-
Die Erfindung betrifft ein Gassack-Modul zur Anbringung an einer Instrumententafel. Die Erfindung betrifft ferner eine Baugruppe mit einer Instrumententafel und einem solchen Gassack-Modul.
-
Aus dem Stand der Technik sind Gassack-Module bekannt, die an einer Instrumententafel angebracht sind. Sie dienen meist zum Schutz eines Beifahrers bei einem Unfall und sind hinter einer Austrittsöffnung angeordnet, die in der Instrumententafel für den Gassack vorgesehen ist. Im Ausgangszustand ist die Austrittsöffnung durch einen Klappenabschnitt der Instrumententafel verschlossen, der bei einer Aktivierung des Gassack-Moduls die Austrittsöffnung freigibt.
-
Das Gassack-Modul weist üblicherweise ein Gehäuse auf, das wannenartig ausgeführt sein kann und in seinem Inneren einen zusammengelegten Gassack aufnimmt. Am Gehäuse ist auch ein Gasgenerator angebracht, der mit dem Gassack in Strömungsverbindung steht. Das Gehäuse ist an der Instrumententafel unterhalb der Austrittsöffnung angebracht, sodass bei Aktivierung des Gasgenerators der sich entfaltende Gassack durch die Austrittsöffnung in den Fahrzeuginnenraum austreten kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gassack-Modul bereitzustellen, das eine einfache und flexible Befestigung an der Instrumententafle des Fahrzeugs ermöglicht.
-
Zur Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Gassack-Modul zur Anbringung an einer Instrumententafel vorgesehen, mit zumindest einem Befestigungsabschnitt, der dafür vorgesehen ist, an der Instrumententafel angebracht zu werden, einem Gasgenerator, einem Gassack und einem Aufnahmeabschnitt für den Gassack, der sich vom Gasgenerator zum Befestigungsabschnitt erstreckt, wobei am Befestigungsabschnitt zumindest ein Befestigungselement sowie zumindest ein dem Befestigungsabschnitt zugeordnetes Verstärkungselement vorgesehen sind. Das Verstärkungselement klemmt den Befestigungsabschnitt gegen die Rückseite der Instrumententafel. Das Verstärkungselement bietet gegenüber den bisher verwendeten Befestigungsrahmen den Vorteil einer flexibleren Verwendung zur Anbringen des Gassack-Moduls an der Instrumententafel. Insbesondere kann Gewicht gespart werden, indem nur an den Befestigungspunkten ein Verstärkungselement angeordnet wird, so dass das erfindungsgemäße Gassackmodul leichter ist.
-
Das Verstärkungselement ist beispielsweise eine Schiene, die einen Rand des Befestigungsabschnitts gegen die Instrumententafel klemmen kann.
-
Die Schiene kann beispielsweise einen L-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei ein Schenkel an der Rückseite der Instrumententafel anliegt und der zweite Schenkel den Aufnahmeabschnitt seitlich abstützen kann, so dass sich der Aufnahmeabschnitt weniger verformen kann.
-
Vorzugsweise sind zwei Befestigungsabschnitte vorgesehen, wobei die Befestigungsabschnitte an gegenüberliegenden, insbesondere parallel verlaufenden Rändern des Aufnahmeabschnitts vorgesehen sind und an jedem Befestigungsabschnitt Befestigungselemente und zumindest ein Verstärkungselement vorgesehen sind. Der Aufnahmeabschnitt muss in dieser Ausführungsform kein schalenförmiges Gehäuse sein, sondern kann aus einem Flachmaterial bestehen, dass sich zwischen den beiden Befestigungsabschnitten erstreckt. Da der Aufnahmeabschnitt nicht schalenförmig vorgeformt werden muss, ist eine wesentlich einfachere Herstellung des Aufnahmeabschnitts und somit des Gassack-Moduls möglich.
-
Der Aufnahmeabschnitt kann zumindest abschnittsweise durch eine dünnwandige Schale gebildet sein, die den Gassack vollständig oder teilweise aufnimmt und umhüllt.
