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Einleitung
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Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück, insbesondere Schutzbekleidungsstück für Einsatzkräfte, mit einem Vorderteil und einem Rückenteil sowie zwei Durchbrüchen für die Arme einer das Bekleidungsstück tragenden Person und vorzugsweise zwei an die Durchbrüche anschließenden Ärmeln, wobei das Vorderteil von einem parallel zu einer Hochachse der aufrecht stehenden Person verlaufenden Verschluss in ein rechtes Vorderteil und ein linkes Vorderteil unterteilt ist und in dem Bekleidungsstück, vorzugsweise in einem Brustbereicht und einem Rückenbereich der Person, ein mit dem Bekleidungsstück in Kraft übertragender Weise verbundener Tunnel umläuft, der beidseitig des Verschlusses mit jeweils einer Öffnung zum Einziehen eines in dem Tunnel umlaufenden Rettungsgurts versehen ist.
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Stand der Technik
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Bekleidungsstücke der vorgenannten Art sind seit geraumer Zeit bekannt und kommen insbesondere als Schutzbekleidung zum Einsatz, beispielsweise für Feuerwehrleute. Der Rettungsgurt dient dazu, die das Bekleidungsstück tragende Person vor einem Absturz zu sichern. Dies ist beispielsweise bei Feuerwehrleuten notwendig, die sich bei einem Einsatz in großer Höhe über dem Erdboden auf einer Feuerwehrleiter befinden.
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Der in dem Tunnel des Bekleidungsstücks verlaufende Rettungsgurt weist typischerweise eine Länge auf, die diejenige des Tunnels übersteigt. Auf diese Weise ist es dem Träger des Bekleidungsstücks möglich, zwei Enden des Rettungsgurts, die normalerweise in Form von Ösen ausgeformt sind, mittels eines Sicherungselements zu verbinden, beispielsweise mit einem Karabinerhaken, und sich mit dem Sicherungselement ferner in ein Sicherungsseil einzuhaken. Im Falle eines Absturzes der Person wird demzufolge der umlaufende Rettungsgurt aktiviert und hält somit die Person.
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Die Länge des Rettungsgurts ist insofern vorteilhaft, als es dem Träger des Bekleidungsstücks besonders einfach möglich ist, diesen zu greifen, da er aus den gegenüberliegenden Öffnungen des Tunnels jeweils herausragt. Ferner ist es aufgrund der Länge des Rettungsgurts kaum möglich, dass selbiger versehentlich in dem Tunnel „verschwindet”, das heißt unbeabsichtigter Weise in den Tunnel eingezogen wird und daraufhin nicht ohne Weiteres gegriffen werden kann.
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Die Länge des Rettungsgurts bringt allerdings den Nachteil mit sich, dass selbiger im Verwendungsfall weit aus dem Tunnel vorsteht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Verwendungsfall, in dem eine Person mit dem Bekleidungsstück an einem Sicherungsseil hängt, der Tunnel des Bekleidungsstücks gerafft wird und sich effektiv verkürzt. Der Rettungsgurt steht in dieser Position maximal aus dem Tunnel hervor, wobei der Rettungsgurt in Richtung des Kopfes des Trägers des Bekleidungsstücks gezogen wird. Dies führt dazu, dass sich der Rettungsgurt für den Träger im Verwendungsfall störend in dessen Gesichtsbereich befindet und womöglich die Sicht versperrt.
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Ein Beispiel für ein Bekleidungsstück der eingangs beschriebenen Art ist der
DE 20 2012 101 688 U1 entnehmbar.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein Bekleidungsstück bereitzustellen, dessen Rettungsgurt ohne Nachteil kürzer ausgeführt werden kann, als dies bei bekannten Bekleidungsstücken der Fall ist.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ausgehend von einem Bekleidungsstück der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Rettungsgurt in mindestens einem seiner Endabschnitte, vorzugsweise jeweils in beiden Endabschnitten, mindestens ein Verbindungsteil aufweist, wobei das Verbindungsteil des Rettungsgurtes mit mindestens einem korrespondierenden Verbindungsteil des Tunnels in Kraft übertragender Weise verbunden oder verbindbar ist, so dass der Rettungsgurt in dem Tunnel fixiert oder fixierbar ist, wobei das Verbindungsteil des Tunnels in einem Endabschnitt des Tunnels angeordnet ist.
