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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem Trägergerät und einem Anbaugerät, beispielsweise eine Baumaschine, wie z. B. einen Kettenbagger mit einer Bohrlafette als Anbaugerät, nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Anbaugeräte, beispielsweise Bohrgeräte, Spritzmanipulatoren, Greifer, Harvester usw., zum Anbau an geeignete Trägergeräte, wie beispielsweise Kettenbagger, Schreitbagger, Radbagger, Mini- und Midibagger, Zwei-Wege-Bagger, Mobilkrane, Teleskoplader u.s.w. sind im Stand der Technik bekannt. Bei diesen Geräten erfolgt die Bedienung des Anbaugeräts in der Regel durch Hand-, Kabel- oder Funkfernsteuerung, während das Trägergerät konventionell in einer Fahrerkabine bedient wird, oder auch durch eine eigene Hand-, Kabel-, oder Funkfernsteuerung.
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Abhängig von den Gegebenheiten vor Ort, z.B. beim Bohreinsatz, sind für das Positionieren bzw. Betreiben der Gerätschaften (Anbau- und Trägergerät) zwei oder mehrere Personen, beispielsweise ein oder mehrere Bediener oder Einweiser erforderlich. Aktuell werden beispielsweise beim Bohreinsatz gegenwärtig zwei Bediener benötigt, ein erster Bediener für das Bohrgerät und ein zweite Bediener für das Trägergerät. Dies ist einerseits aufgrund des erhöhten Personaleinsatzes unwirtschaftlich. Falls zum Bedienen der Gerätschaften nur ein einziger Bediener zur Verfügung steht, ist für diesen andererseits ein häufiger Platzwechsel beispielsweise aufgrund unzureichender Kontrollmöglichkeiten der Bohrarbeiten, notwendig, wodurch ein zusätzlicher Zeitverlust entsteht. Bei solchen Einsätzen besteht häufig auch Lebensgefahr, da sich der Bediener des Anbaugeräts innerhalb des Gefahrenbereichs aufhalten muss, oder da durch Sichtprobleme wie beispielsweise Staub, unübersichtliches Gelände, Bauwerke usw. die Kommunikation des Einweisers mit dem Bediener des Trägergeräts erschwert ist. Dazu trägt auch die bei Baustellen vorhandene erhöhte Lärmemission bei.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein ganzheitliches Bedien- und Steuerungskonzept zu entwickeln mit universell einsetzbaren Steuersystemen und den dazu gehörenden Stellgliedern, wie beispielsweise Wegeventilen usw. für alle bekannten Trägergeräte und Anbaugeräte, unabhängig vom Steuersystem des Trägergeräts und des Anbaugeräts, bei welcher die Funktionen aus der vorhandenen Fahrerkabine bzw. aus dem Bedienstand auf einer zentralen Bedieneinheit abgebildet werden. Dabei müssen alle relevanten Sicherheits- und Verriegelungssysteme, wie beispielsweise Bremsen, Not-aus-Systeme usw. aufrecht erhalten werden und die wirtschaftliche Umsetzung durch Verwendung größtenteils gleichbleibender Komponenten, wie beispielsweise bei einem Baukastensystem erfolgen können. Alle erforderlichen Komponenten des übergeordneten Systems sollen möglichst kompakte Abmessungen aufweisen und sollten eine hinreichend hohe Resistenz gegen äußere Einwirkungen, wie beispielsweise Feuchtigkeit, Staub, Schmutz, Vibrationen, Schock, Korrosionen, chemische Beständigkeit usw. haben, um in den jeweiligen Träger- und Anbaugeräten verbaut werden zu können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die erfinderische Vorrichtung weist ein Anbaugerät und ein Trägergerät auf, das mit dem Anbaugerät mechanisch verbunden ist, sowie wenigstens einen Empfänger, der auf oder an dem Trägergerät mechanisch befestigt ist, oder der auf oder an dem Anbaugerät mechanisch befestigt ist. Weiterhin weist die Vorrichtung wenigstens eine Fernsteuerung auf, die mit dem wenigstens einen Empfänger kommunizieren kann und mit diesem gegebenenfalls kommuniziert, so dass der wenigstens eine Empfänger elektrische Signale an das Trägergerät und/oder an das Anbaugerät übermittelt, wenn die wenigstens eine Fernsteuerung mit dem wenigstens einen Empfänger kommuniziert.
