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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wasserfiltergehäuse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Wasseraufbereitungsanlagen für beispielsweise Trinkwasser oder Abwasseraufbereitung oder für Süßwasser oder Seewasserbecken weisen in der Regel ein Wasserfiltergehäuse mit darin angeordneten Filtereinrichtungen oder Filterelementen, sowie Zu- und Abflüsse auf. Die Filterelemente sind häufig an den Filtergehäusewänden drehbar gelagert oder direkt verbunden.
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Filter für Süßwasser und Seewasserbecken werden im Regelfall außerhalb der Becken aufgestellt und betrieben. Das Filtergehäuse muss sicher abgedichtet sein, damit insbesondere während des Betriebs kein Wasser austreten kann.
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Im Stand der Technik bekannt ist es, die Wände derartiger Wasserfiltergehäuse aus Metall oder Kunststoff wasserdicht, beispielsweise zu verschweißen. Das Verschweißen ist jedoch ein aufwändiger Vorgang, der meist nicht an der Einsatzstelle der Wasserfiltergehäuse erfolgen kann. Die entstehenden Wasserfiltergehäuse sind voluminös und unhandlich und müssen dann umständlich an die Einsatzstelle transportiert werden.
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Die
DE 20 2011 106 106 offenbart ein Wasserfiltergehäuse, dessen Wände ohne aufwändiges Schweißen miteinander verbunden sind. Hierzu wird ein erstes der Gehäusewandteile in einem Bereich so abgewinkelt, dass dieser Bereich parallel zum zweiten der Gehäusewandteile liegt. Zwischen dem abgewinkelten Bereich des ersten Gehäusewandteils und dem zweiten Gehäusewandteil wird eine Dichtung, oder eine Dichtmasse angeordnet. Ein derartig aufgebautes Wasserfiltergehäuse erfordert jedoch unterschiedlich ausgebildete Wände, komplizierte Dichtungen, sowie meist zusätzliche Schraubverbindungen zur Stabilisierung der einzelnen Wände gegeneinander.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein möglichst einfach aufbaubbares Wasserfiltergehäuse bereitzustellen, das vorteilhafterweise einerseits so abgedichtet ist, dass insbesondere während des Betriebs kein Wasser austreten kann, andererseits eine sehr hohe Stabilität bei einem sehr geringen Gewicht aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wasserfiltergehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das Wasserfiltergehäuse der eingangs beschriebenen Art weist wenigstens zwei Wandelemente auf, wobei jedes Wandelement jeweils zwei flächige Breitseiten und vier, die flächigen Breitseiten polygonal begrenzende Schmalseiten aufweist, sowie wenigstens eine Profilschiene mit zwei entlang jeweils einer Längsseite der Profilschiene verlaufenden Aufnahmenuten zur Aufnahme jeweils einer Schmalseite eines Wandelements. Erfindungsgemäß ist in jeder der beiden Aufnahmenuten der wenigstens einen Profilschiene eine Schmalseite eines Wandelements vollständig aufgenommen. Zwischen der wenigstens einen Profilschiene und den jeweils darin aufgenommenen Wandelementen ist ein dichtende Masse so angeordnet, dass die beiden Wandelemente fest und dichtend mit der wenigstens einen Profilschiene verbunden sind. Ein derartiger Aufbau eines Wasserfiltergehäuses mit Profilschienen und jeweils dazwischen angeordneten Wandelementen, die mittels einer Dichtmasse mit den Profilschienen verbunden sind, ermöglicht die Herstellung eines wasserdichten Wasserfiltergehäuses. Die stabilisierende Wirkung der Profilschienen ermöglicht Über-Eckverbindungen die auch einem hohen Wasserdruck noch standhalten können.
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Die Wandelemente sind vorteilhafterweise Kunststoffwandelemente, so dass das Gewicht des Wasserfiltergehäuses nicht zu hoch wird.