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Mittels der beschriebenen korrespondierenden Verbindungsteile gelingt es, den Rettungsgurt vor einem versehentlichen Einziehen in den Tunnel zu schützen, wobei jeweils mindestens ein Verbindungsteil an dem Rettungsgurt und mindestens ein Verbindungsteil in dem Tunnel angeordnet sind, so dass der Rettungsgurt fixiert werden kann. Die Verbindung, die durch das Zusammenwirken der korrespondierenden Verbindungsteile gebildet ist, ist zerstörungsfrei und vorteilhafterweise werkzeuglos lösbar. Demzufolge liegt eine Einschränkung des Trägers des Bekleidungsstück im Einsatzfall nicht vor, insbesondere sind keine besonderen Vorkehrungen notwendig, um die Verbindung zu lösen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks sind das mindestens eine Verbindungsteil des Rettungsgurts von einem Flauschteil und das mindestens eine Verbindungsteil des Tunnels von einem Hakenteil gebildet. Das heißt, dass die korrespondierenden Verbindungsteile des Bekleidungsstücks in einem verbundenen Zustand einen Klettverschluss ausbilden. Ein solcher ist insofern besonders gut geeignet, als er „blind”, das heißt ohne für den Träger des Bekleidungsstücks sichtbar zu sein, genutzt werden kann. Dies hängt damit zusammen, dass das Flauschteil und das Hakenteil sich ohne besonderes Zutun des Trägers ineinander verhaken und einen Kraft übertragenden Schluss bilden. Im Vergleich müsste der Anwender beispielsweise bei einer Druckknopfverbindung stets die korrespondierenden Teile passgenau zueinander führen, was ohne direkten Blickkontakt nur schwerlich möglich ist.
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Ferner bietet ein Klettverschluss den besonderen Vorteil, dass er gut waschbar und flexibel in seiner Größe anpassbar ist. Somit kann das Flauschteil ebenso wie das Hakenteil lediglich punktuell oder auf einer vergleichsweise großen Fläche aufgebracht werden. Dies ermöglicht zum einen eine Steuerung der Verbindungswirkung (ein großflächiger Verbund eines Flauschteils und eines Hakenteils ist schwerer lösbar als ein kleinflächiger Verbund) und zum anderen begünstigt es eine schnelle und einfache Verbindung. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass es für den Träger des Bekleidungsstücks umso einfacher ist, zumindest einen Teil des Flauschteils mit einem Teil des Hakenteils in Eingriff zu bringen, desto größer mindestens eines der Teile ausgebildet ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das Bekleidungsstück so ausgestattet, dass zumindest in dem einen Endabschnitt des Rettungsgurts, vorzugsweise jeweils in beiden Endabschnitten, mindestens zwei Verbindungsteile angeordnet sind, wobei das eine Verbindungsteil auf einer Oberseite des Rettungsgurts und das andere Verbindungsteil auf einer Unterseite des Rettungsgurts angeordnet sind. Typischerweise ist der Rettungsgurt in Form eines flachen Bandes ausgebildet, dessen Breite die zugehörige Dicke erheblich übersteigt. Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, welche „Seite” des Rettungsgurtes von dem Körper der das Bekleidungsstück tragenden Person abgewandt und welche Seite der Person zugewandt ist. Das heißt, dass es bei einem Einziehen des Rettungsgurts in den Tunnel keine Rolle spielt, wie herum der Rettungsgurt eingelegt wird. Ein Herausnehmen des Rettungsgurts aus dem Tunnel und erneutes Einziehen des Rettungsgurts in den Tunnel kommt regelmäßig vor, sobald das Bekleidungsstück gewaschen wird, da der Rettungsgurt und das Bekleidungsstück getrennt gewaschen werden. Die beschriebene „doppelseitige” Anordnung der Verbindungsteile hat schließlich den Vorteil, dass die Orientierung des Rettungsgurts beim Einziehen desselben in den Tunnel nicht von Belang ist. Wäre das Verbindungsteil lediglich auf einer Seite angeordnet, könnte es wesentlich sein, welche Seite des Rettungsgurts „außen”, das heißt von dem Träger abgewandt, oder „innen”, das heißt dem Träger zugewandt, ausgerichtet ist.