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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum thermischen Behandeln von Futtermitteln, bestehend aus einer Heizeinrichtung zum Erwärmen der Futtermittel, einer Transporteinrichtung zum Transportieren der Futtermittel durch die Heizeinrichtung und einer fahrbar ausgebildeten Trägereinrichtung für die Heizeinrichtung. Bestimmte Futtermittel benötigen eine solche thermische Behandlung, damit sie von den Tieren besser oder überhaupt erst aufgenommen oder vollwertig ausgenutzt werden können. Dies trifft beispielsweise für Sojabohnen zu, die an Geflügel verfüttert werden. Auch kann es sinnvoll oder nötig sein, bestimmte Futtermittel einem Trocknungsprozess aus verschiedensten Gründen zu unterziehen.
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Aus der
DE-OS 2 333 346 ist eine Vorrichtung bekannt, die so gestaltet ist, dass sie ortsfest montiert wird, das Futtermittel also hintransportiert, behandelt und wieder abtransportiert wird. Das Erwärmen der Futtermittel erfolgt mittels gasbeheizter Infrarotstrahler, die direkt auf das Futtermittel gerichtet sind. Zum Transportieren der Futtermittel durch die Heizeinrichtung dient ein Förderband aus Metall aus gewebtem Stahldraht. Ferner ist eine Vibrationseinrichtung vorgesehen, um das Futtermittel auf diesem vorwärts zu bewegen. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist es neben der Tatsache, dass das Futtermittel zum ortsfesten Aufstellplatz hintransportiert werden muss, der Verbraucher – z. B. ein Geflügelhof – folglich entsprechende Transporte organisieren muss, das ungleichmäßige Beheizen der Futtermittel. Dies ist dadurch bedingt, dass das Futtermittel einerseits auf dem Metallband aufliegt, das eine andere Erwärmung liefert als die Bestrahlung von der Oberseite mittels Infrarotstrahlern. Um auch die Unterseite ausreichend zu erwärmen dauert es länger, die Heizzeit wird länger, der Energieverbrauch insgesamt höher. Gerade bei mobilen Vorrichtungen ist es aber wichtig, optimal rasch zu erwärmen, vor allem, wenn die Heizenergie, z. B. in Form von Flüssiggas in Gastanks, mitgeführt werden soll. Denn es gibt Vorschriften bei der Mitführung von Gastanks bezogen auf deren Größe und Volumen.
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Aus der
DE-OS 20 43 300 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ebenfalls Infrarotstrahler zum Einsatz kommen. Der Transport der Futtermittel erfolgt über einen Vibrationsförderer. Bezüglich Beheizung der Futtermittel und Ortsveränderung der Vorrichtung liegen ebenfalls die bereits genannten Nachteile vor. Eine ringsum geschlossene Heizkammer ist nicht zu erkennen, was den Energiebedarf wesentlich erhöht.
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Aus der
US 3 294 383 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Futtermittel in einer Trommel thermisch behandelt werden. Die Beheizung der Trommel erfolgt über Infrarotstrahler. Auch diese Vorrichtung ist nicht mobil, sondern ist ortsfest montiert und weist den Nachteil auf, dass keine ringsum geschlossene Heizkammer zu erkennen ist, was den Energiebedarf wesentlich erhöht
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung so zu gestalten, dass sie eine gleichmäßige und rasche Erwärmung der Futtermittel bewirkt und dabei energiesparend arbeitet, sodass sie bei einer Ortsveränderung mit einer relativ geringen zu transportierenden Energiemenge auskommt bezogen auf die Menge der behandelten Futtermittel.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Weiterbildungen sind in Unteransprüchen beschrieben. Indem die Vorrichtung mit einer im wesentlichen geschlossenen Heizkammer versehen ist, die einen Siebboden aufweist, sodass eine Zuluftkammer und eine Abluftkammer gebildet werden, kann Warmluft in die Zuluftkammer geführt werden, sodass das Futtermittel schwebend auf dem Siebboden gehalten werden kann. Eine Transporteinrichtung führt die schwebenden Futtermittel durch die Heizkammer.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
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1: eine Seitenansicht der Vorrichtung in schematischer Darstellung.
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2 einen Querschnitt durch die Heizkammer.
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3 eine Draufsicht auf den Siebboden.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Trägereinrichtung 1, die fahrbar ausgebildet ist und dazu Räder 2 aufweist. Bei dieser Trägereinrichtung 1 kann es ich um einen Anhänger oder einen Tieflader handeln, was abhängig ist von Größe und Gewicht der Teile der montierten Vorrichtung. Diese Trägereinrichtung 1 ist so ausgebildet, dass sie an eine Zugmaschine 14 oder an einen Lastwagen angehängt und mit diesem ortsverändert werden kann. Auf der Trägereinrichtung 1 ist eine Heizeinrichtung 3 montiert, in deren Innern eine Transporteinrichtung 8 zum Transportieren der Futtermittel durch die Heizeinrichtung 3 angeordnet ist.
