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Die Erfindung betrifft ein Druckergerät, gemäß der im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 angegebenen Art. Unter einem Druckergerät soll ein Gerät verstanden werden, das zum Drucken auf flache zu bedruckende Güter während des Durchlaufs der flachen Güter durch das Gerät ausgestattet ist. Das Druckergerät kann vorteilhaft in einem Postverarbeitungssystem, insbesondere in einer Frankier- und/oder Adressiermaschine zum Einsatz kommen. Unter flachen Gütern sind Briefe und anderes Postgut oder flache Gegenstände zu verstehen.
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In bekannten Frankiermaschinen kommen Andruckelemente zum Einsatz, die das Postgut von unten gegen eine oben liegende Transportvorrichtung andrücken und an den Druckköpfen zum Bedrucken vorbeiführen. Als Andruckelemente kommen zum Beispiel federnd gelagerte Gegendruckrollen, Gegendruckelemente aus Federelementen in Blattfederform; federnd gelagerte Flachbandriemen zum Einsatz.
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Aus dem Patent
US 7.810.810 B2 ist bereits eine Vorrichtung zum Andrücken flacher Güter an ein Transportmodul bekannt, welche eine Vielzahl von Andruckelementen aufweist, die durch eine Öffnung in einem Zuführtisch eines Geräts auf das flache Gut mit einer Federkraft einwirken. Die Andruckelemente sind als absenkbare Federelemente ausgebildet und in einer Gehäuseunterschale des Geräts verankert. In der Gehäuseoberschale des Geräts ist als Transportvorrichtung beispielsweise ein aktiv angetriebener Flachbandriemen zum Transport des flachen Guts vorgesehen. Aufgrund der Federung jedes einzelnen Andruckelements besteht vorteilhaft die Möglichkeit der Mischpostverarbeitung von unterschiedlichem Postgut von 0,1 bis 10 mm und mehr, die kurz hintereinander, d. h. mit geringem Abstand zwischen den Postgütern folgen können und einen hohen Durchsatz der Frankiermaschine ermöglichen. Nachteilig ist an dieser Andruckvorrichtung, dass das Postgut von unten nur linienförmig oder punktuell gegen den Transportflachbandriemen angedrückt wird. Auch bei einer Vielzahl von Andruckelementen wird kein flächiger Andruck am oben liegenden Transportflachbandriemen erreicht, nur eine Annährung an diesen Idealzustand ist möglich. Beim Einlaufen in die einzelnen Andruckelemente treten Transportstörungen, wie Stöße und Verzögerungen auf, die sich auf die Druckqualität negativ auswirken.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2010 015 351 U1 ist bereits eine Vorrichtung zur Absenkung, Positionierung und Anhebung von Andruckelementen eines Druckergeräts bekannt, die in einer kastenförmigen Baueinheit angeordnet ist, die in das Druckergerät schubkastenartig eingeschoben oder aus dem Druckergerät herausgezogen werden kann. Die Andruckvorrichtung ist federnd auf einer Bodenplatte im Gehäuse der kastenförmigen Baueinheit montiert. Die kastenförmige Baueinheit hat zwei Führungskanäle für Führungsstangen oder -schienen zum Einschieben der kastenförmigen Baueinheit, eine Wippe zum Absenken der Andruckelemente sowie Formteile, die mit der Kontur der Führungsstangen zur Absenkung, Positionierung und Anhebung der Andruckelemente der Andruckvorrichtung zusammen wirken, um die Andruckvorrichtung während des Einschiebens der kastenförmigen Baueinheit in das Druckergerät zunächst abwärts und bei einem Erreichen einer vorbestimmten Position aufwärts zu einer Transportvorrichtung hin zu bewegen. Die Andruckvorrichtung hat bürstenartige Andruckelemente.