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Die Erfindung betrifft einen thermischen Isolierbehälter gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. gemäß Oberbegriff des Anspruches 7.
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Solche Isolierbehälter sind dazu bestimmt, Waren, insbesondere Lebensmittel, zum Transport aufzunehmen und mittels einer thermischen Isolierung möglichst lange die Temperatur der Waren beizubehalten. Dies gilt zum einen für gekühlte Waren, die sich während des Transports nicht wesentlich erwärmen sollen, als auch für warme Waren, die auch nach Ende des Transports noch eine bestimmte Mindesttemperatur aufweisen sollen. Solche Isolierbehälter weisen einen Grundkörper aus einem Partikelschaumstoff, insbesondere aus expandiertem Polypropylen (EPP) auf, der zu einer Vorderseite hin offen ist und dessen Bodenwand, Deckenwand, Seitenwände und Rückwand einen Aufnahmeraum für die Waren umschließen. Zur Vorderseite hin wird der Isolierbehälter durch eine Vorderwand verschlossen, die an einem Umfangsrand am Grundkörper anliegt. Sowohl der Grundkörper als auch die Vorderwand sind meist einstückig ausgebildet. Dabei wird die Vorderwand üblicherweise mittels Scharnieren am Grundkörper angelenkt, was fertigungstechnisch zusätzlichen Aufwand bedingt, oder aber die Vorderwand weist zu den Seitenwänden hin vorstehende Führungsrippen auf, welche in Führungsrinnen an den Seitenwänden aufgenommen sind, wobei die Führungsrinnen senkrecht von oben nach unten verlaufen. Beim Öffnen des Isolierbehälters muss dann entweder die Vorderwand nach oben gezogen werden, so dass sich die Führungsrippen in Längsrichtung der Führungsrinnen aus diesen hinaus bewegen, oder aber es wird aus Bequemlichkeitsgründen die Vorderwand nach vorne weg gezogen, was dann aufgrund der Bewegung der Führungsrippen senkrecht zur Längserstreckung der Führungsrinnen zu einer Verformung im Bereich der Führungsrinnen und zu einem erhöhten Verschleiß führt. Zudem sind an den Außenseiten der Seitenwände meist Handgriffe angebracht, die den gesamten Isolierbehälter verbreitern und seine Lagerung auf genormten Paletten erschweren. Eine Ausführung des Isolierbehälters mit geringerer Breite wäre mit erheblichen Nachteilen verbunden, da dann entweder die Seitenwände zu dünn ausgeführt wären, um eine ausreichende Isolierwirkung zu erzielen, oder aber der Aufnahmeraum zu schmal wäre, um die üblichen genormten Behälter für Lebensmittel (sogenannte GN-Wannen) aufzunehmen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen thermischen Isolierbehälter der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass er einfacher herzustellen und/oder einfacher zu handhaben ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen thermischen Isolierbehälter mit den Merkmalen des Anspruches 1, alternativ hierzu durch einen thermischen Isolierbehälter mit den Merkmalen des Anspruches 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Erfindung gemäß der in Anspruch 1 wiedergegebenen Merkmalskombination liegt der Gedanke zugrunde, Handgriffe an den Seitenwänden in diese zu integrieren, so dass sie nicht störend über deren Außenseite überstehen und den Isolierbehälter nicht zusätzlich verbreitern. Dadurch können die Isolierbehälter insbesondere Palettenmaß annehmen und auf Normpaletten transportiert werden. Zudem bietet die Integration der Handgriffe in die Seitenwände fertigungstechnische Vorteile, da am zur Herstellung der Isolierbehälter verwendeten Schäum- oder Spritzwerkzeug keine Schieber benötigt werden, wie dies der Fall wäre, wenn über die Außenseiten der Seitenwände überstehende Handgriffe angeformt würden.
