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Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstaufblasende Schutzhülle zum mindestens teilweisen Bedecken eines gegen äußere Einflüsse zu schützenden Gegenstandes, welcher vorzugsweise ein Kraftfahrzeug ist.
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Durch den Klimawandel nehmen schwere Unwetter deutlich zu. Diese Unwetter beinhalten oft auch Hagelschauer, die gerade im Automotive-Bereich für beträchtliche Schäden an PKWs, Motorrädern, Wohnwagen oder Wohnmobilen verantwortlich sind. Die Schäden, die jedes Jahr durch beispielsweise Hagelschauer verursacht werden, sind immens.
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Aus dem Stand der Technik sind PKW-Schutzhüllen bekannt, die gegen Kälte und vereiste Windschutzscheiben verwendet werden, aber aufgrund ihrer Ausgestaltung keine sonderliche Schutzwirkung bei zum Beispiel Hagel oder Steinschlag haben.
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Weiter ist aus dem Stand der Technik (
DE 102 39 471 A1 ) eine aufblasbare Luftmatratze bekannt, die mithilfe einer manuell auslösbaren Gaskartusche aufgeblasen werden kann und so einen Schutz gegen Hagel bieten soll. Aus diesem Stand der Technik ist ebenfalls die Möglichkeit bekannt, mittels einer anschließbaren Schlauchleitung die Luft aus den Reifen des zu schützenden Fahrzeugs für das Aufblasen der Luftmatratze zu verwenden. Nachteilig sind hier Einwegverbrauchselemente wie eine Gaskartusche bzw. der Mehraufwand, welcher durch das Anschließen der Schlauchleitung besteht.
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Ebenfalls aus dem Stand der Technik sind Schutzhüllen bekannt, die über eine Aufspannvorrichtung verfügen und mithilfe dieser Vorrichtung einen Schutzschirm über das zu schützende Objekt bilden (
DE 196 05 460 D1 ).
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen zu schützenden Gegenstand, welcher vorzugsweise ein Kraftfahrzeug ist, vor entsprechenden Witterungsverhältnissen mittels einer Schutzhülle zu schützen. Dadurch, dass das Kraftfahrzeug nicht immer in der heimischen Garage untergebracht werden kann, oder gerade in Bewegung ist, sollte eine mobile und einfache Schutzhülle das Fahrzeug vor solchen Schäden schützen. Die Schutzhülle sollte nicht nur kompakt und mobil sein, sondern auch bei einem herannahenden Gewitter möglichst schnell und einfach zu montieren sein und trotzdem das Fahrzeug entsprechend gut schützen. Überdies soll die Erfindung wiederverwendbar sein und ohne zusätzliche Betriebsmittel auskommen.
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Gelöst wird die Aufgabenstellung durch eine Vorrichtung nach Schutzanspruch 1, welcher eine selbstaufblasende Schutzhülle beansprucht, die schnell und einfach am Fahrzeug zu montieren ist und dem jeweiligen zu schützenden Fahrzeug genügend Schutz gegenüber beispielsweise Hagelunwettern oder Steinschlägen gibt.
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Die selbstaufblasende Schutzhülle mit mindestens einer Luftkammer zum mindestens teilweisen Bedecken eines gegen äußere Einflüsse zu schützenden Gegenstandes beinhaltet zumindest:
- a. eine Luftkammer,
- b. komprimierbaren Schaumstoff, der in der Luftkammer fixiert ist,
- c. eine umhüllende Gewebeplane,
- d. ein Ventil, und
- e. eine Befestigungsvorrichtung.
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Die selbstaufblasende Schutzhülle besteht vorzugsweise aus mindestens einer Luftkammer, die aus mehreren Kammerabschnitten bestehen kann. Diese Kammerabschnitte sind miteinander fluidisch verbunden, sodass sich die Luft in der Kammer nach Möglichkeit gleichmäßig auf die entsprechenden Kammerabschnitte verteilen kann.
