DE102012020044A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Trocknen von Biomasse - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung eine Vorrichtung zum Trocknen von Biomasse mit einer Trockenfläche, auf die die Biomasse zum Trocknen ausbringbar ist, und mit einer Förder- und/oder Wendeeinrichtung, die wenigstens einen Förderbalken aufweist, der zum Fördern und/oder Wenden von Biomasse auf der Trockenfläche im Wesentlichen parallel zu dieser in einer Förderrichtung bewegbar ist. Der wenigstens eine Förderbalken weist zu der Trockenfläche weisende Zinken auf. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Trocknen von Biomasse.
- Die Trocknung von Biomasse dient neben der u. a. für den Transport oder die Lagerung wünschenswerten Verringerung der Masse durch Feuchtigkeitsentzug teilweise auch dazu, die weitere Verwendung der Biomasse, bspw. in einer Verbrennungsanlage oder zur Düngung, zu ermöglichen. Typischerweise zu trocknende Biomassen können Klärschlamm, Gärreste, Substrate einer Biogasanlage oder dergleichen sein. Die vorliegende Erfindung ist dabei nicht nur auf die Trocknung von Biomasse beschränkt, sondern umfasst die Trocknung und/oder Entwässerung von beliebigen Stoffen, Gemischen, Flüssigkeiten und/oder Schlämmen.
- Aus der
DE 43 15 321 A1 ist eine Vorrichtung zur Trocknung von Schlämmen und verschmutzten Flüssigkeiten mit Solarstrahlung bekannt, bei welcher Schlamm oder dergleichen auf ein Grabensilo aufgebracht und mittels einer als Paddelwalze ausgebildeten Transport- und Wendevorrichtung transportiert werden kann. Die Paddelwalze ist dabei nur unstetig betätigbar, da sie nach dem Überfahren des Grabensilos zunächst in ihre Ausgangsposition zurückbewegt werden muss. Auch aus derDE 197 04 201 A1 ist eine Vorrichtung zum Entwässern und Trocknen von Schlämmen bekannt, bei welcher der Schlamm mit einem Unstetigförderer über eine Gitterschicht bewegt wird. - In der Praxis führt dies dazu, dass bei Trockenflächen von beispielsweise etwa 50 m Länge die Paddelwalze etwa 3 Stunden benötigt, um über die Trockenfläche und in ihre Ausgangsposition zurücktransportiert zu werden. Durch diese vergleichsweise langen Zyklen kommt es häufig zu einem unerwünschten Anbacken von Schlamm auf der Trockenfläche.
- In der
DE 103 11 554 B4 wurde daher eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Trocknen von Klärschlamm vorgeschlagen, bei welcher ein Kratzförderer, der mehrere Kratzer oder Räumbalken aufweisen kann, kontinuierlich betrieben wird. In Abhängigkeit der Einsatzbedingungen kann es in einigen Fällen wünschenswert sein, den getrockneten Klärschlamm auf eine definierte Granulatgröße zu zerkleinern. Weiter tritt bei bekannten Vorrichtungen teilweise das Problem einer Verschmutzung der Förder- und/oder Wendeeinrichtung auf, welche sich nur zeitaufwendig beseitigen lässt. Eine ähnliche Vorrichtung ist aus derDE 10 2006 021 131 A1 bekannt, wobei auf der Trockenfläche von dieser nach oben ragende, ggf. federnde, Kammstifte ausgebildet sind, so dass die Vorrichtung leicht reinigbar ist und gleichzeitig ein Aufbrechen des getrockneten Klärschlamms auf eine definierte Granulatgröße ermöglicht. - Weiter ist aus der
US 5,660,124 eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Trocknen von Klärschlamm bekannt, bei der der Trockenfläche ein Zerkleinerer mit rotierenden Zinken für den zu trocknenden Klärschlamm vorgeschaltet ist. Auf der Trockenfläche selbst erfolgt keine definierte Zerkleinerung, so dass die oben genannten Probleme auch bei der Vorrichtung nach derUS 5,660,124 auftreten. - Bei den oben beschriebenen bekannten Vorrichtungen können Störstoffe, bspw. in der Biomasse enthaltene Steine oder dgl., zu Beschädigungen an den Zinken und damit zu einem Ausfall der Anlage führen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Trocknen von Klärschlamm oder dergleichen und ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, wobei Beschädigungen an den Zinken durch Störstoffe in der Biomasse minimiert oder vermieden werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 10 gelöst. Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zu Grunde, dass Beschädigungen an den Zinken durch Störstoffe in der Biomasse dadurch minimiert oder vermieden werden können, dass die Zinken individuell schwenkbar gelagert sind. Somit kann jeder einzelne Zinken einem Störstoff ausweichen. Vorzugsweise sind hierzu die Zinken in einer zu der Förderrichtung entgegengesetzten Richtung schwenkbar an dem Förderbalken gelagert. Mit anderen Worten kann ein Zinken in Förderrichtung gesehen nach hinten wegklappen, wenn dieser auf ein Hindernis trifft. Durch eine individuelle Schwenkbarkeit jedes Zinkens ist es zudem möglich, dass die übrigen, nicht auf ein Hindernis treffenden Zinken weiter die Biomasse fördern bzw. wenden.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Zinken jeweils über ein elastisch verformbares Element an dem Förderbalken gelagert sein. Das elastisch verformbare Element ist dabei vorzugsweise so zwischen dem Zinken und dem Förderbalken vorgesehen, dass eine Kipp- oder Schwenkbewegung des Zinkens relativ zu dem Förderbalken erfolgen kann.
