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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft ein verschließbares Behältnis nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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II. Technischer Hintergrund
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Herkömmliche, im Wesentlichen dosenförmige Behältnisse, wie beipielsweise Tablettenboxen oder Pillendosen, können u. a. von Kindern oder von älteren, u. U. bereits dementen Personen, leicht geöffnet werden. Die unbefugte Einnahme von Medikamenten oder anderen gefährlichen Substanzen kann jedoch schwerste gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Aus Sicherheitsgründen wäre es somit wichtig, gefährliche Stoffe bzw. Substanzen vor einem unerwünschten Zugriff zu schützen. Dabei sollte das Behältnis aus Diskretionsgründen möglichst unauffällig und zudem aus Kostengründen sehr einfach gestaltet sein.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Aufgabe dieser Erfindung ist es deshalb, ein sehr einfach und unauffällig gestaltbares Behältnis anzugeben, das einen unbefugten Zugriff auf den jeweiligen Inhalt sicher verhindert.
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b) Lösung der Aufgabe
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Grundidee der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung liegt im Wesentlichen darin, ein im Wesentlichen dosenförmiges verschließbares Behältnis mit abnehmbaren Deckel anzugeben, wobei der Deckel mit dem Behälter durch ein ortsfest angeordnetes Absperrschloss vor dem unbefugten Öffnen gesichert ist. Der Deckel ist vorteilhafterweise als Stülp- oder Schraubdeckel ausgebildet. Insbesondere die Gestaltung als Schraubdeckel mit Schnellgewinde bzw. einem Gewinde mit mehreren Gängen ist für diesen Zweck hervorragend geeignet, da sich dadurch der Schließ- und Öffnungsvorgang sehr leicht bewerkstelligen lässt.
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Die Absperrvorrichtung ist so gestaltet, dass ein Teil des Behältnisses, vorteilhafterweise der Behälter, mit einer an der Außenwand angeordneten und vorteilhafterweise umlaufenden, einen Widerstand bildenden Rastvorrichtung versehen ist, während das zugeordnete zweite Teil des Behältnisses ein ortsfest angeordnetes Absperrschloss aufweist. Der Riegel dieses Absperrschlosses steht in arretiertem Zustand in Wirkverbindung mit der zugeordneten Rastvorrichtung.
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Das Absperrschloss selbst ist in einer bevorzugten Ausführungsform entweder in Form eines Einsteckschlosses oder eines Schwenkriegelschlosses ausgebildet, wobei Letzteres nach Art eines Briefkasten- oder Geldkassettenschlosses gestaltet ist. Grundsätzlich ist jedoch auch ein anderes Absperrschloss möglich, beispielsweise ein Zahlenschloss oder ein elektronisches Schloss. Dabei weist der Öffnungs- und Schließmechanismus eine kleine batterie- oder akkubetriebene Elektronik auf. Die Bedienung erfolgt in diesem Fall beispielsweise mittels eines Chips oder einer Handy-App.
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Die dem Riegel des Absperrschlosses zugeordnete Arretiervorrichtung ist vorteilhafterweise wie folgt gestaltet:
- a) Als ein an der Seitenwand des Behältnisses angeordneter umlaufender Wulst.
- b) Als eine an der Seitenwand des Behältnisses angeordnete umlaufende Nut bzw. Rille. Dabei kann die Absperrvorrichtung entweder an der Außenwand oder an der Innenwand der Seitenfläche von Deckel und Behälter angeordnet sein.
Da das Absperrschloss so angeordnet ist, dass es in arretiertem Zustand entweder den zugeordneten Wulst unter- oder umfasst bzw. in die zugeordnete Nut eingreift, ist es unerheblich, an welcher Stelle es – ob mittig oder außermittig – angebracht ist. Das Behältnis kann somit zahlreiche Grundrissformen aufweisen, z. B. kreisrund, mehreckig, oval etc., wodurch sich zahlreiche individelle Gestaltungsmöglichkeiten ergeben.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, bei Behältnissen, die nicht zylindrisch gestaltet sind, die Rastvorrichtung nicht als umlaufenden Wulst oder umlaufende Nut bzw. Rille auszubilden. So kann z. B. bei einem Behältnis mit gleichschenklig-dreieckiger oder quadratischer Grundrissform das Absperrschloss vorteilhafterweise exakt in der Mitte einer Seitenfläche angeordnet sein. In diesem Fall weist dann der zugeordnete Teil des Behältnisses gleichfalls in der Mitte von mindestens einer der Seitenflächen eine dem Riegel zugeordnete und auf dessen Größe abgestimmte Rastvorrichtung (Wulst oder Nut bzw. Rille) auf, so dass die beiden einander zugeordneten Elemente der Absperrvorrichtung (Absperrschloss und Rastvorrichtung) in Eingriff bzw. zum Verrasten gebracht werden können.
