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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere eine Verpackung für Lebensmittel. Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung eine Faltstruktur, die zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Behälters ausgebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik in der
EP 2 634 763 A2 ist bereits ein Pizzakarton bekannt, der mit abtrennbaren Werbebereichen ausgestattet ist. Hierzu wird gemäß dieser Druckschrift mittels eines Haftvermittlers ein lagenartiger Werbeträger mit seiner Rückseite auf einem Deckel des Pizzakartons festgeklebt. Der so an dem Pizzakarton befestigte Werbeträger weist mehrere rechteckige Werbebereiche auf, die von dem lagenartigen Werbeträger entlang von Solltrennstellen lösbar sind. Durch die Möglichkeit, den Werbeträger zu öffnen beziehungsweise abzureißen, kann der Nutzer der Verpackung zur aktiven Wahrnehmung der Werbung veranlasst werden. Zudem kann durch die Möglichkeit der Mitnahme der Werbebereiche die Reichweite der aufgebrachten Werbung erhöht werden.
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Allerdings ist das nachträgliche Aufbringen eines in der
EP 2 634 763 A2 beschriebenen lagenartigen Werbeträgers auf den Deckel eines Pizzakartons arbeits- beziehungsweise handhabungsintensiv, sodass die Herstellung eines derart beklebten Pizzakartons mit erhöhten Kosten verbunden ist. Zudem erfordert die in der
EP 2 534 763 A2 vorgeschlagene Methode einen verhältnismäßig hohen Materialeinsatz, was ebenfalls zu einer Steigerung der Kosten führt. Schließlich ist die Materialstärke des lagenartigen Werbeträgers und somit auch der heraustrennbaren Werbebereiche gering. Die heraustrennbaren Werbebereiche können daher leicht verknicken, wodurch die Qualitätswahrnehmung des Nutzers beeinträchtigt werden kann.
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Vor diesem Hintergrund bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen mit Informationsträgern ausgestatteten Behälter anzugeben, der mit verringerten Kosten, insbesondere mit reduziertem Handhabungs- und/oder Materialaufwand herstellbar ist und gleichzeitig das Qualitätsempfinden des Nutzers verbessert. Des Weiteren bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Behälter mit einem verbesserten Verschlusssystem anzugeben. Zudem bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Faltstruktur zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Behälters anzugeben.
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In Bezug auf den mit Informationsträgern ausgestatteten Behälter ist diese Aufgabe durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst worden. Ein Behälter mit einem verbesserten Verschlusssystem ist Gegenstand der Ansprüche 22 sowie 24. Eine entsprechende Faltstruktur ist in Anspruch 26 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Behälters sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben und werden nachfolgend erläutert.
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Bei einem erfindungsgemäßen Behälter kann es sich insbesondere um eine Verpackung für Lebensmittel handeln. In besonders bevorzugter Weise kann ein erfindungsgemäßer Behälter als Pizzabox, insbesondere als Transportbox für verzehrfertige Pizzen ausgebildet sein. Ein derartiger Behälter ist erfindungsgemäß mit zumindest einer Behälterwand zur Begrenzung eines Behälterinnenraums und mit zumindest einem Informationsträger zur Wiedergabe von Informationen ausgestattet. Erfindungsgemäß ist nun der Informationsträger als vollwandiger Abschnitt der Behälterwand ausgebildet und werkzeugfrei entlang einer definierten Solltrennlinie von zumindest einem an den Informationsträger angrenzenden Behälterwandabschnitt trennbar. Erfindungsgemäß ist also ein vollwandiger Abschnitt der Behälterwand von dem jeweils verbleibenden Rest der Behälterwand trennbar, derart dass die vollständige Dicke des jeweiligen Behälterwandabschnitts als Informationsträger zur Verfügung steht.
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Auf diese Weise wird das nachträgliche Festkleben des Informationsträgers auf der Behälterwand vermieden, sodass aufwändige Handhabungsschritte entfallen. Gleichzeitig kann ein derartiger Behälter mit verringertem Materialaufwand hergestellt werden, da der Informationsträger durch die Behälterwand selbst gebildet werden kann. Insbesondere erfordert eine derartige Behälterwand kein nachträgliches Aufbringen einer gesonderten Materialschicht auf die fertige Behälterwand. Die werkzeugfreie Trennbarkeit entlang einer definierten Solltrennlinie soll dabei insbesondere das händische Heraustrennen ohne zusätzliche Hilfsmittel gewährleisten, was im praktischen Gebrauch vorteilhaft ist und den Nutzer somit zum tatsächlichen Heraustrennen veranlasst.