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2011 109 208 U1 ist ebenfalls ist eine Andruckvorrichtung mit federelastischen Andruckelementen bekannt, welche mit einem doppelt federnden Bürstenelement das Postgut vollflächig gegen den oben liegenden Transportflachbandriemen andrückt. Durch die vielen dicht angeordneten Bürstenelemente tritt keine Transportstörung beim Druckvorgang mehr auf und eine hohe Druckqualität wird auch bei Briefdicken bis 10 mm erzielt. Die Konstruktion des Bürstenelementes erfordert jedoch eine Mindestlücke zwischen den flachen Postgütern, um den gleichmäßigen Andruck zu gewährleisten. Bis zu einer Dicke der Postgüter von 3 mm gleichen die Bürstenelemente den Dickenunterschied aus. Bei Dicken ab 3 mm wird zusätzlich der Bürstenkörper in seiner Gesamtheit federnd abgesenkt. Beim Verarbeiten von dicken und unmittelbar nachfolgenden dünnem Postgut ist aber kein flächiger Andruck des dünnen Postguts gewährleistet. Dies führt zu schlechteren Druckergebnissen. Um die unterschiedlich dicken Postgüter mit einer gleichmäßig guten Druckqualität zu verarbeiten ist ein Abstand (in etwa Bürstenkörperlänge) zwischen den Postgütern notwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für Mischpost-Verarbeitung geeignete Andruckvorrichtung zu entwickeln, insbesondere für Briefdicken von 0,1 mm bis 10 mm, welche eine hohe Druckqualität des Druckergeräts ermöglicht. Dabei soll ein hoher Durchsatz an flachen Gütern beim Drucken im Druckergerät erzielt werden. Das Druckergerät soll sich durch eine hohe Verfügbarkeit und Funktionssicherheit, Wartungsarmut und Bedienerfreundlichkeit und eine geringe Geräuschentwicklung auszeichnen.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 für ein Druckergerät gelöst.
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Es wurde ein austauschbares mobiles Andruckmodul für ein Druckergerät geschaffen, das ein Bedrucken von Mischpost mit Briefdicken im Bereich von 0,1 bis 10 mm auch dann zulässt, wenn ein Poststück mit einer minimalen Briefdicke einem Poststück mit einer maximalen Briefdicke unmittelbar aufeinander mit einer minimalen Lücke zwischen den Poststücken folgt. Das Andruckmodul hat eine mit einem Gas gefüllte Hülle als ein Bestandteil der Andruckvorrichtung, vorzugsweise ein Luft gefülltes gummielastisches Faltenbalgsystem. Die Seitenwände der Hülle sind formstabil ausgebildet, während die Deckflächen (Andruck- und Bodenfläche) eine Hubbewegung ausführen, wenn der Gasinnendruck ansteigt. Es ist vorgesehen, dass die Breite der Andruckfläche der Andruckvorrichtung quer zur Transportrichtung kleiner gleich der Breite des Transportbandes und dass die Länge der Andruckfläche längs zur Transportrichtung kleiner gleich der Länge des geraden Abschnittes des Transportbandes ist. Die Andruckvorrichtung weist vorzugsweise die gleichen Abmessungen auf, wie die aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2010 015 351 U1 bekannte Andruckvorrichtung mit Bürstenelementen. Deren Andruckvorrichtung stützt sich jedoch im am Unterteil des Andruckmodulgehäuses ab. Im Unterschied dazu ist ein Mittelteil des Faltenbalgs im Oberteil des Andruckmodulgehäuses eingespannt, wobei der Faltenbalg aus zwei zusammengesetzten Hälften bestehen, die gasdicht auf dem Mittelteil bzw. aufeinander liegen und intern einen Druckausgleich zulassen. Ein solches Faltenbalgsystem lässt bei einer Erhöhung des Gasinnendrucks eine Ausdehnung der Hülle im Wesentlichen in eine Vorzugsrichtung zu, wobei ein aktuell zu transportierender flacher Gegenstand, der mit seinen Unterseite auf einer Andruckfläche des Faltenbalgs aufliegt, an eine Transportvorrichtung angedrückt wird, wobei die Transportvorrichtung über dem Andruckmodul angeordnet ist und aktiv angetrieben wird.
