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Die Erfindung betrifft eine Diebstahlsicherung für zumindest einen Schutzhelm, insbesondere für ein Motorrad, mit einem länglichen, flexiblen Befestigungselement, an dessen zumindest einen Ende eine Öse vorgesehen ist, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Fahrzeug nach Anspruch 6 sowie einen Fahrzeuggepäckkoffer nach Anspruch 9.
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Aus der
DE 28 34 967 A1 geht eine Diebstahlsicherung für einen Motorradschutzhelm hervor, bei der der Schutzhelm am Motorrad mittels eines durch eine Visieröffnung oder eine Haltegurtschnalle des Schutzhelms gezogenen Seils, eines Bandes oder einer Kette befestigbar ist. Hierzu weist das Seil an beiden Enden jeweils eine Öse auf, die so groß ist, dass sie gerade noch über einen Tankeinfüllstutzen des Motorrads gehängt werden können und durch den abschließbaren Tankdeckel gegen ein unbefugtes Entfernen gesichert sind. Der Schutzhelm ist also gegen Diebstahl gesichert, ohne dass es eines zusätzlichen Schlosses bedarf. Auch sind keine baulichen Veränderungen am Motorrad erforderlich. Als nachteilig hat sich jedoch gezeigt, dass aufgrund der individuellen Höhe des jeweiligen Tankeinfüllstutzens das Seil nicht für alle Motorradtypen universell einsetzbar ist beziehungsweise nur eine sehr geringe Dicke aufweisen darf, damit beide Ösen über den Tankeinfüllstutzen gehängt werden können und dann auch noch der Tankdeckel aufgesetzt werden kann. Aufgrund des nur geringen Durchmessers des Seils bietet diese Diebstahlsicherung einen nur geringen Schutz gegen Durchtrennen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Alternative zu der Diebstahlsicherung der eingangs genannten Art anzugeben, die vorzugsweise universell für eine Vielzahl von Motorradtypen einsetzbar ist, die Möglichkeit eines erhöhten Schutzes gegen Durchtrennen bietet und das Sichern von zumindest zwei Schutzhelmen ermöglicht, ohne dass es hierzu baulicher Maßnahmen am jeweiligen Motorrad bedarf.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Diebstahlsicherung für zumindest einen Schutzhelm mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Diese umfasst ein längliches, flexibles Befestigungselement, beispielsweise ein Seil, eine Kette, ein Band oder dergleichen, welches nur schwer durchtrennbar ist.
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An einem Ende des Befestigungselements ist eine Öse vorgesehen, die vorzugsweise durch eine Schlaufe am freien Ende des Befestigungselements gebildet ist. Am anderen Ende des Befestigungselements ist ein Sperrelement vorgesehen, welches in Form und Größe so dimensioniert ist, dass es nicht durch einen Spalt zwischen einem an einem Fahrzeug, insbesondere Motorrad, vorgesehenen Stauraum und einem diesen in einer Schließstellung abdeckenden Deckel gezogen werden kann. Das Sperrelement sorgt also beispielsweise mittels Hintergriff einer entsprechenden Kante am Stauraum und/oder Deckel für eine Sicherung gegen Entnahme des Sperrelements aus dem Stauraum bei aufgesetztem, mittels eines Schlosses verschlossenen Deckels.
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Die Öse am Befestigungselements ist gegenüber dem Sperrelement so groß, dass das Sperrelement noch durch die Öse hindurch führbar ist. Das heißt also, die Größe der Öse und die des Sperrelements sind aufeinander abgestimmt. Dabei gilt, dass je größer das Sperrelement sein muss, um seine originäre Funktion erfüllen zu können, desto größer muss auch die Öse sein, damit das Sperrelement auch noch durch diese hindurchgeführt werden kann.
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Die Dicke beziehungsweise der Durchmesser des Befestigungselements entspricht in etwa der Spaltbreite zwischen dem Stauraum und dem diesen verschließenden Deckel in dem Bereich, wo auch das Befestigungselement aus dem Stauraum herausgeführt werden soll. Selbstverständlich kann das Befestigungselement ohne weiteres auch schmäler beziehungsweise dünner sein als die Spaltbreite. Wenn der Stauraum durch beispielsweise ein Gehäuse mit flexibler Wandung und/oder der Deckel mit einer flexiblen Wandung versehen ist, so kann die Dicke/der Durchmesser des Befestigungselements auch geringfügig größer sein als die Spaltdicke/-breite. Wichtig ist, dass sich der Deckel bei im Stauraum angeordnetem Sperrelement und aus dem Stauraum heraushängendem Befestigungselement ordnungsgemäß in Schließstellung bringen und abschließen lässt.