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Des Weiteren ist ein erfindungsgemäßer Behälter auch aus Recyclinggesichtspunkten vorteilhaft, da durch das Heraustrennen eines vollwandigen Behälterwandabschnitts der zu entsorgende Anteil des Behälters, insbesondere für den Fall eines Einwegbehälters, verringert wird. Der als Informationsträger ausgebildete Behälterwandabschnitt erfüllt nach dem Heraustrennen einen weiteren Nutzen, wohingegen die verbleibenden Behälterwandabschnitte entsorgt werden können. Dabei wird durch das Heraustrennen des Informationsträger der zu entsorgende Anteil verringert wird. Gleichzeitig gestattet das Heraustrennen eines Behälterwandabschnitts ein vereinfachtes Zusammenfalten der verbleibenden Abschnitte des Behälters, sodass die Entsorgung auch in dieser Hinsicht vereinfacht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Behälters weist die Behälterwand eine Vielzahl von Informationsträgern auf, wodurch die voranstehend beschriebenen Vorteile in weiter verbesserter Weise verwirklicht werden können. Zudem gestattet die Bereitstellung einer Vielzahl von Informationsträgern auch die Wiedergabe voneinander unabhängiger Informationen, beispielsweise die Wiedergabe von Werbe- oder Visitenkarteninformationen voneinander unabhängiger Personen oder Unternehmen.
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In weiter bevorzugter Weise wird durch das Trennen des Informationsträgers von den angrenzenden Behälterwandabschnitten ein Durchbruch in der Behälterwand erzeugbar, wobei der Durchbruch vorzugsweise den Behälterinnenraum mit der Umgebung verbindet.
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Weiter bevorzugt weist der Informationsträger in einer von dem angrenzenden Behälterwandabschnitt ungetrennten Stellung eine mit diesen im Wesentlichen übereinstimmende Flächenorientierung auf. Insbesondere kann die Flächenorientierung des Informationsträgers und des angrenzenden Behälterwandabschnitts in einer ungetrennten Stellung im Wesentlichen unveränderbar sein. Hierdurch wird die manuelle Heraustrennbarkeit, insbesondere das Heraustrennen entlang definierter Solltrennlinien begünstigt, wodurch der Handhabungsaufwand beim Heraustrennen verringert wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Behälterwand eine den Informationsträger stützende Tragstruktur auf, wodurch die einen Informationsträger aufweisende Behälterwand als solche stabilisiert wird. In diesem Fall weist die Behälterwand also Abschnitte auf, die nicht als Informationsträger ausgebildet sind und lediglich zur Erhöhung der strukturellen Steifigkeit der Behälterwand vorgesehen sind. Hingegen ist jedoch auch denkbar, dass die Behälterwand vollständig durch eine Mehrzahl von Informationsträgern ausgebildet ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der an dem Informationsträger angrenzende Behälterwandabschnitt durch einen weiteren Informationsträger und/oder durch eine den Informationsträger stützende Tragstruktur gebildet. Dabei kann ein angrenzender Behälterwandabschnitt in seinem unmittelbaren, den Informationsträger angrenzenden Bereich, sowohl durch einen weiteren Informationsträger oder auch durch eine den Informationsträger stützende Tragstruktur gebildet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Tragstruktur zumindest einen Tragabschnitt auf, wobei bevorzugt zumindest ein Tragabschnitt zwei benachbarte Informationsträger voneinander trennt und/oder wobei der Informationsträger durch zumindest einen angrenzenden Tragabschnitt, vorzugsweise vollständig durch eine Mehrzahl von Tragabschnitten umgeben ist. Die strukturelle Steifigkeit der Behälterwand kann hierdurch weiter verbessert werden, da die Informationsträger somit zumindest teilweise voneinander unabhängig durch die Tragstruktur gestützt werden.
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In weiter vorteilhafter Weise weist die Tragstruktur zumindest eine Außenkante der Behälterwand auf, wobei bevorzugt die Außenkante der Behälterwand an zumindest einem Tragabschnitt ausgebildet ist, der weiter bevorzugt in einer von dieser Außenkante der Behälterwand abgewandten Richtung an einen Informationsträger angrenzt. Auf diese Weise wird durch die Tragstruktur ein Rahmen gebildet, innerhalb dessen die Informationsträger angeordnet sein können, wobei durch den Rahmen eine erhöhte Formstabilität der Behälterwand gewährleistet wird.
