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Die Erfindung betrifft eine bandförmige Befestigungsvorrichtung für Gegenstände an einem anderen Gegenstand oder zum Bündeln von vorzugsweise langgestreckten Gegenständen. Derartige Befestigungsvorrichtungen sind als Kabelbinder oder auch Schlauchbänder bekannt.
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Derartige Kabelbinder oder Schlauchbänder verfügen über ein Band und ein Bandschloss. Das Band wird um die zu befestigenden Gegenstände gelegt, in das Bandschloss eingeschoben und dabei arretiert, wobei dies gewöhnlich unter Spannung erfolgt, so dass die Gegenstände aneinander gepresst werden.
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Zum Arretieren verfügen die Bänder über auf der breiten Bandseite angeordnete Rastnasen (
DE 40 35 967 C2 ,
DE 1 781 060 U ) oder seitlich am Band angeordnete Stege (
DE 35 44 938 C2 ), die jeweils beim Einschieben in einen Querschlitz des Bandschlosses elastisch verformt werden und nach der Rückverformung eine Rastverbindung mit dem die Verformung bewirkenden Bandschlossteil bilden. Das bedeutet, dass das Band nicht mehr aus dem Bandschloss herausziehbar ist, es sei denn, dass das die Verformung bewirkende Bandschlossteil von außen derart bewegbar ist, dass das Widerlager der Rastverbindung überwunden werden kann. Das Bandschloss muss dazu entsprechend ausgerüstet sein.
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So wird in der
DE 28 13 484 ein Kabelband mit seitlich am Band angeordneten Stegen und einem hakenförmigen Bandschloss vorgeschlagen. Das Band besitzt einen elastisch verformbaren Bereich, so dass durch eine Ausdehnung des Bandes Stege ein- und ausrastbar mit dem Bandschloss verbindbar sind. Gewöhnlich erfolgt das Lösen aber durch ein Aufschneiden des aus Kunststoff oder Metall bestehenden Bandes, was damit unbrauchbar wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Befestigungsvorrichtung mit Band und Bandschloss vorzuschlagen, die auf einfache Weise verschließ- und lösbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird für eine bandförmige Befestigungsvorrichtung, die ein Band, ein an einem Endbereich des Bandes angeordnetes Bandschloss und ein am anderen Ende des Bandes befindliches Einsteckende aufweist, wobei das Band mindestens einseitig und quer zur Bandlängsrichtung am Band angeordnete Stege besitzt, und das Einsteckende mit Stegen in das Bandschloss unter Arretierung des Bandes einsteckbar ist, vorgeschlagen, dass das Bandschloss aus einem in der Bandlängsrichtung des Bandes verlaufenden, den Endbereich des Bandes durchdringenden Längsschlitz besteht, der so bemessen ist, dass das bezogen auf die Bandlängsrichtung um 90° elastisch verdrehte Band mit dem Einsteckende und Stegen in den Längsschlitz unter Bildung einer Schlaufe einsteckbar ist und der letzte durch den Längsschlitz durchgesteckte Steg infolge einer elastischen Rückverformung des Bandes mindestens einen seitlichen Bereich des Längsschlitzes hinterfasst.
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Bei einer bevorzugten Ausführung weist das Band beidseitig quer zur Bandlängsrichtung und paarweise symmetrisch zueinander angeordnete Stege auf. Der Längsschlitz wird bei der Rückverformung so beidseitig durch ein Stegpaar hinterfasst.
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Das Band zeichnet sich somit dadurch aus, dass es um die Bandlängsrichtung um mindestens 90° elastisch verdrehbar ist (Torsion), in Bandlängsrichtung nicht oder nur geringfügig ausdehnbar ist und zur Schlaufenbildung biegbar ist, wobei die Stege starr am Band angeordnet sind.
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Desweiteren ist das geschlossene Band durch Zugkräfte nicht zu öffnen. Es bedarf stets zusätzlich der Torsion.
