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Die Erfindung betrifft eine Vakuumzylindereinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine damit ausgestattete Etikettiervorrichtung zur Etikettierung von Behältern.
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Vakuumzylindereinheiten sind bekanntermaßen Bestandteile von Etikettieraggregaten zum Anbringen von auf Rollen bereit gestellten Etiketten auf Behältern, wie beispielsweise Flaschen mittels Heißleim. Hierbei hat der Vakuumzylinder die Aufgabe, die mit Leim versehenen Etiketten vakuumgestützt zur Transportbahn der Behälter zu transportieren und an diese zu übergeben.
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Der Vakuumzylinder ist formatspezifisch an die Etiketten angepasst und kann für Formatwechsel vom zugehörigen Drehantrieb nach oben abgezogen werden. Hinsichtlich einer Drehmomentübertragung und guten Rundlaufgenauigkeit hat sich hierfür eine Kombination aus einer Antriebswelle mit polygonalem Querschnitt und einer entsprechend formschlüssig ausgeformten Nabe am Vakuumzylinder bewährt. Die Polygonwelle erstreckt sich dann im Wesentlichen über die gesamte Höhe des Vakuumzylinders, so dass dieser beim Formatwechsel über die gesamte Länge der Polygonverbindung angehoben und so von der Antriebswelle gezogen werden muss. Wegen des relativ hohen Gewichts des Vakuumzylinders und des in der Regel eingeschränkten Zugangs bei Umrüstarbeiten ist dieses Vorgehen aus ergonomischer Sicht sehr ungünstig.
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Als Behelft wurden gattungsgemäße Vakuumzylindereinheiten beispielsweise in der
DE 10 2011 090 190 A1 ,
DE 10 2013 212 132 A1 und
DE 20 2013 103 475 U1 vorgeschlagen, bei denen die Polygonwelle durch eine selbstzentrierende Verbindung eines Spannzapfens mit einem Spanntopf ersetzt ist. Solche Verbindungen werden auch als Nullpunktspannsysteme bezeichnet. Bei den gattungsgemäßen Vorrichtungen weißt die Antriebswelle zu diesem Zweck an ihrem oberen Ende einen vergleichsweise kurzen Wellenstummel auf und der zugehörige Vakuumzylinder einen dazu passenden Spanntopf, der zentrierend auf dem Wellenstummel verriegelt werden kann.
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Zwar lässt sich dadurch der beim Formatwechsel manuell zu überwindende Hub zum Abziehen des Vakuumzylinders gegenüber Vorrichtungen mit Polygonwellen reduzieren. Jedoch erhöhen der Spanntopf und der zugehörige Betätigungsmechanismus das Gewicht des Vakuumzylinders, wodurch die ergonomischen Vorteile beim Abheben des Vakuumzylinders teilweise zunichtegemacht werden. Zudem erhöht der Spanntopf und der zugehörige Betätigungsmechanismus den apparativen Aufwand für den als Wechselteil konzipierten Vakuumzylinder, was dessen Anschaffung in unerwünschtem Ausmaß verteuert.
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Die Nullpunktspannsysteme der gattungsgemäßen Vakuumzylindereinheiten haben sich daher bisher nicht durchgesetzt, so dass weiterhin Bedarf besteht, die Ergonomie beim Austausch von Vakuumzylindern zu verbessern und dabei möglichst auch die Kosten für die formatspezifisch vorzuhaltenden Vakuumzylinder zu minimieren.
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Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vakuumzylindereinheit gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach dient diese zur vakuumgestützten Etikettenübergabe in einer Etikettiervorrichtung für Behälter und umfasst eine Antriebswelle und einen mittels eines Nullpunktspannsystems zentriert zur Drehmomentübertragung mitnehmend daran gekoppelten Vakuumzylinder. Erfindungsgemäß umfasst das Nullpunktspannsystem einen in den Vakuumzylinder integrierten Spannzapfen und einen mit der Antriebswelle verbundenen Spanntopf zum Festklemmen des Spannzapfens.
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Der Spannzapfen ist beim Nullpunktspannsystem die passive Komponente, der Spanntopf die aktiv schließende / öffnende Komponente. Somit lassen sich sämtliche zum Öffnen / Schließen des Nullpunktspannsystems zu betätigenden Komponenten in den beim Formatwechsel nicht auszutauschenden Bereich der Antriebswelle verlagern. Folglich muss der vergleichsweise schwere und teure Spanntopf mit den zugehörigen Betätigungselementen beim Austausch des Vakuumzylinders nicht angehoben / ausgetauscht werden, sodass sowohl die Ergonomie verbessert als auch eine vergleichsweise günstige Konstruktion des Vakuumzylinders möglich wird.