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Zweckmäßig werden die Vertiefungen jeweils durch eine sich von der Außenseite in einem spitzen Winkel zu dieser in Richtung auf die jeweils andere Seitenwand bis zur Haltefläche erstreckende Querfläche begrenzt. Eine solche Querfläche verläuft etwa in der Richtung, in der eine Bedienperson von unten mit den Fingern eingreift, um den Isolierbehälter anzuheben. Zudem wird bevorzugt, dass sich die Vertiefungen jeweils über die gesamte Länge der betreffenden Seitenwand erstrecken, so dass zum Hochheben des Isolierbehälters an beliebiger Stelle zwischen der Vorderseite und der Rückwand angegriffen werden kann. Da solche Isolierbehälter beim Hochheben meist in ihrem oberen Bereich ergriffen werden, wird bevorzugt, dass die Vertiefungen jeweils im oberen Drittel der betreffenden Seitenwand angeordnet sind. Zudem ist die Haltefläche zweckmäßig konkav geformt, so dass eine Bedienperson bequem mit ihren Fingerkuppen eingreifen kann.
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Ergänzend oder alternativ hierzu wird die durch die Merkmale des Anspruches 7 definierte Lösung vorgeschlagen. Dieser liegt der Gedanke zugrunde, dass die Bedienperson beim Öffnen des Behälters dazu neigt, dessen Vorderwand nach vorne hin abzuziehen. Indem die Führungsrinnen und die Führungsrippen schräg zur Vertikalen gestellt werden, erfolgt das Entfernen der Vorderwand vom Grundkörper auch bei einem Wegziehen nach vorne zumindest mit einer Bewegungskomponente in Längsrichtung der Führungsrinnen und Führungsrippen. Im Idealfall wird die Bewegungsrichtung dann schräg nach vorne und oben gelenkt, so dass der Verschleiß an den Führungsrinnen und Führungsrippen verringert wird. Dabei sind die Führungsrippen vorteilhaft an der Vorderwand und die Führungsrinnen vorteilhaft im Grundkörper angeordnet. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die Führungsrippen zumindest abschnittsweise komplementär zu den Führungsrinnen ausgebildet sind, um eine gute Führung in den Führungsrinnen zu gewährleisten.
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Vorzugsweise sind die Führungsrinnen zu einander zugewandten Innenseiten und zu Vorderkanten der Seitenwände offen und die Führungsrippen stehen von zwei einander abgewandten Außenseiten der Vorderwand ab. Dadurch sind zum einen der Grundkörper und die Vorderwand im Spritzverfahren auf einfache Weise herstellbar. Zum anderen ist die Vorderwand auf einfache Weise zwischen den Innenseiten der Seitenwände positionierbar. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Bodenwand und/oder die Deckenwand an der Vorderseite einen vorstehenden Absatz auf, auf dem die Vorderwand aufliegt. Das Gewicht der Vorderwand ruht dann auf dem Absatz bzw. auf den Absätzen, so dass die Führungsrinnen und Führungsrippen wenig belastet werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass mindestens einer der Absätze eine zwischen den Seitenwänden verlaufende Aufnahmerinne aufweist, in der ein von der Vorderwand abstehender Vorsprung aufgenommen ist. Dies ermöglicht eine einfache und präzise Positionierung der Vorderwand am Grundkörper.
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Zweckmäßig weist die Vorderwand eine sich quer zur Vorderseite erstreckende horizontale Partie auf, die auf dem Absatz der Deckenwand aufliegt. Die horizontale Partie kann auch dazu verwendet werden, eine vom Umfangsrand abgenommene Vorderwand vorübergehend zwischenzulagern, indem diese an anderer Stelle des Grundkörpers aufgehängt wird, indem die horizontale Partie beispielsweise auf die Oberkante der Seitenwände bzw. auf die Deckenwand aufgelegt wird oder indem die horizontale Partie auf den Absatz der Bodenwand an der Vorderseite aufgelegt wird. Schließlich weist die Vorderwand zweckmäßig an ihren Außenseiten jeweils eine abstehende Rastnoppe auf, die in eine Rastvertiefung an der Innenseite der betreffenden Seitenwand eingerastet ist. Das Einrasten der Rastnoppen in die Rastvertiefungen signalisiert dem Benutzer, dass die Vorderwand in ihrer die Vorderseite verschließenden Position angekommen ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
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1 einen thermischen Isolierbehälter in perspektivischer Ansicht;
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2 den thermischen Isolierbehälter gemäß 1 mit abgenommener und seitlich angehängter Vorderwand;
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3 eine Vorderansicht des Grundkörpers gemäß 2;
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4 eine Seitenansicht des thermischen Isolierbehälters mit abgehobener Vorderwand, teilweise im Schnitt und
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5 die Vorderwand in einer Draufsicht auf ihre dem Aufnahmeraum zugewandte Innenseite.
