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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zentrifuge nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, einen Rotor nach dem Oberbegriff von Anspruch 9, einen Probenbehälter nach dem Oberbegriff von Anspruch 10 und einen Probenträger nach dem Oberbegriff von Anspruch 11 sowie einen Indikator.
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Zentrifugen, insbesondere Laborzentrifugen, werden dazu eingesetzt, um die Bestandteile von darin zentrifugierten Proben unter Ausnutzung der Massenträgheit zu trennen. Dabei werden zur Erzielung hoher Entmischungsraten immer höhere Rotationsgeschwindigkeiten eingesetzt.
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Die zu zentrifugierenden Proben werden in Probenbehältern gelagert und diese Probenbehälter mittels eines Zentrifugenrotors rotatorisch angetrieben. Dabei können die Probenbehälter die Proben direkt enthalten oder in den Probenbehälter sind eigene Probenbehältnisse eingesetzt, die die Probe enthalten, so dass in einem Probenbehälter eine Vielzahl von Proben gleichzeitig zentrifugiert werden können.
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Zumeist ist vorgesehen, dass die Proben bei bestimmten Temperaturen zentrifugiert werden. Beispielsweise dürfen Proben, die Eiweiße und dgl. organische Substanzen enthalten, nicht überhitzt werden, so dass die Obergrenze für die Temperierung solcher Proben standardmäßig im Bereich von 40°C liegt. Andererseits werden bestimmte Proben standardmäßig im Bereich +4°C (die Anomalie des Wassers beginnt bei 3,98°C) gekühlt.
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Neben solchen vorbestimmten Höchsttemperaturen von beispielsweise ca. +40°C und Standarduntersuchungstemperaturen wie beispielsweise 4°C sind auch weitere Standarduntersuchungstemperaturen vorgesehen, wie beispielsweise bei 11°C, um bei dieser Temperatur zu prüfen, ob die Kälteanlage der Zentrifuge unterhalb Raumtemperatur geregelt läuft. Andererseits ist es aus Arbeitsschutzgründen notwendig, ein Anfassen von Elementen zu verhindern, die eine Temperatur von größer gleich 60°C aufweisen.
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Zur Temperierung können grundsätzlich aktive und passive Systeme verwendet werden, wobei allerdings passive Systeme, die auf einer abluftunterstützten Kühlung basieren, zumeist deshalb häufig nicht mehr eingesetzt werden, weil man die Proben zur Sicherheit in einem von einem Deckel verschlossenen Zentrifugenkessel einschließt, so dass die notwendige Luftzirkulation nicht erfolgen kann. Dann werden üblicherweise indirekte aktive Kühlungssysteme eingesetzt, die einen Kältemittelkreislauf besitzen, der den Zentrifugenkessel temperiert.
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Problematisch ist es, dass der Benutzer der Zentrifuge zumeist nicht sicher weiß, ob die Probe während der Zentrifugation tatsächlich im gewünschten Temperaturbereich bzw. bei der gewünschten Temperatur temperiert wurde und ob nicht ggf. ein Unter- bzw. Überschreiten kritischer Temperaturen erfolgte, so dass die Probe unbrauchbar oder zerstört wurde und daher die Proben zu verwerfen sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Zentrifuge bereitzustellen, bei der ein sicheres und rasches Erkennen der Temperierungsbedingungen zentrifugierter Proben möglich ist. Dabei soll dieses Erkennen leicht und kostengünstig ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit der erfindungsgemäßen Zentrifuge nach Anspruch 1, dem erfindungsgemäßen Rotor nach Anspruch 9, dem erfindungsgemäßen Probenbehälter nach Anspruch 10, dem erfindungsgemäßen Probenträger nach Anspruch 11, dem erfindungsgemäßen Indikator nach Anspruch 12. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen aufgenommen.
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Die Erfinder haben erkannt, dass die gestellte Aufgabe in überraschender Weise dadurch besonders einfach gelöst werden kann, wenn ein Indikator zur optischen Signalisierung der Probentemperatur vorgesehen wird. Bisher wurde nur indirekt auf die Probentemperatur geschlossen durch Beobachtung bzw. Regelung der Kesseltemperatur über die indirekte aktive Kühlung. Allerdings dauert es in der Regel ca. 8 min bis 10 min bis sich ein Gleichgewicht zwischen Kesseltemperatur und Probentemperatur eingestellt hat, so dass keine sicheren Aussagen über die tatsächlichen Probentemperaturen im Verlauf der Zentrifugation gemacht werden können. Dies wird durch den Indikator zur Anzeige der Probentemperatur gelöst.