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Die Aufnahmenuten der Profilschienen weisen vorteilhafterweise Hinterschneidungen auf, die mit der dichtenden Masse aufgefüllt sind, wenn das Wasserfiltergehäuse aufgebaut ist. Die Hinterschneidungen ermöglichen ein sicheres Abdichten zwischen Profilschiene und Wandelement, welches beim Aufbau des Wasserfiltergehäuses rasch und einfach erfolgen kann.
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Die dichtende Masse ist vorteilhafterweise ein Zweikomponentenkleber oder ein Dichtband oder ein doppelseitiges Klebeband oder eine Dichtung. Die Profilschiene kann mit dem Wandelement verklebt sein, um eine feste Verbindung zwischen Wandelement und Profilschiene bereitzustellen, und zusätzlich noch mit der dichtenden Masse abgedichtet sein. Wenn die Aufnahmenuten Hinterschneidungen aufweisen, können beispielsweise Dichtbänder in die Hinterschneidungen zwischen Wandelement und Aufnahmenut eingeführt sein, die für die Abdichtung zwischen Wandelement und Profilschiene sorgen, und die Wandelemente können zusätzlich noch mit der Profilschiene verklebt sein, um eine feste Verbindung zwischen diesen beiden Elementen zu schaffen.
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Vorteilhafterweise weisen die Wandelemente eine Dicke von höchstens 10 mm vorzugsweise 8 mm auf. Die Wandelemente haben somit ein geringes Gewicht und können beim Aufbau leicht gehandhabt werden.
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Die Profilschiene ist vorteilhafterweise aus Kunststoff oder Metall, besonders vorzugsweise aus Aluminium. Profilschienen aus Metall sind besonders stabil, können mit einer geringen Menge an Metall aufgebaut werden und ermöglichen die Verwendung relativ dünner Wandelemente für den Aufbau des Wasserfiltergehäuses ohne dass die Stabilität verloren geht. Die Material- und Gewichtseinsparung ist dabei ein wesentlicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Wasserfiltergehäusen, welche beispielsweise Wanddicken von 16 mm und/oder 20 mm aufweisen.
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Die Wandelemente haben vorzugsweise eine im Wesentlichen rechteckige oder quadratische Form, wobei die Wandelemente an ihren Ecken Anfasungen aufweisen können, um beispielsweise formschlüssig in Eckverbindungselemente, welche die Profilschienen miteinander verbinden, aufgenommen werden zu können.
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Benachbarte Wandelemente sind vorteilhafterweise rechtwinklig zueinander angeordnet, so dass der Aufbau einfacher quaderförmiger Wasserfiltergehäuse ermöglicht wird. Natürlich können die wenigstens zwei Aufnahmenuten der Profilschiene auch in einem anderen als in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sein, so dass die beiden mit der Profilschiene zu verbindenden Wandelemente nicht rechtwinklig zueinander angeordnet sind, was den Aufbau fünfeckiger, sechseckiger oder mehreckiger Wasserfiltergehäuse ermöglicht, jedoch ist eine rechtwinklige Anordnung benachbarter Wandelemente zueinander zu bevorzugen, da in diesem Fall das Wasserfiltergehäuse mit einer geringeren Anzahl von Wandelementen aufgebaut werden kann.
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Das Wasserfiltergehäuse weist somit vorteilhafterweise ein quaderförmig aufgebautes Gerüst aus miteinander fest verbundenen Profilschienen auf, welches die äußere Begrenzung des Wasserfiltergehäuses bildet, wobei die Aufnahmenuten benachbart miteinander verbundene Profilschienen vorzugsweise aneinander stoßen. Die Profilschienen können dabei über Eckverbindungselemente miteinander verbunden sein. Für ein quaderförmiges Gehäuse benötigt man beispielsweise acht Eckverbindungselemente, die jeweils drei Profilschienen, die rechtwinklig zueinander angeordnet sind, miteinander verbinden.