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Der in der Zeichnung dargestellte thermische Isolierbehälter 10 weist einen Grundkörper 12 und eine Vorderwand 14 auf, die jeweils einstückig aus expandiertem Polypropylen (EPP) hergestellt sind. Der Grundkörper 12 weist eine Bodenwand 16, eine Deckenwand 18, zwei im Abstand zueinander parallel verlaufende, die Bodenwand 16 mit der Deckenwand 18 verbindende Seitenwände 20 eine die Bodenwand 16, die Deckenwand 18 und die Seitenwände 20 miteinander verbindende Rückwand 22 auf, die gemeinsam einen Aufnahmeraum 24 umschließen. Der Grundkörper 12 ist zu einer Vorderseite 26 hin offen, über die der Aufnahmeraum 24 zum Be- und Entladen zugänglich ist. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind an den einander zugewandten Innenseiten 28 der Seitenwände 20 einander paarweise gegenüberliegende Halteleisten 30 angeformt, auf die mit Lebensmitteln bestückte Bleche jeweils mit ihrem linken und rechten Rand aufgelegt werden können.
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Die Vorderwand 14 ist ebenfalls einstückig aus expandiertem Polypropylen gefertigt und dient dem Verschließen des Aufnahmeraums 24 zur Vorderseite 26 hin. Zu diesem Zweck liegt sie, wie in 1 gezeigt, mit einer einstückig angeformten, rings umlaufenden Dichtlippe 31 (5) an einem rings umlaufenden Umfangsrand 32 am Grundkörper 12 an. Der Grundkörper 12 weist an den einander abgewandten Außenseiten 34 der Seitenwände 20 jeweils einen als Vertiefung ausgebildeten Handgriff 36 auf, der sich über die gesamte Länge von der Vorderseite 26 zur Rückwand 22 erstreckt und nahe der oberen Kante 38 der jeweiligen Seitenwand 20 angeordnet ist. Jeder der Handgriffe 36 weist eine Haltefläche 40 auf, die im Querschnitt konkav geformt ist und an die sich eine nach unten erstreckende, in einem spitzen Winkel zur jeweiligen Außenseite 34 geneigte und in diese mündende Querfläche 42 anschließt. Die Anordnung der Handgriffe 36 nahe der, oberen Kanten 38 hat den Vorteil, dass, wie in 3 veranschaulicht, die Vertiefungen größtenteils im Bereich der Deckenwand 18 angeordnet sind und die Seitenwände 20 in ihrer Isolierwirkung wenig oder gar nicht beeinträchtigen.
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Jede der Seitenwände 20 weist eine vom Umfangsrand 32 aus nach vorne, also in einer Richtung von der Rückwand 22 weg vorstehende Seitenwange 44 auf, die sich nach oben bis zur Unterkante der Querfläche 42 erstreckt und dort einen Absatz 46 bildet. Ein weiterer Absatz 48 erstreckt sich von der Deckenwand 18 nach vorne und weist eine Aufnahmerinne 50 auf, die nach oben offen ist. Desweiteren erstreckt sich ein Absatz 52 von der Bodenwand 16 aus nach vorne, der wiederum mit einer nach oben offenen, zwischen den Seitenwangen 44 verlaufenden Aufnahmerinne 54 versehen ist. In beide Aufnahmerinnen 50, 54 greift jeweils ein nach unten abstehender Vorsprung 56 der Vorderwand 14 ein. Der obere der beiden Vorsprünge 56 ist dabei an einer horizontalen Partie 58 der Vorderwand 14 angeordnet. Nach dem Öffnen des Isolierbehälters 10 kann die Vorderwand 14 mit der horizontalen Partie 58 am unteren Absatz 52 oder, wie in 2 gezeigt, an der oberen Kante 38 einer der Seitenwände 20 aufgehängt werden.