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Ist der wenigstens eine Empfänger auf oder an dem Trägergerät mechanisch befestigt, bzw. angeordnet, kann er somit in der bevorzugten Ausführung elektrische Signale an das Anbaugerät übermitteln. Ist der wenigstens eine Empfänger auf oder an dem Anbaugerät mechanisch befestigt, bzw. angeordnet, kann er in der bevorzugten Ausführung elektrische Signale an das Trägergerät übermitteln. Dies ermöglicht eine Fernsteuerung der gesamten Vorrichtung, unabhängig davon, wo der wenigstens eine Empfänger angeordnet ist.
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Die elektrischen Signale sind vorzugsweise Steuersignale, die eine Bewegung des Anbaugeräts und/oder von Teilen des Anbaugeräts und/oder des Trägergeräts bewirken, wenn die Fernsteuerung dem wenigstens einen Empfänger ein dafür vorgesehenes erstes Signal übermittelt. Das Trägergerät ist vorteilhafterweise dazu ausgebildet, das Anbaugerät zu bewegen.
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Die Fernsteuerung kann beispielsweise mit einem auf dem Trägergerät montierten Empfänger kommunizieren und auch über bereits vorhandene Zusatzfunktionen das Anbaugerät steuern.
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Um mit dem wenigstens einen Empfänger zu kommunizieren, kann die Fernsteuerung beispielsweise einen Sender, gegebenenfalls jedoch auch mehrere Sender aufweisen, die auf unterschiedlichen Frequenzen senden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Anbaugerät, ein Trägergerät, das mit dem Anbaugerät mechanisch verbunden ist und dazu ausgebildet sein kann, das Anbaugerät zu bewegen, auf, einen oder mehrere Empfänger, beispielsweise einen ersten und einen zweiten Empfänger, sowie eine Fernsteuerung, die mit dem oder den Empfängern, beispielsweise mit dem ersten Empfänger und/oder mit dem zweiten Empfänger, vorzugsweise gegebenenfalls auch gleichzeitig, kommunizieren kann. Das Trägergerät kann beispielsweise ein Hydraulikaggregat sein. Erfindungsgemäß kommuniziert der erste Empfänger mit dem Trägergerät über Steuersignale, die eine Bewegung des Anbaugeräts mit dem Trägergerät bewirken, wenn die Fernsteuerung dem ersten Empfänger ein dafür vorgesehenes erstes Signal übermittelt. Der zweite Empfänger übermittelt Steuersignale an das Anbaugerät, wobei die Steuersignale eine Bewegung von Teilen des Anbaugeräts bewirken, wenn die Fernsteuerung dem zweiten Empfänger ein dafür vorgesehenes Signal, beispielsweise ein zweites Signal oder einen entsprechenden Datensatz übermittelt, wobei sowohl die Funktionen / Bewegungen des Anbaugeräts, bzw. von Teilen des Anbaugeräts als auch die Funktionen / Bewegung des Trägergeräts mit der gleichen Fernsteuerung gesteuert werden, wobei vorteilhafterweise noch weitere Nebenfunktionen, wie zum Beispiel Motorstart, Druckanzeigen, Öldruck, Temperaturen etc. mit der obengenannten Fernsteuerung kommuniziert werden.
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Die Bewegung des Anbaugeräts als Gesamteinheit mit dem Trägergerät ist dabei vorteilhafterweise unabhängig von der Bewegung von beispielsweise Teilen des Anbaugeräts oder von der Funktion des Anbaugeräts steuerbar.