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Beim Einlauf von flachen Gegenstanden, wie zum Beispiel Postgütern, ändern sich die Druckverhältnisse im Faltenbalgsystem. Die Andruckfläche des Faltenbalgs, wird je nach Postgutdicke verformt. Dadurch entsteht ein höherer Luftdruck innerhalb des Faltenbalgsystems, der durch eine federnd gelagerte absenkbare Bodenplatte ausgeglichen wird, die den Boden des Falkenbalges bildet. Die zwischen der Bodenplatte einem Bodenrahmen gespannte Zugfedern werden dabei gedehnt.
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Wenn wieder Poststücke mit geringerer Dicke transportiert werden, kann die Andruckfläche schnell ihre Form anpassen, allein dadurch, dass zwischen der Bodenplatte einem Bodenrahmen gespannte Zugfedern wirksam werden. Die Andruckfläche des Faltenbalges kann sich durch den Luftdruck im Faltenbalgsystem zeitnah nach dem Postgut wieder an den Transportflachbandriemen anlegen. Dadurch sind kleinere Abstände (Lücken) zwischen den Postgütern möglich und ein hoher Durchsatz wird erreicht. Dies ist, insbesondere bei der Verarbeitung von Mischpost unterschiedlicher Dicke, ein Vorteil gegenüber einer Andruckvorrichtung mit Bürstenelementen.
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Auf der Andruckfläche ist eine Gleitbeschichtung mit geringer Reibung aufgebracht, während der Transportriemen mit einer Oberfläche ausgestattet ist, die eine höhere Reibung aufweist. Deshalb wird ein Postgut sicher transportiert. Die Geräuschentwicklung bleibt unter dem Durchschnitt bei solchen Druckergeräten.
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Durch das Aufblasen mittels einer Pumpe, beispielsweise mit einer kleinen elektrischen Luftkolbenpumpe oder Membranpumpe, drückt der Faltenbalg mit seiner Andruckfläche gegen den aktiv angetriebenen Transportflachbandriemen. Zugleich wird eine Hubbewegung der Bodenplatte nach unten ausgeführt, wird. Durch die Zugfedern wird eine vorbestimmte Kraft F2 ausgeübt, die der Hubbewegung entgegenwirkt.
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Bei Transport von einem dicken und einem unmittelbar nachfolgenden dünnen Postgut wird die Andruckfläche des Faltenbalges umso stärker verformt, wie die Lücke zwischen den Postgütern verringert wird. Die flachen Postgüter sind beispielsweise Briefe, die in einem Abstand von ca. 50 mm unmittelbar aufeinander folgen. Die Länge der Andruckvorrichtung beträgt in Transportrichtung beispielsweise das Vierfache der Lücke und entspricht somit annähernd der mittleren Brieflänge 235 mm eines Standard- oder Kompaktbriefes. Folglich ist auch der Durchsatz erhöht. Somit kann bei einer minimalen Brieflücke und kurzen Brieflängen von ca. 160 mm eine Verdopplung des Durchsatzes von Briefen mit unterschiedlicher Dicke aber gleichen Formats erzielt werden.
