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Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Herstellung von Bekleidungsapplikationen, die auf Latex-Bekleidung befestigt werden können. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Applikation, die mit dem Mittel hergestellt wurde.
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Stand der Technik
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Applikationen für Bekleidung sind bekannt. Zu den einfachsten gehören Knöpfe und Bänder, die zumeist an der Bekleidung angenäht werden. Vielfach werden auch Niete verwendet, die in die Bekleidung eingestanzt werden. Insbesondere Gebrauchskleidung wird so verändert, teilweise so auch robuster gestaltet. Verzierungen werden darüber hinaus häufig an gehobener Garderobe angebracht. Daneben findet man Applikationen häufig auch an Kinderkleidung, z.B. als Aufnäher oder Aufdruck. Aufnäher werden in der Regel aus textilen Materialien hergestellt, insbesondere wenn sie zur Überdeckung von Beschädigungen verwendet werden. Auch aufbügelbare oder aufdruckbare Applikationen weisen oft textile Grundmaterialien auf. In speziellen Kreisen - häufig folkloristischer Art - finden auch gehäkelte oder gestickte Applikationen Anwendung.
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Daneben sind auch Aufkleber bekannt, die mit unterschiedlichen Methoden auf die Bekleidung angebracht werden. Solche Aufkleber sind in der Regel Motivaufkleber, seltener Ornamente. Manchmal werden Applikationen auch in Form von Strass-Steinchen einzeln mit dem Bekleidungsstück verbunden oder als Pailletten punktuell oder flächig aufgenäht.
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Alle genannten Applikationen haben den Nachteil, dass sie durch Hitze oder mit Hilfe von Nähgarn mit dem Bekleidungsstück verbunden werden müssen. Zudem sind sie in der Regel zweidimensional also flächig gestaltet. Dies stellt insbesondere auf Latex-Bekleidung eine nur mäßige Bereicherung dar. Sie sind allerdings dadurch vereint, dass sie leicht herzustellen und damit kostengünstig sind.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Mittel bereit zu stellen, mit dem Applikationen für Bekleidungsstücke einfach und günstig herstellbar sind, die Applikationen dann aber auch auf anspruchsvollen Bekleidungsstücken wie Latex-Bekleidung oder besonders empfindlichen und hochwertigen Geweben angebracht werden können. Weiterhin ist es Aufgabe, eine Applikation bereitzustellen, die in Art und Gestalt den Anforderungen der Bekleidung gerecht wird.
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Erfindungsgemäß wird die erste Aufgabe durch ein Mittel zur Herstellung einer Bekleidungsapplikation gemäß des Anspruchs 1 gelöst. Der Anspruch 2 stellt eine Ausgestaltung des Mittels dar. Die weitere Aufgabe wird durch die Applikation gemäß Anspruch 3 gelöst, die Ansprüche 4 und 5 stellen ihrerseits Ausgestaltungen der Applikation dar.
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Das Mittel zur Herstellung von Bekleidungsapplikationen ist erfindungsgemäß eine Gussform, die aus dem Stuckatuerhandwerk oder der Lebensmittelindurstrie bekannt ist, wobei sich hier insbesondere Backformen und Formen aus der Konfiserie eignen. Mittels solchen Gussformen können Gegenstände in vorteilhafter Weise gefertigt werden, da diese Formen leicht zu beschaffen und in der Regel sehr günstig sind, da sie häufig gehandelt und daher in großer Stückzahl produziert werden. Es besteht ein reichhaltiger Formenschatz, so dass man bei der Herstellung der Applikationen auf eine Herstellung besonderer Gussformen in der Regel verzichten kann. Zur Anbringung an Latex-Bekleidung kann bei gleichem Material und einer gleichen Farbe eine Applikation geschaffen werden, die in der Beschaffenheit nicht vom Bekleidungsstück zu unterscheiden ist. Dies stellt eine Ergänzung des Bekleidungsstückes dar, die in einer Erhöhung der Wertigkeit mündet. Gleichzeitig wird eine Rückseite geschaffen, die die Anbringung durch Kleben oder u.U. Adhäsion ermöglicht. Dies trägt zur schonenden Befestigung an Bekleidungsstücken bei. Bei geeigneter Gussform ist es auch denkbar, die Oberflächenstruktur bestimmter Bekleidungsstücke aufzugreifen, z.B. bei Kunstledern oder Nylonfasern. Vorteilhaft ist auch, dass bei geeigneter Wahl der Befestigung die Applikation so rückstandslos vom Bekleidungsstück entfernt und gegebenenfalls durch eine andere Applikation ersetzt werden kann. Vorzugsweise ist als Material der Applikation Flüssiglatex zu verwenden, insbesondere zur Anbringung an Latex-Bekleidung, andere gießbare Materialien sind allerdings nicht ausgeschlossen.
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Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Mittels zur Herstellung von Bekleidungsapplikationen ist die Gussform flexibel. Dies erleichtert die Lagerung, die Reinigung und das Entnehmen der gegossenen Applikation. Zudem kann so eine Beschädigung der Gussform nach Fertigstellung der Applikation vermieden werden. Hier sind insbesondere Silikon-Formen zu nennen.
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Eine erfindungsgemäße Applikation, die mit einem oben beschriebenen Mittel hergestellt wurde, weist eine dreidimensionale Form auf. Auch wenn bei Stickarbeiten oder Pailletten-Mustern gewisse dreidimensionale Strukturen erreicht werden, ist die derart gestaltete Applikation davon abzuheben, da eine Gleichmäßigkeit erreicht wird. Durch eine gegen Null gehende Höhe in den Randbereichen ist ein sanfter Übergang vom Bekleidungsstück zur Applikation zu erreichen, die in der Regel in der Mitte der Applikation ihre größte Höhe erreicht. Bei Bedarf kann die maximale Dicke aber auch Außerhalb des gedachten Mittelpunktes der Applikation liegen. Dadurch wird erreicht, dass die Applikation ihren Eindruck eines Fremdkörpers verliert und Verzierung des Kleidungsstückes wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Applikation ist die Applikation flexibel. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn die Applikation entweder beim An- oder Auskleiden beansprucht wird oder eine große Fläche einnimmt. Insbesondere bei Bekleidungsstücken, die hauteng am Körper sitzen, wäre eine vergrößerte Steifigkeit der Applikation wie man sie von Aufnähern her kennt, sehr hinderlich.
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Schließlich ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Applikation vorgesehen, dass die Applikation eine Breitenausdehnung von bis zu 40 cm und eine Tiefe von maximal 3 cm aufweist, wobei die Tragfähigkeit und die Lösbarkeit der Applikation aus der Gussform mit abnehmender Dicke zunimmt, und daher eine geringere Dicke zu bevorzugen ist. Zusätzlich ist eine Längenausdehnung in der Größenordnung der doppelten Länge eines Bekleidungsstückes vorgesehen. Dieses sind Formate, die auf einem Bekleidungsstück für einen durchschnittlich großen Menschen als passend zu erkennen sind, größere Applikationen würden nicht mehr als Applikation sondern als Struktur des Bekleidungsstückes erkannt. Sofern die Applikation eine Länge erreicht, die der doppelten Länge des Bekleidungsstückes entspricht, kann diese z.B. vom unteren Saum über die Schulter wiederum zum unteren Saum angebracht werden. In diesem Fall wird die Breitenausdehnung wenigstens in Teilen wesentlich geringer als 40 cm ausfallen