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Eine solche Vorrichtung hat eine Reihe unterschiedlicher Vorteile: So kann beispielsweise der Bediener eine Bedienposition außerhalb des Gefahrenbereichs, beispielsweise außerhalb von Hochspannungsleitungen, Steinschlag, Erdrutsch, kontaminierten Bereichen usw. ohne Einschränkung des Bedienkomforts einnehmen. Der Bediener kann seine Bedienposition mit optimaler Sicht zum aktuellen Geschehen selber wählen und sich ohne Einschränkung durch Lärm und/oder Staubquellen bewegen. Es ist zudem bei einer solchen Vorrichtung nur noch ein einziger Bediener erforderlich, was aufgrund der Personaleinsparung in einer erhöhten Wirtschaftlichkeit resultiert, da z.B. ein Einweiser nicht mehr erforderlich ist.
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Durch die Vorrichtung wird somit eine erhöhte Bedien- und Positioniergeschwindigkeit als auch eine erhöhte Positioniergenauigkeit durch übergeordnete Steuerung erreicht, sowie eine erhöhte Bedienqualität, weil nur noch eine einzige und übergeordnete Bedienung erforderlich ist. Der Bediener muss in diesem Fall nicht mehr in die Kabine beispielsweise eines Baggers einsteigen um das Anbaugerät zu positionieren. Durch die daraus resultierende geringere physische Belastung kann der Bediener sicherer und fehlerfreier arbeiten. Darüber hinaus kann eine Energieeinsparung bewirkt werden, wenn beispielsweise Motor-Start/Stop-Funktionen, bzw. Drehzahlabsenkungen vorgesehen werden. Die Steuereinheit ist universell für alle bekannten Trägergeräte und Anbaugeräte einsetzbar und zwar unabhängig von deren jeweiligem Steuersystem. Die übergeordnete Steuerung ermöglicht auch den Betrieb des Trägergeräts im Stand-Alone-Modus, also ohne Anbaugerät.
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Durch ein derart übergeordnetes Bedien- und Steuerungskonzept können universelle Anbaugeräte und auch Trägergeräte mit nur einer einzigen Fernsteuerung, beispielsweise einer Kabel- oder Funkfernsteuerung bedient werden. Sowohl die Anbaugeräte als auch die Trägergeräte können auf diese Weise zentral und standortunabhängig mit nur einer einzigen Fernsteuerung bedient werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Trägergerät und dem Anbaugerät ein Verbindungsteil angeordnet, das sowohl mit dem Trägergerät, als auch mit dem Anbaugerät mechanisch verbunden ist. Das Verbindungsteil ist dabei vorzugsweise ein wenigstens ein Gelenk und/oder wenigstens einen Teleskopausschub aufweisender Trägerarm. Dies hat den Vorteil, dass das Anbaugerät so bewegt werden kann, dass sich seine relative Position zum Trägergerät ändert. Um das Anbaugerät von einer ersten Position zu einer zweiten Position zu bewegen, kann das Trägergerät beispielsweise einen fahrbaren Untersatz aufweisen, und/oder ein Drehgelenk, das beispielsweise auf den fahrbaren Untersatz oder auf einen Sockel aufgebaut ist, aufweisen. Auf diese Weise kann das Anbaugerät mit dem Trägergerät von einem Ort zu einem anderen Ort bewegt werden.
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Ist der relative Abstand zwischen dem Trägergerät und dem Anbaugerät veränderbar, muss das Trägergerät, um das Anbaugerät von einem ersten Ort zu einem zweiten Ort zu bewegen, nicht immer notwendigerweise bewegt werden.
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Der erste Empfänger ist vorzugsweise mechanisch mit dem Trägergerät verbunden und der zweite Empfänger ist vorteilhafterweise mit dem Anbaugerät mechanisch verbunden. Der erste Empfänger steuert somit das Trägergerät, während der zweite Empfänger das Anbaugerät steuert.