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn sämtliche Verbindungsteile, die auf dem Rettungsgurt angeordnet sind, jeweils von einem Flauschteil gebildet sind. Dies hängt damit zusammen, dass der Rettungsgurt häufig relativ zu dem Tunnel bewegt wird. Dies tritt zum einen im Zuge eines Waschvorgangs auf, bei dem – wie vorstehend beschrieben – der Rettungsgurt regelmäßig aus dem Tunnel entnommen und später wieder eingezogen werden muss, als auch im Anwendungsfall des Rettungsgurts, sobald die Verbindungsteile gelöst werden und der Rettungsgurt aus dem Tunnel (zumindest ein Stück weit) herausgezogen werden muss. Diese Relativbewegungen zwischen dem Tunnel und dem Rettungsgurt bedeuten, dass beide Teile aneinander reiben. Dadurch, dass sämtliche Verbindungsteile, die an dem Rettungsgurt angeordnet sind, von Flauschteilen gebildet sind, ist ein aufgrund der Reibung bedingtes Schadenspotential effektiv eliminiert. Das liegt darin begründet, dass ein Flauschteil sehr weich und folglich nicht in der Lage ist, bei einer Reibung über das Textil einer inneren Tunnelwandung des Tunnels selbigen auf Dauer zu zerstören. Ein Hakenteil ist hingegen sehr hart und „kratzt” stark. Eine dauerhafte Reibung eines Hakenteils gegen einen Oberstoff der Tunnelwandung würde diesen vergleichsweise zügig aufreiben und zerstören.
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Ferner ist es besonders von Vorteil, wenn in dem Endabschnitt des Tunnels, vorzugsweise jeweils in beiden Endabschnitten des Tunnels, mindestens zwei Verbindungsteile angeordnet sind, wobei die beiden Verbindungsteile auf sich gegenüberliegenden Wandabschnitten einer Tunnelwandung des Tunnels angeordnet sind. Von der Funktionsweise her ist es im Wesentlichen unerheblich, ob das mindestens eine Verbindungsteil des Rettungsgurts an einer inneren Seite, das heißt einer dem Träger des Bekleidungsstück zugewandten Seite, oder einer äußeren Seite, das heißt einer dem Träger abgewandten Seite, des Tunnels befestigt wird. Demzufolge könnte es ausreichen, lediglich ein Verbindungsteil in dem Tunnel anzuordnen, welches schließlich mit einem korrespondierenden Verbindungsteil des Rettungsgurts eingreift. Dennoch kann die Anordnung zweier Verbindungsteile in einem Endabschnitt des Tunnels vorteilhaft sein. Dies ist insbesondere damit zu begründen, dass die beiden sich in dem Tunnel gegenüberliegend angeordnetem Verbindungsteile dazu genutzt werden können, den Tunnel zu verschließen, wobei die Verbindungsteile allerdings dazu geeignet sein müssen, miteinander einzugreifen.
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Vorteilhafterweise sind auch diese Verbindungsteile als korrespondierende Teile eines Klettverschlusses ausgebildet, das heißt ein Verbindungsteil ist ein Flauschteil und das andere ein Hakenteil. Die Schließung des Tunnels ist insbesondere während eines Waschvorgangs, während dessen sich der Rettungsgurt nicht in dem Tunnel befindet, insofern von Vorteil, als das in dem Tunnel angeordnete Hakenteil mit dem zugehörigen Flauschteil bedeckt wird und folglich den Tunnel nicht von innen her verschleißen kann. Mithin dient die Anordnung zweier Verbindungsteile in erster Linie dem Schutz des Oberstoffes des Bekleidungsstücks in dem Tunnel.
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Besonders von Vorteil ist ferner ein solches Bekleidungsstück, bei dem mindestens ein Ende des Rettungsgurts in einem fixierten Zustand desselben, in dem mindestens ein Verbindungsteil des Rettungsgurts in Kraft übertragender Weise mit mindestens einem Verbindungsteil des Tunnels eingreift, zumindest in einen Öffnungsquerschnitt einer Öffnung des Tunnels hineinragt, vorzugsweise aus der Öffnung des Tunnels nach außen vorsteht. Auf diese Weise ist es dem Träger des Bekleidungsstücks stets besonders einfach, den Rettungsgurt zu sehen und zu greifen. Würde der Rettungsgurt hingegen vollständig in dem Tunnel untergebracht sein, müsste der Träger diesen gegebenenfalls erst „suchen” und ertasten, bevor er ihn herausziehen und benutzen könnte. Eine daraus resultierende Verzögerung kann im Notfall besonders von Nachteil sein.
