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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung auf Grundlage einer Konstruktion, welche von vorgewärmter Luft durchströmbar ausgebildet ist. Diese Vorrichtung ist insbesondere vorgesehen für den Einsatz in einer Anlage, in welcher feuchte Bio-Massen unterschiedlichster Herkunft einem Trocknungsprozess unterzogen werden.
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Die Anwendung von regenerativen Energien zu Zwecken der Heizung und Warmwasserbereitung tritt u. a. in größerem Maße auch durch den Einsatz von zerkleinerter Biomasse bei Verbrennungsprozessen in den Blickpunkt des Interesses, obwohl Biomassen grundsätzlich als minderwertige Brennstoffe gelten.
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Gleichermaßen besteht zur Verbesserung des Umweltschutzes und zur Förderung der Nutzung bioenergetischer Stoffe die Notwendigkeit, die in großen Mengen verfahrenstechnisch anfallenden Endprodukte, wie Klärschlamm oder Gärreste aus Biogasanlagen, einer energetischen Nutzung zuzuführen.
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Es ist weiterhin auch davon auszugehen, dass die vielfach praktizierte Methode der Verwendung von Klärschlamm zur Düngung von Ackerflächen wegen der in den Schlämmen enthaltenen Schwermetalle der Vergangenheit angehören sollte.
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Klärschlamm wird als spezielle Bio-Masse in Kläranlagen nur bis zu Trockengehalten von 20 bis 35% mechanisch entwässert. Durch die überaus hohe Restfeuchte ergibt sich ein hohes Transportgewicht, was bei der Entsorgung der Klärschlämme zu nicht vertretbar hohen Transportkosten führt.
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Deshalb ist es zwingend erforderlich, die Klärschlämme – und gegebenenfalls auch Gärreste – einem Trocknungsprozess zu unterziehen, damit diese Bio-Massen weitestgehend von ihrer Feuchte befreit werden, um einerseits die Kosten für den Transport zu einer Verbrennungsanlage zu senken und um andererseits in solchen Anlagen eine Verbrennung mit hohem Wirkungsgrad zu sichern. Dazu sind bei Klärschlämmen Trockengehalte bis zu ≥ 90% erforderlich.
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Mechanisch vorgepresster Klärschlamm aus Kläranlagen mit etwa 20 bis 35% Trockengehalt ist eine klebrige, pastöse Masse, die im unbewegten Zustand zur Klumpenbildung neigt. Um derartige Bio-Massen bis zu Trockengehalten von ≥ 90% mit vertretbarem technischen Aufwand und in relativ kurzer Zeit zu trocknen, müssen die Trocknungseinrichtungen in zweckdienlicher Weise gestaltet sein.
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Aus der Patentliteratur sind zahlreiche Konstruktionen und Verfahrenslösungen zur Trocknung von feuchten Bio-Massen bekannt, um diese einer Verwertung zuführen zu können.
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Nach dem Lösungsvorschlag gemäß dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2011 105 149 U1 ist eine beheizbare und luftdurchströmte Bodenplatte aus bewehrtem Beton bekannt, welche insbesondere zur Trocknung von stückiger Bio-Masse, beispielsweise von feuchten Holzhackschnitzeln als loser Schüttgut vorgesehen ist.
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Die starre Bodenplatte ist aber nur deshalb für den Trocknungsprozess einsetzbar, da die Holzhackschnitzel-Masse von der Trockungsluft wegen der relativ großen Zwischenräume ohne besondere Vorkehrungen durchströmt werden kann. Eine derartige Bodenplatte ist für strömungstechnisch dichte und klebrige Klärschlämme nicht bevorzugt einsetzbar.
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Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 20 2008 005 798 U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Trocknen von Schlamm oder ähnlicher Bio-Masse, welche eine Trockenfläche besitzt, die mit einer Förder- und/oder Wendeeinrichtung kombiniert ist. Diese Förder- und/oder Wendeeinrichtung weist sogenannte Kratzbolzen zum Fördern, Zerkleinern und/oder Wenden des Schlamms auf, welche in einer zur Förderrichtung senkrechten Richtung beweglich gelagert sind.