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Wenn nach einiger Zeit der interne Luftdruck Pintern sich verringert hat, aufgrund einer Undichtheit des Faltenbalgsystems oder aufgrund einer Erhöhung äußeren Luftdruck Pextern, dann kann mit Hilfe einer verzögerten Zweipunktregelung wieder ein erforderlicher Überdruck im Faltenbalgsystem hergestellt werden. Unter Regelung sei ein Vorgang verstanden, bei dem die Regelgröße, also ein Gasdruck Pintern innerhalb einer Hülle, bei einer Abweichung von einem Sollwert Fsoll = F2 + A·Pextern mit A = wirksame Fläche, aufgrund von äußeren Einflüssen oder Störungen in gewünschter Weise geändert wird, wobei die Energie der Regelgröße selbst zur Erzeugung einer Stellgröße ausreicht, um pneumatisch durch das untere Teil der Hülle eine Verstellung der Regeleinrichtung zu bewirken.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
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1, Ansicht eines prinzipiellen Aufbaus der Andruckvorrichtung von links (Zuführseite) in Schnittdarstellung,
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2, Ansicht einer prinzipiellen Darstellung der Betätigungsmittel der Andruckvorrichtung von links,
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3, Ansicht des prinzipiellen Aufbaus des Druckergeräts mit Andruckvorrichtung von vorn in Schnittdarstellung,
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In der 1 ist ein prinzipieller Aufbau der Andruckvorrichtung von links (Zuführseite) in Schnittdarstellung – von der Zuführseite aus gesehen – gezeigt. Inneren eines Gehäuses 20 des mobilen Andruckmoduls 2 sind ein Bodenrahmen 205, mindestens zwei Zugfedern 2052 und ein Funktionshebel 206 mit einem daran montierten Mikroschalter 2061 sowie eine Druckfeder 2064 vorgesehen. Der Funktionshebel 206 ist an seinem einem Ende um eine Lagerachse 208 drehbar an dem Bodenrahmen 205 befestigt und an seinem anderen Ende durch die Federkraft F1 der Druckfeder 2064 im betriebsbereiten Zustand des mobilen Andruckmoduls 2 an einen Anschlag gedrückt wird, der einerseits durch ein Gummi am Bodenrahmen 205 und zum andererseits durch ein Teil des Griffteil 2062 gebildet wird. Der Funktionshebel 206 kann im entnahmebereiten Zustand des mobilen Andruckmoduls 2 bei einer Bewegung entgegen der Wirkung der Federkraft F1 außer Anschlag gebracht werden.
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Die Andruckvorrichtung 21 weist eine elastische aufblasbare gasdichte Hülle 210 mit einem oberen Teil 2101 und einem unteren Teil 2102 sowie ein mittleres Teil 2103 auf, wobei das mittlere Teil 2103 an einem Oberteil 201 des Gehäuses 20 des Andruckmoduls 2 befestigt ist. Das obere Teil 2101 ragt durch eine Fensteröffnung in dem Oberteil 201 hindurch. Eine Bodenplatte 204 ist am Boden des unteren Teils 2101 der Andruckvorrichtung 21 montiert. Die mindestens zwei Zugfedern 2052 sind zwischen der Bodenplatte 204 und dem Bodenrahmen 205 oder dem Oberteil 201 aufgespannt. Die Zugfedern üben zusammen auf die Fläche der Bodenplatte eine Federkraft F2 aus, wobei die Federkraft F2 groß genug ist, um mindestens im eingeschobenen Zustand des mobilen Andruckmoduls 2 die Bodenplatte 204 an Anschläge 20531 und damit an den Mikroschalter 2061 heranzuziehen. Der Mikroschalter 2061 wird solange betätigt, wie die Federkraft F2 größer gleich der Summe aus Vorspannung F2vor und aus der resultierenden Kraftwirkung F = ΔP·A ist, mit der Gasdruckdifferenz ΔP zwischen Gasinnendruck und Außendruck auf mit der wirksamen Fläche A der Hülle, wobei die minimale Andruckkraft der Andruckvorrichtung 21 durch die Vorspannung F2vor der Zugfedern festgelegt wird und wobei eine Federkonstante c der Zugfedern gewählt wird, welche gleich dem Quotienten aus der Differenz ΔF = F2max – F2vor und aus der maximalen Auslenkung amax der Bodenplatte 204 ist. Bei der maximalen Federkraft F2max wird eine maximale Andruckkraft erreicht, die zur maximalen Verformung der Hülle führt. Die Vorspannung F2vor der Zugfedern ist variabel auswählbar. Die bei maximaler Auslenkung amax der Zugfedern erreichte maximale Federspannung F2max ist bezüglich eines maximalen Gewichtes und/oder Dimension des flachen Gegenstandes auswählbar. Zum Beispiel beträgt die maximale Federkraft F2max = 14 N, die Vorspannung F2vor = 4 N und die maximale Auslenkung amax = 10 mm. Daraus ergibt sich eine Federkonstante c = 1 N/mm für die Zugfedern.
