-
Die Erfindung betrifft Bekleidungsstück für den Oberkörper einer Person.
-
Oberbekleidungsstücke können insbesondere am Hals- bzw. Brustbereich, u.U. aber auch am Rückenbereich bzw. den Schulterbereichen mit Dekor- bzw. Kennzeichnungselementen ausgestattet sein, welche fest mit dem Material des Bekleidungsstücks verbunden sind. Als eine von vielen möglichen Ausführungen dieser Art soll nur beispielhaft auf die Ausstattung von Sporttrikots mit dem Emblem des jeweiligen Sportvereins hingewiesen werden. Dieses ist mit dem Tuch des Bekleidungsstücks insbesondere an der Vorderseite fest verbunden, z.B. vernäht.
-
In der Praxis tritt dabei das Problem auf, dass die Dekor- bzw. Kennzeichnungselemente in der gleichen Weise wie das eigentliche Bekleidungsstück den beim Gebrauch auftretenden üblichen Belastungen ausgesetzt sind. So werden diese Elemente z.B. regelmäßig den bei der Reinigung eines Bekleidungsstücks auftretenden mechanischen, temperaturmäßigen und chemischen Belastungen ausgesetzt. Dies kann auch zur Folge haben, dass die Dekor- bzw. Kennzeichnungselemente u.U. beschädigt werden, bevor das eigentliche Material des Bekleidungsstücks verschlissen ist.
-
Das vorliegend geschilderte Problem wird zwar bei der Dienstbekleidung für Personen, die z.B. bei der Polizei bzw. den Streitkräften tätig sind, dadurch gelöst, dass ein z.B. farblich angepasstes Grundbekleidungsstück vor dem jeweiligen Gebrauch mit den jeweils benötigten Dienstgradabzeichen versehen wird. Hierfür sind bekanntlich Halteelemente wie z.B. Schulterklappen, Knöpfe usw. vorhanden. Muss ein solches Bekleidungsstück einer Reinigung unterzogen oder ausgetauscht werden, so sind diese Abzeichen auf einfache Weise abnehmbar und wiederverwendbar.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Oberbekleidungsstück anzugeben, welches bei Bedarf universell und auf einfache Weise mit visuellen Unterscheidungsmitteln ausgestattet werden kann und das auch besonders für den Gebrauch im persönlichen, gewerblichen und öffentlichen, jedoch weniger im behördlichen Bereich geeignet ist.
-
Die Aufgabe wird gelöst mit dem im Anspruch 1 angegebenen Bekleidungsstück. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Gemäß der Erfindung verfügt das Bekleidungsstück über einen Kopfausschnitt, der zumindest eine Vergrößerung an einem Bereich des Bekleidungsstücks aufweist. Dabei sind Befestigungselemente am Rand des Kopfausschnitts zumindest im Bereich der Vergrößerung angeordnet. Ein auswechselbarer und vom umgebenden Material des Kopfausschnitts zumindest visuell unterscheidbarer Einsatz ist in der Vergrößerung des Kopfausschnitts platziert und lösbar an den Befestigungselementen gehalten.
-
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass z.B. ein universelles, neutrales Konfektionsbekleidungsstück verwendet und durch vorübergehende Ausstattung mit einem auswechselbaren Einsatz ansprechend und modisch individualisier- bzw. dekorierbar ist. Dabei kann bereits das Material des auswechselbaren Einsatzes z.B. durch eine individuelle, zum umgebenden Material im Bereich des Kopfausschnitts kontrastierende Farbgestaltung die gewünschte visuelle Unterscheidbarkeit hervorrufen. Damit kann u.U. auch eine zusätzliche Dekor- bzw. Kennzeichnungsfunktion hervorgerufen werden. Die visuelle Unterscheidbarkeit kann auch dadurch hervorgerufen bzw. weiter dadurch verstärkt werden, dass der auswechselbare Einsatz mit zusätzlichen verbalen bzw. graphischen Elementen z.B. bedruckt, bestickt bzw. beklebt ist. Zudem kann der auswechselbare Einsatz als Unterlage bzw. Träger für weitere, separate Elemente dienen, z.B. einem Emblem, dekorativen Stein, berührungslos elektronisch auslesbaren Datenträger. Vorteilhaft besteht der auswechselbare Einsatz ebenfalls aus einem gewebeartigen Material.