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Anders gesagt ist der am austauschbaren Vakuumzylinder angeordnete Spannzapfen vergleichsweise leicht und kostengünstig.
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Geeignete Nullpunktspannsysteme sind beispielsweise unter dem Namen „Zero Clamp®“ bekannt und umfassen in der Regel ein Spanntopfgehäuse aus gehärtetem Edelstahl, einen Stahlkonus für spielfreies Einspannen des zugehörigen Zapfens, eine zugeordnete Präzisionsradialfeder, ein Federblech und vorzugsweise eine Verrieglung, die mittels Federkraft schließt und pneumatisch geöffnet werden kann.
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Vorzugsweise umfasst der Spanntopf einen federnd vorgespannten Schließmechanismus, der pneumatisch geöffnet werden kann, also durch Beaufschlagung mit Druckluft. Die Federkraft hält die Verbindung auch bei Fehlen / Ausfallen der Druckluftversorgung zuverlässig geschlossen. Das heißt, der Spannzapfen wird bei anliegender Druckluft in den Spanntopf eingeführt und die kraftschlüssige Verbindung durch Unterbrechen der Druckluftzufuhr hergestellt und so bis zum erneuten Anlegen der Druckluft mechanisch gehalten. Somit ist ein ergonomisches Öffnen durch vorübergehende Druckluftzufuhr bei Stillstand des Vakuumzylinders gegeben.
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Vorzugsweise umfasst die Vakuumzylindereinheit ferner ein stationäres Unterteil, in dem ein Druckluftkanal zur Zufuhr von Druckluft und eine nach oben zum Vakuumzylinder offene Nut mit einem darin vertikal beweglichen Koppelelement ausgebildet ist. Das Koppelelement ist dann derart ausgebildet, dass es ohne Zufuhr der Druckluft keine im Arbeitsbetrieb rotierenden Bauteile berührend in der Nut liegt und bei Zufuhr der Druckluft von dieser derart angehoben wird, dass es an einer pneumatischen Verbindung zum Spanntopf zu dessen pneumatischer Öffnung andockt. Im angedockten Zustand liegt das Koppelelement an einem mit dem Spanntopf starr verbundenen und somit im Arbeitsbetrieb rotierenden Bauteil mit einer pneumatischen Verbindung zum Spanntopf an und verbindet so den Druckluftkanal mit dem Spanntopf.
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Dadurch lässt auf vergleichsweise einfache Weise bewirken, dass das Koppelelement im Arbeitsbetrieb, also bei rotierendem Vakuumzylinder, nicht mit rotierenden Bestandteilen der Vakuumzylindereinheit in Kontakt kommt. Das in der Nut schwerkraftgetrieben liegende Koppelelement befindet sich somit in einer inaktiven Position, aus der es durch vorübergehendes Anlegen der Druckluft bei stillstehendem Vakuumzylinder in eine aktive Position zur Druckluftübertragung an den Vakuumzylinder angehoben werden kann.
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Das Koppelelement weist zu diesem Zweck beispielsweise geeignete Nuten und/oder Bohrungen auf, die eine pneumatische Verbindung zwischen der mit Druckluft beaufschlagten Nut (Eingangsseite) und einem zum Spanntopf führenden Verbindungskanal (Ausgangsseite) herstellen.
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Vorzugsweise verlaufen das Koppelelement und die diesbezüglich eingangsseitige Nut vollumfänglich kreisringförmig um die Drehachse des Vakuumzylinders derart, dass der Spanntopf unabhängig von der Drehlage des Vakuumzylinders bezüglich des Untergestells mit dem Druckluftkanal verbunden werden kann. Dies vereinfacht den Austausch des Vakuumzylinders zusätzlich.
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Alternativ könnten die eingangsseitige Nut und das Koppelement aber auch nur teilumfänglich, das heißt über einen vorgegebenen Maschinenwinkelbereich, ausgebildet sein. In diesem Fall muss der Vakuumzylinder bezüglich des Untergestells in einen vorgegebene Drehlage gedreht werden, bevor die Druckluft am Spanntopf angelegt werden kann. Zu diesem Zweck könnten beispielsweise geeignete Markierungen an Vakuumzylinder und Untergestell vorhanden sein.