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Die erfindungsgemäße Zentrifuge, insbesondere Laborzentrifuge, mit einem Rotor und zumindest einem Probenbehälter, der an dem Rotor angeordnet ist, zeichnet sich daher dadurch aus, dass die Zentrifuge zumindest einen Indikator zur optischen Signalisierung zumindest einer Probentemperatur aufweist.
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„Indikator” im Sinne der vorliegenden Erfindung sind jegliche Signalisierungsmittel, die nicht auf elektrischer oder elektronischer Basis beruhen, sondern einen Temperaturzustand anders signalisieren.
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„Signalisierung” meint im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung eine Anzeige, die nicht zuvorderst messtechnisch exakte Werte ausweist, sondern anders den Sehsinn des Benutzers anregt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Probenbehälter und darin angeordnete Probenbehältnisse einheitlich als Probenbehälter bezeichnet und davon Probenträger (auch „Racks” genannt) unterschieden, die mehrere Probenbehältnisse aufnehmen, um diese in einem Probenbehälter anzuordnen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Indikator die Probentemperatur durch Änderung von Farben, Transparenz, Intensität, Linien und/oder Formen optisch anzeigt, da der Benutzer dann im Gegensatz zu wertemäßigen Anzeigen einen sehr schnell und sicher erkennbaren Hinweis erhält.
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Auch wenn in diesem Zusammenhang die Mehrzahl in Bezug auf Farben, Linien und Formen verwendet wird, ist damit zugleich auch die Einzahl mit umfasst. „Änderung” ist dabei nicht nur der Wechsel von beispielsweise einer Farbe zu einer anderen, sondern auch das Erscheinen beispielsweise einer bestimmten Form oder die Wechsel zwischen transparenter Ausbildung zu einer gefärbten oder der Wechsel von einer gefärbten Ausbildung zu einer transparenten mit einer bestimmten Form. Es sind also alle möglichen Änderungen unter beliebiger Kombination der vorgenannten Elemente möglich.
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Bevorzugt ist die Änderung reversibel ausgebildet, so dass der Indikator mehrfach verwendet werden kann. Allerdings ist es für besonders kritische Proben auch möglich, einen Indikator zu verwenden, der eine nichtreversible Änderung aufweist, um die Sicherheit noch weiter zu erhöhen, da bei reversiblen Änderungen nach einer bestimmten Anzahl von Änderungszyklen eine Ermüdung eintreten kann. Im Fall nichtreversibler Indikatoren müssten diese dann nach jeder Zentrifugation gewechselt werden.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Indikator entfernbar ausgebildet ist, um ihn beispielsweise zu Wartungszwecken gegen einen identisch ausgebildeten oder einen anders ausgestalteten auswechseln zu können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Indikator hinsichtlich zumindest einer Temperatur eine Sprungfunktion in Bezug auf die optische Signalisierung aufweist. Dann können sehr sicher genaue Temperaturen angezeigt werden.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn die Sprungfunktion durch ein Quecksilberpigment bereit gestellt ist. Dadurch werden sehr steile Sprungfunktionen bereitgestellt. Beispielsweise besitzt Silbertetraiodomercurat reversible Farbwechsel von gelb zu orange bei einer über 30°C ansteigenden Temperatur und von orange zu rot bei einer über 60°C ansteigenden Temperatur. Kupfer(I)tetraiodomercurat besitzt einen reversiblen Farbwechsel von rot zu schwarz bei einer über 70°C ansteigenden Temperatur. Andere temperaturbedingte Farbwechsel sind bekannt für Zinkoxid und Tetrachlorido-Cuprat(II)-Ion. Kupfer-Eisen-Cyanid, Antimonsulfid, Eisenoxid, Quecksilbersulfid, Bleichromat/-oxid und Kaliumchromat verfärben sich bei Erwärmung von rot nach schwarz. Arsensulfid, Quecksilberoxid, Bleioxid und Eisenoxalat verfärben bei Erwärmung von orange nach rot und Quecksilbersulfat, Bariumchromat, Zinnsulfid und Arsensulfid verfärben bei Erwärmung von gelb nach Orange. Eine weitere