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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer Raumzelle in monolithischer Bauweise nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE 24 00 790 C2 bekannt. Dort ist in einer mit Spundwänden gesicherten Grube eine Außenschalung mit mehreren an den Spundwänden über Gelenkhebel abgestützten Schaltafeln vorgesehen. Der Boden der Grube ist mit einer Betonauflage verschlossen. In einer Vertiefung der Betonauflage sind Schubkolbengetriebe zum Anheben der fertigen Raumzelle untergebracht. In die Außenschalung wird zunächst eine die Stirnwand der späteren Raumzelle begrenzende untere Schaltafel mit Hilfe eines Rahmens eingesetzt. Auf die untere Schaltafel wird dann die aus Schaltafeln gebildete Innenschalung aufgesetzt. Dann werden die an den Spundwänden angelenkten Schaltafeln der Außenschalung über die Gelenkhebel nach innen gedrückt und dichten nach allen vier Seiten ab. Dann kann Beton in den Zwischenraum zwischen der Innen- und Außenschalung eingebracht werden. Diese Schalung ist aufgrund der Gelenkhebel zum Verstellen der Schaltafeln der Außenschalung relativ aufwändig. Außerdem ist sie durch die Anordnung in einer Grube ortsgebunden und kann nicht an beliebigen Stellen eingesetzt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine einfache und schnelle Herstellung von Raumzellen in monolithischer Bauweise ohne aufwändige Vorarbeiten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Innenschalung eine auf einer Bodenplatte befestigte Mittelstütze auf, an der Verstrebungen zur Abstützung der Bodenplatte und der Wandsegmente angeordnet sind. Die Mittelstütze übernimmt eine Doppelfunktion, da sie einerseits zur Abstützung der Einzelteile der Innenschalung dient und andrerseits die Möglichkeit eines einfachen Einsetzens der Innenschalung in die Außenschalung bzw. eine Entnahme der Innenschalung bietet. Durch die Mittelstütze kann die Innenschalung z.B. mit Hilfe eines Krans schnell und einfach in die Außenschalung eingesetzt und nach dem Betonieren auch wieder aus dieser entnommen werden. Es sind keine aufwändigen Stütz- oder Betätigungselemente erforderlich. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können die Bodenplatte und die Wände einer z.B. zur Herstellung von Häusern bestimmten Raumzelle in einem Guss betoniert werden. Sowohl die Außenschalung als auch die Innenschalung sind in Modulbauweise aus einfach und schnell montierbaren Einzelteilen ausgeführt. Dadurch kann die Herstellung der Raumzellen an beliebigen Orten ohne aufwändige Vorarbeiten erfolgen. Es wird ein einfaches Bauverfahren zur Herstellung variabler Formen mit denselben Bauelementen ermöglicht. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden keine Holzmaterialen zur Erstellung benötigt. Ein Gebäude kann so ohne größere handwerkliche Fähigkeiten äußerst schnell und kostengünstig erstellt werden.
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Zum einfachen Einsetzen oder Entnehmen der Innenschalung weist die Mittelstütze an ihrem oberen Ende zweckmäßigerweise eine Öse oder eine andere Halteeinrichtung für einen Kran oder eine andere Hubeinrichtung auf.
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Für einen einfachen Transport der Innenschalung und zur Herstellung unterschiedlicher Formen der Raumzelle sind die Bodenplatte und die Wandsegmente der Innenschalung zweckmäßigerweise aus mehreren lösbar miteinander verbindbaren Einzelteilen aufgebaut. Die Bodenplatte kann z.B. aus einem zentralen Bodenelement und inneren und äußeren Bodensegmenten gebildet sein. Die Wandsegmente können durch Boden-Seitenwandsegmente, durch Eckstützen und obere Seitenwandsegmente gebildet sein. Auch die Außenschalung ist zweckmäßigerweise aus mehreren lösbar miteinander verbundenen Einzelteilen aufgebaut.
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Zweckmäßigerweise sind die Bodensegmente und die Boden-Seitenwandsegmente über schräge Verstrebungen und die Eckstützen über horizontale Verstrebungen mit der Mittelstütze verbunden. Die Verstrebungen können über eine Halterung mit der Mittelstütze verbunden sein, wobei die Halterung vorzugsweise eine im oberen Bereich der Mittelstütze befestigte Anschlagplatte zur Befestigung der schrägen Verstrebungen und eine gegenüber der Anschlagplatte auf der Mittelstütze verschiebbare Lagerscheibe bzw. ein Rohr zur Befestigung der horizontalen Verstrebungen aufweist. Dadurch kann gewährleistet werden, dass sich beim Herausziehen der Innenschalung aus der Außenschalung durch Anziehen der Mittelstütze die Bodensegmente nach oben von der fertig betonierten Bodenplatte abheben und die Eckstützen mit den Seitenwandsegmenten an ihren unteren Enden leicht nach innen in Richtung der Mittelstütze bewegen, was eine einfachere Entschalung ermöglicht.