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Vorzugsweise ist auf der Unterseite einer mit dem Spanntopf starr verbundenen Tragplatte eine nach unten offene ausgangsseitige Nut ausgebildet, an der das Koppelelement bei Zufuhr der Druckluft ausgangsseitig andocken kann, um die pneumatische Verbindung zum Spanntopf durch die ausgangsseitige Nut herzustellen. Dies begünstigt eine von der Drehlage des Vakuumzylinders bezüglich des Untergestells unabhängige Druckluftzufuhr zum Spanntopf.
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Vorzugsweise ist die ausgangsseitige Nut dann vollumfänglich ringförmig um die Drehachse des Vakuumzylinders ausgebildet.
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Vorzugsweise umfasst die Vakuumzylindereinheit einen externen Druckluftanschluss zum werkzeuglosen Ankoppeln eines Druckschlauchs insbesondere mit einer daran angebrachten Luftdruckpistole oder dergleichen Ventil. Die Druckluftzufuhr ist dann gezielt bei stillstehendem Vakuumzylinder durch manuelles Ankoppeln des Druckschlauchs möglich. Eine permanente Druckluftversorgung für den Druckluftkanal ist dann entbehrlich.
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Vorzugsweise sind am Vakuumzylinder den Spannzapfen umfänglich umgebend Indexierlöcher und/oder Indexierstifte zur Vorgabe der Drehlage des Vakuumzylinders bezüglich der Antriebswelle ausgebildet. Das heißt, die relative Drehlage des Vakuumzylinders kann durch die Indexierlöcher und/oder Indexierstifte präzise eingerichtet werden, während die Drehmomentübertragung an den Vakuumzylinder durch das geschlossene Nullpunktspannsystem erfolgt.
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Vorzugsweise ist der Spanntopf zur Öffnung durch Druckluftbeaufschlagung mit einem Druck von 4 bis 8 bar ausgebildet. Dies ermöglicht ein vergleichsweise einfaches und ergonomisches Öffnen des Nullpunktspannsystems mittels herkömmlicher zentraler Druckluftversorgung.
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Vorzugsweise umfasst der Spanntopf ferner einen Öffnungsmechanismus zum Öffnen bei fehlender Druckluftbeaufschlagung. Der Öffnungsmechanismus dient dann einer gegebenenfalls nötigen manuellen Zwangsöffnung des Nullpunktspannsystems, beispielsweise in Form eines Schraubmechanismus.
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Vorzugsweise weist der Spannzapfen eine Eingriffslänge von 10 bis 50 mm bezüglich des Spanntopfs auf. Darunter ist zu verstehen, dass die Eingriffslänge beim Abheben des Vakuumzylinders vom Antrieb durch manuellen Hub überwunden werden muss. Damit ist ein relativ ergonomisches Abnehmen des Vakuumzylinders gegeben.
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Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einer Etikettiervorrichtung nach Anspruch 12 und eine Etikettiermaschine nach Anspruch 14 gelöst. Die Etikettiervorrichtung dient definitionsgemäß der Etikettierung von Behältern, insbesondere Flaschen, und umfasst zu diesem Zweck eine zur unmittelbaren Übergabe von Etiketten an die Behälter angeordnete Vakuumzylindereinheit gemäß wenigstens einer der beschriebenen Ausführungsformen. Die Etikettiervorrichtung ist beispielsweise zur Rundumetikettierung der Behälter mittels von der Rolle bereitgestellter und dann mit Heißleim beschichteter Etiketten ausgebildet. Die Etikettiervorrichtung ist dann ein Heißleim-Etikettieraggregat. Es kann sich dabei aber auch um ein Kaltleim-Etikettieraggregat für Behälter handeln.
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Die Etikettiermaschine umfasst die beschriebene Etikettiervorrichtung und ein kontinuierlich drehbares Behälterkarussell zur Positionierung der Behälter bei der Etikettenübergabe.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist zeichnerisch dargestellt. Es zeigen:
- 1 einen Schnitt durch die Vakuumzylindereinheit;
- 2 einen Teilbereich der Vakuumzylindereinheit bei inaktivem Koppelelement;
- 3 den Teilbereich bei angedocktem Koppelelement; und
- 4 eine schematische Draufsicht auf eine Etikettiervorrichtung.
