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Die Erfindung betrifft ein Rauheitsmessgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Derartige Rauheitsmessgeräte sind allgemein bekannt und dienen dazu, in einem Fertigungsprozess Rauheitsdurchmessungen auszuführen. Die bekannten Rauheitsmessgeräte weisen ein mobiles Vorschubgerät auf, das einen Rauheitstaster trägt. Ferner weisen die bekannten Rauheitsmessgeräte eine Basisstation auf, in der beispielsweise eine Auswertungseinheit angeordnet sein kann, die mittels des mobilen Vorschubgerätes aufgenommene Messdaten auswertet.
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Um sicherzustellen, dass die von dem Vorschubgerät gelieferten Messwerte zuverlässig sind, ist es erforderlich, in bestimmten Zeitabständen die Kalibrierung des Messgerätes zu überprüfen. Hierzu wird ein sogenanntes Raunormal verwendet, bei dem es sich um ein Bauteil handelt, das eine vorbekannte Oberflächenrauheit aufweist. Durch Abtastung der Oberfläche des Rauheitsnormales wird festgestellt, ob die anhand der Messdaten ermittelte Rauheit mit der vorbekannten Rauheit des Raunormales übereinstimmt, so dass dann von einer ausreichenden Kalibrierung des Vorschubgerätes ausgegangen werden kann.
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Durch
DE 103 34 219 B3 (entsprechend
US 7347048 B2 ) ist ein Rauheitsmessgerät der betreffenden Art bekannt, das ein mobiles Vorschubgerät und eine Basisstation aufweist. Das bekannte Rauheitsmessgerät weist eine Ausnehmung auf, in die das Vorschubgerät einsetzbar ist. Eine Innenwandung der Ausnehmung trägt ein Raunormal zur Kalibrierung des Vorschubgerätes, wobei das Raunormal so in der Ausnehmung angeordnet ist, dass bei in die Ausnehmung eingesetztem Vorschubgerät eine Kalibrierung des Messgerätes erfolgen kann. Dadurch, dass das Raunormal in der Ausnehmung angeordnet ist, sind Beschädigungen des Raunormales durch Berührung desselben, beispielsweise beim Transport der Basisstation, vermieden.
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Durch
DE 199 07 289 C1 ist ein Profilmesstaster bekannt, dessen Messkopf am Ende eines Tastarmes angeordnet ist. Der Messkopf ist mittels eines Kalibrierprofilkörpers kalibrierbar, der um die Längsachse des Tastarmes drehbar und parallel zur Längsachse des Tastarmes translatorisch verschiebbar ist.
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Durch
JP 2000-088 505 A ist eine Messvorrichtung bekannt, die einen Grundkörper aufweist, mit dem lösbar ein Kalibrierkörper verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rauheitsmessgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art anzugeben, dessen Aufbau vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Basisstation so zu gestalten, dass einerseits das Raunormal vor Beschädigungen geschützt ist und sich gleichzeitig ein einfacher Aufbau der Basisstation ergibt.
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Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, dass an der Oberseite der Basisstation eine Ablagefläche gebildet ist, auf der das Vorschubgerät ablegbar ist, wobei das Raunormal bewegbar an der Basisstation angeordnet ist und in einer Kalibrierungsposition einen Teil der Ablagefläche bildet, derart, dass bei auf der Ablagefläche abgelegtem Vorschubgerät eine Kalibrierung ausführbar ist.
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Beispielsweise und insbesondere kann das Raunormal lösbar mit der Basisstation verbunden und in eine schachtartige Aufnahme einschiebbar sein. Erfindungsgemäß bildet das Raunormal dann in der Kalibrierungsposition einen Teil der Ablagefläche, so dass in dieser Position des Raunormales eine Kalibrierung des Vorschubgerätes ausgeführt werden kann. Nach Durchführung der Kalibrierung bzw. nach Benutzung des Rauheitsmessgerätes kann das Raunormal aus der schachtartigen Aufnahme herausgezogen und um 180° gedreht wieder in die schachtartige Aufnahme eingeschoben werden. Weist das Raunormal also in der Kalibrierungsposition nach oben, so weist es in der Schutzposition nach unten, so dass bei einem Transport der Basisstation nicht die Gefahr besteht, dass das Raunormal beim Anstossen an ein Hindernis beschädigt wird.