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Im Inneren eines Gehäuses 20 ist eine Platine 2017 mit einer Zeitverzögerungsschaltung angeordnet. Ein Stromanschluß 20171 der Platine ist zur Versorgung der Platine mit einer Betriebsspannung im eingeschobenen Zustand des mobilen Andruckmoduls 2 und ein Anschluss 20172 der Platine ist zur elektrischen Verbindung eines Ausganges der Zeitverzögerungsschaltung mit den Kontakten eines Motors einer Pumpe 209 und ein Anschluss 20173 der Platine ist zur elektrischen Verbindung eines Einganges der Zeitverzögerungsschaltung mit den Kontakten des Mikroschalters 2061 vorgesehen, wobei die Zeitverzögerungsschaltung eine Betätigung des Mikroschalters 2061 feststellt und ein zeitverzögertes Signal an den Motor der Pumpe 209 abgibt, aber im entnommenen Zustand des mobilen Andruckmoduls 2 stromlos bleibt. Es ist vorgesehen, dass die Zeitverzögerungsschaltung zur separaten Einstellung der Zeitverzögerung der Einschaltverzögerung und der Ausschaltverzögerung ausgebildet ist. Bei einem in Anschlag gebrachten Funktionshebel 206 wird die Pumpe 209 zeitverzögert gestartet und Gas in die Hülle der Andruckvorrichtung 21 gepumpt, solange das Signal abgegeben wird, wobei sich der betriebsbereite Zustand des mobilen Andruckmoduls 2 zeitverzögert einstellt. In einer vorgebestimmten Distanz D von der Lauffläche 200 der flachen Gegenstände auf dem Oberteil 201 des Gehäuses 20 sind Anschläge 20531 vorgesehen. Die Betätigung des Mikroschalters 2061 wird unterbrochen, wenn sich die Bodenplatte 204 von den Anschlägen 20531 wegbewegt (Abwartshub in Richtung Boden des Gehäuses) und dabei ein minimaler Abstand amin zu den Anschlägen überschritten wird (siehe 2). Zugleich dehnt sich das obere Teil 2101 der elastischen aufblasbaren gasdichten Hülle 210 nach oben in Richtung auf ein Transportband (siehe 3) aus. Der Aufwärtshub des oberen Teils 2101 wird nach oben durch das Transportband begrenzt, indem die Oberfläche des oberen Teils 2101 in Anschlag mit dem Transportband gelangt. Als Anschlagfläche dient eine abriebfeste beschichtete Deckfläche 21011 auf dem oberen Teil 2101 der elastischen aufblasbaren gasdichten Hülle 210. Die Beschichtung erhöht die Gleitfähigkeit zwischen der Anschlagfläche und der Oberfläche des aktiv angetriebenen Transportbandes bzw. des flachen Gegenstandes.
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Ein Schlauchverbinder 2071 ist in eine Gaseinfüll- und Gasauslassöffnung am Boden des unteren Teils 2102 der elastische aufblasbare gasdichte Hülle 210 einsteckbar und über mindestens einen Schlauch 207 mit dem Ventil zum Ablassen eines Gasüberdrucks verbunden. Alternativ kann ein Schlauchverbinder 2071 entfallen, wenn ein T-Stück 2073 einerseits via Schlauch 207 mit dem Schlauchverbinder 2071 und andererseits direkt mit dem Schlauchverbinder 2072 verbunden ist. Eine Gasaustrittsöffnung der Pumpe 209 ist über einen Schlauch 207 ebenfalls mit dem T-Stück verbunden. Vor dem Erreichen des Betriebsmodus liegt eine Unterkante des Mikroschalters 2061 in einem minimalen Abstand amin zur Bodenplatte 204 im Unterschied zur 2.