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Zur einfacheren Handhabbarkeit ist es überdies von Vorteil, wenn das mindestens eine Verbindungsteil des Rettungsgurts in einem Abstand von mindestens 10 cm, vorzugsweise mindestens 12,5 cm, weiter vorzugsweise mindestens 15 cm, von einem Ende des Rettungsgurts entfernt angeordnet ist. Dieser Vorgabe liegt die Überlegung zugrunde, dass es der das Bekleidungsstück tragenden Person so leicht wie möglich gemacht werden soll, den Rettungsgurt sicher zu greifen und diesen zügig anwenden zu können. Wäre das Verbindungsteil des Rettungsgurtes, mit welchem es mit dem Tunnel in Kraft übertragender Weise verbunden ist, besonders nah an dem Ende des Rettungsgurts angeordnet, könnte eine „freie Länge”, das heißt eine Länge des Rettungsgurts, die zwischen dem Verbindungsteil und dem Ende desselben verbleibt, so gering sein, dass der Träger des Bekleidungsstücks den Rettungsgurt nicht sicher greifen kann. Dies liegt unter anderem daran, dass im Anwendungsfall der Träger typischerweise grobe Sicherheitshandschuhe trägt und eine somit die Möglichkeiten für eine besonders feinmotorische Behandlung der benutzten Gegenstände nicht gegeben ist. Stattdessen muss es der jeweiligen Person trotz der hinderlichen Handschuhe möglich sein, den Rettungsgurt sicher und einfach zu greifen. Daher sollte das Verbindungsteil in dem oben beschriebenen Abstand zum Ende des Rettungsgurts angeordnet werden, um eine entsprechende freie Länge des Endes des Rettungsgurts zu gewährleisten, die selbst ohne die Möglichkeit einer filigranen Ertastung desselben schnell und zuverlässig gegriffen werden kann.
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Ferner ist das erfindungsgemäße Bekleidungsstück dann besonders vorteilhaft, wenn der Rettungsgurt eine Länge von maximal 1,25 m, vorzugsweise 1,20 m, weiter vorzugsweise 1,15 m, aufweist. Dies ist besonders vorteilhaft, da es mit einem im Vergleich zum Stand der Technik derart kurzen Rettungsgurt nicht möglich ist, dass der Rettungsgurt selbst beziehungsweise ein mit diesem verbundene Sicherungselement (Karabiner) in einer Einsatzposition bis in einen Gesichtsbereich des Trägers ragen kann. Eine mögliche Blockade der Sicht des Trägers ist mithin ausgeschlossen.
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Ausführungsbeispiele
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Das erfindungsgemäße Bekleidungsstück wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist, erläutert.
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Es zeigt:
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1: Eine Ansicht eines Vorderteils eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks,
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2: Ein Detail eines Endabschnitts eines Rettungsgurts des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks,
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3: wie 1, jedoch befindet sich der Rettungsgurt in einer Einsatzposition,
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4: Ein Detail einer Öffnung eines Tunnels des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks und
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5: Ein idealisierter Schnitt durch einen Endabschnitt des Tunnels mit einem in seiner Ruheposition befindlichen Rettungsgurt.
