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Die Erfindung betrifft einen Vakuumzylinder für eine Etikettiervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Etikettiervorrichtung mit einem Vakuumzylinder gemäß Anspruch 15.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Etikettiermaschinen bekannt. Bei einem bekannten Verfahren werden von einer Endlosrolle Etiketten übernommen, vorübergehend an einen Vakuumzylinder angesaugt und von dort auf einen Zielort, wie beispielsweise eine Flasche übertragen. Zu diesem Zweck besitzt der Vakuumzylinder Saugleisten, die beispielsweise mittels Saugwirkung vorübergehend die Etiketten halten. Die Vakuumzylinder weisen üblicherweise einen topfartigen Bodenbereich mit einem aufgesetzten Deckel auf. Die aus dem Stand der Technik bekannten Vakuumzylinder weisen ein sehr hohes Gewicht von bis zu 25 kg auf. Durch dieses Gewicht ist die Lasthandhabung bei einem manuellen Austausch von Vakuumzylindern problematisch und nicht ergonomisch.
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DE 10 2007 023 519 A1 offenbart einen Vakuumzylinder für eine Etikettiervorrichtung, der einen Bodenträger und einen oberen Träger umfasst, wobei der Bodenträger und der obere Träger Ausnehmungen aufweisen, zwischen denen mehrere Stege ausgehend von einer Aufnahmeöffnung in dem Bodenträger und dem oberen Träger jeweils radial nach außen verlaufen. Die Ausnehmungen bewirken eine Gewichtsreduktion des gesamten Vakuumzylinders. Gleichzeitig wird jedoch die Stabilität gegenüber den Vakuumzylindern mit topfartigem Bodenbereich und Deckel nicht wesentlich beeinträchtigt. Das Gewicht eines Vakuumzylinders mit Ausnehmungen beträgt 15 kg bis 17 kg, wobei ein Bodenträger etwa 3,5 kg wiegen kann.
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Aufgabe
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Aufgabe der Erfindung ist es einen Vakuumzylinder für eine Etikettiervorrichtung zur Verfügung zu stellen, der ein einfaches und ergonomisches Austauschen ermöglicht.
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Lösung
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den Vakuumzylinder gemäß Anspruch 1 und die Etikettiervorrichtung gemäß Anspruch 15. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Eine andere Bezeichnung für einen Vakuumzylinder ist Greiferzylinder, da diese Vorrichtung dazu ausgelegt ist, Etiketten, die auf einen Behälter verbracht werden sollen, von einer Etikettenrolle abzugreifen und durch eine Saugwirkung die Etiketten vorübergehend zu halten, bis sie an einen Behälter übergeben wurden.
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Die Erfindung betrifft einen Vakuumzylinder für eine Etikettiervorrichtung, der einen unteren Träger und einen oberen Träger umfasst, wobei der untere Träger und/oder der obere Träger zumindest teilweise aus einem Verbundwerkstoff hergestellt sind. Vorzugsweise sind sowohl der untere als auch der obere Träger aus einem Verbundwerkstoff hergestellt. Beispielsweise können der untere und der obere Träger jeweils gleiche oder verschiedene Verbundstoffe umfassen.
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Durch die Verwendung eines Verbundwerkstoffs im Vergleich zu Aluminium, kann das Gewicht der Träger und somit des Vakuumzylinders reduziert werden. Vakuumzylinder, deren Träger aus Aluminium bestehen, weisen ein Gewicht im Bereich von 15 kg bis 35 kg auf. Durch das geringere spezifische Gewicht von Verbundwerkstoffen, kann dieses Gewicht auf 10 kg bis 12 kg je nach Ausführungsform des Vakuumzylinders reduziert werden.
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Ein Verbundwerkstoff, auch Kompositwerkstoff genannt, ist ein Werkstoff, der aus einer Mischung von zwei oder mehr verbundenen Materialien besteht, wobei der Verbundwerkstoff andere Werkstoffeigenschaften aufweist als die einzelnen Materialien. Für die Eigenschaften der Verbundwerkstoffe sind die stoffliche Eigenschaften und die Geometrie (z.B. Größe und Form) der einzelnen Materialien von Bedeutung. Die Verbindung der einzelnen Materialien erfolgt beispielsweise durch Stoff- oder Formschluss oder eine Kombination von beidem.
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Die Komponenten eines Verbundwerkstoffs können dabei selbst wieder Verbundwerkstoffe sein. Bei Teilchen- und Faserverbundwerkstoffen sind Teilchen bzw. Fasern in eine andere Komponente des Verbundwerkstoffes, in eine so genannte Matrix, eingebettet. In Faserverbundwerkstoffen können die Fasern in einer oder mehreren bestimmten Richtungen verlaufen bzw. Vorzugsrichtungen haben. Faserverbundwerkstoffe können schichtweise hergestellt werden, sind dadurch aber noch keine Schichtverbundwerkstoffe, wenn die aufeinanderfolgenden Schichten gleichartig sind. Schichtverbundwerkstoffe bestehen aus aufeinanderliegenden Schichten unterschiedlicher Anzahl. Bei Durchdringungsverbundwerkstoffen bilden die einzelnen Komponenten für sich jeweils zusammenhängende, offenporige Materialien. Sie werden zum Beispiel durch Tränken eines offenporigen gesinterten Werkstoffs (zum Beispiel einer Schaumkeramik) mit einem geschmolzenen zweiten Stoff hergestellt.
