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Die Erfindung betrifft eine Messmaschine zum Vermessen der Geometrie von Formteilen eines Werkstücks durch Abtasten mittels eines Messkörpers, der während des Messvorgangs das jeweilige Formelement abtastet.
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Bei den mit solchen Maschinen zu vermessenden Formteilen handelt es sich typischerweise um Außen- oder Innengewinde, die durch eine spanabhebende Bearbeitung in das jeweilige Werkstück eingebracht worden sind. Insbesondere an Gewindestangen für Stelleinrichtungen, Ritzel für Fahrzeuglenkungen oder für vergleichbar kritische Aufgaben eingesetzte Werkstücke, bei denen sich ein Außengewinde jeweils über eine große Länge erstreckt, werden in der Praxis hohe Ansprüche an die Maßhaltigkeit gestellt.
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Bei der berührenden Vermessung der jeweils interessierenden geometrischen Größe von Gewinden, wie Flankendurchmesser, Flankenform, Flankenwinkel oder Gewindesteigung, wird ein typischerweise kugelförmiger Messkörper in den von zwei benachbarten Flanken des zu prüfenden Gewindes seitlich begrenzten Raum geführt, bis der Messkörper auf den Flanken sitzt.
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Um die den mit dem Messkörper verkoppelten Messtaster an die jeweils erforderliche Position zu bringen, können dabei das zu prüfende Werkstück oder der Messtaster verschoben werden, bis sich der Messtaster in der vorgeschriebenen Position über dem Werkstück befindet. Dazu kann das Werkstück fest eingespannt und der den Messtaster jeweils aufnehmende Messtasterhalter entsprechend beweglich sein. Ebenso kann der Messtasterhalter mit dem Messtaster stillstehen und das Werkstück in Bezug auf den Messtaster ausgerichtet werden.
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Unabhängig davon, wie das zu vermessende Werkstück und der Messtaster zueinander ausgerichtet sind, muss der Messtaster so gelagert sein, dass er beim Aufsetzen auf das zu prüfende Formteil mögliche Lageabweichungen zwischen seiner Position und der Position des zu untersuchenden Formteils ausgleichen kann. Zu diesem Zweck werden die Messtaster in der Regel von einem Messarm getragen, der verschwenkbar an einem Maschinenteil der Messmaschine gelagert ist. Bei entsprechender Ausrichtung der Schwenkachse kann sich der Messtaster auf diese Weise zum Beispiel in eine quer zur Richtung, aus der er auf das zu vermessende Werkstück aufgesetzt wird, ausgerichtete Richtung bewegen. Ebenso kann der Messtaster schwimmend gelagert sein, um beim Aufsetzen seines Messkörpers auf das zu prüfende Formteil selbsttätig die richtige Position einzunehmen. Um dabei den Messarm selbsttätig wieder in seine Nullstellung zu bewegen, wird der Messarm üblicherweise derart federbelastet, dass er unter der Wirkung der Federbelastung selbsttätig in die Nullstellung zurück findet.
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Der Messtaster von konventionellen Messmaschinen wird üblicherweise direkt auf das zu prüfende Werkstück gesetzt. Dabei muss zur Erfassung unterschiedlicher Werkstückgeometrien der Kopf des Messtasters an die jeweils zu vermessende Geometrie angepasst werden.
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Vor dem Hintergrund des voranstehend erläuterten Standes der Technik bestand die Aufgabe der Erfindung darin, eine Messmaschine zu schaffen, die auf einfache Weise an die Geometrie des jeweils zu vermessenden Formelements angepasst werden kann und dabei hochpräzise Messergebnisse liefert.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Messmaschine mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst worden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke im Einzelnen erläutert.
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Eine erfindungsgemäße Messmaschine zum berührenden Vermessen der Geometrie von Formteilen eines Werkstücks, insbesondere von einem an dem Werkstück vorhandenen Gewinde, weist eine Messeinheit auf, die einen Messtasterhalter und einen Messtaster umfasst, der in dem Messtasterhalter gelagert ist.
