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Die Erfindung betrifft eine Heißluftaustrittsanordnung für Heißluft an einem Förderband einer Bandfördereinrichtung sowie eine entsprechende Heizvorrichtung und eine entsprechende komplette Förderbandanordnung.
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An Förderbändern von Bandfördereinrichtungen werden regelmäßig Abstreifvorrichtungen angeordnet. Durch eine solche Abstreifvorrichtung werden vom Förderband der Förderbandanordnung nach Abwurf des Fördergutes noch anhaftende Reste des Fördergutes abgestreift. Bei einer typischen Abstreifvorrichtung sitzen mehrere Abstreifsegmente mit Grundträgern an einer quer zur Längserstreckung des Förderbandes angeordneten Tragschiene. Jedes Abstreifsegment ist an der Tragschiene mit seinem Grundträger in begrenzt elastisch auslenkbarer Weise angebracht. Am Grundträger ist je Abstreifsegment ein Abstreiferkopf angebracht. Dieser kann aus Metall bestehen, es gibt aber auch aus Kunststoff bestehende Abstreiferköpfe.
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Ist das Fördergut nass und wird die Förderbandanordnung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt betrieben, so kommt es vor, dass die Abstreifer der Abstreifvorrichtung am Förderband festfrieren. Um das zu vermeiden ist es bekannt, die Abstreifer der Abstreifvorrichtung mit einer integrierten Widerstandsheizung zu versehen. Eine solche Heizvorrichtung ist einerseits relativ teuer, bedarf andererseits einer besonderen konstruktiven Ausgestaltung der Abstreifvorrichtung.
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Der Lehre liegt das Problem zugrunde, die Beheizung der Abstreifer einer bekannten Abstreifvorrichtung konstruktiv zu vereinfachen und kostengünstiger auszuführen.
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Das zuvor aufgezeigte Problem wird gelöst durch eine Heißluftaustrittsanordnung für Heißluft an einem Förderband einer Bandfördereinrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1.
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Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4.
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Grundsätzlich kann das Heißluftführungsrohr auch aus mehreren Teilrohren aufgebaut sein, beispielsweise einem linken Teilrohr und einem rechten Teilrohr, die dann jeweils an ein Rohrleitungssystem anschließbar sind.
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Das zuvor aufgezeigte Problem wird auch gelöst mit einer entsprechend gestalteten Heizvorrichtung für eine Abstreifvorrichtung an einem Förderband einer Bandfördereinrichtung, alles gemäß Anspruch 6. Der Anspruch 7 befasst sich mit der Einbausituation.
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Eine Variante ist Gegenstand des Anspruchs 8, wobei ein gemeinsames Heißluftgebläse ebenso möglich ist wie mehrere einzelne Heißluftgebläse.
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Schließlich löst das zuvor aufgezeigte Problem auch eine komplette, entsprechend mit einer Heißluftaustrittsanordnung ausgerüstete Bandfördereinrichtung gemäß Anspruch 9.
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Erfindungsgemäß handelt es sich bei der Heizvorrichtung um ein Heißluftgebläse, an das ein Rohrleitungssystem angeschlossen ist, das sich bis nahe an die Abstreifvorrichtung erstreckt. Heißluftgebläse, die hier eingesetzt werden können, sind handelsüblich erhältlich und kosten, da sie in großen Stückzahlen für alle möglichen Anwendungsfälle hergestellt werden, wenig. Ein solches handelsübliches Heißluftgebläse ist nun erfindungsgemäß mit einer an die Besonderheiten der Abstreifvorrichtung angepassten Heißluftaustrittsanordnung versehen. Dadurch ist die Heizvorrichtung für die Abstreifvorrichtung insgesamt sehr kostengünstig bereitgestellt.
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Im Grundsatz reicht es aus, eine Heißluftaustrittanordnung bereitzustellen, die an einer Tragkonstruktion einer Bandfördereinrichtung anbringbar ist. Konkret anbringbar an der Tragkonstruktion ist das Heißluftführungsrohr der Heißluftaustrittsanordnung. Dieses verläuft im angebrachten Zustand quer zum Förderband und seine Heißluftaustrittsöffnungen können bei richtiger Positionierung des Heißluftführungsrohrs genau auf die Abstreifer der Abstreifvorrichtung ausgerichtet sein. Ist an dem Heißluftführungsrohr das vorgeschlagene Rohrleitungssystem angeschlossen und ist dieses wiederum an ein handelsübliches Heißluftgebläse angeschlossen, so kann die Heißluft direkt an die Abstreifer der Abstreifvorrichtung herangebracht werden, so dass die Abstreifer nicht am Förderband festfrieren.