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Nach dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2012 012 605 U1 ist darüber hinaus ein Extruder für eine Trocknungsanlage für Bio-Schlämme bekannt. Hier ist der Einsatz einer mechanisch aufwendigen Konstruktion vorgesehen, welche mit einem speziellen, drehbar angeordneten Schabermesser ausgerüstet ist, das mit einem ebenfalls drehbaren Grundträger zusammenwirkt.
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Weiterhin ist aus der Beschreibung des europäischen Patents
EP 2 013 148 B1 ein Verfahren nebst Vorrichtung zum Trocknen von Klärschlamm bekannt, bei welchem in mechanisch aufwendiger Weise Kammstifte, dazu korrespondierende Zinken und eine Wendeeinrichtung während eines Trocknungsdurchlaufs zum Einsatz gelangen. Zur Erwärmung der zu trocknenden Biomasse ist eine einer Fußbodenheizung ähnliche Heizungsvorrichtung vorgesehen.
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Besonders nachteilig wirkt sich bei der vorstehend beschriebenen konstruktiven Lösung aus, dass sie einerseits einen kostenintensiven, gerätetechnischen Aufwand erfordert und eine gleichmäßig verteilte Zuführung von Trockungsluft nur bedingt möglich ist. Darüber hinaus ist bei einem hohen Aufwand an beweglicher Gerätetechnik, mit welcher der Transport klebriger und feucht-zäher Bio-Masse in einem Trocknungssystem erfolgt, zwangläufig häufig mit Störungen und dadurch auch mit hohen Betriebskosten für Wartung und Instandhaltung zu rechnen.
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Des weiteren ist es bei allen vorstehend genannten technischen Lösungen für Trocknungseinrichtungen für schlammartige Bio-Massen nicht möglich, ohne besonderen zusätzlichen konstruktiven Aufwand eine Anpassung der gesamten Trocknungsanlage an die spezifischen baulichen Gegebenheiten im Nutzungsbereich, beispielsweise in Größe und flächenmäßiger Ausdehnung, vorzunehmen.
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Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine besonders störungsunanfällige – und damit wartungsarme – Vorrichtung zum Trocknen von schüttfähiger Bio-Masse, insbesondere von klebrigen Klärschlämmen oder Gärresten aus Biogasanlagen mit hohem Feuchtigkeitsgrad, zu finden, durch deren Einsatz den Mängeln des Standes der Technik abgeholfen und damit eine weitere Möglichkeit zur Nutzung von energetisch minderwertigen Brennstoffen erschlossen werden kann.
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Es ist insbesondere Aufgabe der Erfindung, eine konstruktiv einfache Lösung zu entwickeln, durch welche unter Ausnutzung wärmetechnischer Gesetzmäßigkeiten ein multivalent einsetzbares Bauteil für eine Trocknungsanlage zum Trocknen von klebrig-feuchter, schütffähiger Bio-Masse zur Verfügung gestellt werden kann, welches insbesondere neue, verbesserte Gebrauchseigenschaften aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebenen Merkmale gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere, anwendungsbezogene Präzisierungen beschrieben.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass einerseits feuchte Bio-Masse als Schüttgut ein klebriges, pastöses Stoffgemisch darstellt, welches durch seine Konsistenz und seine Neigung, in unbewegtem Zustand Klumpen mit mehr oder weniger geschlossener Oberfläche zu bilden, die nachteilige Eigenschaft aufweist, dass die in derartiger Bio-Masse enthaltene Feuchtigkeit lediglich durch oberflächliche Verdunstung und dadurch nur sehr langsam und in geringer Menge abgegeben wird und dass durch einen innerhalb der Trocknungsvorrichtung erzwungenen Bewegungsvorgang eine Auflockerung der zu trocknenden Bio-Masse bewirkt wird, wodurch in vorteilhafter Weise gleichzeitig eine Oberflächenvergrößerung des zu trocknenden Gutes und eine Ausbildung von Durchlüftungskanälen erreicht werden kann.
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Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, dass von der Unterseite der auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung beweglich gelagerten Bio-Masse eine bestimmte Menge Trocknungsluft großflächig zugeführt werden kann, welche die aufgelockerte Bio-Masse im wesentlichen ohne besondere große Strömungshindernisse zur Feuchtigkeitsaufnahme durchdringen und danach wieder abgeführt werden kann.