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Der Verbundwerkstoff, der von den Trägern umfasst wird, kann einen Aramid-Faser-Kunststoff, einen Glas-Faser-Kunststoff, einen Carbon-Faser-Kunststoff oder einen Bor-Faser-Kunststoff umfassen. Das spezifische Gewicht beispielsweise bei Aramid-Faser-Kunststoff (AFK) und Carbon-Faser-Kunststoff (CFK) ist deutlich kleiner (1,37 – 1,46 g/cm3 bzw. 1,55 – 1,80 g/cm3) als das spezifische Gewicht von Aluminium (2,80 g/cm3), das bisher bevorzugt für obere und untere Träger von Vakuumzylindern verwendet wurde. Für Glas-Faser-Kunststoff (GFK) und Bor-Faser-Kunststoff (BFK) liegt das spezifische Gewicht in einem Bereich von 2,00 g/cm3 – 2,03 g/cm3 bzw. 1,86 g/cm3.
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Eine Dicke des unteren Trägers und/oder des oberen Trägers kann einen Wert von 12 mm, 10 mm, 9 mm oder 8 mm betragen. Auch Zwischenwerte dieser Dickenangeben sind möglich; auch können je nach Belastung des Vakuumzylinders – beispielsweise bei Verwendung in einem Etikettieraggregat mit hohen Etikettiergeschwindigkeiten – auch größere Dicken bzw. kleinere Dicken für den unteren Träger und/oder den oberen Träger gewählt werden. Beispielsweise es ist durch einen unteren Träger und/oder einen oberen Träger mit einer Dicke von 12 mm möglich, Aluminiumträger in einem bereits aus dem Stand der Technik bekannten Vakuumzylinder entsprechend durch Träger zu ersetzten, die zumindest teilweise aus einem Verbundwerkstoff hergestellt ist, da keine sonstigen Änderungen an dem aus dem Stand der Technik bekannten Vakuumzylinder erforderlich sind.
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Eine solche Reduktion der Dicke bei Verwendung von Verbundwerkstoffen ist aufgrund der im Vergleich zu Aluminium meist höheren Zug- und Druckfestigkeiten möglich. Für AFK betragen die Zugfestigkeit 414–1400 MPa und die Druckfestigkeit 165–235 MPa, für CFK betragen die Zugfestigkeit 524–2200 MPa und die Druckfestigkeit 500–1447 MPa, für GFK betragen die Zugfestigkeit 463–1070 MPa und die Druckfestigkeit 507–660 MPa, und für BFK betragen die Zugfestigkeit 1260 MPa und die Druckfestigkeit 2500 MPa. Im Vergleich beträgt bei Aluminium die Zugfestigkeit 540 MPa und die Druckfestigkeit 480 MPa.
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Ein oder mehrere Gewindeeinsätze in dem unteren Träger und/oder in dem oberen Träger können selbstschneidende Gewindeeinsätze, z.B. Ensat-Buchsen, umfassen. Diese Gewindeeinsätze bestehen vorzugsweise aus gehärtetem Stahl oder dergleichen. Durch die Verwendung solcher Gewindeeinsätze, sind auch hochbeanspruchte Gewinde zuverlässig verwendbar; eine schädigende Beanspruchung eines Gewindes, das direkt in dem Verbundwerkstoff vorgesehen ist, wird durch den Gewindeeinsatz vermieden.
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Der untere Träger kann eine erste Aufnahmeöffnung umfassen, die dazu ausgelegt ist, eine Welle oder einen Wellenstummel im Wesentlichen drehfest aufzunehmen. Die drehfeste Aufnahme kann durch Vorsehen einer nicht-rotationsförmigen Innenform der ersten Aufnahmeöffnung, die mit einer entsprechenden Außenform der Welle bzw. des Wellenstummels zusammenwirkt, erreicht werden. Auf diese Weise kann eine Stabilisierung des unteren Trägers gegenüber der Welle oder dem Wellenstummel erreicht werden. Durch eine Rotation der Welle oder des Wellenstummels um die jeweilige Längsachse kann somit eine entsprechende Rotation des unteren Trägers bewirkt werden.
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Der untere Träger kann eine Vielzahl von Ausnehmungen umfassen. Durch das Vorsehen einer Vielzahl von Ausnehmungen kann das Gewicht des unteren Trägers durch das eingesparte Material reduziert werden.
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Die Ausnehmungen können in einer radialen Richtung des unteren Trägers zwischen der Aufnahmeöffnung und einem Außenumfang des unteren Trägers angeordnet sein.
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Der untere Träger kann eine Vielzahl von radial nach innen ragenden Stegen umfassen. Durch diese Stege wird die Stabilität des unteren Trägers gegen Verformungen bei einer Verwendung in einer Etikettiervorrichtung trotz der vorhandenen Ausnehmungen vermieden.
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Der obere Träger kann eine zweite Aufnahmeöffnung umfassen, die dazu ausgelegt ist, eine Welle oder einen Wellenstummel im Wesentlichen drehfest aufzunehmen. Die drehfeste Aufnahme kann durch Vorsehen einer nicht-rotationsförmigen Innenform der zweiten Aufnahmeöffnung, die mit einer entsprechenden Außenform der Welle bzw. des Wellenstummels zusammenwirkt, erreicht werden. Eine Welle kann beispielsweise sowohl durch die erste als auch durch die zweite Aufnahmeöffnung verlaufen, wobei die Innenform der ersten und der zweiten Aufnahmeöffnung dann mit einer entsprechenden Außenform der Welle zusammenwirken.
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Der obere Träger kann eine Vielzahl von Ausnehmungen umfassen. Durch das Vorsehen einer Vielzahl von Ausnehmungen kann das Gewicht des oberen Trägers durch das eingesparte Material reduziert werden.
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Die Ausnehmungen können in der radialen Richtung des oberen Trägers zwischen der Aufnahmeöffnung und einem Außenumfang des oberen Trägers angeordnet sein.
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Der obere Träger kann eine Vielzahl von radial nach innen ragenden Stegen umfassen. Durch diese Stege wird die Stabilität des oberen Trägers gegen Verformungen bei einer Verwendung in einer Etikettiervorrichtung trotz der vorhandenen Ausnehmungen vermieden.