-
Die Erfindung weist den besonderen Vorteil auf, dass der auswechselbare Einsatz in einer Vergrößerung des Kopfausschnitts des Bekleidungsstücks, d.h. am Halsbereich einer Person, temporär applizierbar ist. Dies ist ein leicht zugänglicher, visuell leicht erkennbarer und gegebenenfalls auch dekorativ bestimmender Bereich eines Oberbekleidungsstücks. So können für die Erfindung gegebenenfalls bereits Oberteile verwendet werden, welche nur über einen vergrößerten, d.h. nicht eng geschlossen am Hals anliegenden Kopfausschnitt verfügen. Weiterhin kann die zur Aufnahme des auswechselbaren Einsatzes dienende Vergrößerung eines solchen Kopfausschnitts durch einfache handwerkliche Schneiderarbeiten, wie z.B. einen gesäumten Ein- bzw. Ausschnitt, auch nachträglich hergestellt werden. Auf diese Weise wird nur minimal in die Struktur des Bekleidungsstücks eingegriffen.
-
Weiterhin können bereits durch den Zuschnitt des jeweiligen Bekleidungsstücks vorhandene Kopfausschnittvergrößerungen, wie z.B. ein v-förmiger Brustausschnitt, genutzt werden. In einem solchen Fall sind die Befestigungselemente zur Halterung eines auswechselbaren Einsatzes am Rand des Kopfausschnitts vorzusehen bzw. nachträglich anzubringen. Die Erfindung eignet sich besonders für ein Oberbekleidungsstück in kragenloser Ausführung, z.B. ein T-Shirt, Nicki, Trikot, Blouson, Hemd, Regencape, eine Weste, Bluse, Jacke, einen Pullover, Poncho usw.. Andererseits kann auch ein Kragen vorhanden sein, sofern dieser die Sichtbarkeit des auswechselbaren Einsatzes nicht einschränkt.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, dass durch die erfindungsgemäße Einlage keine lokalen Verdickungen bzw. Erhebungen auf der Oberfläche des Bekleidungsstücks auftreten. Je nach Ausführung kann die auswechselbare Einlage die Öffnung, welche durch die Vergrößerung des Kopfausschnitts gebildet wird, auch nahezu bündig abschließen.
-
Ein gemäß der Erfindung ausgeführtes Oberbekleidungsstück kann vielfältig eingesetzt werden. So ist es z.B. im privaten Gebrauch auf einfache Weise möglich, das Auftreten einer Person durch Auswahl eines geeigneten auswechselbaren Einsatzes z.B. auch modisch an die jeweilige Situation anzupassen.
-
Weiterhin können Oberbekleidungsstücke gemäß der Erfindung auch im gewerblichen bzw. öffentlichen Bereich z.B. als anpassbare Systembekleidung eingesetzt werden. So kann z.B. ein Magazin mit einem alle Konfektionsgrößen umfassenden Sortiment an einheitlichen Oberbekleidungsstücken gefüllt sein. Je nach Bedarf können diese mit unterschiedlichen auswechselbaren Einsätzen versehen und dann an die dafür vorgesehenen Personen ausgegeben werden. So können z.B. bei Großveranstaltungen unterschiedliche Gruppen z.B. von Sicherheitspersonal, Hostessen, Einweisern usw. gebildet werden. Weiterhin können z.B. im Mannschaftssport unterschiedliche Teams vorübergehend, z.B. nur zu Trainingszwecken, mit auf einfache Weise optisch unterscheidbaren, im Übrigen aber einheitlichen Oberbekleidungsstücken kostengünstig ausgestattet werden.
-
Auf Grund der Fülle der möglichen Einsatzzwecke sind diese Anwendungen beispielhaft und nicht abschließend.
-
Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden mit den in den Figuren dargestellten Beispielen näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 ein erstes beispielhaftes Kleidungsstück in der Art eines Sporttrikots mit einer v-förmigen Vergrößerung des Kopfausschnitts, welche sich bis in das Brustteil des Kleidungsstücks erstreckt und in die gemäß der Erfindung ein auswechselbarer Einsatz eingesetzt ist, und
-
2 ein zweites beispielhaftes Kleidungsstück in der Art einer Weste mit einer langgestreckten, v-förmigen Vergrößerung des Kopfausschnitts am Brustbereich durch zwei, z.B. über einen Reißverschluss verbindbare Vorderteile gebildet wird, in die gemäß der Erfindung ein auswechselbarer, streifenförmiger Einsatz eingesetzt ist.