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Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die für einen Einsatz in einer Anlage zum Trocknen von feuchten Bio-Massen, beispielsweise für Klärschlämme einsetzbare Vorrichtung als Schubplatten-Trockner ausgebildet. Sie weist einen zwischen zwei sich senkrecht und parallel zueinander erstreckenden, bevorzugt an den metallischen Wänden der Einhausung der Trocknungsanlage angeordneten Trocknungsboden zur Aufnahme der Bio-Masse auf.
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Der Trocknungsboden ist in Durchsatzrichtung der Bio-Masse gegenüber der Waagerechten geneigt angeordnet und besteht erfindungsgemäß im wesentlichen aus einer Mehrzahl von rechteckig ausgebildeten, parallel zueinander ausgerichteten Platten, wobei die in Durchsatzrichtung der Bio-Masse jeweils hintereinander angeordneten Platten an ihren, jeweils parallelen, sich quer zur Durchsatzrichtung der Bio-Masse erstreckenden Seitenkanten überlappend positioniert sind.
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Gleichzeitig sind die Platten wechselweise an den metallischen Wänden der Einhausung bzw. an einem unterhalb des Trocknungsbodens vorgesehenen Plattenwagen jeweils gleichartig und jeweils an dem gleichen Endpunkt schwenkbar angelenkt, und der Plattenwagen ist zur Durchführung einer linearen Hin- und Her-Bewegung antreibbar ausgebildet, um eine Relativbewegung der zwischen den in Durchsatzrichtung der Bio-Masse hintereinander angeordneten Platten des Trocknungsbodens zu erreichen.
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Wie festzustellen war, kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung die aus Klärschlamm bestehende Bio-Masse in einem relativ kurzen Zeitraum so getrocknet werden, dass sie nach Passieren der mit dem Schubplatten-Trockner ausgerüsteten Trocknungsanlage einen Trockengehalt von 90 Prozent und mehr aufweist.
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Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die rechteckigen Platten gleichartig ausgebildet. Sie bestehen bevorzugt aus einem Stahlblech und weisen zwecks Durchlass von Trocknungsluft eine Mehrzahl von im wesentlichen gleichgroßen Öffnungen auf. Es hat sich als günstig erwiesen, diese Platten jeweils als Schlitzbrücken-Bleche auszubilden, wobei die Schlitzbrücken mit den schlitzförmigen Durchgangsöffnungen in einer Gruppe von Reihen angeordnet sind, welche zueinander gleichmäßige Abstände haben und sich im wesentlichen parallel zur Durchsatzrichtung der Bio-Masse innerhalb der den Trocknungsboden aufweisenden Trocknungsanlage erstrecken.
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Um in vorteilhafter Weise eine flächenmäßige Anpassung der Trocknungsanlage an die örtlichen Gegebenheiten des Aufstellungsortes zu erreichen, ist es entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung günstig, die den Trockenboden bildenden Platten nach Art eines Baukasten-Prinzips durch eine Mehrzahl gleichartig ausgebildeter, in einer Reihe auf gleicher Linie quer zur Durchsatzrichtung der Bio-Masse angeordnete Schlitzbrücken-Bleche zu ersetzen. Die Reihen der Durchgangsöffnungen der Schlitzbrücken-Bleche erstrecken sich dabei im wesentlichen parallel zur Durchsatzrichtung der Bio-Masse.
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Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an dem überlappend auf der jeweils benachbarten Blech-Platte aufliegenden Plattenende durch eine Abwinklung des Bleches eine Schubkante ausgebildet. Bei der Relativbewegung der Platten zueinander wird durch diese Schubkanten einerseits der Transport der zu trocknenden Bio-Masse bewirkt und andererseits gleichzeitig beim Transport der Bio-Masse eine Bewegung dieser Masse im wesentlichen vertikal zur Transportrichtung realisiert, wodurch in vorteilhafter Weise eine Auflockerung und Umwälzung der Bio-Masse erreicht wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an den freien Enden der Schubkanten jeweils ein Gleitschuh vorgesehen, welcher sich auf einem relativ schmalen Flächenbereich der Oberfläche der in Durchsatzrichtung der Bio-Masse jeweils benachbart angeordneten Blech-Platte abstützt. Der bei Bewegung der Platten von den Gleitschuhen erfasste schmale Flächenbereich der Platte rechts und links neben den reihenförmig angeordneten Gruppen von schlitzförmigen Durchgangsöffnungen weist zwecks Sicherung guter Gleiteigenschaften und zur Vermeidung unnötigen Abriebs keine Durchgangsöffnungen für die Trocknungsluft auf.