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Das Ausführungsbeispiel, das in den 1 bis 5 dargestellt ist, umfasst ein Bekleidungsstück 1, das hier als Schutzjacke für Feuerwehreinsatzkräfte ausgebildet ist. Das Bekleidungsstück 1 umfasst ein Vorderteil 2 sowie ein in den Figuren nicht sichtbares Rückenteil. Unterhalb eines Oberstoffs verläuft senkrecht zu einem Verschluss 3 des Bekleidungsstücks 1 ein Tunnel 4, der in den 1 und 3 mittels gestrichelter Linien angedeutet ist. In diesem Tunnel 4 ist ein Rettungsgurt 5 geführt. In einer Ruheposition des Rettungsgurts 5 ragen dessen Endabschnitte 6, 7 zumindest teilweise aus sich gegenüberliegenden Öffnungen 8, 9 des Tunnels 4 hervor. Dies ist in den 1 und 4 besonders gut erkennbar. Die Öffnungen 8, 9 des Tunnels 4 sind in unmittelbarer Nähe zum Verschluss 3 angeordnet. Der Rettungsgurt 5 besitzt an dessen Enden jeweils eine Öse 10, die dazu geeignet ist, mit einem Sicherungselement 11 formschlüssig einzugreifen. Insbesondere ist es möglich, mittels des Sicherungselements 11 die Ösen 10 der beiden Endabschnitte 6, 7 miteinander zu verbinden und das Sicherungselement 11 ferner mit einem nicht dargestellten Rettungsseil zu koppeln. Auf diese Weise kann eine das Bekleidungsstück 1 tragende Person mittels des Rettungsgurts 5 an das Rettungsseil gekoppelt und im Notfall von letzterem getragen werden.
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2 zeigt eine Nahaufnahme der Öffnungen 8, 9 sowie der Endabschnitte 6, 7 des Rettungsgurts 5. Der in 2 linke Endabschnitt 6 des Rettungsgurts 5 ist hier aus dem Tunnel 4 herausgezogen. Der Rettungsgurt 5 ist so ausgeformt, dass er von dem Nutzer des Bekleidungsstücks 1 besonders einfach gegriffen werden kann. Zu diesem Zweck ist der Rettungsgurt 5 in dessen Endabschnitten 6, 7 verjüngt, so dass es besonders einfach ist, diese Endabschnitte 6, 7 mit einer Hand sicher zu umgreifen und den Rettungsgurt 5 zu packen.
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In einem Einsatzfall befindet sich der Rettungsgurt 5 in dessen Einsatzposition. Diese ist in 3 exemplarisch dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Endabschnitte 6, 7 des Rettungsgurts 5 aus dem Tunnel 4 herausgezogen sind, wodurch das Bekleidungsstück 1 entlang einer Längsachse des Tunnels 4 gerafft wurde. Ein Rettungsseil, das mit dem Sicherungselement 11 gekoppelt ist, ist in 3 nicht dargestellt. Die Darstellung gemäß 3 macht deutlich, dass der Rettungsgurt 5 selbst in seine Einsatzposition nicht bis in einen Gesichtsbereich des Trägers des Bekleidungsstücks 1 ragt und diesem nicht die Sicht versperren oder womöglich unbeabsichtigter Weise ins Gesicht schlagen kann. Dies wird dadurch erreicht, dass der Rettungsgurt 5 kürzer ausgeführt ist, als dies bei Rettungsgurten gemäß dem Stand der Technik üblicherweise der Fall ist. Letztere sind typischerweise ca. 5 cm bis 10 cm länger ausgeführt, als der hier gezeigte Rettungsgurt 5, der eine Länge von 117 cm aufweist.
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Die größere Länge der bekannten Rettungsgurte ist dem Umstand geschuldet, dass ein versehentliches Einziehen des Rettungsgurts in den jeweiligen Tunnel vermieden werden soll. Das Risiko, den Rettungsgurt im Ernstfall nicht auffinden zu können und folglich nicht verfügbar zu haben, kann nicht eingegangen werden. Nachteilig ist jedoch, dass die langen Rettungsgurte – sofern Sie unter Spannung stehen – bis in das Gesichtsfeld der das Bekleidungsstück tragenden Person ragen.
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Um den hier gezeigten Rettungsgurt 5 kürzer ausführen zu können, ist es daher erfindungswesentlich, dass der Rettungsgurt 5 in seiner in den 1 und 4 gezeigten Ruheposition fixierbar ist. Das heißt, dass der Rettungsgurt 5 insbesondere nicht unbeabsichtigter Weise in den Tunnel 4 eingezogen werden kann, was – wie vorstehend beschrieben – darin resultieren könnte, dass er im Ernstfall nicht direkt verfügbar wäre, sondern erst von dem Nutzer des Bekleidungsstücks 1 ertastet und „gesucht” werden müsste. Die Fixierung des Rettungsgurts 5 wird mittels korrespondierender Verbindungsteile realisiert, wobei mindestens ein Verbindungsteil mit dem Rettungsgurt 5 und das andere Verbindungsteil mit dem Bekleidungsstück 1 verbunden sind. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsteile entweder von Flauschteilen 13 oder Hakenteilen 14 gebildet. Diese sind in den 2, 3 und 5 gut erkennbar. Mittels dieser Verbindungsteile ist es besonders einfach möglich, den Rettungsgurt 5 in dem Tunnel 4 zerstörungsfrei lösbar zu fixieren und so ein versehentliches Herausrutschen oder Hineinziehen des Rettungsgurts 5 aus dem Tunnel 4 beziehungsweise in den Tunnel 4 zu vermeiden.