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Erfindungsgemäß steht somit an der Basisstation stets ein Raunormal zur Verfügung, so dass bei Bedarf stets die Kalibrierung des Messgerätes überprüft bzw. eine Kalibrierung des Messgerätes ausgeführt werden kann. Gleichzeitig ist das Raunormal jedoch in der Schutzposition zuverlässig gegen Beschädigungen geschützt.
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Ein Bewegen des Raunormales zwischen der Kalibrierungsposition der Schutzposition kann auf beliebige geeignete Weise erfolgen. Ausführungsformen, bei denen das Raunormal lösbar bzw. abnehmbar mit der Basisstation verbunden ist, haben zusätzlich den Vorteil, dass das Raunormal bei Bedarf ausgetauscht werden kann.
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Aufgrund der Tatsache, dass das Raunormal in seiner Schutzposition in die Ablagefläche an der Basisstation integriert ist, ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau des Gehäuses der Basisstation.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Raunormal aus der Kalibrierungsposition in eine Schutzposition bewegbar ist, in der das Raunormal wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig oder annähernd vollständig, von Teilen eines Gehäuses der Basisstation abgedeckt ist. Unter einer vollständigen oder annähernd vollständigen Abdeckung des Raunormales wird erfindungsgemäß verstanden, dass zumindest diejenigen Teile des Raunormales, die für die Kalibrierung verwendet werden, von Teilen des Gehäuses abgedeckt und damit vor ungewollter Berührung und damit auch vor Beschädigung geschützt ist.
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Erfindungsgemäß kann das Raunormal fest, jedoch bewegbar mit der Basisstation verbunden sein, wobei die Bewegung des Raunormales aus der Kalibrierungsposition in die Schutzposition einer beliebigen geeigneten Kinematik folgen kann. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht jedoch vor, dass das Raunormal von der Basisstation abnehmbar ist. Auf diese Weise kann eine Halterung für das Raunormal besonders einfach gestaltet werden, beispielsweise rahmenartig.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Raunormal in eine schachtartige Aufnahme einschiebbar ist, die zu der Ablagefläche hin offen ist. Befindet sich das Raunormal bei dieser Ausführungsform in seiner Kalibrierungsposition, so liegt die zur Kalibrierung herangezogene Kalibrierungsfläche des Raunormales nach oben hin offen und bildet einen Teil der Ablagefläche. Befindet sich demgegenüber das Raunormal in seiner Schutzposition, so liegt die der Kalibrierungsfläche gegenüberliegende Fläche des Raunormales offen, während die Kalibrierungsfläche in der schachtartigen Aufnahme vor Berührung und damit vor Beschädigung geschützt ist.
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In dem Zusammenhang sieht eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Aufnahme derart ausgebildet ist, dass das Raunormal in der Schutzposition gegenüber der Kalibrierungsposition um 180° gedreht in der Aufnahme aufgenommen ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: schematisiert eine Perspektivansicht einer Basisstation eines erfindungsgemäßen Rauheitsmessgerätes,
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2: in ähnlicher Darstellung wie 1 die Basisstation gemäß 1 mit einem darauf abgelegten mobilen Vorschubgerät,
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3: in gegenüber 1 stark vergrößertem Maßstab ein Detail der Basisstation im Bereich des Raunormales bei eingesetztem Raunormal und
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4: in gleicher Darstellung wie 3 die Basisstation mit abgenommenem Raunormal.
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In 1 ist in einer schematischen Perspektivansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rauheitsmessgerätes 2 dargestellt, das eine Basisstation 4 aufweist, die ein Raunormal 6 zur Kalibrierung des Rauheitsmessgerätes aufweist.
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Erfindungsgemäß ist an der Oberseite der Basisstation 4 eine Ablagefläche 8 gebildet, auf der ein in 1 nicht dargestelltes mobile Vorschubgerät ablegbar ist.
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2 zeigt die Basisstation 4, wobei auf der Ablagefläche 8 ein mobiles Vorschubgerät 10 abgelegt ist, das einen Rauheitstaster trägt. Im Übrigen ist der Aufbau eines entsprechenden Rauheitsmessgerätes 2 dem Fachmann allgemein bekannt und wird daher hier nicht näher erläutert.
