung von Mäusen;
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2 die Vorrichtung nach 1 in der Draufsicht bei abgenommenem Deckel;
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3 die Vorrichtung nach 1 im entsicherten Zustand;
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4 eine Vorrichtung gemäß einem abgewandelten Ausführungsbeispiel;
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5 einen Schnitt durch einen Bekämpfungsmechanismus gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel im gesicherten Zustand;
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6 den Bekämpfungsmechanismus nach 5 im entsicherten Zustand; und
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7 und 8 einen Bekämpfungsmechanismus gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel im gesicherten und im entsicherten Zustand.
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Die in 1 gezeigte Schädlingsbekämpfungsvorrichtung weist ein Gehäuse 10 auf, das durch einen abschließbaren Deckel 12 sicher verschließbar ist, jedoch einen Tunnel 14 bildet, der in 1 rechtwinklig zur Zeichenebene verläuft und an den entgegengesetzten Enden offen ist, so dass ein Schädling, beispielsweise eine Maus, durch den Tunnel 14 hindurch kriechen kann. Im Inneren des Gehäuses 10 wird der Tunnel 14 durch eine Wand 16 begrenzt, in der sich ein Durchgang 18 befindet, der dem Schädling Zugang in eine Köderkammer 20 gewährt.
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In der Köderkammer 20 befindet sich als Anlockmittel 22 ein nicht-toxischer Köder oder ein Lockstoff. Eine kombinierte mechanische und elektronische Sensoreinrichtung 24 mit einer mechanischen Wippe 26 und einem zusätzlichen kapazitiven Sensor 28 ist so in dem Durchgang 18 angeordnet, dass sie von dem Schädling betätigt wird, wenn dieser sich dem Anlockmittel 22 nähert.
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Eine elektronische Steuereinrichtung 30 wird durch nicht näher gezeigte elektronische Komponenten auf einer Platine gebildet, auf der auch die Sensoreinrichtung 24 sowie ein Bekämpfungsmechanismus 32 zur Tötung des Schädlings angeordnet sind.
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Der Bekämpfungsmechanismus 32 wird im gezeigten Beispiel durch einen Sicherheitsbehälter gebildet, der in 1 im gesicherten Zustand gezeigt ist. Dieser Sicherheitsbehälter weist einen Klappdeckel 34 auf, der durch eine elektrisch betätigte Sicherungs- und Auslöseeinrichtung 36 im geschlossenen Zustand gehalten wird. Auf diese Weise wird ein in dem Behälter des Bekämpfungsmechanismus 32 untergebrachter Giftköder 38 so verwahrt, dass er weder für die Schädlinge noch für andere Tiere oder gar Menschen zugänglich ist.
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In 2 blickt man auf den geschlossenen Deckel 34 des Bekämpfungsmechanismus. An dem Deckel ist ein Hebel 40 befestigt, an dem die Sicherungs- und Auslöseeinrichtung 36 über ein Zugglied 42 (1) angreift.
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Der Deckel 34 schließt vorzugsweise so dicht, dass das Gift des Köders zuverlässig eingeschlossen wird und insbesondere auch der Austritt von Stäuben der giftigen Dämpfen aus dem Behälter verhindert wird.
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Erst wenn ein Schädling den Tunnel 14 betritt und, nachdem er von dem Anlockmittel 22 angelockt wurde, die Sensoreinrichtung 24 auslöst, wird durch die Sicherungs- und Auslöseeinrichtung 36 der Deckel 34 in die geöffnete Position geschwenkt, wie in 3 gezeigt ist. Erst dann ist der Giftköder 38 zugänglich, so dass der Schädling den Köder fressen werden kann und dadurch vergiftet wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Giftköder 38 erst dann freigegeben wird, wenn tatsächlich ein Schädlingsbefall vorliegt.
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Die Steuereinrichtung 30 kann ein Meldesystem enthalten, durch das über einen vorzugsweise drahtlosen Kommunikationsweg, beispielsweise ein Mobilfunknetz, ein Signal an eine Zentrale übermittelt wird, sobald die Sensoreinrichtung 26 einen Schädlingsbefall festgestellt hat und der Bekämpfungsmechanismus 32 entsichert wurde.
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4 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem die Sensoreinrichtung 24 im Tunnel 14 angeordnet ist. Die Köderkammer 20 nimmt in diesem Fall als Bekämpfungsmechanismus 32' eine Schlagfalle auf, die in bekannter Weise einen federbelasteten Schlagbügel 44 sowie einen Auslöser 46 aufweist, bei der jedoch eine Besonderheit darin besteht, dass der Auslöser 46 durch eine elektromechanische oder mechanische Sicherungs- und Auslöseeinrichtung 36' gesichert ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Schlagfalle beispielsweise durch auf den Auslöser 46 einwirkende mechanische Erschütterungen ausgelöst wird. Erst wenn die Sensoreinrichtung 24 einen Schädlingsbefall festgestellt hat, wird durch ein elektronisches Signal die Sicherungs- und Auslöseeinrichtung 36 betätigt und der Auslöser 46 entsichert, so dass die Schlagfalle "scharf" geschaltet wird und bereit ist, den Schädling zu töten, sobald er sich dem Anlockmittel 22 nähert.
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Ebenso wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die Sensoreinrichtung 24 durch einen oder mehrere Sensoren gebildet werden und so ausgebildet sein, dass sie selektiv nur auf Tiere mit einem bestimmten Gewicht und/oder einer bestimmten Körpermasse sowie gegebenenfalls anderen, für den zu bekämpfenden Schädling charakteristischen Merkmalen anspricht.
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5 bis 8 zeigen zwei alternative Ausführungsformen eines Bekämpfungsmechanismus mit Giftköder. Eine Köderstation weist einen Boden 48 und eine Decke 50 auf, die einen Kriechgang für einen zu bekämpfenden Schädling bilden. Ein nicht-toxischer Köder ist als Anlockmittel 22 auf eine von dem Boden 48 aufragende Säule 52 aufgesteckt. Die Säule 52 ragt durch eine Öffnung 54 in der Decke 50 in eine sicher verschlossene Kammer 56. Die Öffnung 54 wird in 5 durch zwei Falltüren 58 verschlossen, die mit ihren freien Rändern die Säule 52 eng umschließen. In der Kammer 56 ist ein Giftköder 60 untergebracht, der die Form einer sich nach unten öffnenden Haube hat und mit seinem Boden verschiebbar auf der Säule 52 geführt ist.
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Wenn durch die hier nicht gezeigte Sensoreinrichtung ein Schädlingsbefall festgestellt wird, so werden durch die Sicherungs- und Auslöseineinrichtung die Falltüren 58 geöffnet, wie in 6 gezeigt ist. Dadurch wird der Giftköder 60 freigegeben, und er rutscht auf der Säule 52 nach unten, so dass er das Anlockmittel 22 abdeckt. Auf diese Weise wird das Anlockmittel für den Schädling unzugänglich, so dass nur noch der Giftköder 60 zugänglich ist.
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7 und 8 zeigen analoge Darstellungen für eine modifizierte Ausführungsform, die sich von der Ausführungsform nach 5 und 6 dadurch unterscheidet, dass der Giftköder 60 durch eine Kombination aus einem Giftköder 62 und einer an der Unterseite desselben gebildeten Haube oder Hülse 64 aus Kunststoff ersetzt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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