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Die Erfindung betrifft einen Unterstand mit einem Schutzraum zum Schutz von Personen vor Niederschlägen.
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Derartige Unterstände werden vielerorts aufgestellt, um solchen Personen, die sich im Freien aufhalten, Schutz vor einem plötzlich auftretenden Wetterumschwung zu bieten. Beliebte Aufstellorte sind solche Orte, an denen sich Personen in einiger Entfernung von Gebäuden aufhalten, wie beispielsweise auf Golfplätzen oder entlang von Wanderwegen.
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Die Unterstände weisen in der Regel einen überdachten Schutzraum auf, in welchen sich die Personen zum Schutz vor Niederschlägen begeben können. In dem Schutzraum können sich die Personen z. B. bei Regen- oder Schneefällen vorübergehend aufhalten, ohne dabei nass zu werden. Auch können derartige Unterstände Schutz vor Hagelschlag bieten.
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Aus Kostengründen wie auch aus ästhetischen Gründen werden solche Unterstände meist aus Holz gefertigt was sich zum Schutz auch gegen starke, wolkenbruchartige Regenfälle und Hagelschauer durchaus bewährt hat. Es hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt, dass derartige Unterstände keinen ausreichenden Schutz vor im Rahmen von Gewittern auftretenden Blitzen bieten, da ein in einen hölzernen Unterstand eingeschlagener Blitz auf die sich im Schutzraum befindenden Personen überspringen kann, was oftmals zu schweren Verletzungen bis hin zum Tod der Personen führten kann.
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Vor diesem Hintergrund stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Unterstand anzugeben, bei welchem der Schutz von Personen gegen Blitzeinschläge verbessert ist.
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Bei einem Unterstand der eingangs genannten Art, wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Schutzraum nach Art eines elektrisch leitfähigen Käfigs ausgebildet ist.
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Bei einem Blitzeinschlag in den Unterstand wirkt der käfigartige, elektrisch leitfähige Schutzraum als Faradayscher Käfig. Das Innere des Schutzraums wird durch den elektrisch leitfähigen Käfig gegen den Blitz abgeschirmt. Der Blitz kann daher nicht auf die sich im Schutzraum befindenden Personen überspringen, wodurch ein zuverlässiger Schutz der Personen gegen Blitzeinschläge erreicht wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Schutzraum durch Seitenwände, ein oberhalb der Seitenwände angeordnetes Dach und einen in unteren Bereich der Seitenwände angeordneten Boden begrenzt, welche aus einem elektrisch leitfähigen Material bestehen. Durch die Seitenwände, das Dach sowie den Boden kann eine elektrisch leitfähige Hülle des Schutzraums gebildet werden, welche den Schutzraum zu allen Seiten sowie nach oben und nach unten einschließt. Die Seitenwände, das Dach und der Boden können sowohl Schutz gegen Niederschläge bieten als auch als Faradayscher Käfig wirken, der das Innere des Schutzraums gegen Blitzschlag schützt. Das elektrisch leitfähige Material ist bevorzugt ein Metall, besonders bevorzugt ein Stahl und insbesondere ein Baustahl.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Schutzraum einen Tragrahmen aufweist, an welchem die Seitenwände und/oder das Dach und/oder der Boden befestigt sind, welcher ebenfalls aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet ist. Der Tragrahmen kann ein Tragwerk für die Seitenwände und/oder das Dach und/oder den Boden bilden. Aufgrund der elektrisch leitfähigen Ausgestaltung des Tragrahmens kann der Tragrahmen Teil der elektrisch leitfähigen Hülle des Schutzraums sein. Der Tragrahmen kann aus Stahlrohren ausgebildet sein, insbesondere nach Art eines tragwerkartigen Stahlrohrgerüsts.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Seitenwände plattenförmig ausgebildet sind. Die plattenförmigen Seitenwände können als Blechteile platzsparend gelagert und transportiert werden. Der Unterstand kann in Einzelteilen an einen Aufstellort transportiert und dort aus den Einzelteilen aufgebaut werden.