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Die Konstruktion ist insgesamt sehr einfach und robust aufgebaut und mit kostengünstigen Standard-Bauteilen in der Praxis umzusetzen. Lieferumfang kann auch das Heißluftgebläse mit dem Rohrleitungssystem sein.
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Die erfindungsgemäße Heißluftaustrittsanordnung bzw. Heizvorrichtung ist besonders vorteilhaft einsetzbar bei Verwendung von aus Kunststoff bestehenden Abstreiferköpfen, wie sie im Stand der Technik insbesondere von der Anmelderin unter der Marke STARCLEAN geliefert werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 ein Beispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Bandfördereinrichtung, ausschnittweise, von unten dargestellt, so dass man die von unten am Förderband angreifende Abstreifvorrichtung erkennen kann,
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2 den Gegenstand aus 1 in einem Querschnitt.
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Dargestellt in 1 ist ein Ende einer Bandfördereinrichtung. 1 und 2 zeigen dazu ein Förderband 1, das an seinem hier dargestellten Ende an einer Umlenkwalze 2 umgelenkt wird. Am Förderband 1 ist in der Zeichnung kein Fördergut angedeutet. Man kann sich aber vorstellen, wie in typischer Weise auf dem Förderband 1 lagerndes Fördergut entsprechend der in 2 von links nach rechts verlaufenden Förderbewegung des Obertrums des Förderbandes 1 gefördert wird.
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Fördergut haftet gelegentlich am Förderband 1 an, so dass es nicht vom Förderband herabfällt, wenn dieses um die Umlenkwalze 2 herumläuft. Dieses am Förderband 1 anhaftende Fördergut soll beim Rücklaufen des Untertrums des Förderbandes 1 nach links in 2 vom Förderband 1 abgestreift werden.
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Für die in 1 und 2 dargestellte Bandfördereinrichtung ist schematisch auch deren Tragkonstruktion 3 angedeutet, die meist in irgendeiner Form aus Metallstreben aufgebaut ist.
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Zum Abstreifen des Fördergutes dient eine Abstreifvorrichtung 4, die am Untertrum des Förderbandes 1 angreift und daher unterhalb von Förderband 1 und Umlenkwalze 2 sitzt. Die Abstreifvorrichtung 4 hat, wie 1 besonders gut erkennen lässt, eine Mehrzahl von quer zum Förderband 1 verteilt angeordneten Abstreifern 5. Die Konstruktion und Anordnung derartiger Abstreifer 5 einer Abstreifvorrichtung 4 wird in den im einleitenden Teil der Beschreibung angesprochenen Druckschriften erläutert.
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Wie 2 zeigt, greifen die Abstreifer 5 in einem Kontaktbereich am Untertrum des Förderbandes 1 an.
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2 lässt erkennen, dass durch gestrichelte Pfeile angedeutete Heißluft direkt zu den Abstreifern 5 geleitet wird. Dies geschieht, damit die Abstreifer 5 bei Minusgraden und feuchtem Fördergut nicht am Förderband 1 anfrieren. Letzteres kann insbesondere dann passieren, wenn das Förderband 1 in der Nacht eine Weile stillsteht. Beim Anlaufen des Förderbandes 1 am nächsten Morgen wird entweder das Förderband 1 blockiert oder die Abstreifer 5 werden vom Förderband 1 abgerissen und dadurch beschädigt. Die Abstreifer 5 sind dann funktionsuntüchtig.
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Zum Zwecke der Beheizung der Abstreifer 5 sind im Stand der Technik integrierte Widerstandsheizungen bekannt. Das ist aufwendig und teuer.
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Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt eine andere Methode unter Nutzung einer Heißluftaustrittsanordnung für Heißluft.
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1 und 2 lassen im Zusammenhang erkennen, dass hier ein Heißluftführungsrohr 6 quer zum Förderband 1 angeordnet ist. Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Heißluftführungsrohr 6 an der Tragkonstruktion 3 der Bandfördereinrichtung angebracht. Das Heißluftführungsrohr 6 ist an einem Ende, das in 1 rechts liegt, geschlossen. Am gegenüberliegenden Ende ist das Heißluftführungsrohr 6 an ein Rohrleitungssystem 7 anschließbar. In 1 und 2 ist das Heißluftführungsrohr 6 an das Rohrleitungssystem 7 angeschlossen.