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Die Gleitschuhe bestehen bevorzugt aus einem abriebfesten Kunststoff oder aus Hartgummi, um stärkeren Abrieb- oder Verschleißerscheinungen während des Betriebs der Trocknungsanlage vorzubeugen. Die Gleitschuhe sind auf einfache Weise entsprechend einer zusätzlichen Ausführungsform der Erfindung durch Verstiften oder Vernieten an der Schubkante des Schubplatten-Trockners befestigt.
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Erfindungsgemäß weist der Trocknungsboden der Trocknungsanlage gegenüber der Waagerechten eine Neigung von 5 bis 20 Grad auf. Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Neigung von vorzugsweise 8 Grad besonders günstig ist.
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Entsprechend einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Schubplatten-Trockner jeweils unterhalb und oberhalb des Trockenbodens eine Bau-Einheit auf, mit welcher Wärme in die zu trocknende Bio-Masse eingebracht werden kann bzw. mit welcher die Oberfläche der Bio-Masse zusätzlich erwärmt werden kann.
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Die unterhalb des Trocknungsbodens angeordnete Bau-Einheit ist als Heizwasser-Luft-Wärmeübertrager ausgebildet und erwärmt zusätzlich die erforderliche, bevorzugt durch ein Gebläse in die Einhausung der Trocknungsanlage von außen in vorgewärmtem Zustand eingebrachte und den Trocknungsboden zwecks Trocknung der Bio-Masse durchströmende Luft.
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Oberhalb der auf dem Trocknungsboden befindlichen Bio-Masse ist eine Strahlungsheizfläche angeordnet, um zusätzlich die Oberflächen-Bereiche der Bio-Masse zu trocknen.
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Überraschender Weise wurde ermittelt, dass durch eine derartige Anordnung optimale Ergebnisse beim Wärmeeintrag in die zu trocknende Bio-Masse bzw. bei der Feuchtigkeitsabführung aus der zu trocknenden Bio-Masse erreicht werden können.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind als Merkmale in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
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Es zeigen:
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1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematisierter Ansicht eines Schnittes in Richtung der Längsachse,
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2 die schematisierte Darstellung der in 1 gezeigten Platten gemäß der Erfindung in Ansicht von der Seite,
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3 die schematisierte Darstellung einer weiteren der in 1 gezeigten Platten gemäß der Erfindung in Ansicht von der Seite,
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4 eine schematisierte Darstellung der Einzelheit A gemäß 2
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5 die schematisierte Darstellung einer Schlitzbrücken-Blechplatte gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in der Ansicht von oben.
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1 zeigt einen Teilabschnitt der gesamten Anlage zum Trocknen von feuchten Bio-Massen mit der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schubplatten-Trockners 1 mit den Schub-Platten 5 und 6 in schematisiert dargestellter Schnittansicht.
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Die Seitenwandungen 2 der Einhausung der Anlage zum Trocknen von Bio-Massen stehen senkrecht auf einer Fundamentplatte 25 und dienen gleichzeitig als Trageinrichtung für den Trocknungsboden 3 des Schubplatten-Trockners 1. Dazu sind Gelenkstangen 9 vorgesehen, welche eine Lagerung der Schub-Platten 6 zwischen den Seitenwänden 2 sichern und gleichzeitig ein Schwenken der einseitig angelenkten Schubplatten 6 um die Achse der jeweiligen Gelenkstange 9 ermöglichen.