-
1 zeigt ein erstes Beispiel für ein gemäß der Erfindung ausgeführtes Oberbekleidungsstück B1. Dieses ist beispielhaft als ein rundum geschlossener Überzieher mit einem Brustteil 1, einem Rückenteil 3 und diese verbindende Schulterteile 2a, 2b ausgeführt. Bei einer Ausführung z.B. als ein T-Shirt oder Trikot können sich an den Schulterteilen 2a, 2b seitliche Armteile 4a, 4b in Form von kurzen bzw. langen Ärmeln anschließen, bzw. bei einer Ausführung z.B. als Weste auch nur Öffnungen zum Durchstecken von Armen befinden. Der Kopfausschnitt 5 weist einen Nackenbereich 51 am oberen Ende des Rückenteils 3, einen Brustbereich 53 am oberen Ende des Brustteils 1 und Schulterbereiche 52a, 52b auf, welche die Schulterteilen 2a, 2b begrenzen. Die Bereiche 51, 52a, 52b und 53 bilden somit den Rand 6 des Kopfausschnitts 5, der im Beispiel der 1 zur besseren Haltbarkeit mit einem Saum eingefasst sind.
-
Erfindungsgemäß weist der Kopfausschnitt 5 im Beispiel der 1 am Brustbereich 53 eine Vergrößerung 53a auf, die sich bis in das Brustteil 1 des Bekleidungsstücks B1 erstreckt. Im Beispiel der 1 weist diese Vergrößerung 53a zudem einen v-förmig zusammenlaufenden Endbereich 531 auf, dessen Randbereiche 6a, 6b ebenfalls vorteilhaft saumartig eingefasst sind. Zumindest an den im Bereich der Vergrößerung 53a befindlichen Randbereichen 6a, 6b des Kopfausschnitts 5 sind Befestigungselemente K angeordnet. Erfindungsgemäß ist ein auswechselbarer und vom umgebenden Material des Kopfausschnitts 5 zumindest visuell unterscheidbarer Einsatz D in der Vergrößerung 53a des Kopfausschnitts 5 platziert und lösbar an den Befestigungselementen K gehalten.
-
Die annähernd v-förmige Gestaltung des Endbereichs 531 der Vergrößerung 53a des Kopfausschnitts 5 bietet bei dem in 1 dargestellten Beispiel die besonders vorteilhafte Möglichkeit, den auswechselbaren Einsatz D direkt am unteren Ende des v-förmigen Ausschnitts anzuordnen und diesen somit zu den Randbereichen 6a, 6b abzuschließen. Entsprechend sind die Befestigungselemente K1, K2 z.B. in Form von Druckknöpfen bzw. Klettverschlussstreifen an bzw. unter diesen Randbereichen 6a, 6b angeordnet. Vorteilhaft ist der Einsatz D so groß, dass dieser verdeckte Randbereiche D2 aufweist. Diese reichen vom freiliegenden zentralen Bereich D1 des Einsatzes D beidseitig bis unter die Randbereiche 6a, 6b und können somit dort mit den Befestigungselementen K1, K2 in Eingriff gebracht bzw. auf einfache Weise auch wieder gelöst werden.
-
Diese zentrale Platzierung des auswechselbaren Einsatzes D macht eine leichte visuelle Erkennbarkeit durch andere Personen auch aus größerer Entfernung möglich. Zudem kann dieser auf einfache Weise durch einen anderen Einsatz ausgetauscht werden, welcher andere visuelle erfassbare Eigenschaften aufweist. Hiermit können sich z.B. Einzelpersonen modisch oder erkennungstechnisch an geänderte Situationen anpassen. Weiterhin kann auf diese Weise z.B. eine Vielzahl von Personen einzelnen, visuell unterscheidbaren Gruppen zugeordnet werden.