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Erfindungsgemäß wirkt nun der Messtaster gegen einen Messkörperhalter, der im Messtasterhalter verschiebbar gelagert ist und an seiner dem zu vermessenden Werkstück zugewandten Ende einen Tasterkörper trägt, der im Messbetrieb an dem zu vermessenden Werkstück sitzt.
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Die Vielseitigkeit einer erfindungsgemäßen Messmaschine ist somit dadurch erhöht, dass der Messtaster bei einer erfindungsgemäßen Maschine im Messbetrieb nicht direkt auf dem zu vermessenden Werkstück sitzt, sondern das jeweilige Formteil des Werkstücks über eine zusätzliche Baueinheit, den Messkörperhalter und den von ihm getragenen Messkörper abtastet. Dies hat den Vorteil, dass ein konventioneller, handelsüblicher Messtaster für die Vermessung unterschiedlichster Geometrien verwendet werden kann.
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Die Anpassung des Tasterkörpers an die jeweilige Geometrie des zu vermessenden Werkstücks erfolgt dabei erfindungsgemäß nicht über den Messtaster selbst, sondern über den Messkörperhalter. Wenn der Tasterkörper und der Messkörperhalter eine feste Baueinheit bilden, kann zu diesem Zweck der Messkörperhalter mit dem Tasterkörper jeweils als Ganzes ausgetauscht werden.
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Vorteilhafterweise ist jedoch der Tasterkörper lösbar an dem Messkörperhalter befestigt. Dies erlaubt es, den Tasterkörper auszutauschen, während der Messkörperhalter in seiner Lagerung im Messtasterhalter verbleibt. Auf diese Weise ist die Gefahr einer Beschädigung oder Verschmutzung der Lagerung des Messkörperhalters auf ein Minimum reduziert. Die lösbare Befestigung des Tasterkörpers an dem Messkörperhalter kann dabei beispielsweise mittels Magnetkraft erfolgen.
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Optimalerweise ist der Messkörperhalter in dem Messtasterhalter luftgelagert. Bei einer solchen Lagerung wird Druckluft in das Lager geleitet und bildet dort ein Polster, auf dem der Messkörperhalter schwimmt. Der besondere Vorteil dieser Lagerung besteht bei einer Schiebesitzlagerung, wie sie bei einer erfindungsgemäßen Maschine vorgesehen ist, darin, dass sich der Messkörperhalter praktisch reibungsfrei in axialer Richtung hin- und herbewegen kann, so dass mit geringem Aufwand eine hochpräzise Messung auch kleinster Formabweichungen am zu vermessenden Formelement unverfälscht erfasst und auf den auf dem Messkörperhalter sitzenden Messtaster übertragen werden.
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Gemäß einer für die Praxis besonders wichtigen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Messmaschine eine Aufhängung, die den Messtasterhalter trägt und über die der Messtasterhalter in einer quer zur Wirkrichtung des Messtasters ausgerichteten Richtung beweglich an einem Maschinenteil der Messmaschine gelagert ist. Dabei ist erfindungsgemäß die Aufhängung durch mindestens eine Blattfeder gebildet, deren Federrichtung gleich der Richtung der Beweglichkeit des Messtasterhalters ist.