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In noch weiter bevorzugter Weise ist in Draufsicht auf die Behälterwand zumindest ein Tragabschnitt der Tragstruktur unter einem Winkel zu einem weiteren Tragabschnitt der Tragstruktur angeordnet, wobei die Tragabschnitte der Tragstruktur bevorzugt eine Gitterstruktur bilden und/oder wobei die Informationsträger in den Zwischenräumen der Gitterstruktur angeordnet sind. Eine derartige Anordnung beziehungsweise Ausbildung der Tragstruktur gewährleistet eine besonders hohe Formsteifigkeit der Behälterwand bei gleichzeitig hoher Anzahl von Informationsträgern, die in der Behälterwand vorgesehen werden können.
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In weiter vorteilhafter Weise ist die Solltrennlinie durch eine Perforation und/oder eine Materialschwächung gebildet, wobei die Perforation vorzugsweise gestanzt ist, insbesondere von der Außenseite der Behälterwand gestanzt ist, wobei die Solltrennlinie bevorzugt die Behälterwand die Tragstruktur in Informationsträger unterteilt. Eine derartige Perforation beziehungsweise Materialschwächung kann mit geringem Herstellaufwand in eine derartige Behälterwand eingebracht werden und gewährleistet ein einfaches und sicheres händisches Heraustrennen des Informationsträgers. Durch das Stanzen von der Außenseite der Behälterwand werden ungewünschte Materialvorsprünge auf der Außenseite der Behälterwand, auf der die Information des Informationsträgers vorzugsweise sichtbar sein soll, vermieden. Dies ist sowohl optisch als auch haptisch von Vorteil.
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Es kann weiterhin von Vorteil sein, wenn eine Mehrzahl von Behälterwänden vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Behälterwände mittelbar oder unmittelbar miteinander verbunden sein können. Das Definieren eines Behälterinnenraums, in dem ein Lebensmittel, beispielsweise eine verzehrfertige Pizza aufgenommen werden kann, wird hierdurch erleichtert.
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In bevorzugter Weise können zumindest zwei Behälterwände in einer Betriebsstellung einen Winkel miteinander einschließen, um einen Behälterinnenraum zu definieren, wobei bevorzugt zumindest eine der Behälterwände zumindest einen Informationsträger aufweist, und wobei weiter bevorzugt eine Mehrzahl der Behälterwände jeweils zumindest einen Informationsträger aufweist. Dementsprechend können unterschiedliche Behälterwände mit Informationsträgern versehen sein, sodass die Größe der mit Informationsträgern auszubildenden Flächen vergrößert wird.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Mehrzahl an Behälterwänden zumindest eine Bodenwand und/oder zumindest eine Deckelwand und/oder eine Rückwand und/oder zumindest eine Seitenwand und/oder eine Vorderwand auf, insbesondere eine Mehrzahl von Seitenwänden auf, wobei bevorzugt zwei Seitenwände vorgesehen sind. Auf diese Weise lässt sich ein im Wesentlichen quaderförmiger Behälterinnenraum definieren, der hinsichtlich seiner Abmessungen günstig für die Aufnahme von Lebensmitteln, beispielsweise für die Aufnahme einer verzehrfertigen Pizza, ausgebildet ist.
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In weiter bevorzugter Weise ist die Deckelwand relativ zu der Bodenwand und/oder relativ zu der Seitenwand und/oder relativ zu der Rückwand und/oder relativ zur Vorderwand zwischen einer geöffneten und geschlossenen Stellung bewegbar, insbesondere schwenkbar angeordnet, wobei bevorzugt zumindest die Deckelwand und/oder die Seitenwand einen Informationsträger aufweist. Durch die bewegbare Anordnung der Deckelwand wird sowohl das Befüllen des Behälters mit dem jeweiligen Lebensmittel als auch dessen Entnahme aus dem Behälter vereinfacht. Die Anordnung eines Informationsträgers in der Deckelwand und/oder der Seitenwand und/oder der Rückwand gewährleistet eine gute Sichtbarkeit der auf dem Informationsträger enthaltenen Informationen.