- Das elastisch verformbare Element kann bspw. als eine Feder ausgebildet sein, die das Ausweichen des Zinkens ermöglicht. Vorzugsweise ist das elastisch verformbare Element ein Gummipuffer, d. h. zum Beispiel ein Gummiblock aus der Dämpfertechnik.
- Um eine Beschädigung des elastisch verformbaren Elements zu vermeiden und die Kraft, bei welcher der Zinken gegenüber seiner normalen Betriebsstellung ausgelenkt wird, definiert einzustellen, ist dem elastisch verformbaren Element vorzugsweise ein den Schwenkwiderstand erhöhendes Zugband zugeordnet. Als Schwenkwiderstand wird dabei die durch das elastische Element und/oder das Zugband aufgebrachte Gegenkraft verstanden, die einem Kippen oder Verschwenken des Zinkens entgegenwirkt. Mit anderen Worten verhindert das Zugband, dass der Zinken zu leicht ausgelenkt wird, so dass durch den Zinken die zum Fördern und Wenden der Biomasse erforderliche Kraft übertragen werden kann, ohne dass der Zinken wesentlich aus seiner normalen Betriebsstellung gekippt oder geschwenkt wird.
- In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist das Zugband derart angeordnet ist, dass der Schwenkwiderstand in der der Förderrichtung entgegengesetzten Richtung geringer erhöht wird als in einer Richtung quer zur Förderrichtung. Das Zugband erlaubt damit ein Wegklappen des Zinkens in Förderrichtung gesehen nach hinten, erschwert oder verhindert aber ein Ausweichen des Zinkens quer zur Förderrichtung, d. h. zur Seite. Das Zugband kann aus einem geeigneten, widerstandsfähigen Material bestehen, bspw. aus einem Stahl, wie nichtrostender austenitischer Chrom-Nickel-Stahl (1.4301 Stahl).
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zugband als eine Klammer mit einer in Förderrichtung vorgesehenen Wand und zwei im unbelasteten Zustand etwa senkrecht zu dieser verlaufenden Schenkeln ausgebildet, von denen einer auf der dem Zinken zugewandten Seite (in der normalen Betriebsstellung unten) und der andere auf der dem Förderbalken zugewandten Seite (in der normalen Betriebsstellung oben) angeordnet ist. Mit anderen Worten ist das Zugband eine etwa C-förmige Klammer, die das elastische Element auf der in Förderrichtung gesehen vorderen Seite sowie oben und unten umgreift. Bei einer Schwenkbewegung des Zinkens werden somit die freien Enden der beiden Schenkel der Klammer aufeinander zu bewegt, wogegen sich beim Zurückschwenken des Zinkens wieder die ursprüngliche C-förmige Gestalt der Klammer einstellt.