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Bei einer derart ausgestalteten erfindungsgemäßen Messmaschine wird das Gewicht des den Messtaster aufnehmenden Messtasterhalters im Wesentlichen alleine durch mindestens eine Blattfeder aufgenommen, deren Federrichtung quer zu der Richtung ausgerichtet ist, aus der der Messtaster auf das zu vermessende Formteil aufgesetzt wird. Der Messtasterhalter kann auf diese Weise frei um eine Nulllage pendeln, in der die Feder vollständig entspannt ist. Auf diese Weise kann der Messtaster problemlos seitlich ausweichen, wenn er beim Ansetzen an das zu vermessende Formteil des Werkstücks Lagetoleranzen ausgleichen muss. Die dabei wirkenden elastischen Rückstellkräfte sind minimal, so dass sie weitestgehend ohne Einfluss auf das Messergebnis bleiben. Die durch die Rückstellfeder bewirkte elastische Rückstellkraft setzt dabei übergangslos und spielfrei ein. Insbesondere sind keine Anfangshemmungen zu überwinden, wie sie auftreten können bei Messkopfaufhängungen, bei denen die Rückstellkräfte über hydraulisch oder pneumatisch betätigte Kolben aufgebracht werden. Die erfindungsgemäße Aufhängung des Messtasterhalters mittels einer Blattfeder ist zudem wartungsfrei, da sie neben der Blattfeder keine weiteren beweglichen Teile umfasst.
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Mit der Erfindung steht somit eine Messmaschine zur Verfügung, bei der der zur Gewährleistung der benötigten Beweglichkeit des Messkopfs erforderliche Wartungsaufwand minimiert ist und bei der gleichzeitig gewährleistet ist, dass der Messtaster auch geringste Bewegungen zum Ausgleich von Lagetoleranzen und desgleichen unter Wirkung minimaler Kräfte ausführen kann.
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Falls dies aus baulichen oder anderen Gründen zweckmäßig ist, können selbstverständlich auch zwei oder mehr gleichwirkende Blattfedern vorgesehen sein, um in erfindungsgemäßer Weise gemeinsam den Messtasterhalter zu tragen.
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Die erfindungsgemäße Aufhängung eines Messtasterhalters mittels einer Blattfeder lässt sich dadurch bewerkstelligen, dass die Blattfeder mit ihrem dem Maschinenteil zugeordneten einen Endabschnitt in einer ersten Einspannung mit dem Maschinenteil und mit ihrem anderen Endabschnitt in einer zweiten Einspannung mit dem Messtasterhalter fest verbunden ist. Um dabei ein einfaches Austauschen der Blattfeder oder des Messtasterhalters zu ermöglichen, kann mindestens eine der Einspannungen derart ausgebildet sein, dass die Blattfeder lösbar in dieser Einspannung gehalten ist. Zu diesem Zweck kann das betreffende Endstück der Blattfeder beispielsweise mittels geeigneter Spannelemente, wie Spannschrauben, zwischen zwei Backen der Einspannung eingeklemmt werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Messmaschine pendelt der Messtasterhalter federnd elastisch um eine Pendelachse, die in der Ebene der Blattfeder liegt. Beeinträchtigungen der Genauigkeit des Messergebnisses, die durch äußere Einflüsse, wie Erschütterungen, verursacht werden können, können dabei dadurch minimiert werden, dass der Messtasterhalter mit einem an einem Maschinenteil der Einrichtung abgestützten Dämpfungsglied verkoppelt ist. Um dabei zu vermeiden, dass das Dämpfungsglied über seine Dämpferfunktion hinaus die Beweglichkeit des Messtasterhalters behindert, kann das Dämpfungsglied beispielsweise eine Blattfeder umfassen, deren Federrichtung quer zur Federrichtung der Messtasterhalter tragenden, dessen Gewicht im Wesentlichen alleine aufnehmenden Blattfeder ausgerichtet ist. Die Blattfeder kann dabei mit einem Endabschnitt mit dem Messtasterhalter der Messeinheit oder dem Maschinenteil verbunden sein und mit seinem jeweils anderen Endabschnitt unter Wirkung einer bestimmten Reib- oder elastischen Rückstellkraft schiebebeweglich gelagert sein. Die für die Dämpfung benötigte Reibkraft kann dadurch erzeugt werden, dass die Blattfeder über ihren schiebbeweglich gelagerten Endabschnitt mit einer elastischen Masse verkoppelt ist. Bei dieser elastischen Masse kann es sich beispielsweise um ein pastenförmiges Silikonöl oder desgleichen handeln, in dem der jeweilige Endabschnitt gelagert ist und das aufgrund seiner Viskosität der Bewegung der Blattfeder des Dämpfungselements den für die Dämpfungswirkung erforderlichen Widerstand entgegensetzt.