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In der 2 ist eine Ansicht einer prinzipiellen Darstellung der Betätigungsmittel 206, 2062 und 20621 der Andruckvorrichtung von links gezeigt. Die Bodenplatte 204 erfährt aufgrund des im Betriebsmodus erreichten Gasüberdrucks eine Auslenkung a, vorzugsweise a = 3 mm Abstand von den Anschlägen 20531. Der Mikroschalter 2061 wird bei einer Auslenkung a > amin nicht mehr betätigt.
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Im Betriebsmodus des Druckergerätes ist das Andruckmodul
2 nicht aus dem Druckergerät entnehmbar. Eine um eine Lagerachse drehbewegliche Schwinge
2065 ist in diesem Fall – in nicht gezeigter Weise – in Kerben von zwei Führungsstangen
22 eingerastet. Ein Einrasten in Kerben von zwei Führungsstangen geht bereits aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2010 015 351 U1 prinzipiell hervor.
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Ein Öffnen eines Belüftungsventils erfolgt manuell durch die Betätigung des Funktionshebels 206 mittels des Griffteils 2062, wobei der Funktionshebel 206 um die Lagerachse 208 drehbar gelagert ist. Das Belüftungsventil besteht aus einer Dichtfläche 20621 und einer Schlauchbuchse 2051, wobei die Schlauchbuchse 2051 am Bodenrahmen 205 (siehe auch 1) und wobei die Dichtfläche 20621 an einem Schenkel des Griffteils 2062 angeordnet ist.
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Bei Betätigung des Griffteils 2062 in Pfeilrichtung (weißer Pfeil) werden folgende drei Funktionen ausgeführt:
- 1. Öffnung des Ventils zum Abbau des Überdrucks in der Hülle,
- 2. Wegschwenken des Mikroschalters aus seiner Arbeitsstellung, wodurch die Pumpe ausgeschaltet und die Hülle drucklos bleibt.
- 3. Ausrasten von Haltemitteln des Andruckmoduls aus den Kerben in den zwei Führungsstangen vor Entnahme des Andruckmoduls.
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In der 3 ist ein prinzipieller Aufbau des Druckergeräts mit der Andruckvorrichtung in Schnittdarstellung – von der Frontseite aus gesehen – gezeigt. Die Andruckvorrichtung 21 weist eine elastische aufblasbare gasdichte Hülle, vorzugsweise ein mit Luft gefülltes Faltenbalgsystem auf. Die Hülle hat ein Oberteil 2101 und ein Unterteil 2102, die über ein Mittelteil 2103 miteinander gasdicht verbunden sind. Ein vereinfacht dargestelltes Transportband 10 ist beispielsweise als Transportflachbandriemen realisiert und wird im Druckergerät in einem definierten Höhenabstand H zur Lauffläche 200 der flachen Gegenstände auf dem Oberteil 201 des Gehäuses bei einem entlüfteten Faltenbalgsystem montiert, wobei der Höhenabstand durch die maximal mögliche Briefdicke definiert wird.