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In einer weiteren Ausführungsform ist denkbar, dass zum Beispiel der erste Empfänger über eine oder mehrere Signal/Steuerleitungen, beispielsweise elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder per Funksignal Steuersignale an das Anbaugerät übermittelt und damit eine oder mehrere Bewegungen und/oder Funktionen des Anbaugeräts initiiert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es denkbar, dass zum Beispiel der zweite Empfänger über eine oder mehrere Signal-/Steuerleitungen zum Beispiel elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder per Funksignal Steuersignale an das Trägergerät übermittelt und damit eine oder mehrere Bewegungen und/oder Funktionen des Trägergeräts initiiert werden.
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Das Trägergerät kann beispielsweise ein Kettenbagger sein, ein Schreitbagger, ein Radbagger, ein Mini- oder Midibagger, ein Zwei-Wege-Bagger, ein Mobilkran, ein Teleskoplader oder ähnliches.
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Das Trägergerät kann natürlich auch ein Hydraulikbagger sein. Unter einem Hydraulikbagger versteht man einen Bagger, dessen Fahrwerk und Arbeitseinrichtung vorwiegend durch hydraulische Kraftübertragung bewegt werden. Der Hydraulikbagger kann dabei z.B. ein Schreit- Ketten- oder Radbagger sein.
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Das Anbaugerät kann beispielsweise ein Bohrgerät, ein Spritzmanipulator, ein Greifer, ein Harvester oder ein ähnliches Gerät, beispielsweise ein Bohrgerät, eine Bohrlafette, ein Mulchgerät, Böschungslöffel, Verdichter, eine Rüttelplatte sein und hydraulische Schnellwechseleinrichtungen, Rotatoren, Tiltrotatoren, schwenkbare Schnellwechsler oder ähnliches aufweisen oder umfassen.
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Wesentlich ist, dass sowohl das Trägergerät, als auch das Anbaugerät mit einer einzigen Fernsteuerung bedienbar sind. Besteht die Auswahl unter mehreren Anbaugeräten, so weist jedes Anbaugerät vorteilhafterweise, um eine universelle Anwendbarkeit zu gewährleisten, einen eigenen zweiten Empfänger auf, der mit der vorhandenen Fernsteuerung kommunizieren kann und der Steuersignale an das jeweilige Anbaugerät übermittelt bzw. empfängt, die eine Bewegung von Teilen des jeweiligen Anbaugeräts bewirken, wenn die Fernsteuerung dem zweiten Empfänger ein dafür vorgesehenes Signal übermittelt. Die Bewegung des Anbaugeräts als ganzes wird dabei jedoch mit dem Trägergerät gesteuert. Das Trägergerät weist einen ersten Empfänger auf, der Steuersignale an das Trägergerät übermittelt, die eine Bewegung des Anbaugeräts mit dem Trägergerät bewirken, wenn die Fernsteuerung dem ersten Empfänger ein dafür vorgesehenes Signal übermittelt.
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Der Sender in der Funkfernsteuerung kann beispielsweise auf diese Art und Weise entweder gleichzeitig mit den beiden Empfängern, nämlich dem Empfänger auf dem Anbaugerät und dem Empfänger auf dem Trägergerät kommunizieren, oder auch abwechslungsweise.
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In einer weiteren Ausführung können auch mehrere Sende/ Empfangsmodule pro Sender oder Empfänger verwendet werden.
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Wenn der Sender der Funkfernsteuerung mit dem Empfänger auf dem Trägergerät kommuniziert, meldet in einer bevorzugten Ausführungsform das Trägergerät die elektrischen Steuersignale an das Anbaugerät. Die Fernsteuerung selbst kann so ausgebildet sein, dass sie beispielsweise Feedback-Signale bzw. Rückmeldesignale von dem ersten Empfänger und/oder dem zweiten Empfänger erhalten kann, so dass der jeweilige Zustand der Vorrichtung, also sowohl des Trägergeräts als auch des Anbaugeräts an oder auf der Fernsteuerung erkennbar oder sichtbar ist. Die Fernsteuerung kann sowohl eine Funkfernsteuerung als auch eine Kabelfernsteuerung sein. Sie ist so ausgelegt, dass sowohl das Trägergerät als auch das Anbaugerät auch mit der Bedieneinheit alleinig und eigenständig bedient werden kann. Gibt der erste und/oder zweite Empfänger Rückmeldesignale an die Fernsteuerung, ist er vorzugsweise auch als Sender ausgebildet.