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Um beispielsweise die Steigung von Gewinden schnell und exakt vermessen zu können, kann es zweckmäßig sein, wenn mindestens zwei Messeinheiten vorhanden sind, die paarweise gegenüberliegend zueinander angeordnet sind, so dass im Messbetrieb ihre Messtaster aus entgegen gesetzten Richtungen gegen das zu vermessende Werkstück wirken. Die das zu vermessende Formteil des Werkstücks abtastenden Messkörper können dabei so ausgerichtet sein, dass sie die ihnen zugewiesene Messstelle auch dann stets genau treffen, wenn diese auf der einen Seite des Werkstücks, der der eine Messtaster zugeordnet ist, anders liegt als auf der anderen Seite, der der andere Messtaster zugeordnet ist.
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Auch erlaubt es die Erfindung, in einer Messmaschine der in Rede stehenden Art über eine Blattfeder beispielsweise zwei oder mehr Messtaster gemeinsam am jeweiligen Maschinenteil der Messmaschine zu lagern.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
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1 eine Messmaschine in perspektivischer Ansicht;
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2 eine in der Messmaschine gemäß 1 eingesetzte Messeinheit in seitlicher Ansicht;
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3 die Messeinheit in einer perspektivischen Ansicht;
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4 einen Ausschnitt X von 2 in einer längsgeschnittenen vergrößerten Ansicht;
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5 einen vergrößerten Ausschnitt der Messmaschine gemäß 1 in einer frontalen Ansicht.
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Die Messmaschine 1 umfasst eine Grundplatte 2, auf der ein Maschinengestell 3 und ein Werkstücktisch 4 montiert sind. An dem sich in vertikaler Richtung VR über der Grundplatte 2 erhebenden Maschinengestell 3 ist mit Abstand zur Grundplatte 2 eine horizontal und parallel zur ebenen Oberseite der Grundplatte 2 ausgerichtete Linearführung 5 befestigt. An der Linearführung 5 ist ein Messschlitten 6 verschiebbar geführt, der auf seiner freien, von der Linearführung 5 abgewandten Vorderseite drei Paare 7, 8, 9 von Messeinheiten 10 trägt. Im Messbetrieb tastet jeweils eine der Messeinheiten 10 der Paare 7–9 das jeweils zu vermessende Werkstück W von oben ab, während die jeweils andere Messeinheit 10 der Paare 7–9 das zu vermessende Werkstück W von unten abtastet.
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Das Werkstück W liegt während der Messung in einer Halterung 11, die auf dem Werkstücktisch 4 vorgesehen ist. An dem beim hier beschriebenen Ausführungsbeispiel als Gewindestange ausgebildeten Werkstück W ist als Formelement ein sich über die Länge des Werkstücks W erstreckendes Außengewinde A zu vermessen.
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Die paarweise angeordneten Messeinheiten 10 der Messmaschine 1 sind identisch aufgebaut. Sie umfassen jeweils einen einstückig ausgebildeten Messtasterhalter 12, einen in dem Messtasterhalter 12 gelagerten Messtaster 13, einen in dem Messtasterhalter 12 ebenfalls gelagerten Messkörperhalter 14 und einen an dem Messkörperalter 14 befestigten Tasterkörper 15.