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Erfindungsgemäß ist das Raunormal 6 bewegbar an der Basisstation 4 angeordnet und bildet in einer Kalibrierungsposition einen Teil der Ablagefläche 8, derart, dass das Rauheitsmessgerät 2 bei auf der Ablagefläche abgelegtem Vorschubgerät kalibrierbar ist. Unter einer Kalibrierung des Rauheitsmessgerätes 2 wird erfindungsgemäß verstanden, dass ein Kalibriervorgang zur Kalibrierung des Rauheitsmessgerätes 2 ausgeführt wird. Unter einer Kalibrierung wird erfindungsgemäß jedoch auch verstanden, dass überprüft wird, ob die Kalibrierung des Rauheitsmessgerätes 2 vorbestimmten Anforderungen genügt.
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3 zeigt eine Einzelheit im Bereich des Raunormales 6. Das Raunormal 6 ist bei diesem Ausführungsbeispiel plattenartig ausgebildet und weist einen Rahmen 12 auf, der eine Kalibrierungsfläche 14 einrahmt. Die Kalibrierungsfläche 14 weist vorbestimmte bzw. vorbekannte Rauheitseigenschaften auf. Wird die Kalibrierungsfläche 14 mittels des Rauheitstasters des Vorschubgerätes 10 abgetastet, so kann anhand der beim Abtasten der Kalibrierungsfläche 14 gewonnenen Messdaten die Rauheit der Kalibrierungsfläche 14 gemessen und durch Vergleich mit der vorbekannten bzw. vorbestimmten Rauheit der Kalibrierungsfläche 14 festgestellt werden, ob das Rauheitsmessgerät 2 ausreichend kalibriert ist. Ggf. kann dann eine Kalibrierung des Rauheitsmessgerätes 2 anhand des Raunormales 6 ausgeführt werden.
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3 zeigt das Raunormal 6 in seiner Kalibrierungsposition, in der das Raunormal 6 einen Teil der Ablagefläche 8 bildet. Wie in 2 dargestellt, kann das Vorschubgerät 10 so auf der Ablagefläche 8 abgelegt werden, dass sich sein Rauheitstaster auf der Kalibrierungsfläche 14 befindet. Daran anschließend kann ein Messvorgang gestartet werden, bei dem das Vorschubgerät die Kalibrierungsfläche 14 abtastet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Raunormal 6 lösbar bzw. abnehmbar mit der Basisstation 4 verbunden, wobei das Raunormal 6 aus der Kalibrierungsposition in eine Schutzposition bewegbar ist, in der das Raunormal bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel annähernd vollständig von Teilen des Gehäuses der Basisstation abgedeckt ist.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel das Raunormal 6 in eine schachtartige Aufnahme 16 einschiebbar, die zu der Ablagefläche 8 hin offen ist, wobei die Aufnahme 16 derart ausgebildet ist, dass das Raunormal 6 in der Schutzposition gegenüber der Kalibrierungsposition um 180° gedreht in der Aufnahme 16 aufgenommen ist.
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4 zeigt das Raunormal 6 in einer Position, in der es aus der schachtartigen Aufnahme 16 herausgezogen ist. Um das Raunormal in die Schutzposition zu bringen, wird es um 180° gedreht, so dass die Kalibrierungsfläche 14 dann in 4 nach unten weist. In dieser Orientierung kann das Raunormal 6 dann wieder in die Aufnahme 16 eingeschoben werden, wobei dann die der Kalibrierungsfläche 14 gegenüberliegende Fläche nach oben weist und die Kalibrierungsfläche 14 in der schachtartigen Aufnahme vor Berührung und damit vor Beschädigung geschützt ist.
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Die Erfindung stellt damit ein Rauheitsmessgerät 2 zur Verfügung, das anhand eines an der Basisstation 4 vorgesehenen Raunormales 6 eine Kalibrierung des Vorschubgerätes 10 ermöglicht, wobei gleichzeitig die Basisstation 8 einfach aufgebaut ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10334219 B3 [0004]
- US 7347048 B2 [0004]
- DE 19907289 C1 [0005]
- JP 2000-088505 A [0006]