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Wie die 1 erkennen lässt, umfasst die Vakuumzylindereinheit 1 in einer bevorzugten Ausführungsform eine Antriebswelle 2 und einen Vakuumzylinder 3, die mittels eines Nullpunktspannsystems 4 bezüglich einer Drehachse 1a zentriert und Drehmoment übertragend aneinandergekoppelt sind.
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Das Nullpunktspannsystem 4 umfasst einen am Vakuumzylinder 3 befestigten und im Arbeitsbetrieb nach unten weisenden Spannzapfen 5 sowie einen mit der Antriebswelle 2 starr verbundenen Spanntopf 6 zum greifenden Festklemmen des Spannzapfens 5.
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Der Spanntopf 6 umfasst einen federnd vorgespannten Schließmechanismus 7, der durch Beaufschlagung mit Druckluft 8 pneumatisch geöffnet werden kann, wie beispielsweise vom System Zero Clamp® bekannt ist.
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Die Vakuumzylindereinheit 1 umfasst ferner ein stationäres Unterteil 9, in dem ein Druckluftkanal 10 zur Zufuhr der Druckluft 8 und eine nach oben zum Vakuumzylinder 3 offene Nut 11 mit einem darin vertikal beweglichen und vollumfänglich ringförmig ausgebildeten Koppelelement 12 ausgebildet ist, siehe hierzu die diesbezüglich detaillierten Darstellungen in den 2 und 3.
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Wie in der 2 zu erkennen ist, ist das Koppelelement 12 derart in der bezüglich der Druckluftzufuhr eingangsseitigen Nut 11 angeordnet, dass es ohne Beaufschlagung der eingangsseitigen Nut 11 mit der Druckluft 8 schwerkraftgetrieben am Boden 11a der eingangsseitigen Nut 11 liegt und darüber angeordnete im Arbeitsbetrieb rotierende Bauteile der Vakuumzylindereinheit 1 nicht berührt.
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Wie die 3 demgegenüber erkennen lässt, ist das Koppelelement 12 derart ausgebildet, dass es bei Beaufschlagung der eingangsseitigen Nut 11 mit der Druckluft 8 von dieser so weit angehoben wird, dass das Koppelelement 12 eine pneumatische Verbindung von der eingangsseitigen Nut 11 zu einer über dem Koppelelement 12 angeordneten und diesbezüglich ausgangsseitigen Nut 13 herstellt.
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Die ausgangsseitige Nut 13 ist in einer mit dem Spanntopf starr und permanent verbundenen Tragplatte 14 nach unten hin offen ausgebildet. Die Tragplatte 14 ist zudem mit der Antriebswelle 2 starr verbunden und dreht sich folglich im Arbeitsbetrieb der Vakuumzylindereinheit 1.
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Die Druckluft 8 wird nur bei stillstehender Vakuumzylindereinheit 1 zugeführt, so dass das Koppelelement 12 an der dann nicht rotierenden Tragplatte 14 pneumatisch andocken kann. Im diesbezüglich drucklosen Arbeitsbetrieb liegt das Koppelelement 12 am Boden der Nut 11 und berührt die Tragplatte 14 dann nicht.
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In der Tragplatte 14 ist wenigstens eine (lediglich schematisch angedeutete) Verbindungsleitung 15 zwischen der ausgangsseitigen Nut 13 und einem Druckluftanschluss (nicht dargestellt) des Spanntopfs 6 ausgebildet. Entsprechend kann die an der eingangsseitigen Nut 11 anliegende Druckluft 8 über das Koppelelement 12, die ausgangsseitige Nut 13 und den Verbindungskanal 15 zum Spanntopf 6 gelangen, um diesen pneumatisch zu öffnen.
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Im Koppelelement 12 könnten geeignete Nuten und/oder Bohrungen (jeweils nicht dargestellt) ausgebildet sein, die zum einen der Druckluft 8 ausreichend Strömungswiderstand bieten, um das Koppelelement 12 anzuheben und zum anderen einen ausreichenden Durchtritt der Druckluft 8 von der eingangsseitigen Nut 11 in die ausgangsseitige Nut 13 ermöglicht, um den Spanntopf 6 pneumatisch zu öffnen.