-
Der Aufnahmeabschnitt kann aber auch zumindest abschnittsweise durch ein insbesondere flexibles Flachmaterial gebildet sein. Mit diesem Flachmaterial ist eine wesentlich einfachere Herstellung des Gassack-Moduls möglich. Ein flexibles Flachmaterial ermöglicht zudem eine gewisse Anpassung des Aufnahmeabschnitts an die Einbaubedingungen.
-
Um ein möglichst kompaktes Gassack-Modul herzustellen, kann der Aufnahmeabschnitt aus einem Schrumpfmaterial gebildet sein. Der Gassack wird im Aufnahmeabschnitt positioniert und dieser anschließend um den Gassack herum geschrumpft, so dass ein sehr kleines und kompaktes Paket entsteht, in dem der Gassack zuverlässig gehalten ist.
-
Zur Lösung der Aufgabe ist des Weiteren eine Baugruppe mit einer Instrumententafel und einem erfindungsgemäßen Gassack-Modul vorgesehen, wobei der zumindest eine Befestigungsabschnitt zwischen Verstärkungselement und Instrumententafel geklemmt ist. Üblicherweise wird das Verstärkungselement form- und/oder stoffschlüssig mit dem Befestigungselement verbunden, beispielsweise durch Anspritzen oder Umwickeln. Erfindungsgemäß wird der Befestigungsabschnitt aber lediglich vom Verstärkungselement gegen die Rückseite der Instrumententafel geklemmt, so dass eine einfachere Befestigung des Gassacks erfolgt.
-
Weitere Vorteile und Merkmale finden sich in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
-
1 eine Baugruppe mit einem Gassack-Modul aus dem Stand der Technik;
-
2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gassack-Moduls;
-
3 eine Explosionsansicht des Gassack-Moduls aus 2;
-
4 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassack-Moduls während der Montage des Gassack-Moduls;
-
5 eine Ansicht des Gassackmoduls in zusammengesetztem Zustand;
-
6a und 6b Schnittansichten einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassack-Moduls;
-
7a und 7b Schnittansichten einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassack-Moduls; und
-
8 eine perspektivische Ansicht einer fünften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassack-Moduls.
-
In 1 ist allgemein eine Instrumententafel 5 (auch bezeichnet als Armaturenbrett) zu sehen, die an ihrem in der Figur oberen, rechten Ende an eine Windschutzscheibe 7 grenzt. Ihre in 1 linke Seite ist einem Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs zugewandt, insbesondere einem Beifahrersitz. In der Instrumententafel 5 ist eine Austrittsöffnung 8 vorgesehen, die im Ausgangszustand von einer Klappe 9 verschlossen ist.
-
An der Instrumententafel 5 ist ein Gassack-Modul 10 angebracht, das einen gefaltet angeordneten Gassack 12, ein Gewebegehäuse 14, einen Gasgenerator 16 und einen Gassackhaltering 18 aufweist. Umschlossen ist der Gassack 12 von einer Banderole 20, die ihn im gefalteten, kompakten Zustand hält.
-
Das Gewebegehäuse 14 weist einen Aufnahmeabschnitt 26 auf, in welchem der Gassack 12 aufgenommen und geschützt ist. Der Aufnahmeabschnitt ist insbesondere durch die Umfangswandung des Gewebegehäuses 14 gebildet. An den Aufnahmeabschnitt 26 schließt sich ein Befestigungsabschnitt 22 an, der beiderseits der Austrittsöffnung 8 mit der Instrumententafel 5 verbunden ist. Auf der dem Befestigungsabschnitt 22 entgegengesetzten Seite des Gassack-Moduls ist der Gasgenerator 16 fest mit dem Aufnahmeabschnitt verbunden.
-
Das Gewebegehäuse 14 besteht aus einem Material, wie es beispielsweise auch für die Herstellung von Gassäcken verwendet wird. Es ist zu erkennen, dass das Gewebegehäuse 14 daher nicht eigenstabil ist.