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Der Messtasterhalter 12 weist eine in der Seitenansicht (2) U-förmige Grundform mit einem ersten Schenkelabschnitt 16, einem mit Abstand zu dem ersten Schenkelabschnitt 16 angeordneten zweiten Schenkelabschnitt 17 und einen die Schenkelabschnitte 16, 17 verbindenden Basisabschnitt 18 auf. An den Basisabschnitt 18 ist auf dessen von dem zweiten Schenkelabschnitt 17 abgewandten Seite ein Kopplungsabschnitt 19 angeformt.
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Der von dem Basisabschnitt 18 abstehende Teil des Kopplungsabschnitts 19 bildet die eine Backe einer Einspannung 20 für den ihr jeweils zugeordneten Endabschnitt 21, 22 von zwei Blattfedern 23, 24, die das Gewicht der jeweiligen Messeinheit 10 aufnehmen. Die andere Backe der Einspannung 20 ist durch einen Klotz 25 gebildet, der mittels Spannschrauben 26 gegen den zugeordneten Teil des Kopplungsabschnitts 19 geschraubt ist, so dass die Endabschnitte 21, 22 der Blattfedern 23, 24 zwischen dem Klotz 25 und dem betreffenden Teil des Kopplungsabschnitts 19 eingespannt sind.
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Mit ihren vom Messtasterhalter 12 abgewandten Endabschnitten 27, 28 sind die Blattfedern 23, 24 in entsprechender Weise in einer Einspannung 29 eingespannt, die an dem Messschlitten 6 ausgebildet ist. Die Einspannung 29 besteht dabei aus einem ersten an dem Messschlitten 6 befestigten, quaderförmigen Maschinenteil 30 und einem mit dem Maschinenteil 30 mittels Spannschrauben 31 verspannten Klotz 32, zwischen dem und dem Maschinenteil 30 die betreffenden Endabschnitte 27, 28 eingespannt sind.
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Die parallel und mit Abstand zueinander ausgerichteten Blattfedern 23, 24 sind auf diese Weise vertikal so ausgerichtet, dass sie in einer horizontal ausgerichteten Richtung HR hin- und herfedern können. Der von ihnen gemeinsam getragene Messtasterhalter 12 kann sich dementsprechend ausgehend von einer Nullstellung, in der die Blattfedern 23, 24 vollständig entspannt sind und orthogonal vom Messschlitten 6 abstehen, in Federrichtung HR um eine vertikal ausgerichtete Pendelachse P pendelnd hin- und herbewegen. Die Blattfedern 23, 24 bilden so eine Aufhängung, die das Gewicht der jeweiligen Messeinheit 10 aufnimmt und über die die Messeinheit 10 in horizontaler Richtung HR federnd, jedoch in vertikaler Richtung VR fest an dem Messtisch 6 gehalten ist.
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Der handelsübliche Messtaster 13 ist in einer ihm zugeordneten Aufnahme im oberen Schenkelabschnitt 16 des Messtasterhalters 12 fest eingespannt und in vertikaler Richtung so ausgerichtet, dass seine Messtasterspitze 33 im von den Schenkelabschnitten 16, 17 und dem Basisabschnitt 18 umgrenzten Raum 34 angeordnet ist. Die Wirkrichtung des Messtasters 13 ist dementsprechend gleich der vertikalen Richtung VR.
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Die Messtasterspitze 33 des Messtasters 13 sitzt auf der einen Stirnfläche 35 des bolzenartig ausgebildeten Messkörperhalters 14, dessen Längsachse mit der Längsachse L des Messtasters 13 fluchtet. Der Messkörperhalter 14 ist in vertikaler Richtung VR verschiebbar in einer Lageröffnung 36 gelagert, die in den zweiten Schenkelabschnitt 17 eingeformt ist und sich von dessen dem Raum 34 zugeordneten Schmalseite bis zur gegenüberliegenden jeweils dem zu vermessenden Werkstück W zugeordneten Schmalseite erstreckt. Die zylindrisch ausgebildete Lageröffnung 36 ist dabei mit einem Druckluftanschluss 37 verbunden, der bezogen auf ihre Längserstreckung etwa mittig ausgerichtet in der Lageröffnung 36 mündet.