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Zur Sicherung des Schutzhelms am Fahrzeug, insbesondere Motorrad, wird zunächst das Befestigungselement durch die Visieröffnung des Schutzhelms oder einem Kinnschutz oder dergleichen gezogen. Anschließend wird das Sperrelement durch die Öse gezogen. Damit befindet sich der Schutzhelm innerhalb der so gebildeten Schlinge. Dann wird das Sperrelement in den Stauraum, der sich beispielsweise unter einer Sitzbank des Motorrads befindet oder durch ein Gehäuse eines rahmenfesten Motorradgepäckkoffers gebildet ist, eingebracht. Schließlich wird der Deckel in Schließstellung gebracht und mittels dem daran vorgesehen Schlosses verschlossen. Beim Versuch, den Schutzhelm vom Motorrad zu entfernen, wird sich das Sperrelement im Stauraum, am Deckel und/oder im Spalt zwischen diesen verkeilen und dieses verhindern.
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Da es am Fahrzeug keiner baulichen Veränderung bedarf, um die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung einzusetzen, ist praktisch jedes Fahrzeug, beispielsweise ein Motorrad oder ein sogenanntes Quad, welches auch als ATV (All Terrain Vehicle) bezeichnet wird, mit einem entsprechend abschließbaren Stauraum, der zumindest so groß sein muss, dass das Sperrelement darin untergebracht und dann auch noch der Deckel ordnungsgemäß in Schließstellung gebracht werden kann, mit der Diebstahlsicherung nachrüstbar.
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Es wird ohne weiteres deutlich, dass bei entsprechender Länge des Befestigungselements auch mehr als ein Schutzhelm, beispielsweise zwei Schutzhelme mittels der gleichen Diebstahlsicherung am Fahrzeug diebstahlsicher angebracht werden können.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist das Befestigungselement als flexibles Stahlseil, insbesondere Edelstahlseil, ausgebildet.
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Das Stahlseil weist vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich von 2 mm bis 6 mm auf. Selbstverständlich können auch ohne weiteres auch kleinere oder größere Durchmesser realisiert werden, um einen gewünschten Durchtrennschutz sicherzustellen.
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Um ein Verkratzen des Fahrzeugs und/oder des Schutzhelms zu vermeiden, ist bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel vorgesehen, das Befestigungselement mit Kunststoffmaterial zu ummanteln.
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Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Diebstahlsicherung ist das Sperrelement scheibenförmig oder tellerförmig ausgebildet. Damit lässt sich eine Platz sparende Unterbringung der Diebstahlsicherung bei Nichtgebrauch und deren Einsatz auch bei extrem schmalen/niedrigen Verhältnissen des Stauraums, beispielsweise bei dessen Anordnung unterhalb einer Sitzbank, sicherstellen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Fahrzeug, insbesondere Motorrad oder Quad, anzugeben, welches den bestimmungsgemäßen Einsatz der erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 6 vorgeschlagen. Dieses weist einen Stauraum und einen zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verlagerbaren Deckel auf. Mittels des Deckels ist der Stauraum abdeckbar. Des Weiteren ist ein Schloss zum Absperren des Deckels in Schließstellung vorgesehen.
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Der Deckel kann durch einen Einzelsitz oder einer Sitzbank des Fahrzeugs oder aber ein Teil eines Gepäckkoffers gebildet sein.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Gepäckkoffer, insbesondere Motorradgepäckkoffer, welcher üblicherweise rahmenfest am Fahrzeug anbringbar und mit einer erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung versehen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Diebstahlsicherung, des Fahrzeugs beziehungsweise des Gepäckkoffers ergeben sich durch Kombination der aus den Untersprüchen und der nachfolgenden Figurenbeschreibung hervorgehenden Merkmale.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung und eines Schutzhelms,
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2 einen Ausschnitt eines mittels eines ersten Ausführungsbeispiels eines Deckels verschließbaren Stauraums und
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3 einen Ausschnitt des mittels eines zweiten Ausführungsbeispiels des Deckels verschließbaren Stauraums.