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Dabei sieht eine bevorzugte Ausführung vor, dass die Bandbreite (BB) kleiner/gleich der Längsschlitzbreite (SB) des Längsschlitzes ist. Bei einer Bandbreite (BB) kleiner der Längsschlitzbreite (SB) des Längsschlitzes ist so selbst ein Band mit viereckigem Querschnitt im Schlitz um die Bandlängsrichtung frei verdrehbar. Möglich ist es aber auch den Bandquerschnitt kreisförmig oder ellipsenförmig auszubilden. Eine derartige Umformung eines viereckigen Querschnittes kann z. B. beim Stanzen der Stege des Bandes mit vorgenommen werden.
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Weiter sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass der Stegabstand (SA) größer ist als die Banddicke (BD) im Endbereich, was die Rückverformung des Bandes erleichtert.
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Ebenso ist es von Vorteil für den Durchsteckvorgang des Bandes mit den Stegen durch den Längsschlitz, wenn die Längsschlitzlänge (SL) größer ist als der äußere Stegabstand (AS) gegenüberliegender Stege, oder bei nur einer Stegreihe größer ist als der Abstand der äußeren Stegkante von der stegfreien Bandkante.
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Weiter ist es von Vorteil für das Durchstecken, wenn das dem Bandschloss gegenüberliegende Einsteckende abgerundete Ecken aufweist oder pfeilartig ausgeführt ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das dem Endbereich mit dem Längsschlitz gegenüberliegende Einsteckende des Bandes ohne Stege ausgebildet ist. Auch das erleichtert das Einstecken in den Längsschlitz.
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Da die vorab beschriebenen vorteilhaften Ausführungen infolge des Verdrehens und Rückverdrehens kein kraftvolles Verspannen von Gegenständen in der gebildeten Schlaufe des Bandes gestatten, sieht eine weitere Ausgestaltung vor, dass ein Bandabschnitt des Bandes in Bandlängsrichtung elastisch verformbar ist. So kann das Band unter Vorspannung durch den Längsschlitz gezogen werden, die sich beim Rückverdrehen nur teilweise abbaut.
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Alternativ kann die oben benannte geringfügige Ausdehnbarkeit des Bandes werkstoffseitig so gewählt sein, dass eine Vorspannung erzielbar ist, die die Umfangvergrößerung der Schlaufe beim Rückverdrehen ausgleicht.
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Fertigungstechnisch ist es von Vorteil, wenn die Breite (BE und EB) des Endbereiches und des Einsteckendes der Größe des äußeren Stegabstandes (AS) gegenüberliegender Stege oder bei nur einer Stegreihe dem Abstand zwischen der äußeren Stegkante der Stege und der stegfreien Bandseite entspricht, was nachstehend noch erläutert wird.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine vorteilhafte Befestigungsvorrichtung und
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2 deren Funktionsweise.
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1 zeigt in einer Drauf- und einer Seitenansicht eine bandförmige Befestigungsvorrichtung in einer vorteilhaften Ausführung mit Stegen 3.n, 4.n paarweise und symmetrisch beidseitig am Band 1 angeordnet.
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Hier wurden aus einem bandförmigen viereckigen oder mit abgerundeten Enden versehenen Rohling mit einer Dicke (BD) und der Breite (AS) Stege 3.n, 4.n und im Endbereich 6 ein Längsschlitz ausgestanzt, um zur fertigen bandförmige Befestigungseinrichtung zu kommen. Ein Ablängen des Rohlings von einer Rolle, wobei auch die Enden abgerundet werden, kann ebenfalls noch mit diesem einen Stanzvorgang vollzogen werden.
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Die so entstandene Befestigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Band 1 besteht mit beidseitig quer zu Bandlängsrichtung 5 und paarweise symmetrisch zueinander am Band angeordneten Stegen 3.n, 4.n, sowie ein Bandschloss an einem Endbereich 6 des Bandes 1 aufweist, das mit den Stegen 3.a, 4.a des Bandes 1 unter Arretierung des Bandes 1 verbindbar ist, wobei das Bandschloss aus einem in der Bandlängsrichtung 5 des Bandes 1 verlaufenden, den Endbereich 6 des Bandes 1 durchdringenden Längsschlitz 2 besteht, der so bemessen ist, dass das bezogen auf die Bandlängsrichtung 5 um 90° elastisch verdrehte Band 1 mit seinem Einsteckende 7 und mit den Stegen 3.n, 4.n unter Bildung einer Schlaufe in den Längsschlitz 2 einsteckbar ist und durch den Längsschlitz 2 durchgesteckte Stege 3.a, 4.a infolge einer elastischen Rückverformung des Bandes 1 seitliche Bereiche des Längsschlitzes 2 hinterfassen.