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Über den Druckluftanschluss 37 wird von einer hier nicht dargestellten Druckluftversorgung im Messbetrieb Druckluft in die Lageröffnung 36 gefördert. In die Umfangsfläche des in der Lageröffnung 36 sitzenden Abschnitts des Messkörperhalters 14 ist eine sich über einen wesentlichen Teil dieses Abschnitts erstreckende Abflachung 38 eingeformt. Zusätzlich ist in ihrem mittleren, bezogen auf die Mündung des Druckluftanschlusses 37 mittig ausgerichteten Bereich eine umlaufende Nut 39 vorhanden. Auf diese Weise ist im Bereich der Lageröffnung 36 ein umlaufender Raum 40 gebildet, in den die über den Druckluftanschluss 37 einströmende Druckluft gelangt und von dem ausgehend die Druckluft in Richtung der den Schmalseiten des Schenkelabschnitts 17 zugeordneten Austrittsöffnungen der Lageröffnungen 36 strömt. Die Druckluft bildet so in der Lageröffnung 36 ein Luftpolster, auf dem der Messkörperhalter 14 reibungsfrei in der Lageröffnung 36 geführt ist.
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An seiner dem zu bearbeitenden Werkstück W zugewandten Stirnseite trägt der Messkörperhalter 14 eine magnetische Anschlussplatte 41, die zum Ankoppeln des Tasterkörpers 15 dient. Mittels eines an dem unteren Schenkelabschnitt 17 gehaltenen und in eine Ausnehmung der Anschlussplatte 41 greifenden Sicherungsstiftes 42 ist der Messkörperhalter 14 gegen Rotation um seine Längsachse L gesichert.
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An der freien Stirnseite der Anschlussplatte 41 sind in regelmäßigen Winkelabständen um die Längsachse L des Messkörperhalter 14 herum verteilt angeordnete Markierungen M vorgesehen, die mit korrespondierend geformten Markierungen M'' an der zugeordneten Stirnseite des Tasterkörpers 15 zusammenwirken, um dessen lagegerechte Ausrichtung zu erleichtern.
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Zwischen der Anschlussplatte 41 und der ihr zugeordneten Schmalseite des Schenkelabschnitts 17 ist eine koaxial zum Messkörperhalter 14 angeordnete Spiralfeder 43 abgestützt, durch die der Messkörperhalter 14 unter einer in Richtung des zu bearbeitenden Werkstücks W gerichteten Federkraft gehalten ist. Mit seinem dem Messtaster 12 zugeordneten Ende steht der Messkörperhalter 14 über die dem Messtaster 13 zugeordnete Schmalseite des Schenkelabschnitts 17 hinaus und trägt dort eine Anschlagmutter 44, durch welche der Weg des Messkörperhalters 14 in Richtung des zu bearbeitenden Werkstücks W begrenzt ist.
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Der Tasterkörper 15 umfasst ebenfalls eine Anschlussplatte 45, die auf ihrer der Anschlussplatte 41 des Messkörperhalters 14 zugeordneten Seite mit den zu den Markierungen M' der Anschlussplatte 41 korrespondierende Markierungen M'' versehen ist. An ihrer anderen Seite trägt der Tasterkörper 15 eine Tasterkugel 46, deren Durchmesser an den Flankenabstand des an dem Werkstück W zu vermessenden Außengewindes A so angepasst ist, dass die Tasterkugel 46 im für den Messbetrieb auf das Werkstück W gesetzten Zustand an zwei benachbarten Flanken des Außengewindes abgestützt ist. Die Tasterkugel 46 ist dabei um ein Viertel der Steigung des Außengewindes A versetzt zur Längsachse L des Messkörperhalters 14 ausgerichtet. Auf diese Weise lassen sich bei jedem der Paare 7–9 von Messeinheiten 10 die Tasterkörper 15 an den Messkörperhaltern 14 so ausrichten, dass die Tasterkugeln 46 beider Messeinheiten 10 jedes Paares 7–9 jeweils satt in dem Gewindegang des Außengewindes A sitzen. Dabei ist die Tasterkugel 46 der in Betriebsstellung oben angeordneten Messeinheit 10 in Richtung des einen Endes des Werkstücks W und die Tasterkugel 46 der unten angeordneten Messeinheit 10 in Richtung des anderen Endes des Werkstücks W versetzt angeordnet (5).