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In weiter bevorzugter Weise erstreckt sich die Deckelwand in einer geschlossenen Stellung parallel zur Bodenwand. Weiterhin kann sich in der geschlossenen Stellung der Deckelwand die zumindest eine Seitenwand und/oder die Rückwand und/oder die Vorderwand zwischen der Bodenwand und der Deckelwand erstrecken. Es besteht somit die Möglichkeit, die Deckelwand sowie die Bodenwand hinsichtlich ihrer Abmessung im Wesentlichen identisch auszubilden. Selbiges gilt für die Abmessungen der Vorderwand, der Rückwand sowie der beiden Seitenwände.
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In weiter vorteilhafter Weise verbindet die Rückwand die Bodenwand mit der Deckelwand, wobei vorzugsweise zwischen der Rückwand und der Deckelwand und/oder zwischen der Rückwand und der Bodenwand eine Sollfaltlinie vorgesehen ist, entlang der die Deckelwand relativ zur Rückwand und/oder die Rückenwand relativ zur Bodenwand schwenkbar ist. Eine derartige Sollfaltlinie kann beispielsweise durch eine Faltkante und/oder durch eine Perforation oder Materialschwächung vorgesehen sein, die mit geringem Fertigungsaufwand erzeugbar ist und somit mit einfachen Mitteln eine Schwenkbarkeit der Deckelwand gewährleistet. Insbesondere können die Rückwand und/oder der Übergang zwischen Rückwand und Deckelwand und/oder der Übergang zwischen Rückwand und Bodenwand ein Scharnier für die Deckelwand bilden. Das Scharnier kann beispielsweise durch eine Faltlinie und/oder durch eine Perforation oder Materialschwächung entlang einer bestimmten Linie innerhalb der Rückwand oder entlang einer die Rückwand begrenzenden Linie vorgesehen sein.
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In weiter bevorzugter Weise kann der Informationsträger eine Vieleckform, insbesondere eine Rechteckform oder eine Dreieckform oder auch eine Fünfeck- oder Sechseckform aufweisen. Ebenso kann der Informationsträger eine runde Form, beispielsweise eine Kreisform oder eine Ellipsenform aufweisen. In besonders bevorzugter Weise weist der Informationsträger ein Visitenkartenformat auf, welches im Hinblick auf die standardisierten Abmessungen für die weitere Aufbewahrung des Informationsträgers von Vorteil sein kann. Des Weiteren ist es möglich, dass der Informationsträger die Form eines Puzzlestücks aufweist, wodurch einerseits ein optisch ansprechendes Gesamtbild der Behälterwand entstehen kann. Ebenso kann die Puzzleform eine stabile Verankerung des Informationsträgers mit den angrenzenden Behälterwandabschnitten gewährleisten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Behälters weist eine Außenkante der Behälterwand eine Wellenform auf. Eine derartige Wellenform kann mittels eines Wellenmessers erzeugt werden. Durch eine derartige Wellenform wird insbesondere die Verletzungsgefahr bei der Handhabung des Behälters verringert, da die Entstehung einer scharfen Behälterwandkante vermieden wird.
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In besonders bevorzugter Weise besteht die Behälterwand und/oder der Informationsträger und/oder der an den Informationsträger angrenzende Behälterwandabschnitt aus einem Kartonmaterial, insbesondere einer mehrlagigen Wellpappe. Ein derartiges Material ist günstig in der Anschaffung und lässt sich mit nur geringem Aufwand verarbeiten. Des Weiteren eignet sich ein Behälter aus einem derartigen Material in besonders vorteilhafter Weise für die Verwendung als Einwegbehälter. Derartiges Kartonmaterial kann in besonders günstiger Weise recycelt werden.