-
2 zeigt ein weiteres Beispiel für ein gemäß der Erfindung ausgeführtes Bekleidungsstück B2. Dieses ist z.B. in Form einer Weste ausgeführt, bei der das Brustteil aus einem ersten und zweiten Vorderteil 1a, 1b besteht, welche z.B. über einen Reißverschluss zusammengehalten werden. Bei diesem Bekleidungsstück B2 ist der auswechselbare Einsatz F streifenförmig in eine Vergrößerung 53a des Kopfausschnitts 5 eingelegt, welche am oberen Ende durch die Überlappung der beiden Vorderteile 1a, 1b im geschlossenen Zustand des Brustteils 1 auftritt. Auch hier weist der Einsatz F verdeckte Randbereiche F2 auf, welche beiderseits des freiliegenden Bereichs F1 überstehen, und beidseitig über die Befestigungselemente K1, K2 an den gegenüber liegenden Randbereichen 6a, 6b gehalten ist.
-
Bei den in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen für ein gemäß der Erfindung gestaltetes Bekleidungsstück ist jeweils eine einzelne Vergrößerung 53a im Brustbereich 53 des Kopfausschnitts 5 vorgesehen, die sich annähernd v-förmig bis in das Brustteil 1 des Bekleidungsstücks B1 bzw. B2 erstreckt. Bei anderen Ausführungen kann sich die Vergrößerung oder auch eine zusätzliche Vergrößerung des Kopfausschnitts 5 auch in andere Bereiche des Bekleidungsstücks erstrecken, z.B. vom Nackenbereich 51 des Kopfausschnitts bis in das Rückenteil 3.
-
Ein auswechselbarer Einsatz, wie z.B. D bzw. F im Beispiel der 1 bzw. 2, kann z.B. aus einem gewebeartigen Material bestehen, welches z.B. mit dem Material des umgebenden Brustteils 1 vergleichbar ist. Hierdurch werden die Trageeigenschaften des Bekleidungsstücks B1 bzw. B2, insbesondere wenn dieses von einer Person unmittelbar auf der Haut getragen wird, kaum beeinträchtigt. Die visuelle Unterscheidbarkeit des jeweiligen Einsatzes D bzw. F wiederum kann auf verschiedene Weise hervorgerufen werden, z.B. durch die Verwendung von andersfarbigen Gewebefäden oder durch eine Bestickung, Bedruckung, Beschichtung oder Beklebung von hierzu geeigneten Materialien. Zudem kann der frei liegende Bereich D1 bzw. F1 des auswechselbaren Einsatzes D bzw. F mit zumindest einem separaten Dekor- und/oder Kennzeichnungselement E versehen sein, z.B. einem Emblem, einem dekorativen oder wertvollen Stein oder auch einem berührungslos les- und/oder beschreibbaren elektronischen Datenträger. Dieses Element kann über separate Fixierungsmittel E1 auf dem frei liegenden Bereich D1 bzw. F1 des Einsatzes D bzw. F gehalten werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- B1, B2
- Oberbekleidungsstücke
- 1
- Brustteil
- 1a, 1b
- erstes, zweites Vorderteil
- 2a, 2b
- Schulterteile
- 3
- Rückenteil
- 4a, 4b
- Armteile
- 5
- Kopfausschnitt
- 51
- Nackenbereich
- 52a, 52b
- Schulterbereiche
- 53
- Vergrößerung des Kopfausschnitts, z.B. im Brustbereich 1
- 531
- v-förmig zusammen laufender Endbereich
- 6
- Rand des Kopfausschnitts, z.B. mit einem Saum zur Einfassung
- 6a, 6b
- Randbereiche an den zusammenlaufenden Enden der Vergrößerung des Kopfausschnitts
- D, F
- auswechselbare Einsätze, z.B. aus einem farbigen Gewebe
- D1, F1
- freiliegende Bereiche der auswechselbaren Einsätze, z.B. zur Auflage eines Dekorelements
- D2, F2
- verdeckte Randbereiche der auswechselbaren Einsätze, besonders zur Unterlage am Rand 6
- E
- Dekorelement, z.B. Emblem, Beschriftung
- E1
- Haltemittel zur Fixierung des Dekorelements
- K
- lösbare Befestigungselemente
- K1, K2
- Haftpunkte, z.B. sichtbare Druckknöpfe, auf den Randbereichen 6a, 6b der Ausschnittvergrößerung des Kopfausschnitts