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Die Eckverbindungselemente sind vorteilhafterweise aus Kunststoff, wodurch sie kostengünstig fertigbar sind und keine elektrochemische Korrosion verursachen. Die Verwendung von Profilschienen, Eckverbindungselementen und Wandelementen, sowie einer dichtenden Masse, welche beispielsweise Silikon sein kann, ermöglicht einen raschen modularen Aufbau des Wasserfiltergehäuses vor Ort.
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Die Wandelemente können zur Beschleunigung des Aufbaus auch Eingriffsmittel zum Eingreifen in die Hinterschneidungen der Aufnahmenuten der Profilschienen aufweisen. Solche Eingriffsmittel haben den Vorteil, dass das Wasserfiltergehäuse zunächst mechanisch wieder lösbar zusammengesteckt werden kann und ein Abdichten bzw. Verkleben der Wandelemente mit den Profilschienen erst zum Schluss des Aufbaus erfolgen muss.
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Um einen formstabilen mechanischen Aufbau des Wasserfiltergehäuses bewerkstelligen zu können, sind die Wandelemente vorteilhafterweise klemmend in den Aufnahmenuten der jeweiligen Profilschienen aufnehmbar.
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Die in der nachfolgenden Beschreibung verwendeten Bezeichnungen wie oben, unten, links, rechts und ähnliches, beziehen sich auf die Figuren und sollen in keiner Weise einschränkend sein, auch dann nicht, wenn sie sich auf bevorzugte Ausführungsformen beziehen. Der Begriff „rechtwinklig“ in dieser Anmeldung soll Winkel von 85° bis 95° umfassen. Der Begriff „im Wesentlichen“ bezogen auf die Breitseiten, soll mögliche Anfasungen der Ecken und Kanten der Wandelemente einschließen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Wasserfiltergehäuses mit Blickrichtung in das Innere des Gehäuses,
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2 eine Draufsicht auf eine Profilschiene des Wasserfiltergehäuses im Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung,
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3 eine perspektivische Draufsicht auf die Profilschiene mit eingefügten Wandelementen,
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4 eine perspektivische Ansicht eines Eckverbindungselements des Wasserfiltergehäuses.
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1 zeigt ein Wasserfiltergehäuse 1 mit Kunststoffwänden 3a, 3b, 3 und in einem Teil der Wandelemente eingelassenen Wandöffnungen 5 für beispielsweise Zulauf, Ablauf und/oder andere Durchführungen. Die Wandelemente 3, 3a, 3b sind mit Profilschienen 7 verbunden, welche über Eckverbindungselemente 9 rechtwinklig mit weiteren Profilschienen 7 verbunden sind. Die Eckverbindungselemente 9 sind Würfelverbinder, die jeweils drei Profilschienen 7 rechtwinklig miteinander verbinden.
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2 zeigt eine Profilschiene 7 im Querschnitt senkrecht zur Längsachse. Die Profilschiene 7 weist zwei im rechten Winkel zueinander angeordnete Aufnahmenuten 11a und 11b auf zur Aufnahme der Wandelemente 3a, 3b. Die mittig angeordnete Zentrierbohrung 13 kann beispielsweise ein Schraubgewinde aufweisen zur Befestigung eines Eckverbindungselements 9 auf der Schmalseite der Profilschiene 7. Die Profilschiene 7 weist weiterhin vier Fixierbohrungen 15 zum rotationsfesten Fixieren des Eckverbindungselements 9 auf. Die Aufnahmenuten 11a, 11b sind zangenartig ausgebildet und weisen Hinterschneidungen 17 auf. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Profilschiene 7 mit in den Aufnahmenuten 11a und 11b aufgenommenen Wandelementen 3a und 3b. Die Hinterschneidungen 17 können mit einer dichtenden Masse 19, welche eine Klebemasse, beispielsweise einen Zweikomponentenkleber oder eine Dichtmasse, beispielsweise Silikon sein kann, aufgefüllt werden. So können die Wandelemente 3a, 3b fest mit der Profilschiene 7 verbunden werden.