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Außen am Heißluftführungsrohr 6 sind, verteilt über dessen Länge, mehrere seitlich gerichtete Heißluftaustrittsöffnungen 8 angeordnet.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jede Heißluftaustrittsöffnung 8 als kurzer, seitlich vom Heißluftführungsrohr 6 abragender Austrittsstutzen ausgeführt, so dass sich für den Heißluftstrom aus der Heißluftaustrittsöffnung 8 eine gute Richtwirkung ergibt. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Heißluftaustrittsöffnung 8 im Heißluftführungsrohr 6 z. B. als glatte, nicht stutzenartig ausgeführte Öffnung oder als Schlitzdüse zu realisieren.
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1 zeigt, dass im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel quer zum Förderband 1 insgesamt neun Heißluftaustrittsöffnungen 8 am Heißluftführungsrohr 6 angeordnet sind.
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Als Alternative ist es auch möglich, das Heißluftführungsrohr 6 aus mehreren Teilrohren zusammenzusetzen, wobei jedes Teilrohr an einem Ende geschlossen und am gegenüberliegenden Ende an ein Rohrleitungssystem anschließbar ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel empfiehlt es sich in dieser Variante, das Heißluftführungsrohr 6 aus zwei Teilrohren zusammenzusetzen, einem Teilrohr in der linken Hälfte des Förderbandes 1 und einem zweiten Teilrohr in der rechten Hälfte des Förderbandes 1. Jedes der beiden Teilrohre ist dann zweckmäßigerweise an seinem inneren Ende geschlossen und am gegenüberliegenden, äußeren Ende an ein Rohrleitungssystem angeschlossen. Die beiden Rohrleitungssysteme können an ein einziges, gemeinsames Heißluftgebläse angeschlossen sein oder jedes der beiden Rohrleitungssysteme kann an ein eigenes Heißluftgebläse angeschlossen sein. Sind mehr als zwei Teilrohre vorgesehen, so können auch unterschiedliche Kombinationen mit Heißluftgebläsen verwirklicht werden.
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2 lässt erkennen, dass die Heißluftaustrittsöffnungen 8 nahe am Kontaktbereich der Abstreifer 5 am Förderband 1 angeordnet sind und der Heißluftstrom unmittelbar auf die Abstreifer 5 trifft. Das führt zu einem guten Wirkungsgrad der Heißluftaustrittsanordnung.
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2 zeigt das Rohrleitungssystem 7 mit handelsüblichen Rohrleitungsstücken unterschiedlicher Ausrichtung, die miteinander zusammengesetzt sind. An das Rohrleitungssystem 7 ist ein schematisch angedeutetes, handelsübliches Heißluftgebläse 9 angeschlossen. Es kann sich hier um ein elektrisch betriebenes Heißluftgebläse 9 handeln. Es kann sich aber auch um ein Heißluftgebläse 9 handeln, bei dem die Luft durch einen Brenner, beispielsweise einen Gasbrenner, aufgeheizt wird.
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Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt noch eine weitere Besonderheit dergestalt, dass dem Heißluftführungsrohr 6 ein seitliches, parallel zum Heißluftführungsrohr 6 verlaufendes Luftleitblech 10 o. dgl. zugeordnet ist. Das Luftleitblech 10 lenkt die heiße Luft gezielt in Richtung der Abstreifer 5 und verhindert, dass durch Windeinfluss oder andere Einflüsse die Wirkung der heißen Luft an den Abstreifern 5 beeinträchtigt wird.
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Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt ferner, dass das Luftleitblech 10 gleichzeitig als Montagevorrichtung für das Heißluftführungsrohr 6 der Heizvorrichtung dient. Das Heißluftführungsrohr 6 ist am Luftleitblech 10 angebracht und dieses wiederum ist dann an der Tragkonstruktion 3 der Bandfördereinrichtung angebracht. Letzteres sieht man anhand der Befestigungswinkel 11 in 2, die an den in 1 und 2 dargestellten Längsträgern der Tragkonstruktion 3 angebracht sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009004182 U1 [0003]
- DE 202012010945 U1 [0003]