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Weiterhin kann die Behälterwand und/oder der Informationsträger und/oder der an den Informationsträger angrenzende Behälterwandabschnitt lebensmittelecht bedruckt sein, insbesondere mittels Dispersionslack, bevorzugt im Fünf-Farben-Druck, besonders bevorzugt mittels sonorer Offsetplatten. Das Bedrucken erfolgt in bevorzugter Weise von der Außenseite der Behälterwand, sodass die Sichtbarkeit der Druckinformationen erhöht wird. Die Verwendung lebensmittelechten Drucks ist aus Ernährungsgesichtspunkten zu bevorzugen, insbesondere um zu vermeiden, dass möglicherweise schädliche chemische Bestandteile mit dem jeweiligen Lebensmittel durch einen Nutzer aufgenommen werden. Die Verwendung von Dispersionslack, bevorzugt im Fünf-Farben-Druck, gewährleistet ein qualitativ hochwertiges optisches Bild der Druckinformation, was sich vorteilhaft auf die Werbewirksamkeit etwaiger Informationen auswirken kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Behälter mit einer Bodenwand, mit einer Deckelwand, mit einer Rückwand und mit zumindest einer Seitenwand ausgestattet, wobei die Rückwand die Bodenwand mit der Deckelwand verbindet, wobei zwischen der Rückwand und der Deckelwand und/oder zwischen der Rückwand und der Bodenwand eine Sollfaltlinie vorgesehen ist, entlang der die Deckelwand relativ zur Rückwand und die Rückwand relativ zur Bodenwand zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung schwenkbar ist, wobei die Seitenwand zumindest eine Befestigungsstruktur für den Eingriff mit einem komplementären Formelement, welches an der Rückwand, der Deckelwand oder dem Übergang zwischen Rückwand und Deckelwand ausgebildet ist, aufweist und wobei die Befestigungsstruktur zur Aufrechterhaltung der geschlossenen Stellung der Rückwand und/oder der Deckelwand mit dem Formelement in Eingriff bringbar ist.
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Mit einer derartigen Befestigungsstruktur sowie einem komplementären Formelement wird in besonders vorteilhafter Weise eine definierte Schließstellung der Rückwand oder der Deckelwand festgelegt oder aufrechterhalten, wodurch die Gesamtstabilität des Behälters in geschlossener Stellung verbessert werden kann. Hierdurch wird die Handhabbarkeit eines derartigen Behälters, insbesondere in Form eines Pizzakartons, erhöht. Insbesondere kann durch das Vorsehen einer derartigen Befestigungsstruktur sowie eines komplementären Formelements die Entstehung von Spaltmaßen zwischen der Rückwand sowie den angrenzenden Seitenwänden und/oder zwischen der Deckelwand und den angrenzenden Seitenwänden in geschlossener Stellung vermieden werden, sodass eine unerwünschte Wärmeabfuhr von dem warmen Lebensmittel aus dem Inneren des Behälters in die Umgebung auf ein Minimum beschränkt werden kann.
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In bevorzugter Weise kann die Befestigungsstruktur mit dem Formelement kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff bringbar sein, um ein Schwenken der Rückwand relativ zur Bodenwand und/oder relativ zur Seitenwand in einer der Schließrichtung entgegengesetzten Richtung zu vermeiden. Dabei kann die Befestigungsstruktur beispielsweise als ein Materialvorsprung der Seitenwand ausgebildet sein, der in eine komplementär ausgeformte Öffnung im Übergangsbereich zwischen der Deckelwand und der Rückwand ausgebildete Öffnung eingreift, wobei der Materialvorsprung die Öffnung in bevorzugter Weise hintergreift, um eine besonders stabile formschlüssige Verbindung zu bewerkstelligen.
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Nach einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Behälter mit einer Bodenwand, mit einer Deckelwand, mit einer Rückwand sowie mit zumindest einer Vorderwand versehen, wobei die Rückwand die Bodenwand mit der Deckelwand verbindet, sodass die Deckelwand relativ zu der Bodenwand und/oder relativ zu der Vorderwand und/oder relativ zu der Rückwand zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung schwenkbar angeordnet ist, wobei die Deckelwand an dem der Rückwand gegenüberliegenden Ende eine Verschlusslasche aufweist, die in einen Verschlusseinschub einführbar ist, an der die der Rückwand gegenüberliegenden Vorderwand ausgebildet ist, und wobei der Verschlusseinschub an einer Materialaussparung der Vorderwand angrenzt und die Materialaussparung im Wesentlichen M-förmig ausgebildet ist.
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Durch das Vorsehen einer derartigen Verschlusslasche sowie eines komplementären Verschlusseinschubs kann auf einfache Weise das Halten der Deckelwand in der geschlossenen Stellung relativ zu der Vorderwand bewerkstelligt werden. Indem die an dem Verschlusseinschub angrenzende Materialaussparung M-förmig ausgebildet ist, wird zum Einen sichergestellt, dass die Verschlusslasche in der eingeschobenen Stellung durch die an die Aussparung angrenzenden Materialabschnitte der Vorderwand gestützt und somit in Stellung gehalten werden. Andererseits gewährleistet die M-förmige Aussparung, dass eine ausreichend große Fläche der Verschlusslasche auch in der in den Verschlusseinschub eingeschobenen Stellung von außen angreifbar ist, sodass der Nutzer beispielsweise mit einem Finger durch die M-förmige Aussparung, insbesondere in einem Bereich zwischen den Schenkeln der M-förmigen Aussparung, Druck auf die Verschlusslasche ausüben kann, um diese mittels einer geeigneten Öffnungsbewegung möglichst zerstörungsfrei aus dem Verschlusseinschub herauszuziehen und hierdurch die Deckelwand in eine geöffnete Stellung zu überführen. Hierdurch wird insbesondere der von einem Nutzer des Behälters vorzunehmende Öffnungsvorgang des Behälters erleichtert, ohne dass Beeinträchtigungen in der Stabilität des Schließmechanismus in Kauf genommen werden müssen.