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Das Trägergerät kann beispielsweise hydraulische oder elektrische (CAN, PWM, digital, etc.) Wegeventile (Hydraulikblock) oder eine Kombination aus beiden aufweisen.
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Im Falle von hydraulischen Wegeventilen wird in einer Ausführungsform eine hydraulische Vorsteuersignalumschaltung eingebaut, die vorzugsweis über eine Berechnungseinheit elektrisch mit dem ersten Empfänger verbunden ist.
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Im Falle von elektrischen Wegeventilen erfolgt in einer Ausführungsform die Steuerung über eine elektrische Schnittstelle/Berechnungseinheit, die mit dem ersten Empfänger elektrisch verbunden wird.
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Das Trägergerät kann beispielsweise eine hydraulische Vorsteuersignalumschaltung aufweisen, die, vorzugsweise über eine Berechnungseinheit, mit dem ersten Empfänger elektrisch verbunden ist. Das Trägergerät kann außerdem auch einen Hydraulikblock aufweisen, der, vorzugsweise über eine hydraulische Vorsteuersignalumschaltung mit dem ersten Empfänger verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Trägergerät eine elektrische Schnittstelle aufweisen, die über eine Berechnungseinheit elektrisch mit dem ersten Empfänger verbunden ist.
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Das Anbaugerät kann einen Hydraulikblock aufweisen, der, vorzugsweise über eine Berechnungseinheit, elektrisch mit dem zweiten Empfänger verbunden ist.
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Auf diese Weise können hydraulische Steuerungen sowohl des Anbaugeräts als auch des Trägergeräts effektiv realisiert werden und/oder im Falle von elektrisch betriebenen Geräten, diese Geräte entsprechend elektrisch geschaltet und/oder gesteuert werden. Die elektrischen Schalt- bzw. Steuerimpulse können beispielsweise Motoren im Anbaugerät und/oder im Trägergerät an- und ausschalten, aber gegebenenfalls auch steuern, oder beispielsweise Ventile schalten und/oder steuern, aber auch Hydraulikeinrichtungen steuern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Fernsteuerung eine Funkfernsteuerung, die vorteilhafterweise einen einzigen Sender sowohl für die Kommunikation mit dem ersten Empfänger als auch für die Kommunikation mit dem zweiten Empfänger aufweist.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Fernsteuerung zwei Sendemodule auf, von denen ein erstes Sendemodul mit dem ersten Empfänger und ein zweites Sendemodul mit dem zweiten Empfänger kommuniziert. Natürlich kann die Fernsteuerung auch mehr als zwei Sendemodule aufweisen.
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Selbstverständlich kann die Fernsteuerung auch eine Kabelfernsteuerung sein. Wesentlich ist jedoch, dass sowohl das Trägergerät, als auch das Anbaugerät mit einer einzigen Fernsteuerung gesteuert werden. Diese Fernsteuerung ist vorteilhafterweise in einem einzigen Gehäuse untergebracht und vorzugsweise eine tragbare Fernsteuerung. Ist die Fernsteuerung eine Funkfernsteuerung, und weist sie nur einen einzigen Sender für die Kommunikation sowohl mit dem ersten Empfänger als auch mit dem zweiten Empfänger auf, so kann diese Kommunikation entweder auf einem einzigen Frequenzband, beispielsweise im zeitgetakteten Modus, oder auf mehreren Frequenzbändern erfolgen. Als Energiequelle für die Fernsteuerung kann beispielsweise ein Akku verwendet werden.