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Der Vakuumzylinder kann an den Außenumfängen zwischen dem oberen Träger und dem unteren Träger mindestens eine Anfangs-Vakuum-Saugleiste umfassen, wobei sich eine Längsrichtung der mindestens einen Anfangs-Vakuum-Saugleiste im Wesentlichen senkrecht gegenüber der Ebene des unteren Trägers erstreckt. Zudem ist die mindestens eine Anfangs-Vakuum-Saugleiste dazu ausgelegt, einen Anfang eines Etiketts an einen Behälter zu übergeben. Es ist keine End-Vakuum-Saugleiste vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, ein Ende eines Etiketts an einen Behälter zu übergeben. Bei Verwendung von vorbeleimten Etiketten, sind keine End-Vakuum-Saugleisten erforderlich, die bei nicht-vorbeleimten Etiketten für eine Endübergabe der Etiketten benötigt werden. Durch die nicht erforderlichen End-Vakuum-Saugleisten kann wiederum Gewicht des Vakuumzylinders eingespart werden, und zudem ergibt sich die Möglichkeit, dass unterschiedliche Etikettenlängen mit nur einem Vakuumzylinder verarbeitet werden können.
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Die mindestens eine Anfangs-Vakuum-Saugleiste kann austauschbar mit dem Vakuumzylinder verbunden ist. Somit ist es möglich, den Vakuumzylinder auf unterschiedliche Etikettenhöhen anzupassen, in dem die Anfangs-Vakuum-Saugleisten mit einer ersten Länge gegen Anfangs-Vakuum-Saugleisten mit einer zweiten Länge ausgetauscht werden. Eine austauschbare Verbindung kann beispielsweise mittels einer Schraubverbindung oder einer Klickverbindung erfolgen.
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Die mindestens eine Anfangs-Vakuum-Saugleiste kann als C-Profil ausgeführt sein, wobei das C-Profil dazu ausgelegt ist, mit einer Gegenführung und einem gefederten Druckstück derart zusammenzuwirken, dass die mindestens eine Anfangs-Vakuum-Saugleiste am Vakuumzylinder fixiert ist. Durch das Zusammenwirken von C-Profil, Gegenführung und gefedertem Druckstück ist eine sichere, aber trotzdem lösbare Anordnung der Anfangs-Vakuum-Saugleisten am Vakuumzylinder möglich.
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Der Vakuumzylinder kann an den Außenumfängen zwischen oberem Träger und unterem Träger eine erste Anzahl von Anfangs-Vakuum-Saugleisten umfassen, wobei sich eine Längsrichtung der Anfangs-Vakuum-Saugleisten im Wesentlichen senkrecht gegenüber der Ebene des unteren Trägers erstreckt und wobei die Anfangs-Vakuum-Saugleisten dazu ausgelegt sind, einen Anfang eines Etiketts an einen Behälter zu übergeben. Der Vakuumzylinder umfasst an den Außenumfängen zwischen oberem Träger und unterem Träger eine zweite Anzahl von End-Vakuum-Saugleisten, wobei sich eine Längsrichtung der End-Vakuum-Saugleisten im Wesentlichen senkrecht gegenüber der Ebene des unteren Trägers erstreckt und wobei die End-Vakuum-Saugleisten dazu ausgelegt sind, ein Ende eines Etiketts an einen Behälter zu übergeben. Vorzugsweise sind die ersten Anzahl und die zweite Anzahl gleich groß. Werden nicht-vorbeleimte Etiketten verarbeitet, so sind im Allgemeinen für eine Anfangsübergabe der Etiketten Anfangs-Vakuum-Saugleisten und für eine Endübergabe der Etiketten End-Vakuum-Saugleisten erforderlich.
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Die erste Anzahl von Anfangs-Vakuum-Saugleisten und die zweite Anzahl von End-Vakuum-Saugleisten kann austauschbar mit dem Vakuumzylinder verbunden sein. Somit ist es möglich, den Vakuumzylinder auf unterschiedliche Etikettenhöhen anzupassen, in dem die Anfangs-Vakuum-Saugleisten und die End-Vakuum-Saugleisten mit einer ersten Länge gegen Anfangs-Vakuum-Saugleisten und End-Vakuum-Saugleisten mit einer zweiten Länge ausgetauscht werden.
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Die erste Anzahl von Anfangs-Vakuum-Saugleisten und die zweite Anzahl von End-Vakuum-Saugleisten können jeweils als C-Profil ausgeführt sein, wobei das C-Profil dazu ausgelegt ist, mit einer Gegenführung und einem gefederten Druckstück derart zusammenzuwirken, dass die erste Anzahl von Anfangs-Vakuum-Saugleisten und die zweite Anzahl von End-Vakuum-Saugleisten am Vakuumzylinder fixiert ist. Durch das Zusammenwirken von C-Profil, Gegenführung und gefedertem Druckstück ist eine sichere, aber trotzdem lösbare Anordnung der Anfangs-Vakuum-Saugleisten wie auch der End-Vakuum-Saugleisten am Vakuumzylinder möglich.
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Der Vakuumzylinder kann weiter eine Vielzahl von zueinander in Umfangsrichtung beabstandeten Stützelementen umfassen, deren Längsrichtungen sich im Wesentlichen senkrecht gegenüber der Ebene des unteren Trägers erstrecken, wobei die Stützelemente jeweils über einen ersten Endabschnitt lösbar mit dem unteren Träger verbunden sind. Durch das Vorsehen einer Vielzahl von lösbaren Stützelementen können die Herstellungskosten für den Vakuumzylinder reduziert werden, da der untere Träger aus gleichartigen und im Wesentlichen ebenen Einzelteilen gefertigt werden kann, und somit keine Biegeprozesse – beispielsweise um einen topfartigen Bodenbereich herzustellen – erforderlich sind. Zudem ist es möglich, den Vakuumzylinder auf unterschiedliche Etikettenhöhen anzupassen, in dem die Stützelemente mit einer ersten Länge in Stützelemente mit einer zweiten Länge ausgetauscht werden.
