-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung der Luft eines Innenraumes von Schwebstoffen, wie Staub und Pollen od. dgl., mit einem über bodennahe Eintrittsöffnungen Luft ansaugenden, motorbetriebenen Ventilator und einem die Luft weitgehend von Schwebstoffen befreienden Filter, wobei die Luft bodenfern vorzugsweise in vertikaler Richtung gereinigt austritt.
-
Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt, jedoch druckschriftlich nicht belegbar. Die bekannten Vorrichtungen weisen häufig das Problem auf, dass sich der zu reinigende, vom Gerät angesogene Luftstrom und der von der Vorrichtung erzeugte Frischluftstrom bereits gerätenah vermischt und sich beispielsweise in einem geschlossenen Wohnraum keine großräumig zirkulierende Luftbewegung ergibt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine neue Vorrichtung zu schaffen, bei der eine gerätenahe Vermischung von mit Partikeln belasteter Luft und gereinigter Luft zuverlässig verhindert wird.
-
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere den Merkmalen des Kennzeichenteils, wonach der durch den Ventilator angesaugte und durch den Filter hindurchströmende Luftstrom sowie der austretende Luftstrom in der Vorrichtung durch eine Einrichtung voneinander getrennt geführt werden und dass oberhalb der Trenneinrichtung beabstandet von der bodenfernen Austrittsöffnung zusätzliche Austrittsöffnungen für die gereinigte Luft angeordnet sind, aus denen die Luft horizontal austritt.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass der oberhalb des Ansaugbereiches vorhandene, zusätzliche Frischluftstrom im Nahbereich des Gerätes eine Trennung von mit Partikeln belasteter Luft und gereinigter Luft hervorruft. Dadurch wird auf vorteilhafte Weise erreicht, dass sich in einem Wohnraum eine großräumige Luftströmung bei Betrieb der Vorrichtung ergibt und auf besonders effektive Weise die in bodennahen Bereichen vorhandene partikelbelastete Luft der Vorrichtung zugeführt wird.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die zusätzlichen Austrittsöffnungen umlaufend ringförmig angeordnet, so dass flächig um die Vorrichtung herum sich eine Trennung von Frischluftstrom und partikelbelasteter Luft ergibt.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist darüber hinaus der Filter der Vorrichtung austauschbar und die Vorrichtung ist mit einer Einrichtung zur Feststellung und Anzeige des Verschmutzungsgrades des Filters versehen. Dadurch ist auf vorteilhafte Weise ein dauerhafter Betrieb sowie eine ständige Kontrolle der Einsatzbereitschaft der Vorrichtung gewährleistet.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Einrichtung zur Feststellung des Verschmutzungsgrades um einen Reflektionssensor, der Lichtstrahlen zum Filter sendet und die Stärke der Reflektion misst. Durch diese Einrichtung wird auf sehr einfache Weise und zuverlässig der Verschmutzungsgrad des Filters bzw. der optimale Zeitpunkt zum Austausch des Filters ermittelt.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Feststellung des Verschmutzungsgrades mit einer aus einer Lichtquelle bestehenden Anzeige des Verschmutzungsgrades gekoppelt ist, deren Lichtfarbe sich mit zunehmender Verschmutzung vorzugsweise von Blau über Gelb hin zu Rot verändert. Hierdurch wird der Benutzer einer derartigen Vorrichtung auf sehr einfache und vorteilhafte Weise über den Verschmutzungsgrad bzw. die Wirksamkeit des austauschbaren Filters informiert.
-
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist darüber hinaus dadurch gekennzeichnet, dass die als Anzeige des Verschmutzungsgrades des Filters dienende Lichtquelle mit einem Dämmerungssensor versehen ist, durch den die Lichtleistung der Lichtquelle sowie die Leistung des Ventilators automatisch für die Nacht herabgesetzt werden kann. Durch diese Verringerung der Lichtleistung bzw. der Herabsetzung der Leistung des Ventilators wird die Geräuschemission der Vorrichtung zusätzlich verringert, so dass die Vorrichtung auch geeignet ist, während der Nacht, beispielsweise in einem Schlafzimmer betrieben zu werden.
