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Die Neuerung betrifft ein Entriegelungswerkzeugwechselsystem für elektrische Kontakte mit integrierten Bedienhilfen zur Vermeidung von Beschädigungen aller beteiligten Komponenten wie Kontaktgehäuse, Kontakt, Entriegelungswerkzeug und des Anwenders
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Die oben erwähnten Kontakte sind vorzugsweise aus Metall gefertigt und dienen der Verbindung von Schnittstellen innerhalb eines sogenannten elektrischen Bordnetzes. Ein Anwendungsgebiet solcher Bordnetze findet sich im automobilen Fahrzeugbau. Die beschriebenen Schnittstellen sind konstruktionsbedingte Trennungen innerhalb eines Bordnetzes, und werden über die in ein Kunststoff- oder Metallgehäuse gesteckten Kontakte getrennt oder verbunden.
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Aus sicherungstechnischen Gründen wird die Verbindung dieser Schnittstellen nicht nur über die Konstruktion der Kunststoff- oder Metallgehäuse gewährleistet, sondern auch über die Konstruktion der Kontakte aufrechterhalten.
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Dieses Konstruktionsprinzip der Gehäuse und Kontakte ermöglicht eine zerstörungsfreie Entnahme der Kontakte nur mit Hilfe der sogenannten Entriegelungswerkzeuge für elektrische Kontakte.
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Die
DE 20 2007 012 930 beschreibt ein Entriegelungswerkzeug mit mindestens einer Wechselklinge, die eine verstell- und arretierbare Betriebs- und Schutzposition mit vorgespannter Druckfeder besitzt.
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DE000029709871 beschreibt ein einstückiges Entriegelungswerkzeug mit einklappbaren Werkzeugelementen.
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DE000029604499 beschreibt ein Entriegelungswerkzeug mit Handgriff und verdrehbarem, lösbarem und mit einer Druckfeder vorgespanntem Werkzeugkopf.
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Die
DE000009411537 beschreibt ein Entriegelungswerkzeug mit einem Schaft und mindestens einer exzentrischen Querbohrung in der mindestens ein Entriegelungsstift fest eingesetzt ist.
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Aufgrund der Vielzahl der verwendeten Kontakte entstehen dem Anwender vielschichtige Probleme bei der Bereitstellung, Handhabung, Anwendung und Lagerung der benötigten Entriegelungswerkzeuge.
- – Bereitstellung: Vorhaltung einer gewissen Anzahl von Entriegelungswerkzeugen zur und Lagerung Lösung der gängigsten Verbindungen.
- – Handhabung: Verletzungsfreier Transport der Entriegelungswerkzeuge zur Anwendung. (Anwenderschutz)
- – Anwendung 1: Kraftminimierte Anwendung zum Schutz der Klinge (Klingen-, und Gehäuseschutz)
- – Anwendung 2: Gewichtsoptimierte Ausgestaltung des Entriegelungswerkzeugs (Klingenschutz)
- – Anwendung 3: Habe ich das richtige Werkzeug? (Klingen-, und Gehäuseschutz)
- – Anwendung 4: Drehmomentreduktion (Klingen-, und Gehäuseschutz)
- – Anwendung 5: Kippmomentreduktion (Klingen-, und Gehäuseschutz)
- – Anwendung 6: Wie wird das spezifische Entriegelungswerkzeug angewendet
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Bestehende Lösungen bieten maximal einen sogenannten Klingenschutz an, der nur bei Lagerung bzw. Transport die Klinge oder den Anwender vor Beschädigung oder Verletzung schützt. (Vergleiche
DE 20 2007 012 930 U1 2007.12.27) Fällt das Werkzeug bei der Anwendung, also mit entferntem Klingenschutz auf den Boden, ist die Klinge vor Beschädigung nicht mehr geschützt. Darüberhinaus sind die im Markt erhältlichen Entriegelungswerkzeuge entweder wesentlich größer als die Neuerung oder neigen aufgrund der Gewichtsverteilung im Werkzeug, im Falle eines Falles zur Landung auf der Klinge, was wiederum den Bruch der Klinge zur Folge hat. Darüberhinaus wird aufgrund der Baugröße und Ausführung bestehender Entriegelungssysteme als Nicht-Wechselsystem, viel Platz zur Lagerung benötigt. Dies führt zu höheren Versand- und Lagerkosten. In der Regel liegt bestehenden Entriegelungswerkzeugen keine oder nur eine unzureichende Anwendungsbeschreibung bei. Dies wiederum führt unter Umständen zur falschen Handhabung, einer ungenügenden Reparatur und/oder zum Bruch der Klinge des Werkzeuges.