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Die Verbindungsteile, mittels denen der Rettungsgurt 5 in dem Tunnel 4 fixiert werden kann, sind hier von mindestens einem Flauschteil 13 und mindestens einem Hakenteil 14 gebildet, die dazu geeignet sind, miteinander einzugreifen. Eine aus einem solchen Flauschteil 13 und einem solchen Hakenteil 14 gebildete Haken-Flausch-Verbindung wird auch als „Klettverschluss” bezeichnet. Der Klettverschluss stellt eine Kraft übertragende Verbindung dar, die zerstörungsfrei lösbar ist.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind beide Endabschnitte 6, 7 des Rettungsgurts 5 jeweils mit zwei Flauschteilen 13 ausgestattet, wobei in jedem Endabschnitt 6, 7 jeweils eines der Flauschteile 13 auf einer Oberseite 15 und das andere Flauschteil 13 auf einer Unterseite 16 des Rettungsgurts 5 angeordnet sind. Die Oberseite 15 ist der das Bekleidungsstück 1 tragenden Person abgewandt und die Unterseite 16 ist der Person entsprechend zugewandt.
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Eine Innenwandung 17 des Tunnels 4 weist ein Hakenteil 14 und ein Flauschteil 13' auf, wobei das Hakenteil 14 auf einer der Oberseite 15 des Rettungsgurts 5 zugewandten Stelle der Innenwandung 17 des Tunnels 4 angeordnet ist. Das Flauschteil 13' des Tunnels 4 liegt dem Hakenteil 14 gegenüber.
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Grundsätzlich ist es ohne weiteres denkbar, den Rettungsgurt 5 mit einem Hakenteil 14 und den Tunnel nur mit einem Flauschteil 13 auszustatten oder weitere Kombinationen vorzusehen. Für die Erfindung ist es lediglich unerlässlich, dass sowohl das Bekleidungsstück 1 als auch der Rettungsgurt 5 jeweils mindestens ein Verbindungsteil aufweisen, die in Kraft übertragender Weise miteinander eingreifen können. Demzufolge sind auch Druckknöpfe denkbar, gleichwohl jedoch nachteilig, da sie kaum „blind” geschlossen werden können.
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Die hier verwendete Kombination dreier Flauschteile 13, 13' sowohl am Rettungsgurt 5 als auch im Tunnel 4 mit einem Hakenteil 14 im Tunnel 4, die besonders gut aus 5 hervorgeht, ist besonders vorteilhaft. Dies hängt damit zusammen, dass Hakenteile grundsätzlich ein hohes Schädigungspotential aufweisen, da die Haken vergleichsweise hart und steif sind. Häufige Relativbewegungen zwischen einem Hakenteil und eine anderen Oberfläche führt schnell zu einem Verschleiß der jeweiligen Oberfläche bis hin zu einem kompletten Durchrieb. Folglich wäre es nachteilig, das Hakenteil 14 auf dem Rettungsgurt 5 zu platzieren, da bei jedem Einziehen und Ausziehen des Rettungsgurts 5 aus dem Tunnel 4 eine Schädigung der Innenwandung 17 des Tunnels 4 auftreten würde. Da der Rettungsgurt 5 vor jedem Reinigungsvorgang des Bekleidungsstücks 1 entfernt und anschließend wieder eingezogen wird, wäre bei einer solchen Anordnung die Lebensdauer des Bekleidungsstücks 1 erheblich reduziert. Demzufolge ist das Hakenteil 14 auf der Innenwandung 17 des Tunnels 4 angeordnet.
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Der Rettungsgurt 5 weist seinerseits zwei Flauschteile 13 auf, damit es unerheblich ist, wie herum er in den Tunnel 4 eingezogen wird. Auf diese Weise können Fehler in der Vorbereitung des Bekleidungsstücks 1 vermieden werden.