-
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die bodenferne Austrittsöffnung mit einer Einrichtung zur Aufnahme von Duftmitteln versehen ist. Durch eine derartige Einrichtung ist es auf einfache Weise möglich, den Frischluftstrom mit angenehmen Duftzusätzen zu versehen.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
-
Es zeigen:
-
1 eine Ansichtsdarstellung der Vorrichtung zur Reinigung der Luft eines Innenraumes,
-
2 eine Explosionsdarstellung der in 1 dargestellten Vorrichtung,
-
3 eine Darstellung der Vorrichtung gemäß 1 mit den sich beim Betrieb ergebenden Luftströmungen,
-
4 eine Darstellung des Sockels einschließlich Filters der Vorrichtung gemäß 1,
-
5 eine vergrößerte Teildarstellung einer Einrichtung zur Feststellung des Verschmutzungsgrades,
-
6 eine Schnittdarstellung durch eine Vorrichtung gemäß 1,
-
7a eine vergrößerte, explosionsartige Teildarstellung des zur Aufnahme von Duftöl vorgesehenen Einsatzes einschließlich Duftbehälter,
-
7b eine Darstellung des in die Vorrichtung 10 eingesetzten Einsatzes einschließlich Duftbehälter und
-
8 eine skizzenhafte Darstellung einer Vorrichtung gemäß 1 mit Außensensor.
-
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Reinigung der Luft eines Innenraumes von Schwebstoffen, wie Staub, Pollen od. dgl. insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
-
Insbesondere in den 1, 2 und 6 ist der Aufbau der Vorrichtung 10 gut zu erkennen. Die Vorrichtung 10 weist einen Sockel 11 auf, unter dem ein Fußteil 12 schraubbefestigt ist. Das Fußteil 12 weist eine untere, ebene Standfläche 13 und drei nach oben ragende Füße 14 auf, an denen der Sockel 11 befestigt ist. Zwischen dem Sockel 11 und dem Fußteil 12 ist ein dreiseitig nach außen offener Hohlraum 15 angeordnet. An der Unterseite des Sockels 11 ist eine nicht dargestellte Einsenkung angeordnet, in der drei unterschiedliches Licht abgebende Leuchtdioden 16 (blau, gelb, rot) angeordnet sind. Zwei der drei Leuchtdioden 16 sind in der 6 (eine in der Ansicht und eine in der Schnittdarstellung) zu erkennen. Die Leuchtdioden 16 geben dem Filterzustand entsprechend unterschiedlich farbige Lichtstrahlen in den Hohlraum 15 ab, so dass diese dann seitlich für den Betrachter der Vorrichtung 10 sichtbar werden.
-
Mittig auf dem Sockel 11 ist ein rohrförmiges Gehäuse 17 angeordnet, welches im oberen Teil einen die zu reinigende Luft ansaugenden Ventilator 18 einschließlich Digitalmotor aufweist, wobei der untere Bereich Luftansaugschlitze 19 aufweist.
-
Auf das rohrförmige Gehäuse 17 wird ein weiteres rohrartiges Gehäuse 20 aufgeschoben, auf dessen Außenumfang 21 allseitig umlaufend ein Filterteil 22 angeordnet ist. Zusätzlich weist dieses rohrförmige Gehäuse 20 am oberen Endbereich als Trenneinrichtung eine ringförmige Dichtung 23 auf, mit der ein zwischen einer Innenumfangsfläche 24 eines Außengehäuses 25 und dem rohrförmigen Gehäuse 20 vorhandener Ringraum RG luftdicht verschlossen wird (s. 2 und 6).