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Um beispielsweise nach einem Austausch oder in Folge von Erschütterungen auftretende Schwingungen der Messeinheiten
10 zu dämpfen, ist ein Dämpfungsglied
47 vorgesehen. Das Dämpfungsglied
47 ist durch eine Blattfeder
48 gebildet, die quer zu den Blattfedern
23,
24 ausgerichtet ist. Dementsprechend kann die Blattfeder
48 in horizontaler Richtung HR federn. Mit ihrem einen Endabschnitt
49 ist die Blattfeder
48 fest mit dem Messschlitten
6 verbunden, während ihr anderer Endabschnitt
50 in einen Schlitz
51 greift, der in die dem Messschlitten
6 zugewandte Schmalseite des Basisabschnitts
18 des Messtasterhalters
12 eingeschnitten ist. In dem Schlitz
51 ist der Endabschnitt
50 in eine pastöse Silikonmasse gebettet. Deren Viskosität ist so eingestellt, dass zwischen dem Endabschnitt
50 und der Silikonmasse bei einer Bewegung der Messeinheit
10 in vertikaler Richtung VR eine geringe, aber definierte Reibkraft auftritt, die ausreicht, um unbeabsichtigte Schwingungen zu dämpfen. BEZUGSZEICHEN
Bezugszeichen | Bauteil |
1 | Messmaschine |
2 | Grundplatte |
3 | Maschinengestell |
4 | Werkstücktisch |
5 | Linearführung |
6 | Messschlitten |
7–9 | Paare von Messeinheiten 10 |
10 | Messeinheiten |
11 | Halterung |
12 | Messtasterhalter |
13 | Messtaster |
14 | Messkörperhalter |
15 | Tasterkörper |
16 | Schenkelabschnitt des Messkörperhalters 14 |
17 | Schenkelabschnitt des Messkörperhalters 14 |
18 | Basisabschnitt des Messkörperhalters 14 |
19 | Kopplungsabschnitt des Messkörperhalters 14 |
20 | Einspannung |
21, 22 | Endabschnitte der Blattfedern 23, 24 |
23, 24 | Blattfedern |
25 | Klotz |
26 | Spannschrauben |
27,28 | Endabschnitte der Blattfedern 23, 24 |
29 | Einspannung |
30 | Maschinenteil |
31 | Spannschrauben |
32 | Klotz |
33 | Messtasterspitze |
34 | von den Schenkelabschnitten 16, 17 und dem Basisabschnitt 18 umgrenzter Raum |
35 | Stirnfläche des Messkörperhalters 14 |
36 | Lageröffnung |
37 | Druckluftanschluss |
38 | Abflachung |
39 | umlaufende Nut |
40 | Raum |
41 | magnetische Anschlussplatte |
42 | Sicherungsstift |
43 | Spiralfeder |
44 | Anschlagmutter |
45 | Anschlussplatte |
46 | Tasterkugel |
47 | Dämpfungsglied |
48 | Blattfeder |
49, 50 | Endabschnitte der Blattfeder 48 |
51 | Schlitz |
A | Außengewinde des Werkstücks W |
HR | horizontale Richtung |
L | Längsachse des Messtasters 13 |
M' | Markierungen |
M'' | Markierungen |
P | Pendelachse |
VR | vertikale Richtung |
W | Werkstück |