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Der Vakuumzylinder kann einen Befestigungsring umfassen, wobei zumindest einige zweite Endabschnitte der Stützelemente kraftschlüssig und lösbar mit dem Befestigungsring verbunden sind. Auf diese Weise können die ersten und die zweiten Endabschnitte gegeneinander stabilisiert und damit die Stabilität des Vakuumzylinders insgesamt erhöht werden. Eine Befestigung der zweiten Endabschnitte an dem Befestigungsring kann mittels Schraubverbindungen erfolgen.
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Der Befestigungsring kann Bestandteil des oberen Trägers sein. In Umfangsrichtung des Vakuumzylinders können zwischen den Stützelementen jeweils Segmente angeordnet sein, die dazu ausgelegt sind, Etiketten vorübergehenden aufzunehmen. Die Segmente können hierbei einen zentralen Teil der Etiketten aufnehmen – die Anfangs- bzw. Endbereiche können durch die entsprechenden Anfangs- bzw. End-Vakuum-Saugleisten aufgenommen werden. Es ist möglich, die Segmente mit kleinen Öffnungen zu versehen, um die Außenoberfläche mit Vakuum beaufschlagen zu können. Durch die Verwendung von Segmenten kann die Verwendung von massiven Wänden in der Umfangsrichtung vermieden werden, so dass das Gewicht des Vakuumzylinders reduziert werden kann. Zudem können die Segmente im Vergleich dünn – wenige Millimeter – ausgeführt werden, was zu einer weiteren Gewichtsersparnis führt.
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Radial innerhalb der Segmente können Vakuumkammern vorgesehen sein. Die Vakuumkammern dienen dazu, an der Außenoberfläche der Segmente Luft abzusaugen.
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Auf Grund des Gewichts des Vakuumzylinders und dem räumlich eingeschränkten Zugang zum Vakuumzylinder, ist es wünschenswert, die Handhabung des Vakuumzylinders zu vereinfachen und auch den benötigten Hub für die Entnahme eines Vakuumzylinders zu verkleinern. Daher kann der Vakuumzylinder weiter eine Schnellkupplungsvorrichtung umfassen, die dazu ausgelegt ist, den Vakuumzylinder lösbar mit einem Wellenstummel zu verbinden, auf dem ein Vakuumzylinder in einer Etikettiermaschine angeordnet ist. Die Schnellkupplungsvorrichtung kann also Rastkuppelelemente umfassen. Ein Wellenstummel ist typischerweise deutlich kürzer als die Höhe der gesamten Längsachse des Vakuumzylinders. Somit kann der Hubweg zum Herunterheben des Vakuumzylinders von dem Wellenstummel kleiner sein als der Hubweg zum Herunterheben von einer Welle.
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Die Schnellkupplungsvorrichtung kann sich zentral in dem Vakuumzylinder befinden, und eine Längsachse der Schnellkupplungsvorrichtung kann sich im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des unteren Trägers erstrecken. Durch die zentrale, mittige Anordnung im Vakuumzylinder kann die Schnellkupplungsvorrichtung insbesondere eine durchgehende Welle ersetzen.
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Die Schnellkupplungsvorrichtung kann weiter einen ersten Formkörper umfassen, wobei der erste Formkörper eine erste Formkörperausnehmung besitzt. Der erste Formkörper ist dazu ausgelegt, innerhalb einer Grundkörperausnehmung in Längsrichtung verschoben zu werden, wobei die erste Formkörperausnehmung dazu ausgelegt ist, dass ein Wellenstummel darin verschiebbar und arretierbar ist, so dass der erste Formkörper und der Wellenstummel miteinander gekuppelt sind. Weiter umfasst die Schnellkupplungsvorrichtung einen Grundkörper mit einer Grundkörperlängsachse, wobei der Grundkörper die Grundkörperausnehmung besitzt.
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Der Grundkörper kann an einer Nabe befestigt sein oder als Schaft ausgebildet sein. Der erste Formkörper kann innerhalb der Grundkörperausnehmung in Längsachsenrichtung formschlüssig verschiebbar sein. Durch die formschlüssige Verschiebbarkeit des ersten Formkörpers innerhalb der Grundkörperausnehmung des Grundkörpers wird gewährleistet, dass nur die Längsachsenrichtung eine mögliche Bewegungsrichtung für den ersten Formkörper darstellt.
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Weiter kann eine elastische Einheit vorgesehen sein, die dazu ausgelegt ist, dass eine Verschiebung des ersten Formkörpers entgegen einer Wirkung der elastischen Einheit, wie beispielsweise einer Druckfeder oder einem Federteller, erfolgt. Durch die elastische Einheit ist also nur eine Bewegung in Längsachsenrichtung möglich. Somit kann eine definierte zentral wirkende Einzugskraft eingestellt werden, welche, wenn der erste Formkörper und der Wellenstummel gekuppelt sind, diese entsprechend gegeneinander zieht. Dadurch ist insbesondere eine genaue Fixierung des Wellenstummels möglich.
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Der erste Formkörper kann zumindest eine Rasteinheit besitzen, die innerhalb einer ersten Querausnehmung in der Wandung des ersten Formkörpers verschiebbar angeordnet ist. Die Rasteinheit des ersten Formkörpers ist also insbesondere in vertikaler Richtung verschiebbar in der Querausnehmung, so dass Elemente in die Querausnehmung eintreten können oder aus der Querausnehmung wieder heraustreten können.