-
Das Außengehäuse 25 ist auf dem Sockel 11 lösbar verrastet und weist dreiseitig jeweils dreieckförmige, mit vielen Durchgangslöchern 26 versehene Luftaustrittsbereiche 27 auf. Zusätzlich ist der obere Endbereich des Außengehäuses 25 mit einer Luftaustrittsöffnung 28 versehen. Die dreieckförmigen Luftdurchtrittsbereiche 27 sind durch die vorbeschriebene Dichtung 23 in einen unteren großen Lufteintrittsbereich 29 und einen oberen kleineren, zusätzlichen Luftaustrittsbereich 30 unterteilt.
-
Der Ventilator 18 wird durch einen nicht dargestellten Digitalmotor mit einer Kleinspannung von 5 Volt angetrieben und hat eine wartungsfreie Betriebsdauer von 50.000 Stunden. Darüber hinaus sind schon im Normalbetrieb die Geräuschemissionen des Ventilators 18 bzw. des Digitalmotors sehr gering. Die Energieversorgung der Vorrichtung 10 erfolgt über ein am Sockel 11 angeordnetes Netzkabel 31. Über einen Kleinstecker 32 ist die Vorrichtung 10 auch an ein Smartphone, Computer od. dgl. anschließbar.
-
In den 4 und 5 ist zusätzlich schematisch eine Einrichtung zur Feststellung des Verschmutzungsgrades 33 des Filters 22 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine Lichtquelle 34, die in Richtung des Filters 22 abstrahlt und einen Reflektionssensor 35, der die vom Filter 22 reflektierten Lichtstrahlen L misst. Über die abnehmende Stärke der Reflektion der Lichtstrahlen L wird der Verschmutzungsgrad des Filters 22 festgestellt.
-
Auf nicht dargestellte Weise ist die Einrichtung zur Messung des Verschmutzungsgrades 33 mit den vorgenannten Leuchtdioden 16 verbunden. Nach der Anordnung eines neuen Filters 22 und entsprechend hoher Reflektion wird zunächst über eine blaue Leuchtdiode 16, die ihr Licht in den Hohlraum 15 und dann nach außen abstrahlt, ein nicht vorhandener Verschmutzungsgrad signalisiert. Mit zunehmender Verschmutzung ändert sich dann die abstrahlte Lichtfarbe hin zur gelben Leuchtdiode 16 oder zu einem späteren Zeitpunkt hin zur roten Leuchtdiode 16. Das Abstrahlen von rotem Licht ist dann letztlich ein Signal zum Austausch des Filters 22 aufgrund einer hohen Verschmutzung. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Vorrichtung 10 nur eine Leuchtdiode aufweist, die mit zunehmendem Verschmutzungsgrad die Lichtfarbe ändert.
-
In den 6, 7a und 7b ist zu erkennen, dass die Luftaustrittsöffnung 28 des Außengehäuses 25 mit einem Einsatzteil 36 versehen werden kann, welches einen Querstrebe 37 mit einem Dorn 38 aufweist. Auf den Dorn 38 ist ein Behälter 39 aufschiebbar, der zum Zwecke der Befestigung wie auch als Handhabe eine im Bodenbereich angeordnete, nach unten offene und nach oben vorragende Hülse 40 aufweist, die auf den Dorn 38 aufschiebbar ist. In diesen Behälter kann auf nicht dargestellte Weise beispielsweise flüssiges Duftöl, Gel oder auch aus festen Partikeln bestehendes Duftmaterial eingefüllt werden.
-
Zwischen dem Einsatzteil 36 und dem Duftbehälter 39 bleibt umlaufend ein Luftspalt 41, durch den gereinigte Luft F austreten kann, wobei diese dann mit Duftstoffen versetzt wird.