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1 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer Diebstahlsicherung 1 für einen Schutzhelm 3, welche ein längliches, hier von einem Stahlseil 6 gebildetes Befestigungselement 5 umfasst, das einenends mit einer Öse 7 und anderenends mit einem Sperrelement 9 versehen ist. Das Sperrelement 9 ist hier als ein gegenüber dem -vorzugsweise ca. 4 mm dicken- Stahlseil Durchmesser kleinerer Stahlteller, insbesondere Edelstahlteller ausgebildet, an dem das Stahlseil 6 an einem Anbindungspunkt 10 befestigt ist.
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Der Schutzhelm 3 umfasst eine Visieröffnung 11, durch die das Stahlseil 6 hindurchgeführt und nach unten, also im Bereich der halsseitigen Öffnung 12 des Schutzhelms 3 wieder aus diesem herausgeführt ist. Dann ist das Sperrelement 9 durch die Öse 7 hindurchgeführt, so dass der Kinnschutzbereich des Schutzhelms 3 in einer so gebildeten Schlaufe des Stahlseils 6 aufgenommen ist.
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Das mit dem Sperrelement 9 versehene Ende des Stahlseils 9 wird nun zur Sicherung des Schutzhelms 3 gegen Diebstahl in einen Stauraum an einem Fahrzeug eingebracht.
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In 2 ist eine Außenwand 14 eines Stauraums 13 an dem nicht näher dargestellten Fahrzeug, insbesondere Motorrad, ausschnittsweise dargestellt. Der Stauraum 13 ist mittels eines Deckels 15, welcher sich gemäß der Darstellung der 2 in Schließstellung befindet, abgedeckt und mittels eines nicht dargestellten Schlosses verschlossen, so dass der Stauraum 13 von außen nicht mehr frei zugänglich ist.
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Bei dem Stauraum 13 kann es sich um den Raum unterhalb einer Sitzbank des Motorrads handeln, das heißt in diesem Fall ist der Deckel 15 die Sitzbank. Selbstverständlich kann es sich bei dem Stauraum 13 auch um ein Gehäuseteil eines Gepäckkoffers, welcher üblicherweise zumindest indirekt fest mit dem Rahmen des Fahrzeugs verbunden wird, handeln.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist zwischen dem Deckel 15 und der Oberseite der den Stauraum 13 begrenzenden Wand 14 ein Spalt vorgesehen, der so hoch ist, dass bei verschlossenem Deckel 15 das Stahlseil 6 durch diesen hindurchragt beziehungsweise hindurchgeführt werden kann. Das Sperrelement 9 der Diebstahlsicherung befindet sich innerhalb des Stauraums 13 und ist so groß, dass ein herausziehen desselben aus dem Stauraum 13 bei verschlossenem Deckel 15 nicht möglich ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verhindert dies ein Hintergriff des Sperrelements 9 sowohl mit dem Deckel 15 als auch mit der Wandung 14. Bei abgeschlossenem Deckel 15 ist so der am anderen Ende des Stahlseils 6 in der Schlaufe befindliche Schutzhelm 3 gegen Diebstahl gesichert, ohne dass es hierzu eines separaten/zusätzlichem Schlosses oder einer baulichen Änderungen, insbesondere einer Halterung am Fahrzeug für die Diebstahlsicherung bedarf.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 3 unterscheidet sich von dem gemäß 2 lediglich dadurch, dass der Deckel 15 hier den Rand der Außenwand 14 übergreift, so dass der Spalt zwischen dieser und dem Deckel 15 nicht im Wesentlichen horizontal verläuft, wie in 2, sondern in vertikaler Richtung. Das Stahlseil 6 wird daher hier nach unten weg aus dem Spalt herausgeführt, während es bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 seitlich zum Stauraum erfolgt. Wie aus 3 ersichtlich, verkeilt sich hier das Sperrelement 6 zwischen Deckel 15 und Wand 14, wenn Zug auf das Stahlseil aufgebracht wird.
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Wichtig ist, dass das Stahlseil 6 nur so dick ist, dass es in dem zwischen den Deckel 15 und der den Stauraum 13 zumindest teilweise begrenzenden Außenwand 14 gebildeten Spalt liegen beziehungsweise hindurchgeführt werden kann und der Deckel 15 trotzdem in seine ordnungsgemäße, den Stauraum zumindest teilweise abdeckende Schließstellung verbracht werden kann.
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Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die erfindungsgemäße Diebstahlsicherung 1 ohne weiteres auch zur gleichzeitigen Sicherung von mehreren Schutzhelmen am Fahrzeug eingesetzt werden kann. Hierzu ist lediglich das Stahlseil 6 durch die Visieröffnung alle Schutzhelme 3 hindurch zu stecken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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