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Zur Befestigung der Vorderwand 14 am Grundkörper 12 sind mehrere Befestigungseinrichtungen 60 vorgesehen. Jede der Befestigungseinrichtungen 60 weist eine Führungsrinne 62 auf, die in einer der Seitenwangen 44 angeordnet ist und sowohl zur der jeweils anderen Seitenwange 44 zugewandten Innenseite 64 als auch zur der Rückwand 22 abgewandten Vorderkante 66 der Seitenwange 44 offen ist. Die Führungsrinnen 62 verlaufen von der jeweiligen Vorderkante 66 ausgehend in einem Neigungswinkel gegenüber der Vorderkante 66 von weniger als 45° nach unten, also sowohl auf die Bodenwand 16 als auch auf die Rückwand 22 zu. In jeder Seitenwange 44 sind vier Führungsrinnen 62 in gleichen Abständen übereinander angeordnet, wobei sich jeweils zwei Führungsrinnen 62 in gleicher Höhe paarweise gegenüberliegen. Die Befestigungseinrichtungen 60 weisen zudem Führungsrippen 68 auf, die aus einander abgewandten, an den Innenseiten 64 der Seitenwangen 44 anliegenden Außenseiten 70 der Vorderwand 14 abstehen. Die Führungsrippen 68 sind über einen Teil ihrer Länge komplementär zu den Führungsrinnen 62 ausgebildet, so dass sie abzüglich eines geringen Spiels dieselbe Breite wie diese aufweisen. Sie sind im selben Winkel gegenüber der Horizontalen bzw. gegenüber den Vorderkanten 66 der Seitenwangen 44 geneigt wie die Führungsrinnen 62. Alle Führungsrinnen 62 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel identisch ausgebildet, so wie alle Führungsrippen 68 ebenfalls identisch ausgebildet sind.
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Jede der Seitenwangen 44 weist zudem im unteren Bereich ihrer Innenseite 64 eine Rastvertiefung 72 auf, in die eine von der jeweiligen Außenseite 70 der Vorderwand 14 abstehende Rastnoppe 74 eingreift. Ein Einrasten der Rastnoppen 74 in die Rastvertiefungen 72 signalisiert dem Benutzer, dass der Isolierbehälter 10 durch vollumfängliches Anliegen der Vorderwand 14 am Grundkörper 12 im Bereich des Umfangsrands 32 geschlossen ist.
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Die dem Aufnahmeraum
24 zugewandten, diesen begrenzenden Flächen des Grundkörpers
12 und der Vorderwand
24 sind mit einer Innenhaut versehen, die so ausgebildet ist wie in der
DE 20 2010 005 090 U1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt hiermit in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird. Dabei sind die Außenwände der Schaumpartikel, die bei jedem Schaumpartikel einen im wesentlichen hohlen Innenraum einschließen, im Bereich der Innenhaut dicker als an den übrigen Stellen des Isolierbehälters
10. Schließlich weist die Vorderwand
14 an ihrer dem Aufnahmeraum abgewandten Vorderseite
76 zwei Handgriffe
78 auf, die als Vertiefungen in der Vorderseite
76 ausgebildet sind.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft einen thermischen Isolierbehälter 10 mit einem einstückigen Grundkörper 12 aus einem Partikelschaumstoff, insbesondere aus aus expandiertem Polypropylen (EPP), welcher eine Bodenwand 16, eine Deckenwand 18, zwei die Bodenwand 16 und die Deckenwand 18 miteinander verbindende Seitenwände 20 und eine die Seitenwände 20 miteinander verbindende Rückwand 22 aufweist und welcher zu einer Vorderseite 26 hin offen ist und an den einander abgewandten Außenseiten 34 der Seitenwände 22 jeweils mindestens einen Handgriff 36 aufweist und mit einer lösbar am Grundkörper 12 befestigten, die Vorderseite 26 verschließenden und an einem rings umlaufenden vorderen Umfangsrand 32 am Grundkörper 12 anliegenden, einstückigen Vorderwand 14 aus dem Partikelschaumstoff. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Handgriffe 36 jeweils durch eine zur jeweiligen Außenseite 34 offene, nach oben hin durch eine Haltefläche 40 begrenzte Vertiefung in der jeweiligen Seitenwand 20 gebildet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010005090 U1 [0021]