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Die Rasteinheit kann dazu ausgelegt sein, zumindest bereichsweise in eine Nutausnehmung des Wellenstummels einzugreifen, wenn der Wellenstummel mit dem ersten Formkörper gekuppelt ist, also eine Arretierung vorliegt. Dadurch wird insbesondere im arretierten, d.h. gekuppelten, Zustand die zum ersten Formkörper gehörende Rasteinheit von der Nutausnehmung des zweiten Formkörpers aufgenommen.
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Weiter kann eine zumindest im Wesentlichen quer zur Längsachsenrichtung am Grundkörper vorhandene zweite Querausnehmung vorgesehen sein, welche dazu ausgebildet ist, die Rasteinheit zumindest bereichsweise aufzunehmen. In dieser zweiten Querausnehmung kann ein Element eine im Wesentlichen horizontale Bewegung, also eine Querbewegung, ausführen und aus der zweiten Querausnehmung austreten oder in sie eintreten.
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Die Rasteinheit kann als Kugel oder als Walz-/Zylinderrolle ausgebildet sein. Eine derartige Ausbildung hat den Vorteil von geringen Rollwiderständen bei der Bewegung des ersten Formkörpers innerhalb des Grundkörpers einerseits, sowie des Wellenstummels innerhalb des ersten Formkörpers andererseits, wobei gleichzeitig das Kuppeln/Einrasten sowie das Entkuppeln/Ausrasten mit einer derart geformten Rasteinheit gut möglich ist.
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Die Schnellkupplungsvorrichtung kann weiter eine Verschiebeeinrichtung umfassen, die dazu ausgelegt ist, auf den ersten Formkörper entgegen der Wirkung der elastischen Einheit in Längsachsenrichtung einzuwirken.
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Die Verschiebeeinheit kann mechanisch oder pneumatisch ausgebildet sein. Die Verschiebeeinheit ist somit geeignet, eine Kraft entgegen der Wirkung der elastischen Einheit aufzubringen, so dass entweder manuell/mechanisch oder pneumatisch, insbesondere unter Einsatz von Druckluft, ein Kupplungs- oder Entkupplungsvorgang durchgeführt werden kann.
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Die Rasteinheit kann dazu ausgelegt sein, unter Einwirkung der Verschiebeeinheit bereichsweise in die zweite Querausnehmung des Grundkörpers einzutreten, so dass die Rasteinheit mit der Nutausnehmung des Wellenstummels beim Entkuppeln außer Eingriff kommt.
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Am Grundkörper kann stirnseitig eine erste Anlagefläche vorgesehen sein, die derart mit einer am Wellenstummel in Richtung zum Grundkörper weisenden zweiten Anlagefläche zusammenwirkt, so dass die erste und die zweite Anlagefläche aufgrund der Wirkung der elastischen Einheit formschlüssig aufeinandergepresst werden, wenn der Wellenstummel mit dem ersten Formkörper gekuppelt ist. Durch die dadurch erzielte Planschulteranlage der Anlageflächen des Grundkörpers und des Wellenstummels wird insbesondere eine hohe Steifigkeit der gesamten Schnellkupplungsvorrichtung erzielt. Das ist insbesondere vorteilhaft im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten in Etikettieraggregaten mit hohen Etikettiergeschwindigkeiten.
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Der Grundkörper und der erste Formkörper können rotationssymmetrisch sein. Dies ist wiederum von Vorteil im Bereich des sogenannten Hochleistungsetikettierens, d.h. im Bereich von hohen Etikettiergeschwindigkeiten.
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Die Rasteinheit kann wenigstens zwei Rastelemente umfassen, wobei die mindestens zwei Rastelemente in Umfangsrichtung jeweils um einen Winkel versetzt sind, dessen Betrag kein Vielfaches von 180° ist. Durch die Versetzung der beiden Rastelemente um einen Winkel, der kein Vielfaches von 180° ist, zum Beispiel einen Winkel größer als 135° und kleiner als 180°, kann verhindert werden, dass ein Vakuumzylinder falsch, d.h. verdreht, auf den Wellenstummel aufgesetzt wird.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Etikettiervorrichtung mit einem Vakuumzylinder wie oben oder weiter unten beschrieben.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen.
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Darin zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform eines Vakuumzylinders;
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2 eine Ausschnittsvergrößerung aus 1;
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3 eine zweite Ausführungsform eines Vakuumzylinders;
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4 eine Ausschnittsvergrößerung aus 3;
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5 eine dritte Ausführungsform eines Vakuumzylinders; und
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6 eine vierte Ausführungsform eines Vakuumzylinders.
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Ausführliche Figurenbeschreibung
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1 zeigt eine perspektivische Schrägansicht einer ersten Ausführungsform eines Vakuumzylinders 1. Der Vakuumzylinder 1 umfasst einen unteren Träger 2 und einen oberen Träger 3. Die beiden Träger 2, 3 sind in der Darstellung baugleich ausgeführt und weisen jeweils eine Vielzahl von Ausnehmungen 4, 5 auf, zwischen denen sich in radialer Richtung jeweils Stege 6, 7 erstrecken. Die einzelnen Stege 6, 7 erweitern sich in Umfangsrichtung jeweils an ihren radial äußeren Enden, um auf diese Weise die Stabilität des unteren Trägers 2 bzw. des oberen Trägers 3 zu erhöhen. Der untere Träger 2 und der obere Träger 3 können auch nicht baugleich ausgeführt sein.
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Diese Ausnehmungen 4, 5 des unteren Trägers 2 bzw. des oberen Trägers 3 bewirken eine Gewichtsreduktion des gesamten Vakuumzylinders 1 im Vergleich zu einem Vakuumzylinder, bei dem der untere und/oder der obere Träger ohne Aussparungen ausgeführt wären.
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Der untere Träger 2 und der obere Träger 3 sind mittels einer Vielzahl von Stützelementen 8 verbunden. Die Längsrichtung der Stützelemente 8 ist im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene des unteren Trägers 2 ausgerichtet.