Variante ist die Ausnutzung einer pH-Wert gesteuerten Verfärbung eines Indikatorfarbstoffs, der in eine Polymermatrix eingebettet ist, die bei Erwärmung den pH-Wert ändert, wie es beispielsweise für Bromthymolblau der Fall ist, das in eine pH-Wert ändernde Polymermatrix eines Polyethers eingebettet ist. Außerdem ist auch der Farbumschlag bei Phasenumwandlungen bekannt, wie es beispielsweise für Bis(diethylammonium)-Tetrachlorido-Cuprat(II) der Fall ist, wo bei –53°C eine fest-fest-Phasenumwandlung mit einem Farbumschlag von grün nach gelb stattfindet. Grundsätzlich lassen sich die Farben vor und nach der Sprungtemperatur durch Mischung geeigneter Pigmente relativ frei wählen und durch die Wahl geeigneter Pigmente lassen sich auch die Sprungtemperaturen relativ frei wählen. Weiterhin könnte auch eine temperaturbedingte Umisomerisation verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Indikator eine thermochrome Verbindung umfasst und bevorzugt ein thermochromer Kunststoff ist. Damit lassen sich bespielweise temperaturbedingte Farbänderungen besonders einfach bewirken. Aber auch die Änderung und das Erscheinen von Formen und Linien kann dadurch ermöglicht werden, wenn die entsprechenden Pigmente gemäß dieser Elemente angeordnet sind. In diesem Zusammenhang handelt es sich insbesondere um thermochrome Polymerpigmente, mit denen beliebige Farben bzw. Farbänderungen ermöglicht werden können.
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Wenn der Indikator am Probenbehälter und/oder am Rotor angeordnet ist, dann kann eine sehr schnelle und direkte Temperaturerkennung der Probentemperatur erfolgen. Außerdem speichern sowohl der Rotor als auch der Probenbehälter, die zumeist aus einem voluminösen Metall gebildet sind, die Wärme länger, so dass bei reversiblen Indikatoren die tatsächliche Probentemperatur länger angezeigt wird.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung ist der Indikator in einer Vertiefung angeordnet. Dadurch wird die Luftreibung reduziert und damit die Messung beschleunigt und deren Genauigkeit erhöht.
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Wenn der Indikator in unmittelbarer Nähe zu der in der Zentrifuge anzuordnenden Probe angeordnet ist, dann wird die Genauigkeit der Temperaturanzeige ebenfalls erhöht und die Temperatur wird sehr schnell signalisiert.
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Es ist wünschenswert, dass ein unmittelbarer Kontakt zwischen Probe und Indikator verhindert wird, um eine Kontamination der Probe bzw. eine Beeinflussung des Indikators zu verhindern.
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In diesem Zusammenhang oder unabhängig davon ist es bevorzugt, dass der Indikator eine transparente Schutzabdeckung aufweist, die bevorzugt als Lack, insbesondere Acrylatlack, oder Folie, insbesondere als Polypropylen-Folie ausgebildet ist.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass zumindest zwei Indikatoren vorgesehen sind, die bevorzugt unterschiedliche Sprungfunktionen aufweisen. Dann kann die Zentrifuge für verschiedene Temperaturen bzw. zur Anzeige ein oder mehrerer Temperaturbereiche eingesetzt werden. Beispielsweise könnte man einen Rotor mit einem Indikator für +4°C, einem Indikator für +40°C und einem Indikator für 60°C ausrüsten, so dass das Nichterreichen von +4°C bzw. das Überschreiten von +40°C zur ggf. notwendigen Verwerfung von Proben signalisiert werden. Der Indikator für 60°C wiederum signalisiert, dass Vorsicht beim Handhaben des Rotors wegen dessen hoher Temperatur erforderlich ist.
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Außerdem könnten aber auch zwei Indikatoren, wovon einer das Unterschreiten einer ersten Temperatur und der andere das Überschreiten einer zweiten höheren Temperatur bzw. der erste das Überschreiten der ersten Temperatur und der andere das Unterschreiten der zweiten höheren Temperatur signalisiert, eine „Becherfunktion” bilden, so dass der Verbleib der Probentemperatur im Bereich zwischen erster und zweiter Temperatur sicher signalisiert wird.