- Es wird besonders bevorzugt, wenn auf der Trockenfläche von dieser im Wesentlichen nach oben ragende Kammstifte ausgebildet sind. Dabei können die Zinken und die Kammstifte jeweils so versetzt zueinander angeordnet sein, dass die Zinken Freiräume zwischen den Kammstiften passieren können. Bei einer Bewegung der Förder- und/oder Wendeeinrichtung relativ zu der Trockenfläche kämmen die Zinken folglich mit den Kammstiften, so dass Verschmutzungen an den Zinken an den Kammstiften abgestreift werden. So werden insbesondere Zöpfe, welche sich häufig an den Zinken bilden, durch das Passieren der Zwischenräume zwischen den Kammstiften von den Zinken abgezogen. Gleichzeitig muss die zu trocknende Biomasse die Zwischenräume zwischen den auf der Trockenfläche ausgebildeten Kammstiften passieren, wenn die Biomasse über die Trockenfläche gefördert wird. Hierdurch wird die getrocknete Biomasse aufgebrochen, so dass durch den Abstand der Kammstifte die Granulatgröße der getrockneten Biomasse definiert wird. Die mit den Zinken zusammenwirkenden Kammstifte dienen somit einerseits zum Reinigen der Zinken und andererseits zum Zerkleinern der getrockneten Biomasse.
- Um ein optimales Reinigungsergebnis und einen störungsfreien Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erzielen, sind vorzugsweise mehrere Zinken senkrecht zur Förderrichtung zumindest um die Breite eines Kammstiftes voneinander beabstandet angeordnet. In gleicher Weise sind mehrere Kammstifte senkrecht zur Förderrichtung zumindest um die Breite eines Zinken voneinander beabstandet angeordnet. Die Zinken können so durch die Zwischenräume zwischen den Kammstiften geführt werden.
- Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Kammstifte und/oder die Zinken jeweils in senkrecht oder schräg zur Förderrichtung verlaufenden Linien angeordnet. Entlang der Trockenfläche können dabei mehrere auf gekrümmten oder geraden Linien angeordnete Kammstifte verteilt angeordnet sein. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die zu trocknende Biomasse in Förderrichtung mehrere Kammstifte passieren muss.
- Wenn die Kammstifte und/oder die Zinken jeweils in zueinander in Förderrichtung versetzt angeordneten Gruppen angeordnet sind, ist die von der Förder- und/oder Wendeeinrichtung aufzubringende Kraft, welche während des Aufbrechens der getrockneten Biomasse beim Passieren der Zwischenräume zwischen den Kammstiften durch die Zinken aufzubringen ist, vorteilhafterweise möglichst gering. Die versetzte Anordnung der Kammstifte bzw. der Zinken verhindert auch ein Kippen eines beispielsweise an einer Förderkette oder einem Förderseil befestigten Balkens oder dergleichen Kratzer der Förder- und/oder Wendeeinrichtung.
- Um die Granulatgröße der getrockneten Biomasse individuell anpassen zu können, wird es bevorzugt, dass der Abstand der Kammstifte zueinander veränderbar ist.
- Die Trockenfläche kann einen Unterbau beispielsweise aus Beton und/oder einem Dämmstoff aufweisen. Dabei wird es bevorzugt, wenn in dem Unterbau für jeden Kammstift ein Widerlager aus Beton, Stahl, Kunststoff oder dergleichen vorgesehen ist, so dass die Kammstifte sicher in dem Unterbau der Trockenfläche gehalten werden. Der Unterbau kann auch mit einer Bewehrung versehen sein.
- In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass die Kammerstifte jeweils einen nach oben zumindest nicht wesentlich über die Trockenfläche hinausragenden Lagerstift aufweisen, welcher insbesondere in dem Unterbau in einem Widerlager fixiert ist und auf welchem lösbar ein Federelement vorgesehen ist. Das von der Trockenfläche im Betrieb nach oben ragende Federelement bildet dabei den Abschnitt des Kammstiftes, welcher der zu trocknenden Biomasse zerkleinert und die Zinken der Förder- und/oder Wendeeinrichtung reinigt, wenn die Zinken die Zwischenräume zwischen den Kammstiften passieren.
- Wenn die Kammstifte jeweils wenigstens ein auswechselbares Federelement aus Federstahl oder dergleichen aufweisen, können die Kammstifte Fremdstoffen, wie Steinen oder dergleichen, federnd ausweichen. Im Gegensatz zu bekannten Anlagen verursachen Steine oder dergleichen in der Biomasse enthaltene Fremdstoffe daher kein Blockieren oder Beschädigen der Vorrichtung. Falls dennoch das Federelement eines Kammstiftes beschädigt werden sollte, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Federelemente einzeln auswechselbar sind, und dass längere Stillstandszeiten der Vorrichtung auftreten. So können die bspw. rohrartigen Federelemente auf die Kammstifte aufgesteckt und von diesen abgezogen werden.