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Die unteren Endabschnitte 8a der Stützelemente 8 sind jeweils mittels (in der Figur nicht sichtbaren) Schraubverbindungen mit dem unteren Träger 2 lösbar verbunden. Durch diese Lösbarkeit ist auch ein Austausch von einzelnen Stützelementen 8 sowie eine Verschiebung von Stützelementen 8 in Umfangsrichtung des Vakuumzylinders 1 in relativ einfacher Weise möglich.
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Der untere Träger 2 umfasst eine (in der Figur nicht sichtbare) Aufnahmeöffnung zur Aufnahme einer Welle oder eines Wellenstummels einer Etikettiervorrichtung. Die Welle oder der Wellenstummel können in der Aufnahmeöffnung, beispielsweise durch Vorsehen einer nicht-rotationsförmigen Innenform, die mit einer entsprechenden Außenform der Welle bzw. des Wellenstummels zusammenwirkt, drehfest aufgenommen werden.
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Der untere Träger 2 weist einen in Umfangsrichtung umlaufenden Ring 9 auf, an dem die einzelnen ersten Endabschnitte 8a der Stützelemente 8 befestigt sind. Die zweiten Endabschnitte 8b der Stützelemente 8 sind mit einem Befestigungsring 10 des oberen Trägers 3 lösbar mittels Schraubverbindungen verbunden. Der obere Träger 3 umfasst ebenfalls eine Aufnahmeöffnung 11 zur Aufnahme der Welle oder des Wellenstummels. Die Welle oder der Wellenstummel können in der Aufnahmeöffnung 11, beispielsweise durch Vorsehen einer nicht-rotationsförmigen Innenform, die mit einer entsprechenden Außenform der Welle bzw. des Wellenstummels zusammenwirkt, drehfest aufgenommen werden.
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Der Vakuumzylinder 1 umfasst sowohl Anfangs-Vakuum-Saugleisten 12 wie auch End-Vakuum-Saugleisten 13, welche den Anfang bzw. das Ende eines Etiketts von einer Etikettenrolle aufnehmen.
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In Umfangsrichtung zwischen einer Anfangs-Vakuum-Saugleiste 12 und einer End-Vakuum-Saugleiste 13, d.h. in dem Bereich, der im Betrieb der Etikettiervorrichtung und damit des Vakuumzylinders zwischen dem Anfang des Etiketts und dem Ende des Etiketts liegt, ist jeweils ein Segment 14 vorgesehen. Im Stand der Technik ist dieser Bereich eine massive Wandung die in etwa die gleiche Stärke aufweist wie der untere Träger selbst. Die Dicke der Segmente 14 kann jedoch wesentlich kleiner gewählt werden, so dass dadurch Gewicht eingespart werden kann. Vorzugsweise beträgt ihre Dicke nur wenige Millimeter. Die Segmente 14 können aus Metall oder aus Verbundwerkstoff bestehen.
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Die Segmente 14 sind über eine Vielzahl von Schraubverbindungen (in der Figur nicht dargestellt) sowohl mit dem unteren Träger 2 als auch mit dem oberen Träger 3 verbunden. An ihrer Oberfläche weisen die Segmente 14 eine Vielzahl von Ansaugöffnungen (in der Figur nicht dargestellt) für Luft auf. Radial hinter diesen Ansaugöffnungen befinden sich jeweils Vakuumkammern 15, die über Vakuumleitungen 16 mit zentralen Ansaugstellen verbunden sind. Somit kann an der äußeren Oberfläche der Segmente 14 eine Ansaugwirkung erzeugt werden, mittels der die Etiketten angesaugt und gehalten werden können.
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausschnittsvergrößerung des Vakuumzylinders 1 aus der 1. Sowohl der untere Träger 2 als auch der obere Träger 3 umfassen jeweils eine Vielzahl von Aussparungen 17a, 17b, 18a, 18b, in denen die Anfangs-Vakuum-Saugleisten 12 und die End-Vakuum-Saugleisten 13 angeordnet sind. Dabei sind die Aussparungen 18a, 18b für die End-Vakuum-Saugleisten 13 in Umfangsrichtung breiter als die Breite der Aussparungen 17a, 17b der Anfangs-Vakuum-Saugleisten 12 in Umfangsrichtung. Auf diese Weise können in Umfangsrichtung die End-Vakuum-Saugleisten 13 entlang der Umfangsrichtung ein gewisses Stück bewegt werden, wodurch eine gewisse Anpassung an unterschiedliche Etiketten (z.B. unterschiedliche Etikettenlängen) und Maschinentypen erfolgen kann.
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Die einzelnen Vakuum-Saugleisten 12, 13 umfassen jeweils eine Schrägfläche 12a, 13a, die in Richtung der Segmente 14 weisen. Auch ragen die einzelnen Schrägflächen 12a, 13a über den Umfang des Vakuumzylinders 1 bzw. der beiden Träger 2, 3 sowie der Segmente 14 zumindest geringfügig heraus, wodurch die Aufnahme der Etiketten, beispielsweise von einem Endlosband einer Etikettenrolle, erleichtert wird. Die Stützelemente 8 können zudem jeweils Aufnahmenuten zur Aufnahme der Vakuum-Saugleisten 12, 13 umfassen.