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Bevorzugt weist mindestens eine Seitenwand ein Drahtgitter auf. Personen, die sich in dem Schutzraum des Unterstands aufhalten, können durch das Drahtgitter das Wettergeschehen außerhalb des Schutzraums beobachten. Zudem kann natürliches Licht durch das Drahtgitter in den Schutzraum einfallen und das Innere des Schutzraums beleuchten. Gleichzeitig bildet das Drahtgitter einen Teil des elektrisch leitfähigen Käfigs, wodurch sich trotz der Ausblickmöglichkeit eine gute Abschirmung des Schutzraums ergibt.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Boden als Drahtgitter ausgebildet ist. Durch den als Drahtgitter ausgebildeten Boden kann Wasser aus dem Schutzraum ablaufen sowie Dreck, welcher sich von den Schuhen der sich in dem Schutzraum befindenden Personen ablöst, auf den Untergrund durchfallen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Schutzraum eine Öffnung zum Eintreten in den Schutzraum auf. Über die Öffnung kann der Zugang zu dem Schutzraum für Personen ermöglicht werden. Besonders bevorzugt ist die Öffnung nach Art einer Türöffnung ausgebildet, durch welche Personen in den Schutzraum eintreten können, ohne sich ducken zu müssen. Die Türöffnung kann über ein Türblatt verschließbar sein. Das Türblatt kann zumindest teilweise aus einem Drahtgitter bestehen, so dass es möglich ist, auch bei geschlossener Tür aus dem Inneren des Schutzraums heraus zu blicken. Auch ist es möglich, dass Personen, die sich im Regen dem Unterstand nähern, durch die Tür in den Schutzraum blicken, um festzustellen, ob dieser bereits von anderen Personen benutzt ist oder ob noch Plätze frei sind.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Unterstand mehrere Füße aufweist, welche über Anker am Untergrund festlegbar sind. Über die Füße kann ein fester Stand des Unterstands auf dem Untergrund ermöglicht werden. Die Anker können den Unterstand gegenüber dem Untergrund festlegen, wodurch ein Verrutschen des Unterstands auch in aufgeweichtem oder durchnässtem Untergrund verhindert wird.
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Bevorzugt ist der Schutzraum des Unterstands geerdet. Über die elektrische Erdung des Schutzraums kann ein in den Schutzraum einschlagender Blitz direkt in den Untergrund abgeleitet werden. Die Erdung des Schutzraums kann über die Füße des Unterstands erfolgen. Hierzu ist es beispielsweise möglich, die Füße und/oder die mit den Füßen verbundenen Anker bis zu einer gewissen Tiefe in den Untergrund einzubringen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert werden.
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Darin zeigten:
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1 einen Unterstand in perspektivischer Ansicht;
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2 eine der Darstellung in 1 entsprechende Ansicht, in welcher zur Veranschaulichung einige Bauteile nicht eingezeichnet sind; und
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3 eine der Darstellung in 2 entsprechende Ansicht, in welcher zusätzlich eine Rückwand eingezeichnet ist.
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In 1 ist ein Unterstand 1 dargestellt, welcher Personen, die sich im Freien aufhalten, zum Schutz gegen einen plötzlich auftretenden Wetterumschwung dienen kann. Ein derartiger Unterstand 1 kann beispielsweise auf einem Golfplatz fernab des Clubhauses aufgestellt werden, um Personen, welche den Golfplatz nutzen, beim Aufkommen eines Gewitters Schutz vor Regenfällen, Hagelschauern usw. zu gewähren.
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In dem Unterstand 1 können mehrere Personen gegen Durchnässung durch starke Niederschläge aber auch vor Verletzungen beispielsweise durch herabfallende Hagelkörner geschützt werden. Darüber hinaus bietet der Unterstand 1 den sich innerhalb des Unterstands 1 befindenden Personen zusätzlich Schutz gegen Blitzeinschläge, wie nachfolgend im Einzelnen erläutert werden soll.
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Zum Schutz gegen Blitzeinschläge weist der Unterstand 1 einen Schutzraum 2 auf, welcher nach Art eines elektrisch leitfähigen Käfigs ausgebildet ist. Der Schutzraum 2 des Unterstands 1 wirkt somit als Faradayscher Käfig. Ein durch einen Blitz hervorgerufenes elektrisches Potenzial außerhalb des Schutzraums 2 kann aufgrund der käfigartigen Ausgestaltung und des elektrisch leitfähigen Materials des Schutzraums 2 nicht in das Innere des Schutzraums 2 eindringen. Das elektrische Potenzial verbleibt auf der äußeren Oberfläche des Schutzraums 2, wodurch verhindert wird, dass der Blitz auf die sich im Schutzraum 2 befindenden Personen überspringen kann.
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Wie der Darstellung in 1 ferner zu entnehmen ist, ist der Unterstand 1 nach Art einer Wellblechhütte ausgebildet. Der Unterstand 1 weist einen Schutzraum 2 auf, welcher aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht. Das Material des Schutzraums 2 ist bevorzugt ein Metall, besonders bevorzugt Stahl. Wird ein Stahl verwendet, kann dieser zum Korrosionsschutz verzinkt, insbesondere feuerverzinkt sein.
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Der Schutzraum 2 wird durch mehrere Seitenwände 4, 5, 6, 7, ein oberhalb der Seitenwände 4, 5, 6, 7 angeordnetes Dach 8 und einen im Fußbereich der Seitenwände 4, 5, 6, 7 angeordneten Boden 9 begrenzt. Die Seitenwände 4, 5, 6, 7, das Dach 8 und der Boden 9 bestehen aus einem elektrisch leitfähigen Baustahl.