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Um Anbaugeräte rasch austauschen zu können, und um verschiedene Anbaugeräte an einem einzigen Trägergerät verwenden zu können, ist vorteilhafterweise an dem Trägergerät und/oder an dem Verbindungsteil ein mechanischer Anschluss zur lösbaren Befestigung des Anbaugeräts an dem Trägergerät angeordnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die in der nachfolgenden Beschreibung verwendeten Bezeichnungen wie „oben“, „unten“, „links“, „rechts“, und ähnliches, beziehen sich auf die Figuren und sollen in keiner Weise einschränkend sein, auch wenn sie sich auf bevorzugte Ausführungsformen beziehen. In den folgenden Figuren sind gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. In den Zeichnungen zeigt:
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1 Ein Beispiel für eine Vorrichtung mit einem Trägergerät und einem Anbaugerät.
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2 Ein weiteres Beispiel für eine Vorrichtung mit einem Trägergerät und einem Anbaugerät
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3 Ein drittes Beispiel für eine Vorrichtung mit einem Trägergerät und einem Anbaugerät
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4 Ein viertes Beispiel für eine Vorrichtung mit einem Trägergerät und einem Anbaugerät.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 mit einem Trägergerät 2, einem Anbaugerät 4, einer Fernsteuerung 5, einem ersten Empfänger 6, und einem zweiten Empfänger 8. Das Trägergerät 2 ist mit dem Anbaugerät 4 über ein Verbindungsteil 10, welches ein Gelenk 12 aufweist, verbunden. Mit dem Gelenk 12 kann der relative Abstand zwischen dem Trägergerät 2 und dem Anbaugerät 4 eingestellt werden. Das Trägergerät 2 ist im vorliegenden Beispiel ein Raupenbagger, mit einem Fahrgestell 14, einem Fahrgestellaufbau 16 in Form einer Fahrerkabine und einem zwischen dem Fahrgestell 14 und dem Fahrgestellaufbau 16 angeordneten Drehgelenk 18, mit welchem der Fahrgestellaufbau 16 um das Fahrgestell 14 gedreht werden kann, um das Anbaugerät 4, in diesem Fall eine Bohrlafette, von einem ersten zu einem zweiten Ort auf einer Baustelle umzusetzen.
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Das Anbaugerät 4 ist über einen mechanischen Anschluss 20 mit dem Verbindungsteil 10 lösbar verbunden. Das Trägergerät 2 weist eine mit dem ersten Empfänger 6 verbundene Rechnereinheit 22 auf, die sowohl über eine hydraulische Vorsteuersignalumschaltung 24, als auch über eine elektrische Schnittstelle 26 mit einem Hydraulikblock 28 elektrisch verbunden ist. Der Hydraulikblock 28 steuert beispielsweise das Verbindungsteil 10, das Gelenk 12 des Verbindungsteils 10 oder das Drehgelenk 18. Das Anbaugerät 4 ist mit dem zweiten Empfänger 8 mechanisch verbunden und weist eine Rechnereinheit 30 auf, die elektrisch mit dem zweiten Empfänger 8 und einem Hydraulikblock 32 elektrisch verbunden ist. Der Hydraulikblock 32 steuert beispielsweise die Bewegung von Teilen des Anbaugeräts 4, beispielsweise eine Hubbewegung eines Bohrers 34 der Bohrlafette 4 und/oder die Drehbewegung des Bohrers 34.
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Die Fernsteuerung 5 kann sowohl mit dem ersten Empfänger 6 des Trägergeräts 2, als auch mit dem zweiten Empfänger 8 des Anbaugeräts 4 kommunizieren, um entsprechende Steuersignale über die Rechnereinheit 22 des Trägergeräts und/oder die Rechnereinheit 30 des Anbaugeräts an die entsprechenden Hydraulikblöcke 28, 32 zu übermitteln, um das Trägergerät 2 und das Anbaugerät 4, oder Teile des Anbaugeräts 4 zu steuern.