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In besonders bevorzugter Weise kann ein voranstehend beschriebener Behälter gemäß sämtlichen voranstehend beschriebenen Aspekten aus einer Faltstruktur hergestellt sein, in die Solltrennlinien und Sollfaltlinien eingebracht, insbesondere eingestanzt sind, wobei die Faltstruktur vorzugsweise aus einem zusammenhängenden Materialabschnitt gebildet sein kann. Eine solche Faltstruktur kann mit nur geringem Fertigungsaufwand aus einem faltbaren Material, beispielsweise einem Kartonmaterial hergestellt sein.
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Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Faltstruktur zum Herstellen eines Behälters nach einem der voranstehend beschriebenen Aspekte.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Perspektivdarstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters in geschlossener Stellung in Vorderansicht;
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2 eine schematische Perspektivdarstellung des in 1 gezeigten Behälters in geöffneter Stellung in Vorderansicht;
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3 eine schematische Perspektivdarstellung des in 1 gezeigten Behälters in geschlossener Stellung in Rückansicht;
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4 eine schematische Perspektivdarstellung eines in 1 gezeigten Behälters in geöffneter Stellung in Rückansicht;
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5 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Faltstruktur gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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Die 1 bis 4 zeigen perspektivische Darstellungen eines erfindungsgemäßen Behälters 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Der Behälter 1 weist eine Behälterwand 2 auf, die zur Begrenzung eines Behälterinnenraums 4 ausgebildet ist. Des Weiteren weist der Behälter 1 eine Mehrzahl von Informationsträgern 6 zur Wiedergabe von Informationen auf. Dabei ist der Informationsträger 6 als vollwandiger Abschnitt der Behälterwand 2 ausgebildet und werkzeugfrei entlang einer definierten Solltrennlinie 8 von zumindest einem an den Informationsträger angrenzenden Behälterwandabschnitt 10 trennbar.
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Der Informationsträger 6 weist in einer von dem angrenzenden Behälterwandabschnitt 10 ungetrennten Stellung eine mit dieser im Wesentlichen übereinstimmende Flächenorientierung auf, wobei bevorzugt die Flächenorientierung des Informationsträgers 6 und des angrenzenden Behälterwandabschnitts in einer ungetrennten Stellung im Wesentlichen unveränderbar ist.
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Des Weiteren kann den 1 bis 4 entnommen werden, dass die Behälterwand 2 eine den Informationsträger stützende Tragstruktur 12 aufweist. Dabei kann der an den Informationsträger 6 angrenzende Behälterwandabschnitt 10 durch einen weiteren Informationsträger 6 und/oder eine den Informationsträger stützende Tragstruktur 12 gebildet sein.
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Dabei kann die Tragstruktur 12 zumindest einen Tragabschnitt 14 aufweisen, wobei bevorzugt zumindest ein Tragabschnitt 14 zwei benachbarte Informationsträger 6 voneinander trennt und/oder wobei der Informationsträger 6 durch zumindest einen angrenzenden Tragabschnitt 14, vorzugsweise vollständig durch eine Mehrzahl von Tragabschnitten 14 umgeben ist.
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Ferner weist die Tragstruktur 12 zumindest eine Außenkante 16 der Behälterwand 2 auf, wobei bevorzugt die Außenkante 16 der Behälterwand 2 an zumindest einem Tragabschnitt 14 ausgebildet ist, der weiter bevorzugt in einer von dieser Außenkante 16 der Behälterwand 2 abgewandten Richtung an einen Informationsträger 6 angrenzt.
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In Draufsicht auf die Behälterwand 2 ist ein Tragabschnitt 14 der Tragstruktur 12 unter einem Winkel zu einem weiteren Tragabschnitt 14 angeordnet, wobei die Tragabschnitte 14 der Tragstruktur 12 bevorzugt eine Gitterstruktur bilden und/oder wobei die Informationsträger 6 in den Zwischenräumen der Gitterstruktur angeordnet sind.