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Ferner ist das Flauschteil 13', das dem Hakenteil 14 in dem Tunnel 4 gegenüber liegt, vorteilhaft, da es mit dem Hakenteil 14 immer dann eingreifen kann, wenn der Rettungsgurt 5 nicht in den Tunnel 4 eingezogen ist. Dies ist beispielsweise bei Reinigungsvorgängen der Fall. Eine Verbindungswirkung zwischen einem Flauschteil 13 des Rettungsgurts 5 und dem Flauschteil 13' des Tunnels 4 wird jedoch nicht erzielt.
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Die Flauschteile 13 des Rettungsgurts 5 sind einem Abstand a von einem Ende 18 des Rettungsgurts 5 angeordnet, der hier 15 cm beträgt. Dabei ragt das Ende 18 des Rettungsgurts 5 ca. 1 cm aus der jeweiligen Öffnung 8, 9 hervor, so dass sich ein Abstand b, der sich von der Öffnung 8, 9 bis zu den Flausteilen 13 erstreckt, ca. 14 cm beträgt. Das heißt, dass die Endabschnitte 6, 7 des sich in seiner Ruheposition befindlichen Rettungsgurts 5, in der das Hakenteil 14 des Tunnels 4 mit einem der beiden Flauschteile 13 des Rettungsgurts 5 eingreift, „frei” sind, das heißt nicht in Kraft übertragender Weise mit dem Bekleidungsstück 1 gekoppelt sind. Dies ist besonders vorteilhaft, da es dem Träger des Bekleidungsstücks 1 erleichtert wird, die Endabschnitte 6, 7 des Rettungsgurts 5 zu greifen. Wären sie hingegen mit dem Tunnel 4 verbunden, müssten die Verbindungsteile erst voneinander abgelöst werden, bevor der Rettungsgurt 5 fest gegriffen werden könnte. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann der Träger des Bekleidungsstücks 1 die Endabschnitte 6, 7 hingegen zuverlässig greifen und den Klettverschluss durch einfaches Ziehen an dem Rettungsgurt 5 leicht lösen.
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In 4 ist ein Detail einer Öffnung 8 des Tunnels 4 dargestellt, die neben dem Verschluss 3 angeordnet ist. Aus der Öffnung 8 ragt der Endabschnitt 6 des Rettungsgurts 5 hervor. Der Rettungsgurt 5 befindet sich in der dargestellten Situation in seiner Ruheposition. Die Öffnung 8 weist einen Verschlussmechanismus auf, der hier ebenfalls von einem Klettverschluss gebildet ist. Hierzu ist eine einem Körper der das Bekleidungsstück 1 tragenden Person zugewandte innere Mantelfläche des Tunnels 4 mit einem Flauschteil 12 versehen, während eine gegenüberliegende Seite der inneren Mantelfläche des Tunnels ein korrespondierendes Hakenteil aufweist. Letzteres ist in 4 nicht dargestellt. Mittels des Verschlussmechanismus kann die Öffnung 8 verschlossen werden, so dass ein Risiko der Verhakung oder dergleichen mit anderen Gegenständen verringert ist. Außerdem ist ein Schmutzeintrag in den Tunnel 4 minimiert.
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Dadurch, dass der Rettungsgurt 5 stets zumindest ein Stück weit aus den Öffnungen 8, 9 des Tunnels 4 hervorsteht, ist es dem Träger des Bekleidungsstücks 1 jederzeit möglich, den Rettungsgurt 5 zu sehen. Im Notfall ist es folglich besonders einfach, den Rettungsgurt 5 zu erkennen und gezielt zu greifen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bekleidungsstück
- 2
- Vorderteil
- 3
- Verschluss
- 4
- Tunnel
- 5
- Rettungsgurt
- 6
- Endabschnitt
- 7
- Endabschnitt
- 8
- Öffnung
- 9
- Öffnung
- 10
- Öse
- 11
- Sicherungselement
- 12
- Flauschteil
- 13, 13'
- Flauschteil
- 14
- Hakenteil
- 15
- Oberseite
- 16
- Unterseite
- 17
- Innenwandung
- 18
- Ende
- a
- Abstand
- b
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012101688 U1 [0006]