- Die Trockenfläche ist zumindest bereichsweise durch eine in dem Unterbau der Trockenfläche vorgesehene Heizeinrichtung beheizbar. Diese Heizeinrichtung kann durch Heizschlangen oder dergleichen gebildet werden, wobei im Bereich der Kammstifte und/oder in Dehnfugen ein spezieller Schutz der Heizung vorgesehen sein kann.
- Wenn weiter die Trockenfläche zumindest bereichsweise in einem nach Art eines Gewächshauses aufgebauten Gebäude angeordnet ist, kann die Biomasse zumindest teilweise solar getrocknet werden. Das Gebäude hat dabei die Aufgabe, die zu trocknenden Biomasse vor Regen oder dergleichen Witterungseinflüssen zu schützen, die Sonnenstrahlung zur Erwärmung des Gebäudeinnenraums bzw. der auf die Trockenfläche aufgebrachten Biomasse zu nutzen und Feuchtigkeit durch Be- und Entlüftung abzuführen.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Förder- und/oder Wendeeinrichtung wenigstens einen entlang einer zumindest im Wesentlichen parallel zu der Trockenfläche in Förderrichtung verlaufenden Förderstrecke und einer Rücklaufstrecke kontinuierlich umlaufenden Kratzförderer oder Räumbalken auf. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann die Förder- und/oder Wendeeinrichtung mehrere entlang einer zumindest im Wesentlichen parallel zu der Trockenfläche in Förderrichtung verlaufende Förderstrecke und einer Rücklaufstrecke kontinuierlich umlaufenden Eggenzinken zum Zerkleinern, Wenden und Fördern von Biomasse oder dergleichen aufweisen. Die Förder- und/oder Wendeeinrichtung kann bspw. einen Band- oder Kettenförderer mit einer parallel zu der Trockenfläche in Förderrichtung verlaufenden Förderstrecke, entlang derer die Zinken der Trockenfläche zugewandt sind, und einer Rücklaufstrecke aufweisen, entlang derer die Zinken der Trockenfläche abgewandt sind.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Trocknen von Biomasse oder dergleichen ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst Biomasse oder dergleichen auf eine solar und/oder mittels einer Wärmequelle beheizbare Trockenfläche aufgebracht und auf dieser mit einer insbesondere kontinuierlich umlaufenden Förder- und/oder Wendeeinrichtung gefördert und/oder gewendet wird, die zumindest bereichsweise nach unten zu der Trockenfläche weisende Zinken oder dergleichen aufweist. Dabei sind die Zinken schwenkbar an einem Förderbalken der Förder- und/oder Wendeeinrichtung befestigt. Vorzugsweise werden zum Reinigen der Zinken und/oder zum Zerkleinern von Biomasse oder dergleichen die Zinken der Förder- und/oder Wendeeinrichtung durch Zwischenräume zwischen von der Trockenfläche im Wesentlichen nach oben ragende Kammstifte geführt, die insbesondere auswechselbare Federelemente aufweisen.
- Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
- Es zeigen schematisch:
-
1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung parallel zur Förderrichtung, -
2 vergrößert einen Schnitt durch einen Förderbalken der Vorrichtung nach1 und -
3 einen Schnitt durch ein Zugband. - Die in
1 dargestellte Vorrichtung weist zum Trocknen von Biomasse1 eine Trockenfläche2 auf, über welche die Biomasse mittels einer Förder- und/oder Wendeeinrichtung3 transportierbar ist. Die Trockenfläche2 , welche beispielsweise eine Länge von bis zu etwa 50 m aufweisen kann, kann durch einen mehrschichtigen Unterbau aus Beton und ggf. einer Dämmschicht gebildet sein. Zusätzlich kann in den Unterbau eine Heizeinrichtung (nicht gezeigt) integriert sein, um die Trockenfläche2 in der Art einer Fußbodenheizung erwärmen zu können. - Die Förder- und/oder Wendeeinrichtung
3 weist in der dargestellten Ausführungsform Umlenkrollen4 ,5 auf, über welche eine Kette6 oder ein Band angetrieben geführt wird. Durch die Förder- und/oder Wendeeinrichtung3 wird die Biomasse1 in der durch Pfeil F angedeuteten Förderrichtung zu einem Bunker7 gefördert. In dem Bunker7 können Transportsysteme zum Weitertransport der getrockneten Biomasse vorgesehen sein. - An der Kette