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Die Solltrennlinien 8, die zwischen einem Informationsträger 6 und einem an den Informationsträger 6 angrenzenden Behälterwandabschnitt 10 ausgebildet sind, können durch eine Perforation und/oder eine Materialschwächung gebildet sein. Dabei kann eine derartige Perforation vorzugsweise gestanzt werden, insbesondere von der Außenseite der Behälterwand 2 gestanzt sein. Dabei unterteilen die Solltrennlinien 8 die Behälterwand in Tragstruktur 12 und Informationsträger 6.
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Wie den 1 bis 4 weiter entnommen werden kann, ist der erfindungsgemäße Behälter 1 mit einer Mehrzahl von Behälterwänden 2 ausgestattet, wobei die Behälterwände 2 mittelbar oder unmittelbar miteinander verbunden sind. Insbesondere schließen zumindest zwei Behälterwände 2 in einer Betriebsstellung einen Winkel miteinander ein, um einen Behälterinnenraum 4 zu definieren, wobei bevorzugt zumindest eine der Behälterwände 2 zumindest einen Informationsträger 6 aufweist. Insbesondere kann auch eine Mehrzahl der Behälterwände 2 jeweils zumindest einen Informationsträger 6 aufweisen.
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Dabei kann die Mehrzahl an Behälterwänden 2 zumindest eine Bodenwand 18, eine Deckelwand 20, eine Rückwand 22, zwei Seitenwände 24 sowie eine Vorderwand 26 aufweisen. Dabei kann die Deckelwand 20 relativ zu der Bodenwand 18, relativ zu den Seitenwänden 24 und/oder relativ zu der Rückwand 22 und/oder relativ zu der Vorderwand 26 zwischen einer geöffneten und geschlossenen Stellung bewegbar sein, insbesondere schwenkbar angeordnet sein. In besonders bevorzugter Weise weisen die Deckelwand 20 und/oder die Seitenwände 24 und/oder die Rückwand 22 jeweils zumindest einen Informationsträger 6 auf. Dabei kann sich die Deckelwand 20 in einer geschlossenen Stellung, wie in den 1 und 3 gezeigt, parallel zu Bodenwand 18 erstrecken. Ferner kann sich in einer geschlossenen Stellung der Deckelwand 20 die zumindest eine Seitenwand 24 und/oder die Rückwand 22 und/oder die Vorderwand 26 zwischen der Bodenwand 18 und der Deckelwand 20 erstrecken. Auf diese Weise lässt sich der im Wesentlichen quaderförmige Innenraum 4 des Behälters 1 definieren.
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Weiterhin verbindet die Rückwand 22 die Bodenwand 18 mit der Deckelwand 20. Dabei ist bevorzugt zwischen der Rückwand 22 und der Deckelwand 20 eine Sollfaltlinie 28 ausgebildet. Ebenso ist zwischen der Rückwand 22 und der Bodenwand 18 eine Sollfaltlinie 30 ausgebildet. Entlang dieser Sollfaltlinien kann die Deckelwand 20 relativ zur Rückwand 22 und die Rückwand 22 relativ zur Bodenwand 18 schwenkbar sein. Dementsprechend kann die Rückwand 22 beziehungsweise der Übergang zwischen Rückwand 22 und Deckelwand 20 und/oder der Übergang zwischen Rückwand 22 und Bodenwand 18 ein Scharnier für die Deckelwand 20 bilden, derart dass die Deckelwand zwischen einer geöffneten und geschlossenen Stellung schwenkbar ist.
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Wie den 1 bis 5 weiterhin entnommen werden kann, weisen die Informationsträger 6 eine Rechteckform auf, bei der es sich insbesondere um ein Visitenkartenformat handeln kann, in besonders bevorzugter Weise um ein standardisiertes Visitenkartenformat.
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Die Außenkante 16 der Deckelwand 20 kann eine Wellenform aufweisen, um unerwünschte Schnittverletzungen des Nutzers durch Kontakt mit der Außenkante 16 zu vermeiden.