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Selbständiger Schutz wird beansprucht für den erfindungsgemäßen Rotor für die erfindungsgemäße Zentrifuge, der sich dadurch auszeichnet, dass der Indikator an dem Rotor angeordnet ist. Dann können übliche Zentrifugen rasch erfindungsgemäß ausgerüstet werden. Außerdem befindet sich der Indikator sehr nah an der Probe, so dass die Anzeige rasch und zuverlässig erfolgt.
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Ebenfalls selbständiger Schutz wird beansprucht für den erfindungsgemäßen Probenbehälter für die erfindungsgemäße Zentrifuge, der sich dadurch auszeichnet, dass der Indikator an dem Probenbehälter angeordnet ist. Dann können übliche Zentrifugen ebenfalls rasch erfindungsgemäß ausgerüstet werden. Außerdem befindet sich der Indikator sehr nah an der Probe, so dass die Anzeige rasch und zuverlässig erfolgt.
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Außerdem wird selbständiger Schutz beansprucht für den erfindungsgemäßen Probenträger zur Halterung von zu zentrifugierenden Proben in Probenbehältern der Zentrifuge während der Zentrifugation oder in Kühlschränken, der sich dadurch auszeichnet, dass der Indikator an dem Probenträger angeordnet ist. Solche Probenträger sind ein Zubehör von Zentrifugen, mit denen mehrere Proben gleichzeitig in einem Probenbehälter angeordnet werden können. Außerdem können solche Probenträger der Halterung von ein oder mehreren Probengefäßen in einem Labor-Kühlschrank oder einem Eisbad dienen, um dort die Proben schon vor der Zentrifugation abzukühlen. Dann können übliche Zentrifugen ebenfalls rasch erfindungsgemäß ausgerüstet werden. Außerdem befindet sich der Indikator sehr nah an der Probe, so dass die Anzeige rasch und zuverlässig erfolgt.
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Vor allem für die Kühlung von Proben in Eisbädern, wobei die Proben direkt in das Eis gesetzt werden, ist der erfindungsgemäße Probenträger von Bedeutung, da die die Proben, Probenbehälter und Probenträger umgebende Luft als Isolator wirkt und daher die Gefahr besteht, das die Proben nicht richtig gekühlt werden. Erst wenn das Eis leicht angetaut ist oder Wasser im Eisbad enthalten ist, erzielt der Benutzer die gewünschten niedrigen Temperaturen. Durch den erfindungsgemäßen Probenträger wird die gewünschte Temperierung dann signalisiert, wenn die Proben tatsächlich ausreichend gekühlt sind.
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Weiterer unabhängiger Schutz wird beansprucht für den erfindungsgemäßen Indikator für die Anzeige einer Probentemperatur in Zentrifugen, bevorzugt Laborzentrifugen, und/oder in Probenträgern, wobei die Probenträger der Halterung von zu zentrifugierenden Proben während der Zentrifugation oder in Kühlschränken dienen, der sich dadurch auszeichnet, dass der Indikator als Pad ausgebildet ist. Dieser Indikator kann an üblichen Zentrifugen nachgerüstet werden, um die vorliegende Erfindung umzusetzen.
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In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn der Indikator selbstklebend ausgebildet ist.
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Außerdem ist es vorteilhaft, wenn zumindest zwei Indikatoren in einer Verpackungseinheit angeordnet sind, wobei die Indikatoren bevorzugt unterschiedliche und/oder übereinstimmende Sprungfunktionen aufweisen, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Indikatoren unterschiedliche Farben, Transparenz, Intensität, Linien und/oder Formen aufweisen. Dann lassen sich Zentrifugen je nach Temperaturbereich der Zentrifugation mit entsprechenden Indikatoren ausrüsten, wobei zweckmäßig beispielsweise bestimmte Farben für bestimmte Temperaturen verwendet werden, damit der Benutzer die Temperaturen leicht erkennen und zuordnen kann.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung sind Rotor, Probenbehälter oder Indikator so ausgebildet, dass der Indikator mit einem oder mehreren Merkmalen, die für die erfindungsgemäße Zentrifuge für den Indikator angegeben sind, versehen ist.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Signalisierung von Temperaturen von Proben in Zentrifugen und/oder in Probenträgern, insbesondere Laborzentrifugen, könnte darin bestehen, dass zumindest ein Indikator zur optischen Signalisierung zumindest einer Temperatur der Probe verwendet wird.