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Die Seitenwände 4, 5, 6, 7, das Dach 8 und der Boden 9 werden über einen Tragrahmen 3 des Schutzraums 2 gehalten. Der Schutzraum 2 ist in der Darstellung gemäß 2 zur besseren Sichtbarkeit des Tragrahmens 3 ohne das Dach 8 und die Seitenwände 4, 5, 6 dargestellt. Der Tragrahmen 3 dient als Tragwerk für die Seitenwände 4, 5, 6, 7, das Dach 8 und den Boden 9. Somit stellt der Tragrahmen 3 eine Art Grundgerüst des Schutzraums 2 dar, an welchem die Seitenwände 4, 5, 6, 7, das Dach 8 und der Boden 9 befestigt werden können. Um die elektrische Leitfähigkeit des Schutzraums 2 nicht zu beeinträchtigen, ist der Tragrahmen 3 ebenfalls aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet, welches insbesondere Stahl sein kann.
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Der Tragrahmen 3 besteht aus mehreren Stahlrohren, die lösbar miteinander verbunden sind, beispielsweise über Steckverbindungen. Einige Stahlrohre sind gerade ausgebildet und übernehmen in dem Tragrahmen die Funktion von Stützen und/oder Längs- bzw. Querträgern. Andere Stahlrohre sind gebogen ausgestaltet und sind in dem Tragrahmen als Eckstücke eingesetzt.
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In der Darstellung gemäß 2 ist von dem Tragrahmen 3 ein als Drahtgitter ausgebildeter Boden 9 gehalten. Alternativ könnte der Boden 9 als Bodenplatte ausgebildet sein. Der Boden 9 bildet eine Begrenzung des Schutzraums 2 nach unten und ermöglicht es einer sich in dem Schutzraum 2 befindenden Person, auf einer Innenseite des käfigartigen Schutzraums 2 zu stehen. Die Person kommt somit nicht in Kontakt mit dem Untergrund des Unterstands 1. Sie befindet sich vollständig innerhalb des elektrisch leitfähigen Schutzraums 2, wodurch sie vor Blitzschlägen geschützt ist.
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Die Darstellung in 2 zeigt ferner eine an dem Tragrahmen 3 angeordnete Seitenwand 7. Die Seitenwand 7 weist einen aus einem gebogenen Stahlrohr gebildeten Seitenwandrahmen 7.1 sowie ein innerhalb des Seitenwandrahmens 7.1 angeordnetes Drahtgitter 7.2 auf. Das Drahtgitter 7.2 ist aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet und ermöglicht es den sich im Unterstand 1 aufhaltenden Personen, die Wetterverhältnisse in der Umgebung des Unterstands 1 aus dem Schutzraum 2 heraus zu beobachten. Ferner ist in der Seitenwand 7 eine Ausnehmung 7.3 vorgesehen, durch welche eine Türöffnung des Schutzraums 2 gebildet wird. Über die Türöffnung können Personen den Schutzraum 2 betreten und verlassen. Auch kann die Ausnehmung über ein in den Figuren nicht dargestelltes Türblatt geschlossen sein.
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An der Unterseite des Tragrahmens 3 sind mehrere Füße 10 angeordnet, über welche sich der Unterstand 1 auf dem Untergrund abstützt. Die Füße 10 sind über in den Figuren nicht dargestellte Anker, welche in den Untergrund eingebracht werden können, am Untergrund festlegbar. Hierzu können die Füße 10 in den Figuren nicht dargestellte Öffnungen aufweisen, durch welche die Anker hindurchgesteckt werden können.
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Über die Füße 10 wird der Schutzraum 2 geerdet, so dass in den Schutzraum einschlagender Blitz an der äußeren Oberfläche des käfigartigen Schutzraums 2 abgeleitet und über die Füße 10 in den Untergrund eingeleitet werden kann. Optional können die Füße 10 tief in den Untergrund gerammt werden, um die Erdung des Schutzraums 2 zu verbessern.
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Die Darstellung in 3 zeigt den Tragrahmen 3 des Schutzraums 2 mit einer weiteren Seitenwand 5. Die Seitenwand 5 ist plattenförmig ausgebildet und weist eine gewellte Oberfläche auf. Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist die Seitenwand 5 nach Art eines Wellblechs ausgebildet. Auch die Wände 4 und 6 wie auch das Dach 8 sind als Wellblech ausgebildet.
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Solche plattenförmigen Seitenelemente 4, 5, 6, 7 lassen sich als Einzelteile übereinander gestapelt in kompakter Weise lagern und transportieren. Hierdurch wird es möglich, den Unterstand 1 auf einfache Weise zu einem Aufstellort zu verbringen und dann am Aufstellort aus den Einzelteilen 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 zusammenzusetzen.
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Der vorstehend beschriebene Unterstand 1 weist einen Schutzraum 2 zum Schutz von Personen vor Niederschlägen auf, welcher nach Art eines elektrisch leitfähigen Käfigs ausgebildet ist. Bei einem Blitzeinschlag in den Unterstand 1 wirkt der käfigartige Schutzraum 2 als Faradayscher Käfig, wodurch der Schutz der sich in dem Schutzraum 2 befindenden Personen gegen Blitzeinschläge verbessert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Unterstand
- 2
- Schutzraum
- 3
- Tragrahmen
- 4
- Seitenwand
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Seitenwand
- 7.1
- Seitenwandrahmen
- 7.2
- Drahtgitter
- 7.3
- Ausnehmung
- 8
- Dach
- 9
- Boden
- 10
- Fuß