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Bei der dargestellten Ausführung ist
- – die Bandbreite (BB) kleiner als die Längsschlitzbreite (SB),
- – der Stegabstand (SA) größer als die Banddicke (BD) im Endbereich 6,
- – die Breite (BE) des Endbereiches 6 gleich dem äußeren Stegabstandes (AS) der gegenüberliegenden Stege 3.n, 4.n,
- – die Längsschlitzlänge (SL) größer als der äußere Stegabstand (AS) der gegenüberliegende Stege 3.n, 4.n
- – das dem Endbereich 6 gegenüberliegende Einsteckende 7 des Bandes 1 ohne Stege ausgebildet und
- – die Breite (EB) des Einsteckendes 7 so groß wie der äußere Stegabstand (AS) der gegenüberliegenden Stege 3.n und 4.n.
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Die 2 zeigt die Verwendung der bandförmigen Befestigungsvorrichtung zum Zusammenhalten von z. B. Kabeln 8.
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Das Band 1 mit den Stegen 3.n, 4.n wird schlaufenartig um die Kabel 8 herum gelegt und das Einsteckende 7 um 90° um die Bandlängsachse 5 verdreht. So kommt das Einsteckende 7 durch eine elastische Verformung in eine Position, in der es bequem in den Längsschlitz 2 einsteckbar ist (2a).
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Durch Ziehen am Einsteckende 7 bei gleichzeitigem Verdrehen des Bandes 1 mit den Stegen 3.n, 4.n vor dem Längsschlitz 2 um 90° bewegt sich das Band 1 durch den Längsschlitz 2 bis die Kabel 8 zusammengehalten werden.
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Wird das Einsteckende 7 hinter dem Längsschlitz 2 losgelassen, verformt sich das Band 1 mit den Stegen 3.n, 4.n infolge der elastischen Verformung beim Einstecken zurück und ein Paar Stege 3a, 4a hinterfasst dabei den Längsschlitz 2 seitlich. Dazu reicht bereits eine Rückverformung um 10° aus. Um die Haltekraft des Stegpaares voll zu nutzen, sollte das Zurückverdrehen/die Rückverformung möglichst um nahe an 90° erfolgen. Das Band 1 ist nun mit dem Endabschnitt 6 unter Bildung einer Schlaufe um die Kabel 8 verbunden (2b).
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Die elastische Rückverformung kann zusätzlich durch ein Zurückverdrehen per Hand unterstützt werden.
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Durch das Verdrehen des Bandes 1 beim Einstecken in den Längsschlitz 2 und die elastischen Rückverformung/das Zurückverdrehen verändert sich die Klemmspannung der Schlaufe etwas, genauer sie verringert sich beim Fertigstellen der Verbindung, da der Innenumfang der Schlaufe sich geringfügig vergrößert. Das muss beim Einsatz berücksichtigt werden. Abhilfe kann auch schaffen, wenn ein Bandabschnitt 9 des Bandes 1 in Bandlängsrichtung 5 elastisch verformbar ist oder das Band 1 eine begrenzte elastische Längsverformung in Bandlängsrichtung 5 zulässt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Band
- 2
- Längsschlitz
- 3.n
- Stege
- 4.n
- Stege
- 5
- Bandlängsrichtung
- 6
- Endbereich
- 7
- Einsteckende
- 8
- Kabel
- 9
- elastisch längsverformbarer Bandabschnitt
- BB
- Bandbreite
- AS
- äußerer Stegabstand gegenüberliegender Stege
- BD
- Banddicke
- SL
- Längsschlitzlänge
- SB
- Längsschlitzbreite
- SA
- Stegabstand
- BE
- Breite des Bandes im Endbereich 6
- EB
- Breite des Einsteckendes 7
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4035967 C2 [0003]
- DE 1781060 U [0003]
- DE 3544938 C2 [0003]
- DE 2813484 [0004]