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Ein Oberteil 201 eines Gehäuses des Andruckmoduls 2 weist aus der Zuführseite ein posteingangsseitiges Formteil 2010 auf, welches eine Schräge in der Brieflauffläche bildet. Eine Deckfläche 21011 des Oberteils 2101 des Faltenbalgs bildet die Andruckfläche der Andruckvorrichtung. Die Deckfläche hat posteingangsseitig ebenfalls eine Schräge, auf die eine Kante eines fachen Postgut aufläuft, wodurch eine Kraft auf die Andruckvorrichtung 21 ausgeübt wird. Im Faltenbalg steigt in der Folge der Luftdruck an (siehe auch 1). Wird das Andruckmodul 2 in das Druckergerät in nicht dargestellter Weise eingeschoben, dann liegt die nichtschräge Brieflauffläche des Oberteils 201 in einem festen Höhenabstand H zum darüber annähernd parallel liegenden Abschnitt des Transportriemens. Im Oberteil 201 sind die zwei Faltenbalgteile 2101, 2102 so zueinander angeordnet und mit ihrem Mittelteil 2103 an einen Bodenrahmen 205 befestigt, das ein gasdichter Hohlraum (mit Punktmuster dargestellt) zwischen dem Faltenbalgoberteil und dem Faltenbalgunterteil entsteht. In der Brieflauffläche ist eine – in dieser Figur nicht darstellbare – Öffnung eingebracht. Durch diese Öffnung ragt das Oberteil 2101 des Faltenbalgs in Richtung zum Transportband 10 hindurch.
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Das Unterteil
2102 des Faltenbalgs hat einen Schlauchanschluss
210211 mit Schlauchverbinder
2071 zum Luft-Ein- und -Auslass und wird mit einen Schlauch (nicht dargestellt) verbunden. Unterhalb des Unterteils
2102 des Faltenbalgs ist die angefederte Bodenplatte
204 mit Federeinhängung angeordnet. Vom Bodenrahmen
205 sind Führungslaschen
2053 abgewinkelt. Diese wirken mit – in dieser Figur nicht darstellbaren – Schlitzen in der Bodenplatte
204 zusammen, die zur Führung der Bodenplatte
204 dienen, wenn das Faltenbalgsystem durch den Gasdruck bewegt wird. Die Führungslaschen weisen Schultern auf, die Anschläge
20531 bilden, um den Hub bei der Bewegung des Unterteils
2102 zu begrenzen, wobei die Bewegung zu der Lauffläche hin gerichtet ist. Im Betriebsmodus des Druckergerätes ist das Andruckmodul
2 nicht aus dem Druckergerät entnehmbar, wie bereits aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2010 015 354 U1 bereits hervorgeht. Die um die Lagerachse (siehe
1) drehbewegliche U-förmige Blechschwinge
206 ist in diesem Fall eingerastet, wie aus der
2 hervorgeht.
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Die Andruckvorrichtung 21 bewährt sich gerade dann, wenn auf ein ca. 10 mm dickes Postguts ein dünnes Postgut von ca. 0,1 mm Dicke folgt, wobei die Brieflücke minimal sein kann. Die minimale Brieflücke beträgt ca. 50 mm zu dem folgenden Postgut. Die Breite der Andruckvorrichtung 21 entspricht der Breite des Transportbandes und die Länge der Andruckvorrichtung 21 ist kleiner gleich der Länge des geraden Abschnitts des Transportbandes.
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Der Faltenbalg hat den Vorteil, dass eine Ausdehnung nach oben und unten bei einer relativen Formstabilität seiner Seitenwände ermöglicht wird. In der vorstehenden Beschreibung wurde vereinfacht von einem Faltenbalg gesprochen. Damit soll aber nicht eine andere geeignete Ausführungsform einer mit Luft oder mit einem anderen geeigneten Gas befüllbaren gasdichten Umhüllung ausgeschlossen werden, die eine flexible Andruckfläche aufweist, welche schnell ihre Form anpassen kann.
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Statt eines Faltenbalgs (balgenförmiger Luftsack) kann ein flexibles aufblasbares luftgefülltes Formteil bzw. eine Umhüllung verwendet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsform beschränkt, da offensichtlich weitere andere Anordnungen bzw. Ausführungen der Erfindung entwickelt bzw. eingesetzt werden können, die – vom gleichen Grundgedanken der Erfindung ausgehend – von den anliegenden Schutzansprüchen umfasst werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7810810 B2 [0003]
- DE 202010015351 U1 [0004, 0008, 0024]
- DE 202011109208 U1 [0005]
- DE 202010015354 U1 [0029]