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Zwischen zwei hintereinander angeordneten Schub-Platten 6 ist jeweils eine Schub-Platte 5 vorgesehen. Diesen Schub-Platten 5 sind ebenfalls Gelenkstangen 8 zugeordnet, welche jedoch nicht mit den Seitenwänden 2 verbunden sind, sondern eine Zapfenverbindung 8.1 mit einem Plattenwagen 7 aufweisen, welcher in Richtung der Fundamentplatte 25 gesehen unterhalb der Schub-Platten 5, 6 positioniert ist. Der Plattenwagen 7 wird in einer (nicht dargestellten) Führung in der Position gemäß 1 gehalten und durch einen bevorzugt hydraulischen Antrieb 7.1 zu einer linearen Hin- und Her-Bewegung 16 angetrieben.
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Die in Durchsatzrichtung hintereinander liegenden Schub-Platten 5 und 6 sind jeweils mit ihrer gelenkstangenfreien Seitenkante zueinander überlappend angeordnet, wodurch eine geschlossene Auflagefläche für die zu trocknende Bio-Masse 4 gebildet wird.
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Der aus dem Plattenwagen 7 und den sich überlappenden und dadurch eine geschlossene Fläche bildenden Schub-Platten 5 und 6 bestehende Trocknungsboden 3 weist gegenüber der Waagerechten eine Neigung von 5 bis 20 Grad, vorzugsweise von 8 Grad auf.
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Beide Schubplatten 5, 6 besitzen darüber hinaus jeweils an ihrer nicht gelagerten Seitenkante eine Schubkante (siehe Position 19 bzw. 20 gemäß 2 und 3), welche eine Bewegung der zu trocknenden Bio-Masse in Transportrichtung ermöglicht.
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Durch diese Konstruktion wird bei Antrieb des Plattenwagens 7 durch das Hydraulik-System 7.1 in der entsprechend durch den Pfeil 16 bezeichneten Bewegung auf einfache und zugleich vorteilhafte Weise erreicht, dass die durch die Schub-Platten 5, 6 gebildeten Flächenelemente des Trocknungsbodens 3 einer ständigen Hin- und Her-Bewegung unterworfen werden, wodurch ein Aufbrechen und Umwälzen der Bio-Masse 4 erzwungen wird.
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Die Neigung des Trocknungsbodens 3 sichert in Verbindung mit der Schubwirkung der Vorderkanten der Schub-Platten 5, 6, dass sich die zu trocknende Bio-Masse 4 langsam in Richtung des Pfeils 10 bewegt, auf dieser Strecke mehrfach der Hin- und Her-Bewegung der Flächenelemente 5, 6 des Trocknungsbodens 3 unterworfen und so immer weiter aufgelockert und getrocknet wird.
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Gleichzeitig erfolgt über ein Gebläse 13 die Zufuhr von vorgewärmter Trocknungsluft 14, welche mittels eines Heizwasser-Luft-Wärmetauschers 12 in geeigneter Weise nachgewärmt wird. Diese trockene Warmluft 14.1 passiert den Plattenwagen 7 und durchdringt die durch die erzwungene Bewegung aufgelockerte Bio-Masse-Schicht 4 von unten. Dies ist möglich, da die Schubplatten 5 und 6 aus Schlitzbrücken-Blechen (siehe 5) bestehen.
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Zusätzlich wird die Bio-Masse 4 von der Oberseite her durch eine Strahlungsheizfläche 11 gewärmt.
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Dadurch kann die zwangsgeführte Trocknungsluft 14.1 eine große Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Diese extrem feuchte Luft wird durch ein zweites Gebläse 15 aus der Trocknungsanlage abgeführt.
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Da diese Behandlung der Bio-Masse 4 von der Einbring-Vorrichtung 4.1 bis zur Ausbring-Vorrichtung 4.2 erfolgt (die Strahlungsheizfläche 11 und der Heizwasser-Luft-Wärmetauschers 12 sind nur schematisiert dargestellt), wird die Bio-Masse 4 bei Passieren des Schubplatten-Trockners 1 genügend aufgelockert und soweit getrocknet, dass der Klärschlamm mit einem Trockengehalt von etwa 90% ausgebracht und zu seinem Bestimmungsort transportiert werden kann.
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In den 2 und 3 sind die den Trocknungsboden bildenden Schub-Platten 5 und 6 in Seitenansicht dargestellt.