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Die Dicke der Segmente 14 liegt zwischen 1 mm und 5 mm, bevorzugt bei etwa 2 mm. Ein Federungsmaterial 19, das sich zwischen den Vakuum-Saugleisten 12, 13 und den Stützelementen 8 befindet, ermöglicht eine Bewegung der Vakuum-Saugleisten 12, 13 gegenüber den Stützelementen 8 und damit gegenüber dem unteren Träger 2 sowie dem oberen Träger 3. Vorzugsweise sind sowohl die Vakuum-Saugleisten 12, 13 als auch die Segmente 8 mit einer Antihaft- bzw. Traktionsbeschichtung versehen. Die Dicke der genannten Antihaftbeschichtungen liegt zwischen 0,01 mm und 2,0 mm, und die Härte der einzelnen Beschichtungen liegt zwischen 20 HRC und 100 HRC. Die Rauhigkeit der vorgesehenen Beschichtungen liegt zwischen 5 und 15 µm und bevorzugt zwischen 6 und 9 µm.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Vakuumzylinders 20. Dieser Vakuumzylinder 20 ist im Wesentlichen wie die erste Ausführungsform des Vakuumzylinders 1 aus der 1 aufgebaut, jedoch weist die zweite Ausführungsform keine End-Vakuum-Saugleisten auf. Ein solcher Vakuumzylinder 20 kann beispielsweise für beleimte Etiketten verwendet werden, bei denen End-Vakuum-Saugleisten nicht erforderlich sind, sondern Anfangs-Vakuum-Saugleisten 12 und Segmente 14 für eine Aufnahme von beleimten Etiketten ausreichend sind.
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4 zeigt, analog zu der 2, eine Ausschnittsvergrößerung aus der 3.
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5 zeigt eine dritte Ausführungsform eines Vakuumzylinders 21, der einen oberen Träger 22 und einen unteren Träger 23 umfasst. Der Vakuumzylinder 21 umfasst zudem zentral angebracht einen Grundkörper 24, der im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene des unteren Trägers 23 verläuft. Der Grundkörper 24 ist typischerweise an einer Nabe 25 befestigt oder ist als Schaft ausgebildet. Der Grundkörper 24 besitzt eine Grundkörperausnehmung 24a, die im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene des unteren Trägers 23 ausgerichtet ist.
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Die Grundkörperausnehmung 24a ist dazu ausgelegt, einen ersten Formkörper 26 aufzunehmen. Dieser erste Formkörper 26 ist in Längsachsenrichtung innerhalb der Grundkörperausnehmung 24a verschiebbar, wobei diese Verschiebung typischerweise formschlüssig ist. Durch die formschlüssige Verschiebbarkeit kann der erste Formkörper 26 nur in Längsachsenrichtung verschoben werden. Die Verschiebung des ersten Formkörpers 26 innerhalb der Grundkörperausnehmung 24a erfolgt entgegen einer Wirkung einer elastischen Einheit 27. Diese elastische Einheit 27 kann beispielsweise eine Federeinheit sein oder als Druckfeder ausgebildet sein.
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Um den ersten Formkörper 26 innerhalb der Grundkörperausnehmung 24a zu verschieben, muss die Verschiebung entgegen der Wirkung der elastischen Einheit 27 erfolgen. Die Verschiebung kann durch eine mechanische Verschiebeeinheit 28 bewirkt werden. Die Verschiebeeinrichtung 28 bewirkt also in Längsachsenrichtung ein Drücken oder Ziehen entgegen der Wirkung der elastischen Einheit 27. Der erste Formkörper 26 besitzt ferner eine Formkörperausnehmung 26a. Diese Formkörperausnehmung 26a ist typischerweise am unteren Ende des ersten Formkörpers 26 ausgebildet.
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Die Formkörperausnehmung 26a des ersten Formkörpers 26 ist mittig, zentral und in Längsrichtung des ersten Formkörpers 26 ausgebildet. Die Formkörperausnehmung 26a ist ausgebildet, einen Wellenstummel 29 aufzunehmen. Der Wellenstummel 29 ist derart ausgebildet, dass er von der Formkörperausnehmung 26a des ersten Formkörpers 26 aufgenommen werden kann. Ferner ist der Wellenstummel 29 innerhalb der Formkörperausnehmung 26a des ersten Formkörpers 26 verschiebbar. Innerhalb der Formkörperausnehmung 26a des ersten Formkörpers 26 ist der Wellenstummel 29 arretierbar. Die Arretierung des Wellenstummels 29 erfolgt mit einem Kupplungselement, das die Form einer Nutausnehmung 29a aufweist. Die Nutausnehmung 29a befindet sich senkrecht zur Längsrichtung des Wellenstummels 29 an dessen oberen Ende. Die Nutausnehmung 29a des Wellenstummels 29 ist dazu ausgelegt, eine Rasteinheit 30 aufzunehmen, die von dem ersten Formkörper 26 umfasst wird. Die Rasteinheit 30 ist innerhalb einer ersten Querausnehmung 31 in der Wandung des ersten Formkörpers 26 verschiebbar angeordnet. Der erste Formkörper 26 und der Wellenstummel 29 können miteinander gekuppelt werden. Beim Kupplungsvorgang tritt die Rasteinheit 30 des ersten Formkörpers 26 zumindest bereichsweise in die Nutausnehmung 29a des Wellenstummels 29 ein, d.h. sie greift in die Nutausnehmung 29a ein. Wenn die Rasteinheit 30 in die Nutausnehmung 29a des Wellenstummels 29 eingreift, ist der Wellenstummel 29 mit dem ersten Formkörper 26 gekuppelt. Die Rasteinheit 30 kann kugelartig oder zylinderartig ausgebildet sein.
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Der Grundkörper 24 des Vakuumzylinders weist zudem eine zweite Querausnehmung 32 auf, die im Wesentlichen parallel zu der Ebene des unteren Trägers 23 ausgebildet ist. Die zweite Querausnehmung 32 ist dazu ausgelegt, die Rasteinheit 30 aufzunehmen. Ist die Rasteinheit 30 beispielsweise kugelförmig ausgebildet, so gleiten diese kugelartig ausgebildete Rasteinheit bzw. ihre Rastelemente in die zweite Querausnehmung 32, wenn der Auskupplungsvorgang eingeleitet wird und somit die Rasteinheit 30 nicht mehr in die Nutausnehmung 29a des Wellenstummels 29 eingreift. D.h., die Rasteinheit 30 kommt außer Eingriff mit dem Wellenstummel 29 bzw. dessen Nutausnehmung 29a.