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4 zeigt die perspektivische Ansicht eines Eckverbindungselements 9 in einer Draufsicht auf die Seiten, welche mit Profilschienen 7 verbunden werden. Jede mit einer Profilschiene 7 verbindende Seite des Eckverbindungselements 9 weist vier Fixierzapfen 21 auf, die in Fixierbohrungen 15 der Profilschiene 7 eingreifen, wenn die Profilschiene 7 mit dem Eckverbindungselement 9 verbunden ist. Eine mittige Bohrung 23 sitzt dann auf der Zentrierbohrung 13 der Profilschiene 7 auf. Durch eine der mittigen Bohrung 23 gegenüberliegenden Einführungsbohrung (nicht sichtbar), die einen etwas größeren Durchmesser als die mittige Bohrung 23 haben kann, kann beispielsweise eine Befestigungsschraube hindurchgeführt werden, deren Schraubkopf im Inneren des Eckverbindungselements 9 auf den Rand der mittigen Bohrung 23 aufsitzt, und deren Schraubgewinde in die Zentrierbohrung 13 der Profilschiene 7 eingeschraubt ist, um das Eckverbindungselement 9 fest mit der Profilschiene 7 zu verbinden. Wenn die Einführungsbohrung den gleichen oder einen kleineren Durchmesser als die mittige Bohrung 23 hat, kann eine Schraube mit hinreichend langem Schraubgewinde durch beide Bohrungen hindurchgeführt werden, um Würfelverbinder 9 fest mit der Profilschiene 7 zu verbinden. Der über das Schraubgewinde hervorstehende Schraubenkopf sitzt dann direkt auf der Einführungsbohrung auf. Die in die Fixierbohrungen 15 der Profilschiene 7 eingreifenden Fixierzapfen 21 des Eckverbindungselements 9 bilden einen Verdrehschutz für den Würfelverbinder. Die Nuten 25 des Eckverbindungselements 9 schließen an die Aufnahmenuten 11, 11a, 11b der Profilschiene 7 an. Auf diese Weise können die Wandelemente 3, 3a, 3b vollständig von den Profilschienen 7 eingefasst werden. Das Wasserfiltergehäuse 1 kann modular vor Ort folgendermaßen aufgebaut werden:
Zunächst wird ein quaderförmiges Gerüst aus Profilschienen 7 und Eckverbindungselementen 9 insoweit aufgebaut, dass die Wandelemente 3, 3a, 3b und die Bodenplatte in die Aufnahmenuten 11, 11a, 11b noch hineingeschoben werden können. Die dichtende Masse 19 kann sich zu dem Zeitpunkt, zu dem die Wandelemente 3, 3a, 3b in die Aufnahmenuten 11, 11a, 11b der Profilschienen 7 eingeschoben werden, entweder bereits in den Aufnahmenuten befinden, während des Einschiebens der Wandelemente in die Aufnahmenuten eingebracht werden, oder nach dem Einschieben der Wandelemente in die Aufnahmenuten eingebracht werden. Wenn die vier seitlichen Wandelemente 3, 3a, 3b und das Wandelement, welches den Boden bildet bereits in den Aufnahmenuten 11a, 11b, 11 eingeschoben sind, kann zur Fertigstellung des Wasserfiltergehäuses 1 die letzte Profilschiene 7 am Profilschienengerüst befestigt werden.
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Die Erfindung wurde anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert, ohne auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt zu sein. Dem Fachmann sind zahlreiche und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserfiltergehäuse
- 3
- Wandelement
- 3a
- Wandelement
- 3b
- Wandelement
- 5
- Wandöffnungen
- 7
- Profilschiene
- 9
- Eckverbindungselement
- 11
- Aufnahmenut
- 11a
- Aufnahmenut
- 11b
- Aufnahmenut
- 13
- Zentrierbohrung
- 15
- Fixierbohrungen
- 17
- Hinterschneidung
- 19
- Dichtende Masse
- 21
- Fixierzapfen
- 23
- mittige Bohrung
- 25
- Nuten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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