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Sämtliche Behälterwände 2 einschließlich der jeweiligen Informationsträger 6 und/oder der an den Informationsträger 6 angrenzenden Behälterwandabschnitte 10 können aus einem Kartonmaterial hergestellt sein, insbesondere einer mehrlagigen Wellpappe. Dabei können die Behälterwände 2 einschließlich die jeweiligen Informationsträger 6 und/oder die an den Informationsträger 6 angrenzenden Behälterwandabschnitte 10 lebensmittelecht bedruckt sein, insbesondere mittels Dispersionslack, bevorzugt im 5-Farben-Druck, besonders bevorzugt mittels Sonora Offsetplatten.
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Wie den 3 und 4 ferner entnommen werden kann, ist jede der Seitenwände 24 jeweils mit einer Befestigungsstruktur 32 ausgestattet. Eine derartige Befestigungsstruktur 32 kann als hakenförmiger Materialvorsprung ausgebildet sein, der mit einer Hintergreifungsnase 34 versehen ist. Eine derartige Befestigungsstruktur 32 kann mit einem komplementären Formelement 36, bei dem es sich beispielsweise um eine Einschuböffnung handeln kann, die im Übergangsbereich zwischen der Deckelwand 20 und der Rückwand 22 ausgebildet ist, in Eingriff bringbar sein. Insbesondere kann dabei die Hintergreifungsnase 34 die das komplementäre Formelement 36 bildende Öffnung hintergreifen, um somit eine formschlüssige Verbindung zwischen den Seitenwänden 24 und der Rückwand 22 zu bilden. Auf diese Weise lässt sich ein Spalt 38, der sich in geschlossener Stellung der Rückwand 22 zwischen diesen und den Seitenwänden 24 ausbildet, auf ein Minimum reduzieren, sodass ein Entweichen von Wärme aus dem Behälterinnenraum 4 auf ein Minimum reduziert werden kann.
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Dabei kann die Befestigungsstruktur 32 an einem Ende eines Randabschnitts 40 der jeweiligen Seitenwand 24 vorgesehen sein, wobei besagter Randabschnitt 40 unter einem Winkel an einen Hauptabschnitt 42 der Seitenwand 24 angrenzt. In geschlossener Stellung der Deckelwand 20 kann sich dabei der Randabschnitt 40 der Seitenwand 24 parallel zu der Deckelwand 20 erstrecken.
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Wie den 1 und 2 weiterhin entnommen werden kann ist die Deckelwand 20 an dem der Rückwand 22 gegenüberliegenden Ende mit einer Verschlusslasche 44 ausgestattet, die in einen Verschlusseinschub 46 einführbar ist, der an der der Rückwand 22 gegenüberliegenden Vorderwand 26 ausgebildet ist. Dabei grenzt der Verschlusseinschub 46 an eine Materialaussparung 48 der Vorderwand 26 an, wobei die Materialaussparung 48 im Wesentlichen M-förmig ausgebildet ist. Wie der 1 entnommen werden kann, ist im eingeschobenen Zustand der Verschlusslasche 44 in den Verschlusseinschub 46 aufgrund der Materialaussparung 48 eine ausreichend große Angriffsfläche 50 für einen Nutzer vorhanden, sodass die Verschlusslasche 44 mit geringem Handhabungsaufwand aus dem Verschlusseinschub 46 herausgeführt werden kann, um dadurch die Deckelwand 22 in eine geöffnete Stellung zu überführen.
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Ein erfindungsgemäßer Behälter 1 kann in besonders vorteilhafter Weise aus einer erfindungsgemäßen Faltstruktur 100 hergestellt sein, die gemäß einer beispielhaften Ausführungsform in 5 dargestellt ist. Dabei kann eine erfindungsgemäße Faltstruktur mit Solltrennlinien und Sollfaltlinien, die in der 5 durch gestrichelte beziehungsweise punktierte Linien dargestellt sind, versehen werden, insbesondere mittels Einstanzen, sodass eine derartige Faltstruktur 100 mit nur geringem Handhabungsaufwand in einen in den 1 bis 4 gezeigten Behälter 1 überführbar ist. In besonders bevorzugter Weise kann die Faltstruktur 100 aus einem zusammenhängenden Materialabschnitt gebildet sein, wodurch der Prozess des Zusammenfaltens sowie die Gesamtstabilität des Behälters 1 verbessert wird. Die in der 5 im Zusammenhang mit der Faltstruktur 100 verwendeten Bezugszeichen entsprechen den Bezugszeichen, die in den 1 bis 4 in Zusammenhang mit dem Behälter 1 verwendet worden sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2634763 A2 [0002, 0003]
- EP 2534763 A2 [0003]