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Die Zufuhr der Futtermittel zu dieser Transporteinrichtung 8 erfolgt von einem Vorratstrichter 4 aus, in den die Futtermittel gegeben werden und über eine Fördereinrichtung 5 zum Einlauf 10. Wenn die thermisch behandelten Futtermittel die Heizeinrichtung 3 über einen Auslauf 11 verlassen können sie wahlweise mittels einer Förderschnecke 6 oder einer anderen geeigneten Einrichtung in einen Lagerbehälter 7 überführt und dort homogenisiert werden, wie es bei Soja vorteilhaft ist. Von diesem Lagerbehälter 7 aus erfolgt der Austransport über den Auslauf 9 mit einer nicht dargestellten Fördereinrichtung zu einem Anhänger oder zu einem Vorratsbehälters des Anwenders je nach Anwendungsfall. Je nach Futtermittel kann aber auch ein direkter Austrag aus der Heizeinrichtung 3 ohne Zwischenschaltung des Lagerbehälters 7 erfolgen.
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Die Erfindung betrifft die Gestaltung der Transporteinrichtung 8 und der sie umgebende Kammer 13 der Heizeinrichtung 3. Insgesamt besteht die Heizeinrichtung 3 aus einer bis auf Zuführöffnungen und Abfuhröffnungen ringsum geschlossenen Kammer 13 und einem Siebboden 15, der den Innenraum der Kammer 13 teilt in eine Zuluftkammer 16 und eine darüber angeordnete Abluftkammer 17. Der Siebboden 15 ist vorzugsweise aus Metall und weist Durchbrüche in Form von runden/viereckigen Löchern 18 und/oder Langlöchern 19 auf, die so bemessen sind, dass das aufliegende Futtermittel nicht hindurchfällt, aber Luft hindurchströmen kann. Ein Ausschnitt dieses Siebbodens 15 ist in 3 als Draufsicht dargestellt.
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Auf der Trägereinrichtung 1 angeordnet ist ein Brenner 12 zur Erzeugung von Warmluft, die über Leitungen 20 und einen Einlass 21 ins Innere der Zuluftkammer 16 geleitet wird. Sie strömt von dort aus durch die Löcher 18 und/oder die Langlöcher 19 in die Abluftkammer 17 und von dort aus über einen Auslass 22 ins Freie oder zu einem nicht dargestellten Wärmetauscher, der die dem Brenner 12 zugeführte Luft vorwärmt. Der Transport der über dem Siebboden 15, bedingt durch die zugeführte Warmluft, frei schwebenden Futtermittel über den Siebboden 15 hinweg erfolgt über die Transporteinrichtung 8, bestehend aus einer umlaufenden Transportkette 23 – es genügt eine mittig angeordnete Transportkette 23 wie in 2 dargestellt – und über Mitnahmebleche 24. Die Futtermittel fallen in den Trichter 25 und werden über einen Auslass und die Förderschnecke 6 weiterbefördert.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Transportkette 23 über einen in der Drehzahl stufenlos veränderbaren Antrieb anzutreiben, sodass auf einfache Weise durch Anpassen der Drehzahl die Verweildauer der Futtermittel in der Heizeinrichtung 3 beeinflusst werden kann. Eine optimale Heizdauer und ein maximaler Durchsatz an Futtermittel sind so erreichbar.
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Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, eine Einrichtung vorzusehen, die den Druck der vom Brenner 12 über die Leitung 20 zugeführten Warmluft veränderbar gestaltet. Durch Anpassung des Druckes wird die Blashöhe der Futtermittel beeinflusst, was günstig sein kann. Solche Einrichtungen können in Form von Druckreglern oder Stellventilen gestaltet sein. Vorteilhaft ist es dabei, wenn man die Blashöhe erkennen oder erfassen kann. Ein einfaches Mittel ist ein Schauglas in der Wand der Kammer 13, eine elegante Lösung sind Lichtschranken/Lichtvorhänge zur automatischen Erfassung und zur Anzeige an der Steuerung/Bedientafel. Gemäß einer besonderen Gestaltung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, den Siebboden 15 in der Kammer 13 mittels einer Schnellwechseleinrichtung zu befestigen, sodass bei Bedarf rasch ein Siebboden 15 mit einer anderen Größe/Gestalt der Durchbrüche 18, 19 eingesetzt werden kann. Solche Schnellwechseleinrichtungen sind im Prinzip bekannt, beispielsweise genannt seien Schnellspanner, die ein Lösen/Befestigen durch Umlegen eines Griffes von Hand herbeiführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trägereinrichtung
- 2
- Rad
- 3
- Heizeinrichtung
- 4
- Vorratstrichter
- 5
- Fördereinrichtung
- 6
- Förderschnecke
- 7
- Lagerbehälter
- 8
- Transporteinrichtung
- 9
- Auslauf
- 10
- Einlauf
- 11
- Auslauf
- 12
- Brenner
- 13
- Kammer
- 14
- Zugmaschine
- 15
- Siebboden
- 16
- Zuluftkammer
- 17
- Abluftkammer
- 18
- Loch
- 19
- Langloch
- 20
- Leitung
- 21
- Einlass
- 22
- Auslass
- 23
- Transportkette
- 24
- Mitnahmeblech
- 25
- Trichter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2333346 A [0002]
- DE 2043300 A [0003]
- US 3294383 [0004]