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Auch die Außenschalung ist zweckmäßigerweise aus mehreren Einzelteilen aufgebaut und kann z.B. durch Eckstützen, untere Seitenwandsegmente und obere Seitenwandsegmente gebildet sein. An der Innenseite der Seitenwandsegmente können Rahmenteile zur Herstellung der Aussparungen für Türen und Fenster befestigt werden.
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Die Außenschalung und die dazu gehörige Innenschalung können eine Sechseckform aufweisen. Dadurch können sechseckige Raumzellen hergestellt werden, die zur Vergrößerung der Grundfläche beliebig aneinandergereiht werden können. Es sind aber selbstverständlich auch andere Formen möglich.
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Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1: eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Außenschalung und Innenschalung in einer Perspektive;
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2: eine mit der Vorrichtung von 1 hergestellte Raumzelle nach der Entschalung;
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3: die Außenschalung der Vorrichtung von 1 in einer Perspektive;
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4: die Außenschalung von 2 mit den Einzelteilen beim Zusammenbau;
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5: die Innenschalung der Vorrichtung von 1 in einer Perspektive;
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6: die Einzelteile der Innenschalung von 3;
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7: einen unteren Teil der zentrale Mittelstütze der Innenschalung von 3 im Querschnitt;
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8: einen oberen Teil der zentrale Mittelstütze der Innenschalung von 3 im Querschnitt;
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9: die Innenschalung von 3 beim Zusammenbau und
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10: das Einsetzen der Innenschalung in die Außenschalung.
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In 1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer in 2 gezeigten Raumzelle 1 in monolithischer Bauweise gezeigt. Die aus Schaumbeton in einem Guss hergestellte Raumzelle 1 weist einen Boden 2 und mit Aussparungen 3 und 4 für eine Tür und Fenster versehene Seitenwände 5 auf. Die in 1 gezeigte Vorrichtung umfasst eine in 3 gesondert dargestellte Außenschalung 6 und eine in 5 separat dargestellte Innenschalung 7, die eine aus einem zentralen Bodenelement 8 und mehreren Bodensegmenten 9 und 10 gebildete Bodenplatte mit einer zentralen Mittelstütze 11 zum Einsetzen und Entnehmen der Innenschalung 7 in die bzw. aus der Außenschalung 6 enthält.
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Die in 3 gesondert dargestellte Außenschalung 6 ist modulartig aufgebaut und kann aus den in 4 gezeigten Einzelteilen zusammengesetzt werden. Wie aus den 3 und 4 hervorgeht, besteht die hier in Form eines Sechsecks ausgebildete Außenschalung 6 aus sechs Eckstützen 12, die am Boden über sechs untere Seitenwandsegmente 13 miteinander verbunden sind. Die unteren Seitenwandsegmente 13 weisen eine Seitenwand 14 und eine von der Seitenwand 14 am unteren Ende rechtwinklig nach außen vorstehende Bodenplatte 15 auf. Die Seitenwand 14 wird gegenüber der Bodenplatte 15 an der Außenseite durch Winkelstützen 16 abgestützt. Auf die unteren Seitenwandsegmente 13 sind obere plattenförmige Seitenwandsegmente 17 zwischen die Eckstützen 12 eingesetzt. An den Innenseiten der Seitenwandsegmente 13 und 17 können je nach Bedarf mehrere rechteckige Rahmenteile 18 und 19 zur Herstellung der Aussparungen 3 und 4 für die Türe und die Fenster befestigt werden.
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Auch die in 5 gezeigte Innenschalung 7 ist modulartig aufgebaut und kann aus den in 6 gezeigten Einzelteilen zusammengesetzt werden. Neben dem in Form eines Sechsecks ausgebildeten zentralen Bodenelement 8 und den zur Bildung einer sechseckigen Bodenplatte trapezförmigen, inneren und äußeren Bodensegmenten 9 und 10 weist die Innenschalung 7 sechs winkelförmige Boden-Seitenwandsegmente 20 und sechs an der Ecken der Bodenplatte angeordnete Eckstützen 21 auf. Die Boden-Seitenwandsegmente 20, die Eckstützen 21 und die Bodensegmente 9 und 10 der Bodenplatte werden durch Verstrebungen 22, 23, 24 und 25 an einer oberen Halterung 26 der auf dem zentralen Bodenelement 8 befestigten Mittelstütze 11 abgestützt. Auf die Boden-Seitenwandsegmente 20 sind zwischen die Eckstützen 21 plattenförmige obere Seitenwandsegmente 27 eingesetzt. Durch die Boden-Seitenwandsegmente 20, die Eckstützen 21 und die Seitenwandsegmente 27 werden die Wandsegmente der Innenschalung 7 gebildet.