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Der Neuerung liegt die Lösung, bzw. Optimierung der beschriebenen Probleme zugrunde.
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– Bereitstellung: Vorhaltung einer gewissen Anzahl von Entriegelungswerkzeugen und Lagerung zur Lösung der gängigsten Verbindungen.
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Die Bereitstellung der Entriegelungswerkzeuge zu einem Set, erfolgt in handelsüblichen Kunststoffboxen mit Schaumeinlage. Der Vorteil der Neuerung liegt in der wesentlich kompakteren Bauweise in Kombination mit einem integrierten Wechselsystem (3 und 4, Bauteil 6–14) Diese Bauweise reduziert durch die Verwendung von nur noch einem Werkzeughalter (2, Bauteil 1–5) den Platzbedarf erheblich zu einem vergleichbaren Nicht-Wechselsystem.
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Darüberhinaus sind die Wechselklingen (3 und 4, Bauteil 6–14) aufgrund ihrer konstruktiven Ausgestaltung auch ohne Werkzeughalter zu handhaben.
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– Handhabung: Verletzungsfreier Transport der Entriegelungswerkzeuge zur Anwendung. (Anwenderschutz)
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Konstruktionsbedingt haben Entriegelungswerkzeuge an Ihrer Funktionsseite spitze oder scharfkantige Ausformungen. Dies kann, bei Transport in der Hand oder Tasche des Anwenders zu Verletzungen führen. Bestehende Lösungen bieten keinen oder nur einen unzureichenden Körperschutz. Es gibt als Klingenschutz bekannte Lösungen, die bestehen aus einer Weich-PVC Kappe, die zur Anwendung komplett entfernt werden muss. Bei einem möglichen Verlust dieser Kappe, ist ein Anwenderschutz nicht mehr gegeben.
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Die Neuerung besteht in, einen ins Werkzeug, nicht verlierbaren, integrierten Anwender- und Klingenschutz. Dieser Schutz, bestehend aus einer transparenten Hülse (Bauteil 10), wird permanent mit Hilfe einer Druckfeder (Bauteil 9) über die Entriegelungswerkzeugklinge gehalten. Nur im Falle des Einsatzes der Klinge zur Kontaktentriegelung, wird dieser Schutz, über die Anwendung, zurückgedrückt und schnappt sofort nach Beendigung der Anwendung zurück. Eine Verletzung des Anwenders ist also konstruktionsbedingt ausgeschlossen.
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– Anwendung 1: Kraftminimierte Anwendung zum Schutz der Klinge (Klingenschutz) und des Gehäuses
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Bestehende Lösungen verleiten aufgrund der konstruktiven Größe des Handgriffes (Vergleiche
DE 20 2007 012 930 U1 2007.12.27) zu einer überhöhten Krafteinleitung bei der Anwendung, was wiederum zur Weitung des sogenannten Entriegelungskanals und/oder zur plastischen Veränderung einer im Kunststoffgehäuse angespritzte Kunststoffverrastung führt. Dies hätte zur Folge, dass eine sachgemäße Entriegelung des elektrischen Kontaktes nicht mehr möglich ist, und das Gehäuse mit allen darin befindlichen Kontakten ausgetauscht werden muss. Eine weitere Folge zu hoher Krafteinleitung bei der Anwendung ist die plastische Veränderung des Werkzeuges bis zum Bruch desselben.
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Die Neuerung besteht in einer deutlichen Verkleinerung des Handgriffes in Kombination mit einem sogenannten Sensorstift (Bauteil 1). Aufgrund der empfohlenen Anwendung, ist eine übermäßige Krafteinleitung bei der Anwendung nicht mehr möglich. Die empfohlene Anwendung ist wie folgt: Das Entriegelungswerkzeug wird zur Anwendung zwischen Daumen und Mittelfinger gehalten. Zur Justierung und Krafterkennung wird der Zeigefinger auf den Sensorstift gelegt (Bauteil 1). Entsteht nun bei der Anwendung des Entriegelungswerkzeuges eine zu hohe Gegenkraft an der Klinge, taucht der Sensorstift (Bauteil 1) aufgrund der Druckerfeder (Bauteil 3) in die Abdeckung (Bauteil 2) ein, und signalisiert so dem Anwender eine Deformationsgefahr für das Gehäuse, den Kontakt oder der Werkzeugklinge.