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Bei diesem Verfahren könnte bevorzugt die erfindungsgemäße Zentrifuge verwendet werden.
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Die erfindungsgemäßen Vorteile lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- – aufgrund des Indikators ist kein hoher messtechnischer Aufwand erforderlich;
- – damit einhergehend ist auch keine Bauraumvergrößerung notwendig;
- – es besteht nahezu keine Zeitverzögerung bei der Temperaturbestimmung;
- – die Produktionskosten sind sehr gering, da beispielsweise bei der Verwendung von thermochromen Lacken die Kosten für den Indikator bei ca. 20 EUR/kg liegen;
- – die Temperaturbestimmung erfolgt sehr einfach und für die meisten Anwendungsfälle mit hinreichend hoher Genauigkeit, wobei bei thermochromen Verbindungen eine Genauigkeit von in der Regel +/–2 K erreicht wird;
- – der Einsatzbereich beträgt für thermochrome Verbindungen –10°C bis +60°C;
- – es lassen sich auch geometrisch extreme Bauteile mit einem solchen Indikator versehen,
- – der Indikator kann sehr leicht aufgebracht werden, beispielsweise auch mittels Dip-Coating oder durch Besprühen, wobei unter Verwendung von Kunststoffen eine Vernetzung der Edukte zum Beispiel durch IR-Bestrahlung erfolgen kann und
- – der Indikator lässt sich besonders einfach als Klebe-Pad in den Verkehr bringen.
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Es bestehen beispielsweise folgende Anwendungsmöglichkeiten:
- a) Verwendung bei speziellen Heizzentrifugen, die bis 80°C heizen können, für Rohöl-Qualitätstest, wobei der Indikator benutzt wird, um das Erreichen einer notwenigen Heiztemperatur sicher anzuzeigen.
- b) Verwendung bei Heizzentrifugen allgemein, um mit dem Indikator aus Gründen der Arbeitssicherheit vor Oberflächen zu warnen, die eine Temperatur von größer gleich 60°C aufweisen.
- c) Verwendung bei der visualisierte Temperaturkontrolle für bei +4°C gekühlte Proben, um sicherzustellen, dass Kühltemperaturen von kleiner gleich +4°C tatsächlich erreicht wurden oder aber um anzuzeigen, dass die Temperatur von +4°C nicht überschritten worden ist.
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Die Kennzeichen und weitere Vorteile der Erfindung werden im Rahmen der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen rein schematisch:
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1 die erfindungsgemäße Zentrifuge in einer perspektivischen Ansicht,
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2 den erfindungsgemäßen Rotor der erfindungsgemäßen Zentrifuge nach 1 in einer Draufsicht,
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3 den erfindungsgemäßen Probenbehälter der erfindungsgemäßen Zentrifuge nach 1 in einer perspektivischen Ansicht,
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4 den erfindungsgemäßen Ständer zur Halterung von zu zentrifugierenden Proben in dem Probenbehälter nach 3 während der Zentrifugation oder in einem Kühlschrank in einer perspektivischen Ansicht und
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5 den erfindungsgemäßen Indikator in einer Verpackungseinheit in einer Draufsicht.
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In den 1 bis 4 ist die erfindungsgemäße Zentrifuge 1, die als Laborzentrifuge 1 ausgebildet ist, in verschiedenen Ansichten gezeigt, wobei 1 die Laborzentrifuge in einer perspektivischen Ansicht mit einem Gehäuse 3, einem Deckel 5 zum Verschluss eines Zentrifugenkessels 7, einem Rotor 9 und einem an dem Rotor 9 verschwenkbar gelagerten Probenbehälter 11 zeigt.
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Aus 2 wird deutlich, dass der Rotor 9 vier Arme 21, 23, 25, 27 aufweist, an denen jeweils Vertiefungen 29 angeordnet sind, die eine solche Tiefe aufweisen, dass als Pads ausgebildete Indikatoren 31, 33, 35 darin so aufgenommen werden, dass diese nicht über die Oberfläche des Rotors 9 vorstehen, so dass Luftreibungen minimiert sind.