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Wie aus den 7 und 8 hervorgeht, besteht die Mittelstütze 11 aus einem Rohr 28, in dessen Enden ein unteres und oberes Endstück 29 bzw. 30 eingesteckt sind und fest mit dem Rohr 28 verbunden werden. Das in 7 gezeigte untere Endstück 29 weist einen Verbindungszapfen 31 mit einer Querbohrung 32 zur Befestigung der Mittelstütze 11 in einer Aufnahme 33 des zentralen Bodenelements 8 auf. Das in 8 gezeigte obere Endstück 30 enthält eine Gewindebohrung 34, in die eine Öse 35 für einen Kranhaken oder dgl. eingeschraubt ist. Die im oberen Endbereich des Rohrs 28 angeordnete Halterung 26 umfasst eine mit dem Rohr 28 verschweißte Anschlagplatte 36 mit mehreren in Umfangsrichtung voneinander beabstandeten Aufnahmestegen 37, in denen Bohrungen 38 zur Befestigung der Verstrebungen 23, 24 und 25 zur Abstützung der inneren und äußeren Bodensegmenten 9 bzw. 10 und der Boden-Seitenwandsegmente 20 vorgesehen sind. Die Halterung 26 enthält ferner eine oberhalb der Anschlagplatte 36 auf dem Rohr 28 verschiebbar angeordnete Lagerscheibe 39 mit mehreren in Umfangsrichtung verteilten Aufnahmen 40, an denen die Verstrebungen 22 zur Abstützung der Eckstützen 21 befestigt sind.
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Im Folgenden wird der Zusammenbau der Innenschalung 7 anhand der 9 erläutert.
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Zunächst wird die sechseckige Bodenplatte der Innenschalung 7 aus dem zentralen Bodenelement 8 und den Bodensegmenten 9 und 10 zusammengebaut. Der Zusammenbau der Bodenteile und auch der Seitenteile sowohl der Innenschalung 7 als auch der Außenschalung 6 kann durch einfach betätigbare Spannklammern 41 oder dgl. erfolgen. Anschließend werden an die äußeren Bodensegmente 10 die Boden-Seitenwandsegmente 20 montiert. In einem nächsten Schritt wird dann die Mittelstütze 11 über das untere Endstück 29 an der Aufnahme 33 des zentralen Bodenelements 8 befestigt. Dann werden die schrägen Verbindungstreben 23, 24 und 25 einerseits an den Bodensegmenten 9 bzw. 10 und den Boden-Seitenwandsegmenten 20 andrerseits an den Aufnahmestegen 37 der Anschlagplatte 36 der Mittelstütze 11 montiert. In einem weiteren Schritt werden die Eckstützen 21 montiert und über die horizontalen Verbindungsstreben 22 an den Aufnahmen 40 der Lagerscheibe 39 abgestützt. Außerdem können die Seitenwandsegmente 27 auf die Boden-Seitenwandsegmente 20 aufgesetzt und zwischen den Eckstützen 21 montiert werden. Die Verbindungsstreben 22, 23, 24 und 25 sind zweckmäßigerweise als längenverstellbare Rohre ausgeführt.
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Nach dem Zusammenbau der Innenschalung 7 kann diese z.B. mit Hilfe eines Krans angehoben und gemäß 10 in die Außenschalung 6 eingesetzt werden. Die Innenschalung 7 wird derart in die Außenschalung 6 eingesetzt, dass zwischen der Bodenplatte der Innenschalung und dem Untergrund ein mit Beton auffüllbarer Zwischenraum für die Herstellung des Bodens 2 der Raumzelle 1 verbleibt. Dann kann der Zwischenraum zwischen der Außenschalung und der Innenschalung mit leicht fließfähigem Schaumbeton verfüllt werden, um den Boden 2 und die Seitenwände 5 in einem Guss herzustellen.
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Nach dem Austrocknen des Betons kann die Innenschalung 7 an der Mittelstütze 11 mit Hilfe eines Krans aus der Außenschalung 6 herausgezogen werden. Dabei werden zunächst die schrägen Verstrebungen 25, 24 und 23 aufeinanderfolgend unter Zug gesetzt, bis die Anschlagplatte 36 zur Anlage an der Lagerscheibe 39 gelangt. Dadurch werden die Bodenplatte mit den inneren und äußeren Bodensegmenten 9 und 10 von der bereits fest gewordenen Betonfläche abgehoben. Auch die Eckstützen 21 mit den Seitenwandsegmenten 27 werden über die äußeren schrägen Verstrebungen 23 an ihren unteren Enden leicht nach innen in Richtung der Mittelstütze 11 gezogen, während die oberen Enden der Eckstützen 21 und der Seitenwandsegmente 27 ihren Abstand zu der Mittelstütze 11 beibehalten, so dass die Eckstützen 21 mit den Seitenwandsegmenten 27 beim weiteren Anziehen der Mittelstütze 11 an ihren unteren Enden einen geringeren Abstand zur Mittelstütze 11 als an ihren oberen Enden aufweisen und leicht schräg nach innen gekippt sind. Dadurch kann die Innenschalung 7 einfach entnommen werden kann. Dann muss nur noch die Außenschalung 6 demontiert werden. Auf diese Weise kann eine einfache und schnelle Herstellung eines Gebäudes in monolithischer Bauweise erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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