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Um die Schutzhülle selbstaufblasend auszugestalten, ist im Inneren der Luftkammer eine Schaumstofffüllung aufgebracht, welche je nach Anwendungsgebiet und Fahrzeug in der Verwendungshöhe variieren kann. Dieser Schaumstoff kann nun beispielsweise als Block ausgeführt sein oder auch Belüftungsnuten aufweisen. Wird nun dieser komprimierte Zustand künstlich herbeigeführt, der Schaumstoff also durch eine mechanische Belastung komprimiert, strebt der Schaumstoff grundsätzlich danach, sich wieder auszudehnen und sich in die ursprüngliche Form zurück zu verformen. Dazu wird Umgebungsluft durch den Schaumstoff angesaugt, und nachdem der komprimierte Schaumstoff entsprechend mit Umgebungsluft versorgt ist, befindet er sich wieder in der Ausgangsform.
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In dieser Ausgangsform hat der Schaumstoff seine maximale Verwendungshöhe und das maximale Volumen erreicht. Um die Zufuhr von Umgebungsluft zu verhindern wird die Luftkammer, welche den Schaumstoff beinhaltet, entsprechend luftdicht ausgeführt, damit die Luftkammer bei Bedarf luftdicht verschlossen werden kann. Hierzu sind vorzugsweise auch alle Nähte so gefertigt, dass eine luftdichte Umgebung im Inneren der Luftkammer gewährleistet ist.
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Ist der Schaumstoff in der Luftkammer komprimiert und ein Ventil die einzige Stelle der Luftkammer, durch die Luft hindurch strömen kann, wird der Aufblasvorgang lediglich durch die Luftzufuhr durch dieses Ventil gesteuert. Verschlossen wird das Ventil mit einem luftdichten Verschluss, welcher beispielsweise als Schraubverschluss ausgeführt sein kann. Ist das Ventil der Schutzhülle verschlossen und der Schaumstoff in komprimierter Form vorliegend, weist die Schutzhülle die kleinste und kompakteste Form auf. In dieser Form kann die beanspruchte Schutzhülle sehr einfach und leicht in einem Fahrzeug untergebracht und mitgeführt werden.
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Wird nun die Verwendung der Schutzhülle akut, indem sich ein Gewitter nähert, welches beispielsweise potentielle Hagelgefahr mit sich bringt, oder wird das Fahrzeug in einer Position abgestellt, die in eventuellen Lack- und Blechschäden oder Steinschlägen resultieren kann, kann der Anwender die Schutzhülle über das Fahrzeug legen und mithilfe einer Befestigungsvorrichtung am zu schützenden Fahrzeug befestigen. Diese Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise als Gummizug, Gummilippe oder als Befestigungsmöglichkeit in den Radkästen ausgeführt sein. Ist nun die Schutzhülle entsprechend am zu schützenden Fahrzeug angebracht, muss der Anwender lediglich den Verschluss des Ventils öffnen, damit sich die Schutzhülle selbst in den aufgeblasenen Zustand bringt. Hierzu saugt der Schaumstoff im Inneren der Luftkammer die Luft durch das Ventil von außen an und bringt sich somit in seine Ausgangsform. Die Schutzhülle bläst sich selbst auf und der Anwender kann beispielsweise durch eine seitliche Öffnung in der Schutzhülle wieder in sein Fahrzeug steigen und ist – wie sein Fahrzeug – durch die Schutzhülle geschützt.
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Grundsätzlich muss der Vorgang des Anbringens am zu schützenden Fahrzeug und des Selbstaufblasens der Schutzhülle möglichst schnell und einfach gehen, da dies sonst im akuten Gewitterfall für den Anwender nicht den gewünschten Effekt bringen kann.