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Eine im Inneren des Behältnisses angeordnete Absperrvorrichtung (Absperrschloss und zugeordneter Wulst oder Nut bzw. Rille) hat den Vorteil, dass das absperrbar gestaltete Behältnis von gebräuchlichen Behältnissen kaum zu unterscheiden wäre, da das eingebaute Absperrschloss sehr unauffällig integrierbar ist. Insbesondere bei einem elektronischen Absperrschloss wäre dann die Absperrvorrichtung von außen überhaupt nicht zu sehen. Dies könnte gerade bei einer Schutzmaßnahme für ältere Menschen, denen es u. U. peinlich sein könnte, wenn derartige Schutzmaßnahmen von Besuchern bemerkt werden, von Vorteil sein. Bei festen Inhaltsstoffen – wie z. B. Kapseln – bedarf es i. d. R. keiner zusätzlichen Maßnahmen, um den Mechanismus des Absperrschlosses zu schützen. Anders bei flüssigen oder zähflüssigen Inhaltsstoffen wie z. B. Cremes oder Salben: Hier ist es zwingend notwendig, das Absperrschloss vom Inhaltsstoff des Behälters getrennt anzuordnen, vorteilhafterweise in einem Fach.
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Das Absperrschloss kann bei einer Ausführung des Behältnisses in Kunststoff beim Herstellungsprozess entweder mit eingespritzt oder aber nachträglich in eine zugeordnete Aufnahmeöffnung eingepasst und eingeklebt, oder aber eingepresst werden. Besteht das Behältnis aus Metall, kann das Absperrschloss in einem geeigneten Verfahren, beispielsweise mittels einer Halteklammer und Nieten befestigt werden.
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Es ist von Vorteil, wenn das Absperrschloss am Deckel des Behältnisses angeordnet ist, weil dadurch die Bedienbarkeit erleichtert wird. Es ist jedoch auch möglich, dass als Befestigungsort entweder die Innen- oder die Außenwand der Seitenwandfläche des Behälters vorgesehen ist.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 ein Behältnis mit Absperrvorrichtung in einer Seitenansicht mit teilweise gestrichelter Darstellung der nicht sichtbaren Teile,
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2 eine Variante in einer Ausschittdarstellung mit teilweisem Schnitt,
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3 eine Draufsicht auf diese Variante und
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4 eine weitere Variante in einer Ausschnittdarstellung mit teilweisem Schnitt.
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Das in geöffnetem Zustand dargestellte Behältnis gemäß 1 ist hinsichtlich seiner Formgebung im Wesentlichen wie eine Runddose gestaltet. Der untere Teil zeigt eine Seitenansicht des Behälters 2. Dieser weist an der Außenwand der Seitenwandfläche 11, und zwar knapp unterhalb der Hälfte, eine Rastvorrichtung 5 in Form eines umlaufenden Wulsts 9 auf. Im oberen Bereich des Behälters 2 ist dessen Außenwand der Seitenwandfläche 11 mit einem Gewinde 8, das als Schnellgewinde mit mehreren Gängen ausgebildet ist, versehen. Der gleichfalls in einer Seitenansicht dargestellte Deckel 1 ist als Schraubdeckel 12 ausgebildet, der an der Innenseite der Seitenwandfläche 11 mit einem auf das Gewinde 8 des Behälters 2 abgestimmten Schnellgewinde (gestrichelt dargestellt) versehen ist. An der Außenwand der Seitenwandfläche 11 ist ein senkrecht angeordnetes, als Steckschloss 14 ausgebildetes Absperrschloss 3 angebracht. Dieses besteht aus einem handelsüblichen kleinen Steckschloss 14 mit daran angeordnetem Schlüssel 6, dessen Schlüssellochplatte plan in einer Ebene mit der Oberseite des Deckels 1 liegt. Das Absperrschloss 3 bzw. Steckschloss 14 ist mittels einer Halterung 7 an der Seitenwandfläche 11 befestigt bzw. wird vorteilhafterweise bei der Produktion eines aus Kunststoff gefertigten Behältnisses mit eingespritzt. Der untere Teil des Absperrschlosses 3 überragt den unteren Randbereich des Deckels 1. Die Zeichnung zeigt das Absperrschloss 3 in geöffnetem Zustand, wobei der Riegel 4 in einer vom Behältnis wegweisenden Position sich befindet.