-
Auf nicht dargestellte Weise kann die Vorrichtung 10 zusätzlich mit einem Dämmerungssensor versehen sein. Der Dämmerungssensor hat die Funktion, die an sich schon im Normalbetrieb geringen Geräuschemissionen im „Nachtmodus” noch weiter deutlich zu verringern, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in Schlafzimmern während der Nacht betriebsbereit ist, ohne dass Schlafende gestört werden. Selbstverständlich ist eine derartige Regelung auch mit Hilfe einer in der Vorrichtung 10 angeordneten Zeitschaltuhr durchführbar.
-
Ebenfalls auf nicht dargestellte Weise kann die Vorrichtung 10 mit Temperatur- und/oder Luftfeuchtigkeitssensoren versehen sein.
-
Des Weiteren wird auf die 3 verwiesen, in der der besondere Strömungsverlauf der Vorrichtung 10 zur Reinigung der Luft eines Innenraums von Schwebstoffen wie Staub, Pollen od. dgl. dargestellt ist. Durch den zusätzlichen Luftaustrittsbereich 30 tritt aus der Vorrichtung 10 nicht nur vertikal nach oben aus dem Luftaustritt 28, sondern – vorzugsweise allseitig – ein horizontaler Luftstrom aus dem Luftaustrittsbereich 30 aus, so dass zumindest im gerätenahen Bereich kein „Kurzschluss” zwischen Frischluft F und zu reinigender Luft R, sondern eine getrennte Luftführung erreicht wird. Insgesamt ergibt sich durch die vorbeschriebene Luftführung eine wohnraumbezogene Kreislaufströmung, die zu einer weitgehenden Reinigung insbesondere der bodennahen, mit Staub und Pollen belasteten Luft führt.
-
Letztlich zeigt die 8 schematisch einen Wohnraum 42, in dem beispielsweise auf einem Tisch 43 eine Vorrichtung 10 zum Reinigen der Luft angeordnet ist. Der Raum 42 weist ein geöffnetes Fenster 44 auf und an der Außenwand des Gebäudes einen Außensensor 45, der die Staub- und Pollenbelastung misst. Über beispielsweise eine Funkverbindung V kann bei erhöhter Staub- und Pollenbelastung in der Außenluft die Vorrichtung 10 angeschaltet bzw. auch in ihrer Leistung heraufgefahren werden.
-
Unabhängig davon ist auch ganz grundsätzlich eine elektronische Verbindung über Bluetooth oder WLAN mit einem Smartphone, Computer od. dgl. denkbar, so dass die Steuerung und Regelung der Vorrichtung 10 über die vorgenannten Geräte erfolgt. Auch ist es möglich, dass die Vorrichtung 10 in ein elektronisches Gebäudemanagementsystem integriert wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Sockel
- 12
- Fußteil
- 13
- Standfläche von 12
- 14
- Fuß von 12
- 15
- Hohlraum
- 16
- Leuchtdioden
- 17
- Gehäuse
- 18
- Ventilator
- 19
- Luftansaugschlitze
- 20
- rohrförmiges Gehäuse
- 21
- Außenumfang
- 22
- Filter
- 23
- Dichtung
- 24
- Innenumfangsfläche
- 25
- Außengehäuse
- 26
- Durchtrittslöcher
- 27
- Luftdurchtrittsbereich
- 28
- bodenferne Austrittsöffnung
- 29
- Lufteintrittsbereich
- 30
- Luftaustrittsbereich
- 31
- Netzkabel
- 32
- Steckerteil
- 33
- Einrichtung zur Messung der Verschmutzung
- 34
- Lichtquelle
- 35
- Reflektionssensor
- 36
- Einsatzteil
- 37
- Querstrebe
- 38
- Dorn
- 39
- Duftbehälter
- 40
- Hülse
- 41
- Luftspalt
- 42
- Wohnraum
- 43
- Tisch
- 44
- geöffnetes Fenster
- 45
- Außensensor
- L
- Lichtstrahlen
- F
- Frischluft
- R
- zu reinigende Luft
- V
- Funkverbindung
- RG
- Ringraum