6 der Förder- und/oder Wendeeinrichtung3 sind Räumbalken8 befestigt, die mit der Kette6 umlaufen. Wie auch aus2 ersichtlich ist, sind an jedem Räumbalken8 mehrere Zinken9 vorgesehen, die über einen Gummipuffer10 an dem Räumbalken8 angelenkt sind. Damit ist jeder Zinken9 individuell relativ zu dem jeweiligen Räumbalken8 schwenkbar. Die Kette6 weist ein der Trockenfläche2 zugewandtes Untertrum6a , mit dem die Zinken9 in Förderrichtung F über die Trockenfläche2 und durch die Biomasse1 bewegt werden, und ein Obertrum6b auf, mit dem die Zinken9 zurückgeführt werden. Die Kette bildet somit mit dem Untertrum eine Förderstrecke6a und mit dem Obertrum eine Rücklaufstrecke6b . - Zusätzlich ist ein in
3 im Detail dargestelltes, etwa C-förmiges Zugband11 vorgesehen, das den Gummipuffer10 teilweise umschließt. Hierzu weist das Zugband11 eine in Förderrichtung F vordere (in1 im Untertrum rechte) Wand12 und einen oberen und einen unteren Schenkel13 ,14 auf, die jeweils mit einer Öffnung15 versehen sind, um den Gummipuffer10 mittels einer Schraubverbindung mit dem Zinken9 und dem Räumbalken8 zu verbinden. Das Zugband11 besteht bspw. aus Stahl und ist elastisch verformbar, so dass eine Schwenkbewegung des Zinkens9 durch das Zugband11 lediglich erschwert, aber nicht verhindert wird. Die Gummipuffer10 werden auf Biegung beansprucht, wobei das Zugband11 die Beweglichkeit begrenzt und die Grenzbelastung des Gummipuffers10 erheblich erhöht. - In dem Unterbau
4 der Trockenfläche2 sind bspw. über Widerlager Lagerstifte (nicht gezeigt) fixiert. Die Lagerstifte sind dabei derart vorgesehen, dass sie sich nicht oder allenfalls minimal über die Trockenfläche nach oben erstrecken. Die Lagerstifte können aus einem im Wesentlichen unnachgiebigen steifen Material bestehen. Zur Ausbildung eines Kammstiftes lassen sich auf die Lagerstifte bspw. rohrartige Federelemente16 aufstecken, die aus einem im Vergleich zu den Lagerstiften flexibleren Material bestehen. Die Federelemente16 ragen dabei über die Trockenfläche2 nach oben in die Biomasse1 hinein und können ggf. nach oben aus dieser hervorstehen. - Wie aus der Darstellung der
2 ersichtlich ist, sind die Zinken9 auf dem Räumbalken8 und die Federelemente16 der Kammstifte auf der Trockenfläche2 derart angeordnet, dass die Zinken9 die Zwischenräume zwischen den Kammstiften in Förderrichtung F passieren können. Der Abstand zwischen den Kammstiften ist dabei derart gewählt, dass Verschmutzungen von Zinken9 abgestreift werden, so dass diese im Betrieb gereinigt werden. Gleichzeitig wird die ggf. angetrocknete Biomasse1 oder dergleichen zerkleinert, wenn diese durch die sich in Förderrichtung F bewegenden Zinken9 durch die Zwischenräume zwischen den Kammstiften gefördert wird. - Um eine kontinuierlichere Belastung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erreichen und ein Kippen des Räumbalkens
8 zu vermeiden, kann sich der Räumbalken8 im Wesentlichen senkrecht zu der Förderrichtung F erstrecken, während die Kammstifte entlang einer schräg zu der Förderrichtung F und schräg zu dem Räumbalken8 verlaufenden Linie angeordnet sind. Es passiert somit im Wesentlichen immer nur eine Zinke9 einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Kammstiften. Weiter kann zur Führung des Räumbalkens8 auf diesem ein Zentrierstift vorgesehen sein, welcher in einer Zentriereinrichtung geführt wird. - Die Höhe, mit welcher die Zinken
9 und der Räumbalken8 in Förderrichtung F über die Trockenfläche2 geführt werden, kann einstellbar und/oder vorgegeben sein. Dies kann bspw. dadurch erfolgen, dass die Räumbalken8 an ihren seitlichen Enden Räder aufweisen, die auf, ggf. höhenverstellbaren, Schienen (nicht gezeigt) geführt sind. Damit wird auch vermieden, dass die Zinken in der Mitte des Untertrums6a tiefer in die Biomasse eingreifen als in der Nähe der Umlenkrollen4 und5 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Biomasse