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Zur weiteren Vermeidung überhöhter Anwendungskraft, besteht bei der Neuerung die Möglichkeit, aufgrund der Ausgestaltung des Entriegelungswerkzeugsystems, die Wechselklinge ohne Handgriff zu verwenden. Ein eingearbeiteter Bund (Bereich 15) an der Wechselklinge verhindert ein Abrutschen der Werkzeugklinge aus der Hand des Anwenders.
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– Anwendung 2: Gewichtsoptimierte Ausgestaltung des Entriegelungswerkzeugs (Klingenschutz)
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Bestehende Lösungen bieten entweder ein in einem Handgriff fest integriertes Entriegelungswerkzeug oder ein mechanisches Wechselklingensystem in Kombination mit einem Handgriff zur Aufnahme. Da der Handgriff dieser Lösungen immer der leichtere Teil des Werkzeuges ist und in Kombination mit der gesamten Werkzeuglänge, eine leichte Übergewichtsverlagerung in Richtung der Klinge entsteht, fällt das Werkzeug im Falle eines Falles auf den Klingenbereich, was wiederum den Bruch der Klinge zur Folge hat.
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Die Neuerung bietet sowohl als komplettes System, wie auch nur die Wechselklinge, eine günstigere Gewichtsverteilung in Gegenrichtung der Klinge.
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Fällt als das Werkzeug vom Tisch oder aus der Hand des Anwenders so trifft es zuerst mit der klingenabgewandten Seite auf den Boden. Ein Bruch der Klinge würde somit vermieden.
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– Anwendung 3: Habe ich das richtige Werkzeug?
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Aufgrund der Vielzahl der zu entriegelnden Kontakte, und durch die Kombination mit den vorhandenen Gehäusen, ist eine eindeutige Bestimmung des anzuwendenden Entriegelungswerkzeuges nicht immer klar. Bestehende Lösungen, bieten kein Feedback was die Bestimmung des richtigen Werkzeuges erleichtert.
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Die Neuerung bietet aufgrund eines im Aufnahmekörper (Bauteil 5) integrierten Sensorstiftes ein direktes Feedback über die Richtigkeit des verwendeten Werkzeuges Optimale Entriegelungswerkzeuge erzeugen minimale Reibungskräfte bei der Anwendung. Die Reibung entsteht aufgrund der Kombination von Werkzeug-, Kontakt. und Gehäusedimensionen. Ist diese Reibung zu hoch, entsteht eine, durch das angewendete Entriegelungswerkzeug, Klemmwirkung im Gehäuse. Diese Klemmwirkung hält den Kontakt, trotz Entriegelungswerkzeug, im Gehäuse. Eine Entnahme ist ohne Zerstörung von Kontakt und/oder Gehäuse nicht möglich.
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Die Anwendung der Neuerung sieht vor, dass bei dem Einführen des Entriegelungswerkzeuges in das Gehäuse, also der Entriegelungsvorgang, der Zeigefinger der Werkzeughaltehand, auf den Sensorstift (Bauteil 1) gelegt wird. Dieser Sensorstift ist druckfedergelagert (Bauteil 3) und gibt bei zu hohen Reibungskräften nach, was ein Eintauchen des Sensorstiftes in Abdeckung (Bauteil 2) zur Folge hat. Stellt der Anwender dieses Eintauchen fest, so weiß er sofort, dass er ein falsches, zu großes, Werkzeug benutzt.
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– Anwendung 4: Drehmomentreduktion (Klingen, und Gehäuseschutz)
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Ein Grund warum Entriegelungswerkzeuge irreparabel beschädigt werden, ist die unsachgemäße Handhabung in Kombination mit sehr kleinen Werkzeugquerschnitten. Eine unsachgemäße Handhabung ist das Drehen des Entriegelungswerkzeuges, nachdem das Werkzeug in den sogenannten Entriegelungskanal des Gehäuses eingeführt worden ist. Die hierbei übertragenen Kräfte können im Gehäuse befindliche Stege trennen und das Gehäuse und/oder das Werkzeug irreparabel beschädigen. Bestehende Lösungen bieten für das geschilderte Problem keine Lösung, da Ihre Werkzeugklingen, egal ob fest oder im Wechselsystem, unverdrehbar angebracht sind. Die Neuerung bietet aufgrund der konstruktiven Gestaltung eines Wechselsystems mit magnetischer (Bauteil 4) Arretierung eine drehmomentabhängige Verdrehung. Das bedeutet, wenn bei unsachgemäßer Anwendung, das Entriegelungswerkzeug im Gehäuse gedreht wird, der Aufnahmekörper (Bauteil 5) sich mit allen integrierten Bauteilen (Bauteile 1–4) gegenüber der Klinge (Bauteil 11) verdrehen kann, und das Gehäuse und das Werkzeug vor Beschädigung geschützt sind.