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Die umhüllende Gewebeplane der Luftkammer verfügt vorzugsweise über ein wasserabweisendes und reißfestes Gewebe an der Oberseite, wodurch gewährleistet ist, dass eventueller Hagel oder Steinschlag zusätzlich gedämpft wird und somit das zu schützende Fahrzeug zusätzlich schützt. Um Lackschäden beim Anbringen der Schutzhülle bzw. beim Abmontieren derselbigen zu vermeiden, wird die Gewebeplanen-Innenseite der umhüllenden Gewebeplane vorzugsweise in einem oberflächenschonenden Gewebe ausgeführt.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden, wobei sich die Erfindung selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausgestaltungen beschränkt. Dabei zeigen:
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1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzhülle 1, wobei 1a) beispielhaft in einem Schnitt den Aufbau der Luftkammer 2 anhand eines Schaumstoffblocks zeigt und 1b) eine alternative Ausführungsform der Luftkammer 2 mit Belüftungsnuten bzw. Belüftungslöchern zeigt.
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2 die Anwendung der erfindungsgemäßen Schutzhülle 1 an einem zweispurigen Kraftfahrzeug 4.
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1 zeigt zwei verschiedene Ausführungsformen des Aufbaus der Luftkammer 2, wobei diese jeweils in einem Schnitt durch die Luftkammer 2 dargestellt sind. In 1a) ist der Schaumstoff 5 beispielhaft in mehreren Schaumstoffblöcken darstellt, welcher von der Gewebeplanen-Innenseite 5 an der unteren Seite und der Gewebeplanen-Außenseite 6 an der oberen Seite eingefasst ist. Die Darstellung des Schaumstoffs 5 ist hier lediglich auf den Ausgangszustand beschränkt, in dem der Schaumstoff 5 das größte Volumen hat und welchen er nach der mechanischen Einwirkung, also dem Verkleinern des Volumens, wieder erreichen will, indem Luft angesaugt wird. In 1b) wird eine mögliche alternative Ausführungsform dargestellt. Diese Ausführungsform stellt einen Schaumstoffblock dar, der mit Belüftungslöchern ausgestattet ist. Diese Belüftungslöcher machen beispielsweise die Schutzhülle 1 in ihrer Gesamtheit leichter und drücken beim Zusammenrollen der Schutzhülle 1 die Luft, welche sich in der Luftkammer 2 befindet, leichter aus der Schutzhülle 1. In der geometrischen Gestaltung des Schaumstoffs 5 sind natürlich mehrere Ausführungsformen möglich. 1b) zeigt ebenfalls die Anordnung des Schaumstoffs 5, der Gewebeplanen-Innenseite 6 an der unteren Schutzhüllenseite und der Gewebeplanen-Außenseite 7 an der oberen Schutzhüllenseite.
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2 zeigt hierbei die Anwendung der erfindungsgemäßen Schutzhülle 1 an einem zweispurigen Fahrzeug 4. Die erfindungsgemäße Schutzhülle 1 kann mithilfe verschiedener Befestigungsmöglichkeiten an dem Fahrzeug 4 befestigt werden und sollte nach Möglichkeit das Fahrzeug 4 zur Gänze abdecken. 2 zeigt eine mögliche Anordnung der erfindungsgemäßen Schutzhülle 1 und einem Fahrzeug 4. Weiter ist in 2 das Ventil 3 am hinteren Ende des Fahrzeugs 4 dargestellt. Dieses Ventil 3 ist fluidisch mit der Luftkammer 2 verbunden und kann beispielsweise einen luftdichten Drehverschluss aufweisen, welcher die Luftkammer 2 luftdicht abschließt. Wird der Drehverschluss des Ventils 3 geöffnet, strömt durch den sich dekomprimierenden Schaumstoff 5 die angesaugte Luft durch das Ventil 3 in die Luftkammer 2. Die Schutzhülle 1 bläst sich selbsttätig auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzhülle
- 2
- Luftkammer
- 3
- Ventil
- 4
- Fahrzeug
- 5
- Schaumstoff
- 6
- Gewebeplanen-Innenseite
- 7
- Gewebeplanen-Außenseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10239471 A1 [0004]
- DE 19605460 D1 [0005]