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2 zeigt ein weiteres Beispiel für eine Vorrichtung 1 mit einem Trägergerät 2 und einem Anbaugerät 4. Ähnlich wie in dem Beispiel aus 1 weist das Trägergerät 2 auch hier die mit dem ersten Empfänger verbundene Rechnereinheit 22 auf, die über eine hydraulische Vorsteuersignalumschaltung 24, mit einem Hydraulikblock 28 elektrisch verbunden ist. Wie in dem ersten Ausführungsbeispiel ist die Rechnereinheit 22 über eine elektrische Schnittstelle 26 mit einem elektrischen Steuersystem 36 verbunden. Die elektrische Steuereinheit 36 steuert hier das Hydraulikblockträgergerät 28 elektrisch. Die Steuersignale, die den Hydraulikblock 28 elektrisch steuern, werden im vorliegenden Beispiel also nicht direkt von der elektrischen Schnittstelle 26 bereitgestellt. Gegenüber einer rein hydraulischen oder gegenüber einer rein elektrischen Steuerung des Hydraulikblockträgergeräts 28 hat die parallele Ansteuerung, die sowohl elektrisch, als auch hydraulisch erfolgt, den Vorteil einer besseren potentiellen Fehlererkennung beim Ansteuern, da wenn sich die von dem hydraulischen Steuerzweig 22, 24 gelieferten Rückmeldungen von den vom elektrischen Steuerzweig 22, 26, 36 gelieferten Rückmeldungen unterscheiden würden, dies auf einen möglichen Fehler hindeuten könnte. Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt 3, das sich insofern von dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet, dass die Ansteuerung hier rein hydraulisch mittels einer hydraulischen Vorsteuersignalumschaltung 24 erfolgt. Der erste Empfänger 6 steuert zu diesem Zweck über die Rechnereinheit 22 des Trägergeräts 2 die hydraulische Vorsteuersignalumschaltung 24 direkt an.
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4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel, bei welchem nur der elektrische Steuerzweig 22, 26, 36 ausgebildet ist. Das Trägergerät 2 weist die mit dem ersten Empfänger 6 verbundene Rechnereinheit 22 über die elektrische Schnittstelle 26 das elektrischen Steuersystem 36 an, den Hydraulikblock 28 elektrisch zu steuern.
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Die Erfindung wurde anhand von vier Ausführungsbeispielen erläutert, ohne auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt zu sein.
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So kann beispielsweise das Trägergerät 2 auch ein Kran sein, das Verbindungsteil 10 kann ein Kabel oder ein Seil sein, an dem das Anbaugerät 4 befestigt ist, und es ist auch möglich, dass ein Trägergerät mit mehreren Verbindungsteilen 10, die jeweils ein Anbaugerät 4 aufweisen, wobei unterschiedliche Verbindungsteile auch unterschiedliche Anbaugeräte aufweisen können, verbunden ist, oder das Verbindungsteil, bzw. die Verbindungsteile mehrere Gelenke und/oder ein oder mehrere Teleskopausschübe aufweist bzw. aufweisen. Dem Fachmann sind somit zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Trägergerät, Raupenbagger
- 4
- Anbaugerät, Bohrlafette
- 5
- Fernsteuerung
- 6
- erster Empfänger
- 8
- zweiter Empfänger
- 10
- Verbindungsteil
- 12
- Gelenk
- 14
- Fahrgestell
- 16
- Fahrgestellaufbau, Fahrerkabine
- 18
- Drehgelenk
- 20
- mechanischer Anschluss
- 22
- Rechnereinheit Trägergerät
- 24
- hydraulische Vorsteuersignalumschaltung
- 26
- elektrische Schnittstelle
- 28
- Hydraulikblock Trägergerät
- 30
- Rechnereinheit Anbaugerät
- 32
- Hydraulikblock Anbaugerät
- 34
- Bohrer
- 36
- Elektrisches Steuersystem Trägergerät