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Die eingangsseitige und ausgangsseitige Nut 11, 13 sowie das Koppelelement 12 dazwischen sind vorzugsweise jeweils vollumfänglich ringförmig ausgebildet, um eine Beaufschlagung des Spanntopfs 6 mit der Druckluft 8 auch unabhängig von der Drehlage der Tragplatte 14 und des daran noch gekoppelten Vakuumzylinders 3 bezüglich des Untergestells 9 zu ermöglichen. Das heißt, der Vakuumzylinder 3 kann in beliebiger Drehlage bezüglich des Untergestells 9 bei geeigneter Druckluftbeaufschlagung des Spanntopfs 6 nach oben abgezogen werden. Dies ermöglicht eine ergonomische Handhabung des Vakuumzylinders 3 beim formatspezifischen Austausch.
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Prinzipiell wäre es aber auch denkbar, die eingangsseitige Nut 11, die ausgangsseitige Nut 13 und/oder den dazwischen angeordneten Koppelring 12 nur teilumfänglich bzw. über einen bestimmten Maschinenwinkelbereich auszubilden (nicht dargestellt), weshalb die Tragplatte 14 dann mit dem Vakuumzylinder 3 zuerst in eine bezüglich des Untergestells 9 geeignete Drehlage zur gegenseitigen Ausrichtung der Nuten 11, 13 gebracht werden muss, bevor die Druckluft 8 angelegt und der Spanntopf 6 durch diese geöffnet werden kann.
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Zur Zufuhr der Druckluft 8 umfasst das Untergestell 9 vorzugsweise einen externen Druckluftanschluss 16, an den beispielsweise ein Druckluftschlauch (nicht dargestellt) angeschlossen werden kann. Am Druckschlauch könnte beispielsweise eine Luftdruckpistole oder dergleichen Ventil vorhanden sein, um die vorübergehende Zufuhr der Druckluft 8 gezielt manuell auszulösen und wieder zu beenden.
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Wie in der 1 angedeutet ist, können im Bereich des Nullpunktspannsystems 4, beispielsweise am Vakuumzylinder 3, den Spannzapfen 5 umgebend Indexierstifte und/oder Indexierbohrungen 17 vorhanden sein, um die Drehlage des Vakuumzylinders 3 bezüglich der Antriebswelle 2 festzulegen. Im Bereich des Spanntopfs 6 sind damit jeweils korrespondierende Öffnungen und/oder Stifte vorhanden. Diese Indexierung dient dann lediglich der Festlegung der relativen Drehlage zueinander, während die Drehmomentübertragung zwischen Antriebswelle 2 und Vakuumzylinder 3 durch das Nullpunktspannsystem 4, also die kraftschlüssige Verbindung zwischen Spannzapfen 5 und Spanntopf 6, bewirkt wird.
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Das Nullpunktspannsystem 4 schließt vorzugsweise selbsttätig mittels Federvorspannung, könnte aber prinzipiell zusätzlich mechanisch festgezogen werden. Zum Trennen und Zusammenfügen des Nullpunktspannsystems 4 wird dieses pneumatisch geöffnet, beispielsweise durch Anlegen eines Luftdrucks von 4 bis 8 bar an die eingangsseitige Nut 11. Durch Druckentlastung verriegelt sich das Nullpunktspannsystems 4 zentrierend und kraftschlüssig von selbst und bleibt ohne erneute Druckbeaufschlagung permanent verriegelt.
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Vorzugsweise umfasst der Spanntopf 6 ferner einen Öffnungsmechanismus zur Zwangsöffnung (nicht dargestellt) des Nullpunktspannsystems 4 ohne eine dafür geeignete Druckluftbeaufschlagung. Damit lässt sich der Vakuumzylinder 3 im Bedarfsfall auch austauschen, wenn die Druckluft 8 nicht zur Verfügung steht.
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Der Spannzapfen 5 hat vorzugsweise eine beim Abheben zu überwindende Eingriffslänge 18 von höchstens 50 mm bezüglich des Spanntopfs 6, um einen ergonomischen Austausch des Vakuumzylinders 3 zu ermöglichen.
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Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass am Vakuumzylinder 3 prinzipiell bekannte Ansaugelemente 19 zur Etikettenaufnahme- abgabe umfänglich gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
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In der 4 ist beispielhaft und schematisch eine Etikettiervorrichtung 21 zur Etikettierung von Behältern 22 (nur einer dargestellt), insbesondere Flaschen, dargestellt, mit der zur unmittelbaren Übergabe von Etiketten 23 (nur eines dargestellt) an die Behälter 22 angeordneten Vakuumzylindereinheit 1 mit einem austauschbaren Vakuumzylinder 3.