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5 zeigt ebenfalls einen Deckel 33 an der Oberseite des oberen Trägers 22 sowie eine Mitnehmernabe 34, die zwischen einem Querteil des Wellenstummels 29 und des unteren Trägers 23 ausgebildet ist.
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Der Wellenstummel 29 ist also beispielsweise einstückig ausgebildet wie in der 5 angedeutet. Der Wellenstummel 29 besitzt eine im Wesentlichen flache, also scheibenartige Grundfläche mit einem angeformten Schaft. Im Bereich, wo der Wellenstummel 29 unmittelbar an dem Grundkörper 24 anliegt, besitzt der Grundkörper 24 eine erste Anlagefläche 35. Der Wellenstummel 29 besitzt eine zweite Anlagefläche 36. Die zweite Anlagefläche 36 weist in Richtung des Grundkörpers 24. D.h., die zweite Anlagefläche 36 weist insbesondere in Richtung der ersten Anlagefläche 35. Aufgrund der Wirkung der elastischen Einheit 27 werden in diesem Bereich die beiden Anlageflächen 35, 36 formschlüssig aufeinander gepresst. Dies geschieht insbesondere dann, wenn der Wellenstummel 29 mit dem ersten Formkörper 26 gekuppelt ist. Der Wellenstummel 29 übernimmt also eine Kupplungsfunktion im Hinblick auf den ersten Formkörper 26 und den Grundkörper 24.
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Zur mechanischen oder manuellen Betätigung der mechanischen Verschiebeeinrichtung 28 besitzt der Vakuumzylinder weiterhin einen Griff 37 an der Oberseite, d.h. oberhalb des oberen Trägers 22. Der Griff 37 ist im Wesentlichen parallel zu der Ebene des oberen Trägers 22 angebracht. Der Griff 37 ist beispielsweise geeignet, die manuelle Betätigung der Verschiebeeinrichtung 28 zu gewährleisten. Dieses ist insbesondere im Hinblick auf einen manuellen Ein- und/oder Auskuppelvorgang wichtig. Ferner ist zu beachten, dass beim Auskuppelvorgang der Wellenstummel 29 außer Eingriff mit dem ersten Formkörper 26 kommt und damit der Vakuumzylinder komfortabel vom Wellenstummel 29 herunter gehoben werden kann. Insbesondere ist der Hubweg zum Herunterheben des Vakuumzylinders 21 vom Wellenstummel 29 weniger als die Hälfte des Hubwegs, typischerweise ein Drittel oder weniger, der bei einer durchgehenden feststehenden Welle zu überwinden wäre.
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6 zeigt in eine vierte Ausführungsform eines Vakuumzylinders 44, die dem Vakuumzylinder aus der 5 ähnelt. Gleiche Elemente werden mit gleichen den Bezugszeichen wie in dieser Figur bezeichnet und werden nicht erneut beschrieben. In 6 wird insbesondere die Verschiebeeinrichtung 28 pneumatisch betrieben. Im Bereich des Wellenstummels 29 sind Elemente zur pneumatischen Steuerung hinzu gekommen. Eine Luftzuleitung 38 führt von unten durch den Wellenstummel 29 der Kupplungsvorrichtung Druckluft zu. Durch die Beaufschlagung von Druckluft wird der Grundkörper 24 nach oben verschoben. Über die zweite Querausnehmung 32 wird die Rasteinheit 30 aufgenommen und damit der Wellenstummel 29 freigegeben. Im Bereich zwischen der Mitnehmernabe 34 und dem unteren Träger 23 wird ein O-Ring 39 eingesetzt. Ein Dichtring 40 dichtet den Wellenstummel 29 im Bereich der Mitnehmernabe 34 ab. Eine kleine Querbohrung 41 ist dazu ausgelegt, gegebenenfalls Druckluft abzulassen. Zwei Dichtringe 42, 43 dichten den Grundkörper 24 gegen die Nabe 25 ab.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- 1. Ausführungsform
- 2
- unterer Träger
- 3
- oberer Träger
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Steg
- 7
- Steg
- 8
- Stützelement
- 8a
- unterer Endabschnitt
- 8b
- oberer Endabschnitt
- 9
- umlaufender Ring
- 10
- Befestigungsring
- 11
- Aufnahmeöffnung
- 12
- Anfangs-Vakuum-Saugleiste
- 12a
- Schrägfläche
- 13
- End-Vakuum-Saugleiste
- 13a
- Schrägfläche
- 14
- Segment
- 15
- Vakuumkammer
- 16
- Vakuumleitung
- 17a, 17b
- Aussparung
- 18a, 18b
- Aussparung
- 19
- Federungsmaterial
- 20
- 2. Ausführungsform
- 21
- 3. Ausführungsform
- 22
- unterer Träger
- 23
- oberer Träger
- 24
- Grundkörper
- 24a
- Grundkörperausnehmung
- 25
- Nabe
- 26
- ersten Formkörper
- 26a
- Formkörperausnehmung
- 27
- elastische Einheit
- 28
- Verschiebeeinrichtung
- 29
- Wellenstummel
- 29a
- Nutausnehmung
- 30
- Rasteinheit
- 31
- 1. Querausnehmung
- 32
- 2. Querausnehmung
- 33
- Deckel
- 34
- Mitnehmernabe
- 35
- 1. Anlagefläche
- 36
- 2. Anlagefläche
- 37
- Sterngriff
- 38
- Luftzuleitung
- 39
- O-Ring
- 40
- Dichtring
- 41
- kleine Querbohrung
- 42
- Dichtring
- 43
- Dichtring
- 44
- 4. Ausführungsform
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007023519 A1 [0003]