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Diese Indikatoren 31, 33, 35 sind farbig ausgebildet und weisen für verschiedene Temperaturen Sprungfunktionen hinsichtlich einer Farbänderung auf. So ist der Indikator 31 bei Raumtemperatur (23°C) blau und ändert bei +4°C diese Farbe in farblos, also transparent. Der Indikator 33 ist bei Raumtemperatur grün und ändert bei Überschreiten einer Temperatur von +40°C diese Farbe in farblos, also transparent. Der Indikator 35 ist bei Raumtemperatur orange und ändert bei Überschreiten einer Temperatur von 60°C diese Farbe in Rot, um Gefahr zu signalisieren.
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Damit ist der Rotor 9 sehr flexibel einsetzbar. Beispielsweise können Standardzentrifugationen bei +4°C gekühlt durchgeführt werden, wobei nach der Zentrifugation aufgrund der eintretenden Entfärbung sicher diese vorgesehene Kühlung signalisiert wird.
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Andererseits kann für bestimmte organische Proben eine zu starke Erhitzung über bestimmte Temperaturbereiche, beispielsweise über +40°C sicher erkannt werden, so dass solche Proben verworfen werden können.
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Die in den 3 und 4 gezeigten Probenbehälter 11 und Probenträger 41 weisen jeweils in Vertiefungen als Pads angeordnete Indikatoren 43, 45 auf, die entsprechend Indikator 31 in 2 eine Kühlung auf mindestens +4°C signalisieren. Dadurch wird das erforderliche Durchkühlen von Proben in Zentrifugen 1 oder im Kühlschrank (nicht gezeigt) sicher signalisiert, so dass keine Proben verworfen werden müssen oder zu verfälschenden Messungen beitragen können.
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In 5 ist schließlich eine Reihe erfindungsgemäßer Indikatoren 31, 33, 35 in einer Verpackungseinheit 50 gezeigt, die als Zubehör für Laborzentrifugen 1 bereitgestellt wird.
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Die Indikatoren 31, 33, 35 sind als selbstklebende Pads gestaltet, die jeweils entsprechend der vorherigen Ausführungen unterschiedliche Sprungfunktionen aufweisen. Dazu sind Lacktropfen mit Farbpigmenten auf eine einseitig klebende Polypropylen-Folie aufgetragen und ausgehärtet worden.
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Dieser Pigmentlack weist am Beispiel des Indikators 35 Silbertetraiodomercurat als Pigment auf, das einen Farbwechsel von orange zu Rot bei +60°C besitzt.
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Anschließend wurde der Lack mit einem als Schutzschicht wirkendend Acrylatlack überzogen, der den Pigmentlack außen umgibt, so dass dieser zwischen Polypropylen-Folien und Acrylatlack vollständig versiegelt ist. Nach Ausschneiden der kreisförmigen Pads 31, 33, 35 wurden diese auf einer Unterlage 51, beispielsweise einem Silikonpapier, angeordnet, von der die Pads 31, 33, 35 bedarfsweise abnehmbar sind, um sie an Rotor 9, Probenbehälter 11 oder Ständer 41 anzuordnen.
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Aus der vorliegenden Darstellung ist deutlich geworden, dass mit der vorliegenden Erfindung eine sehr sichere und schnelle Signalisierung von bestimmten Temperaturen und Temperaturbereichen möglich ist, so dass Benutzer von Zentrifugen entscheiden können, ob zentrifugierte oder zu zentrifugierende Proben verwendbar sind oder ggf. verworfen werden müssen oder Zentrifugationen wiederholt werden müssen.
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Soweit nichts anders angegeben ist, können sämtliche Merkmale der vorliegenden Erfindung frei miteinander kombiniert werden. Auch die in der Figurenbeschreibung beschriebenen Merkmale können, soweit nichts anderes angegeben ist, als Merkmale der Erfindung frei mit den übrigen Merkmalen kombiniert werden. Dabei können gegenständliche Merkmale auch als Verfahrensmerkmale Verwendung finden und Verfahrensmerkmale als gegenständliche Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zentrifuge, Laborzentrifuge
- 3
- Gehäuse
- 5
- Deckel
- 7
- Zentrifugenkessel
- 9
- Rotor
- 11
- Probenbehälter
- 21, 23, 25, 27
- Arme des Rotors 9
- 29
- Vertiefungen
- 31, 33, 35
- Indikatoren, Pads
- 41
- Probenträger
- 43, 45
- Indikatoren, Pads
- 50
- Verpackungseinheit
- 51
- Unterlage