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– Anwendung 5: Kippmomentreduktion (Klingen, und Gehäuseschutz)
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Ein weiterer Grund warum Entriegelungswerkzeug irreparabel beschädigt werden, ist das unsachgemäße Kippen oder Hebeln bei der Anwendung des Werkzeuges. Egal ob im Entriegelungskanal oder außerhalb des Gehäuses, können Entriegelungswerkzeuge nur bedingt solche Kippmomente aufnehmen. Ein zu großes Kippmoment führt über die plastische Veränderung zum Bruch der Klinge, oder wenn im Gehäuse angewandt, zur unzulässigen Aufweitung beteiligter Gehäusebereiche.
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Vorhandene Lösung greifen aufgrund Ihrer starren Konstruktion dieses Problem nicht auf, und begünstigen die unzulässige Veränderung des Gehäuses oder die irreparable Beschädigung des Werkzeuges.
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Die Neuerung kippt, aufgrund einer magnetischen Verbindung (Bauteil 12 und 13) zwischen der unteren Werkzeugaufnahme (Bauteil 6) und der oberen Werkzeugaufnahme (Bauteil 7), bei der die Magnetkraft überschreitenden Belastung ab. Eine Beschädigung aller beteiligten Komponenten wird somit vermieden.
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– Anwendung 6: Wie wird das spezifische Entriegelungswerkzeug angewendet
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Aufgrund unzureichender und schwer bis gar nicht zu erreichender Anwendungsbeschreibungen, besteht eine Unsicherheit bei der Anwendung der Entriegelungswerkzeuge. Vorhandene Dokumentation, liegen aktuell in Papierform oder digital auf einem Datenträger, (PC, Internet) vor. In jedem Fall wird die eigentlich Anwendungsproblematik nicht oder unzureichend dargestellt, und muß immer vom Anwender bewusst gesucht werden.
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Die Neuerung sieht die Anbringung eines sogenannten Quick Response Codes (QR-Code) direkt am Werkzeug vor. Der Anwender kann nun, ohne über die eigentliche Anwendung nachzudenken und unbeeinflusst, mit Hilfe eines geeignetes Lesegerätes z. b. ein Smartphone und eines QR-Readers direkt auf die, diesem speziellen Werkzeug zu Grunde liegenden Entriegelungsproblematik und deren Lösung zugreifen. Er braucht nur mit seinem Smartphone den QR-Code aufnehmen.
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1 zeigt das komplette, montierte Entriegelungswerkzeugwechselsystem, bestehend aus einem Aufnahmekörper (Bauteil 1–5) und einem Wechselklingensystem (Bauteil 7–14). In dem Aufnahmekörper (2) steckt die über einen Magneten (4) und einen Eisenkern (14) gehaltene, untere Werkzeugaufnahme (3), die wiederum über die Magneten (12 und 13) mit der oberen Werkzeugaufnahme (4) verbunden ist.
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2 zeigt den Aufnahmekörper (Bauteil 1–5). Zu erkennen ist der Stift (1) der über eine Druckfeder (3) bei zu hohem Gegendruck während der Anwendung, in Richtung des Magneten (4) in die Abdeckung (2) eintaucht.
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3 zeigt den unteren Teil des Wechselklingensystems (6, 13, 14). Das Bauteil (6) stellt das tragende Element dar, das über den eingelassenen Eisenkern (14) eine drehbare Verbindung zu dem Magneten (4) des Aufnahmekörpers (2) herstellt. Der Magnet (13) dient der abknickbaren Verbindung mit dem Magnet (12) und somit des oberen Teiles des Wechselklingensystems (4).
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4 zeigt den oberen Teil des Wechselklingensystems (7–12). Das Bauteil (7) stellt das tragende Element dar, das über den eingelassenen Magneten (12) eine abknickbare Verbindung mit dem unteren Teiles des Wechselklingensystems (3) über den Magneten (13) eingeht.
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Das Bauteil (10) stellt eine transparente Hülse dar, die über eine Druckfeder (9) in Gegenrichtung der Klinge (11) bewegt werden kann.
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Das Bauteil (8) ist eine Abdeckung die die transparente Hülse (10) an ihrer Position hält, und die wiederum mit der oberen Werkzeugaufnahme (7) verbunden ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007012930 [0005, 0006]
- DE 000029709871 [0005, 0007]
- DE 000029604499 [0005, 0008]
- DE 000009411537 [0005, 0009]
- DE 202007012930 U1 [0011, 0017]