-
An der dem Befestigungsabschnitt 22 entgegengesetzten Seite des Gassack-Moduls ist ein Halteabschnitt 24 vorgesehen, der von außerhalb des Gewebegehäuses 14 zugänglich ist, insbesondere von der ”Rückseite” des Gassack-Moduls. Der Halteabschnitt 24 kann durch einen Klemmbereich, durch Schraubbolzen oder eine andere Gestaltung gebildet sein, die es ermöglicht, ein separates Bauteil außen an dem Gassack-Modul anzubringen, insbesondere am Gasgenerator 16.
-
Am Halteabschnitt 24 ist ein Bügel 28 angebracht, der zur Positionierung und Anbringung des Gasgenerators 16 im Fahrzeug dient. Der Bügel 28 ist hier als eigensteifer Bügel ausgeführt. Als Material kann Kunststoff oder Metall verwendet werden.
-
Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Bügel 28 an der Instrumententafel 5 angebracht. Es ist auch möglich, den Bügel 28 an anderen fahrzeugfesten Bauteilen anzubringen, die unterhalb der Instrumententafel 5 sich befinden.
-
Der Bügel 28 umgibt das Gassack-Modul 10 nicht auf allen Seiten, sondern übergreift dieses lediglich als schmaler Streifen. Es stellt somit keinerlei druckdichten Abschluss des Gasgenerators dar. Zur Gewichtsersparnis können Öffnungen 30 vorgesehen sein. Dies verdeutlicht weiter, dass der Bügel 28 keinerlei Einfluss auf die Druckverhältnisse im Inneren des Gassack-Moduls 10 beim Entfalten hat.
-
Der Halteabschnitt 24 des Gassack-Moduls bzw. des Gasgenerators 16 ist am Bügel 28 schwimmend angebracht, sodass eine Relativbewegung zwischen Bügel 28 und Gasgenerator 16 möglich ist (siehe den Pfeil P in 1).
-
Der Aufbau des in den 2 und 3 gezeigten erfindungsgemäßen Gassack-Moduls 10 entspricht im Wesentlichen dem in 1 gezeigten Gassack-Modul 10.
-
Der Aufnahmeabschnitt 26 ist hier durch ein im Wesentlichen rechteckiges, flexibles Flachmaterial gebildet. An gegenüberliegenden Ränder 32 des Aufnahmeabschnitts 26 ist jeweils ein Befestigungsabschnitt 22 vorgesehen, der sich über die gesamte Länge des jeweiligen Randes 32 erstreckt. Die Befestigungsabschnitte 22 weisen jeweils mehrere Öffnungen 34 für jeweils ein Befestigungselement 44 zur instrumententafelseitigen Montage auf. Das Befestigungselement 44 kann beispielsweise eine Schraube oder ein Rastelement sein.
-
Um die Befestigungsabschnitte 22 zusätzlich zu verstärken und beispielsweise ein Ausreißen der Öffnungen 34 zu verhindern, sind zusätzlich Verstärkungselemente 36 vorgesehen. Die Verstärkungselemente 36 sind durch längliche Schienen gebildet, die in dieser Ausführungsform einen L-förmigen Querschnitt aufweisen.
-
Die Befestigungselemente 44 erstrecken sich durch die Verstärkungselemente 36 und den Befestigungsabschnitt 22 in die Instrumententafel 5. Die Befestigungselemente 44 stützen sich am Verstärkungselement 36 ab und klemmen den Befestigungsabschnitt 22 zwischen Instrumententafel 5 und Verstärkungselement 36. Durch die größere Auflagefläche der Verstärkungselemente 36 wird der Druck besser auf den Befestigungsabschnitt 22 verteilt und somit eine partielle Überbeanspruchung des Befestigungsabschnitts verhindert.
-
Ein erster Schenkel 38 des Verstärkungselements 36 liegt dazu in montiertem Zustand des Gassack-Moduls 10 am Befestigungsabschnitt 22 an und klemmt diesen gegen die Rückseite der Instrumententafel 5. Es ist dazu nicht erforderlich, dass der Befestigungsabschnitt 22 das Verstärkungselement 36 umschlingt oder dieses in den Befestigungsabschnitt 22 eingenäht, eingewickelt oder anderweitig stoff- und/oder formschlüssig verbunden ist.