- 2
- Trockenfläche
- 3
- Förder- und/oder Wendeeinrichtung
- 4
- Umlenkrolle
- 5
- Umlenkrolle
- 6
- Kette
- 6a
- Untertrum
- 6b
- Obertrum
- 7
- Bunker
- 8
- Räumbalken
- 9
- Zinken
- 10
- Gummipuffer
- 11
- Zugband (Klammer)
- 12
- Wand
- 13
- Schenkel
- 14
- Schenkel
- 15
- Öffnung
- 16
- Federelement (Kammstift)
- F
- Förderrichtung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4315321 A1 [0003]
- DE 19704201 A1 [0003]
- DE 10311554 B4 [0005]
- DE 102006021131 A1 [0005]
- US 5660124 [0006, 0006]
Claims (10)
- Vorrichtung zum Trocknen von Biomasse (
1 ) mit einer Trockenfläche (2 ), auf die die Biomasse (1 ) zum Trocknen ausbringbar ist, und mit einer Förder- und/oder Wendeeinrichtung (3 ), die wenigstens einen Förderbalken (8 ) aufweist, der zum Fördern und/oder Wenden von Biomasse (1 ) auf der Trockenfläche (2 ) im Wesentlichen parallel zu dieser in einer Förderrichtung (F) bewegbar ist, wobei der wenigstens eine Förderbalken (8 ) zu der Trockenfläche (2 ) weisende Zinken (9 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (9 ) in einer zu der Förderrichtung (F) entgegengesetzten Richtung schwenkbar an dem Förderbalken (8 ) gelagert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (
9 ) jeweils über ein elastisch verformbares Element (10 ) an dem Förderbalken (8 ) gelagert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastisch verformbare Element ein Gummipuffer (
10 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem elastisch verformbaren Element (
10 ) ein den Schwenkwiderstand erhöhendes Zugband (11 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugband (
11 ) derart angeordnet ist, dass der Schwenkwiderstand in der der Förderrichtung (F) entgegengesetzten Richtung geringer erhöht wird als in einer Richtung quer zur Förderrichtung (F). - Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugband (
11 ) als eine Klammer mit einer in Förderrichtung (F) vorgesehenen Wand (12 ) und zwei im unbelasteten Zustand etwa senkrecht zu dieser verlaufenden Schenkeln (13 ,14 ), von denen einer auf der dem Zinken (9 ) zugewandten Seite und der andere auf der dem Förderbalken (8 ) zugewandten Seite angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Trockenfläche (
2 ) von dieser im Wesentlichen nach oben ragende Kammstifte (16 ) ausgebildet sind, wobei die Zinken (9 ) und die Kammstifte (16 ) jeweils so versetzt zueinander angeordnet sind, dass die Zinken (9 ) Freiräume zwischen den Kammstiften (16 ) passieren können. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenfläche (
2 ) zumindest bereichsweise durch eine in dem Unterbau der Trockenfläche (2 ) vorgesehene Heizeinrichtung, insbesondere Heizschlangen, beheizbar ist, und/oder dass die Trockenfläche (2 ) zumindest bereichsweise in einem nach Art eines Gewächshauses aufgebauten Gebäude angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Förder- und/oder Wendeeinrichtung (
3 ) einen Band- oder Kettenförderer (6 ) mit einer parallel zu der Trockenfläche (2 ) in Förderrichtung (F) verlaufenden Förderstrecke (6a ), entlang derer die Zinken (9 ) der Trockenfläche (2 ) zugewandt sind, und einer Rücklaufstrecke (6b ) aufweist, entlang derer die Zinken (9 ) der Trockenfläche (2 ) abgewandt sind. - Verfahren zum Trocknen von Biomasse (
1 ), insbesondere in einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit folgenden Schritten: – Aufbringen von Biomasse (1 ) auf eine solar und/oder mittels einer Wärmequelle beheizbare Trockenfläche (2 ), – Fördern und/oder Wenden von Biomasse (1 ) auf der Trockenfläche (2 ) mit einer kontinuierlich oder intermittierend umlaufenden Förder- und/oder Wendeeinrichtung (3 ), die zumindest bereichsweise zu der Trockenfläche (2 ) weisende Zinken (9 ) aufweist, wobei die Zinken (9 ) schwenkbar an einem Förderbalken (8 ) der Förder- und/oder Wendeeinrichtung (3 ) befestigt sind.
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