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Die Etiketten 23 werden beispielsweise von Rollen 24 bereitgestellt und von einem Leimwerk 25 mit Heißleim beschichtet. Die dargestellte Etikettiervorrichtung 21 ist somit vorzugsweise ein Heißleim-Etikettieraggregat.
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Alternativ wäre eine entsprechende Ankopplung einer Vakuumzylindereinheit 1 aber auch bei einem Kaltleim-Etikettieraggregat (nicht dargestellt) denkbar und/oder bei Greiferzylindern, Transferzylindern oder dergleichen rotierenden Einheiten, die in Gänze an Etikettiervorrichtungen formatabhängig ausgetauscht werden müssen.
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Die Etikettiervorrichtung 21 ist dann vorzugsweise Bestandteil einer Etikettiermaschine 31, die ein kontinuierlich drehbares Behälterkarussell 32 zur Positionierung der Behälter 22 bei der Etikettenübergabe umfasst sowie wenigstens eine in der Peripherie des Behälterkarussells 32 auf prinzipiell bekannte Weise angedockte Etikettiervorrichtung 21.
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Die beschriebene Anordnung des Nullpunktspannsystems 4 mit am Vakuumzylinder 3 angeordnetem Spannzapfen 5 und mit an der Antriebswelle 2 angeordnetem Spanntopf 6 ermöglicht einen ergonomischen Austausch des Vakuumzylinders 3 bei Formatwechseln und reduziert zudem die Kosten für die einzelnen formatspezifisch vorzuhaltenden Vakuumzylinder 3.
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Für den Austausch des Vakuumzylinders 3 wird der mit der Antriebswelle 2 verbundene Motor abgeschaltet und die Vakuumzylindereinheit 1 in Stillstand, also ohne laufenden Drehantrieb, versetzt.
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Sobald der Vakuumzylinder 3 nicht mehr rotiert, kann die Druckluft 8 beispielsweise am externen Druckluftanschluss 16 angelegt werden und dadurch das Koppelelement 12 vom Boden der Nut 11 angehoben und an der darüber liegenden ausgangsseitigen Nut 13 angedockt werden. Dadurch fließt die Druckluft 8 über die eingangsseitige Nut 11 und den Koppelring 13 in die ausgangsseitige Nut 13 und von dort über wenigstens einen Verbindungskanal 15 zum Spanntopf 6.
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Die dort anliegende Druckluft 8 öffnet den Spanntopf 6 derart, dass der Spannzapfen 5 freigegeben und der Vakuumzylinder 3 von der Antriebswelle 2 nach oben abgehoben werden kann.
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Bei weiterhin anliegender Druckluft 8 kann ein passender Vakuumzylinder 3 für ein anderes Etikettenformat aufgesetzt werden, indem dessen Spannzapfen 5 in den Spanntopf 6 eingeführt wird.
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Der Spannzapfen 5 wird anschließend durch Federvorspannung des Spanntopfs 6 mechanisch in diesem festgeklemmt und dadurch drehsteif verriegelt.
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Das heißt, beim Einsetzen des Spannzapfens 5 in den Spanntopf 6 ist dieser mit der Druckluft 8 beaufschlagt und damit geöffnet. Durch Abschalten der Druckluftzufuhr schließt sich der Spanntopf 6 mittels Federvorspannung selbsttätig um den Spannzapfen 5.
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Zur korrekten Zuordnung der Drehlage des Vakuumzylinders 3 zur Antriebswelle 2 werden vorzugsweise am Vakuumzylinder 3 vorhandene Indexierstifte und/oder Indexierlöcher 17 mit korrespondierenden Strukturen im Bereich des Spanntopfs 6 in Eingriff gebracht. Das im Arbeitsbetrieb erforderliche Drehmoment wird dann durch den Kraftschluss des Nullpunktspannsystems 4 von der Antriebswelle 2 auf den Vakuumzylinder 3 übertragen.
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Die absolute Drehlage der Antriebswelle 2 / des Spanntopfs 6 kann dabei aufgrund der vollumfänglichen Druckankopplung am Koppelelement 12 beliebig sein.
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Nach dem Schließen des Nullpunktspannsystems 4 durch Abschalten der Druckluftzufuhr kann die Vakuumzylindereinheit 1 und die damit zugeordnete Etikettiervorrichtung 21 / Etikettiermaschine 31 den Arbeitsbetrieb wiederaufnehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011090190 A1 [0004]
- DE 102013212132 A1 [0004]
- DE 202013103475 U1 [0004]