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Die Schub-Platten 5, 6 bestehen aus Stahlblech und weisen an der der jeweiligen Gelenkstange 8, 9 gegenüberliegenden Plattenseite eine Abwinklung 5', 6' auf, so dass die Platte dadurch eine Schubkante 19, 20 erhält. Mit 17 und 18 sind die in schematisierter Form dargestellten Schlitzbrücken der Schub-Platten 5, 6 bezeichnet.
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Die Gelenkstange 8 weist, über ihre gesamte Länge verteilt, eine Mehrzahl von Koppelzapfen 8.1 auf, mittels derer die Verbindung der Schub-Platte mit dem Plattenwagen 7 (siehe 1) hergestellt wird, um die für den Trocknungsprozess erforderliche Relativbewegung zwischen den Platten 5 und 6 während des Betriebs des erfindungsgemäßen Schubplatten-Trockners 1 (s. 1) zu erzeugen.
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Die Schubkanten 19, 20 dienen dem Weitertransport der zu trocknenden Bio-Masse auf dem erfindungsgemäßen Schubplatten-Trockner innerhalb der Trocknungs-Anlage.
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Die in 4 dargestellte Detail-Ansicht A gemäß 2 zeigt den Aufbau der Schubkante 19 der Platte 6, welcher auch dem Aufbau der Schubkante 20 der Platte 5 entspricht. Das freie Ende der Schubkante 19 trägt einen Gleitschuh 21, welcher diese Schubkante bei der Gleitbewegung auf der jeweils benachbart angeordneten Schub-Platte vor erhöhtem Verschleiß schützt und gleichzeitig den Reibungswiderstand erheblich herabsetzt. Der Gleitschuh 21 kann mit einfachen Mitteln, beispielsweise durch ein Niet oder einen Stift 21.1, an dem freien Ende der Schubkante befestigt werden. Eine derartige Form der Befestigung ermöglicht einen einfachen Austausch von defekten oder verschlissenen Gleitschuhen.
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In 5 ist ein Teil-Bereich einer Platte 6 des Trocknungsbodens des erfindungsgemäßen Schubplatten-Trockners in der Draufsicht dargestellt.
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Die Schub-Platte 6 ist aus mehreren, gleichartig ausgebildeten Platten-Elementen 6.1, 6.2, 6.3 zusammengesetzt. Das hat den konstruktiven Vorteil, dass der Schubplatten-Trockner auf einfache Weise unter Verwendung konfektioniert verfügbarer Blechformate unter Berücksichtigung des Flächenbedarfs und anderer Größenbedingungen des Einsatzortes der Trocknungsanlage projektiert und aufgebaut werden kann.
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Die Plattenelemente 6.1, 6.2, 6.3 der Schub-Platte 6 sind jeweils als Schlitzbrücken-Blech ausgebildet, wobei die Schlitzbrücken mit den Durchgangsöffnungen 18.2 in Gruppen von Reihen 18.1 angeordnet sind. Die Reihen 18.1 erstrecken sich im wesentlichen parallel zur Durchsatzrichtung 10 der Bio-Masse 4 (vergleiche 1).
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Die Reihengruppen sind an jeder Seite durch einen Streifen 18.3 begrenzt, welcher keine Schlitzbrücken 18.2 aufweist. Diese Bereiche sind als Gleitfläche für die an den beiden freien Enden der (siehe Position 6' gemäß 2) Schubkanten 19 befestigten Gleitschuhe 21 vorgesehen. Die Gleitschuhe 21 bestehen aus einem abriebfesten Kunststoff oder aus Hartgummi. Sie sind durch ein Niet oder einen Stift 21.1 an der Schubkante 19 befestigt.
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Dadurch kann bei erhöhtem Verschleiß ein Austausch der Gleitschuhe 21 auf einfache Weise vorgenommen werden, ohne dass ein aufwendiger Wechsel eines Plattenelementes 6.1, 6.2, 6.3 erforderlich wird.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011105149 U1 [0009]
- DE 202008005798 U1 [0011]
- DE 202012012605 U1 [0012]
- EP 2013148 B1 [0013]