-
Der zweite Schenkel 40 weist zum Aufnahmeabschnitt 26 und kann diesen beim Aufblasen des Gassacks 12 zusätzlich stützen.
-
Das gezeigte Verstärkungselement 36 bietet gegenüber den bisher verwendeten Rahmen den Vorteil, dass ein flexiblerer Einsatz möglich ist. Insbesondere können mehrere Verstärkungselemente verwendet werden, die beliebig an die Form des Gassack-Moduls 10 und der Instrumententafel 5 angepasst werden können.
-
Vorzugsweise sind, wie in der Ausführungsform gemäß der 2 und 3, zwei gegenüberliegende Befestigungsabschnitte 22 vorgesehen, zwischen denen der Aufnahmeabschnitt 26 gewissermaßen um den Gassack 12 gespannt ist. Dadurch kann ein Flachmaterial verwendet werden, das den Gassack 12 in einer Umfangsrichtung umhüllt, diesen aber nicht vollständig umschließt.
-
Der Aufnahmeabschnitt 26 kann alternativ auch aus einem Schrumpfmaterial bestehen, wie in den 4 und 5 gezeigt. In dieser Ausführungsform umschließt der Aufnahmeabschnitt 26 den Gassack 12 in Umfangsrichtung vollständig. Der gefaltete Gassack 12 wird in den Aufnahmeabschnitt 26 eingeschoben (4) und dieser anschließend geschrumpft (5), so dass das Gassackpaket sehr kompakt ist und der Gassack 12 sicher im Aufnahmeabschnitt 26 gehalten ist.
-
Eine dritte Ausführungsform ist in den 6a und 6b gezeigt. Das Verstärkungselement 36 ist in dieser Ausführungsform in Taschen 42 aufgenommen, die an den Befestigungsabschnitten 22 gebildet sind.
-
Die Taschen 42 können beispielsweise durch einen umgeschlagenen Abschnitt eines Gewebes gebildet sein. Alternativ kann das Verstärkungselement 36 in den Befestigungsabschnitt 22 eingegossen oder eingeklebt sein.
-
In dieser Ausführungsform sind die Befestigungselemente 44 an den Verstärkungselemente 36 angespritzt (6b). In montiertem Zustand des Verstärkungselements 36 ragen die Befestigungselemente 44 durch den Befestigungsabschnitt 22 und sind an der Instrumententafel 5 fixiert.
-
Die Verstärkungselemente können auch, wie in den 7a und 7b zu sehen ist, direkt an den jeweiligen Befestigungsabschnitt 22 angespritzt sein, also einstückig mit diesem verbunden sein.
-
In 8 ist der Befestigungsabschnitt 22 nicht an einem Rand des Aufnahmeabschnitts 26 gebildet. Der Befestigungsabschnitt 22 ist hier durch eine aus den Aufnahmeabschnitt 26 gefaltete, doppellagige Lasche 46 gebildet. Auch an diesen Befestigungsabschnitt 22 kann ein Verstärkungselement 36 am oder im Befestigungsabschnitt 22 angeordnet werden, um den Befestigungsabschnitt 22 intrumententafelseitig zu klemmen oder zu fixieren.
-
Diese Lasche 46 kann auch an den Gassack 12 bzw. den Aufnahmeabschnitt 26 angenäht sein.
-
Das Material des Verstärkungselements 36 kann beliebig gewählt werden. Insbesondere kann dieses abschnittsweise flexibel oder starr ausgebildet sein, wobei auch Kombinationen aus flexiblem und starrem Material möglich sind.
-
Statt des gezeigten Flachmaterials kann der Aufnahmeabschnitt 26 auch zumindest abschnittsweise durch eine insbesondere dünnwandige Schale gebildet sein. Auch Kombinationen einer starren Schale mit Gewebeabschnitten sind möglich.