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Die Darstellung gemäß 2 zeigt einen Ausschnitt von einem Behältnis in montiertem Zustand bzw. mit aufgesetztem Stülpdeckel 13. Der Behälter 2 weist in seinem oberen Bereich eine an der Aussenseite der Seitenwandfläche 11 angebrachte Rastvorrichtung 5 in Form eines umlaufenden Wulsts 9 auf. Dieser ist so angeordnet, dass er in montiertem Zustand exakt mit dem unteren Rand des Deckels 1 abschließt bzw. an diesem anliegt. Das Behältnis ist – ähnlich wie das in 1 gezeigte – aus Kunststoff gefertigt, wobei die Halterung des als Steckschloss 14 ausgebildeten Absperrschlosses 3 bei der Fertigung vorteilhafterweise in einem Arbeitsgang mit angespritzt wird. Die Zeichnung zeigt das Steckschloss 14 in verriegeltem Zustand, wobei der Riegel 4 in Richtung Behälter 2 weist und dabei den als Rastvorrichtung 5 dienenden Wulst 9 unterfasst.
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3 zeigt eine Draufsicht auf das in 2 dargestellte Behältnis mit Absperrvorrichtung. Dabei wird nochmals verdeutlicht, wie der Riegel 4 des Absperrschlosses 3 im verriegelten Zustand den als Rastvorrichtung dienenden, vorkragenden und umlaufend gestalteten Wulst 9 unterfasst. Die nicht sichtbaren Teile sind dabei gestrichelt dargestellt.
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In 4 ist eine Variante dargestellt: Der Behälter 2 weist hier als Rastvorrichtung 5 eine umlaufende Nut 10 bzw. Rille auf, die wiederum exakt unterhalb des unteren Randes des Stülpdeckels 13 angeordnet ist. Als Absperrschloss 3 ist in diesem Beispiel ein Schwenkriegelschloss 15, wie es üblicherweise als Briefkastenschloss oder Geldkassettenschloss Verwendung findet, angeordnet, bzw. in der zuvor beschriebenen Weise an der Außenseite der Seitenwandfläche 11 des Deckels 1 befestigt. Die Maße und Anordnung von Deckel 1, Absperrschloss 3 und Nut 10 sind so aufeinander abgestimmt, dass in montiertem und verriegeltem Zustand der Riegel 4 des Schwenkriegelschlosses 15 in die an der Außenseite der Seitenwandfläche 11 angebrachte Nut 10 eingreift.
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Das erfindungsgemäße Behältnis mit Absperrvorrichtung funktioniert wie folgt: Je nach Ausführungsform des Behältnisses wird der Stülpdeckel 13 oder Schraubdeckel 12 auf den Behälter 2 aufgesetzt, wobei der Riegel 4 des Absperrschlosses 3 sich in einer Stellung befindet, die entweder ein Unterfassen oder Umfassen der als Wulst 9 ausgebildeten Rastvorrichtung 5 oder ein Hineingreifen in die entsprechende Nut 10 der Rastvorrichtung 5 ermöglicht. Anschließend wird das jeweilige Absperrschloss 3 betätigt. Bei einem mechanischen Absperrschloss 3 erfolgt dies in bekannter Weise durch Umdrehen des Schlüssels 6, bei einem Elektronikschloss durch einen speziellen Chip oder eine Handy-App. Da der Deckel 1 in dieser Position mit seiner Innenwandfläche der Seitenwand plan an der zugeordneten Außenwand der Seitenwandfläche 11 des Behälters 2 anliegt, kann er nun nicht mehr abgenommen werden. Nach dem Entsperren der Absperrvorrichtung kann der Deckel 1 entfernt werden.
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Es versteht sich von selbst, dass die Erfindung auch noch weitere Ausführungen, die ein sicheres Absperren eines Behältnisses ermöglichen, einschließt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Deckel
- 2
- Behälter
- 3
- Absperrschloss
- 4
- Riegel
- 5
- Rastvorrichtung
- 6
- Schlüssel
- 7
- Halterung
- 8
- Gewinde
- 9
- Wulst
- 10
- Nut
- 11
- Seitenwandfläche
- 12
- Schraubdeckel
- 13
- Stülpdeckel
- 14
- Steckschloss
- 15
- Schwenkriegelschloss