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Die Erfindung betrifft ein Leitsystem, insbesondere ein Leitsystem zur Markierung von Fluchtwegen, das eine Reihe von Leuchtdioden aufweist.
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Markierungen von Fluchtwegen für den Brandfall sollten bodennah angeordnet sein, damit sie auch dann sichtbar sind, wenn die Fluchtwege verraucht sind.
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Es sind Leitsysteme mit Markierungen aus einem lichtspeichernden Material bekannt, mit denen der Verlauf eines Fluchtweges markiert werden kann. Durch eine Formgebung der Markierungen als Pfeile kann auch eine vorgegebene Fluchtrichtung gekennzeichnet sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Leitsystem zu schaffen, das ein unauffälliges Erscheinungsbild ermöglicht und im Notfall dennoch besonders gut sichtbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Leitsystem mit einem in einer Nut angeordneten flachen Trägerband, das eine mit einer Reihe von Leuchtdioden ausgestattete Seite aufweist, wobei das Trägerband hochkant in der Nut angeordnet ist.
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Das Leitsystem ist beispielsweise ein bodenintegrierbares oder ein bodenintegriertes Leitsystem. Indem ein flaches Trägerband hochkant in der Nut, beispielsweise einer Bodenfuge, angeordnet ist, ergibt sich ein sehr geringer Platzbedarf. Dadurch kann das Trägerband mit den Leuchtdioden beispielsweise in einer Fuge zwischen Bodenfliesen verlegt werden. Das Leitsystem kann nachträglich in einem vorhandenen Boden installiert werden.
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Darüber hinaus ergibt sich aufgrund der geringen Maße ein unauffälliges Erscheinungsbild des Leitsystems. Beispielsweise kann eine architektonische Gestaltung eines Innenraumes eines Gebäudes unbeeinträchtigt bleiben. Vorteilhaft ist außerdem, dass durch die Leuchtdioden eine gute Sichtbarkeit des Leitsystems auch im Brandfall gewährleistet werden kann. Darüber hinaus kann das Leitsystem dazu eingerichtet sein, die Reihe von Leuchtdioden als Lauflicht zu betreiben. Dadurch kann, beispielsweise sogar je nach erkannter Gefahrenlage, eine geeignete Fluchtrichtung markiert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bevorzugte Ausführungsformen werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch eine Bodenfuge mit einem darin angeordneten Trägerband mit Leuchtdioden eines bodenintegrierten Leitsystems;
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2 eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Leitsystems;
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3 eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei dem das Trägerband in ein Metallprofil eingesetzt ist;
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4 eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei dem eine Vergussmasse, in die das Trägerband mit den Leuchtdioden eingebettet ist, beschichtet ist;
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5 eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei der die Bodenfuge beschichtete Wände aufweist;
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6 eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei dem die Leuchtdioden zur Oberseite der Bodenfuge abstrahlen; und
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7 eine schematische Draufsicht auf das Trägerband mit Leuchtdioden.
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1 zeigt schematisch im Querschnitt eine Nut 10 in einem Boden, die eine Bodenfuge zwischen zwei Bodenfliesen 12 umfasst. Die im Querschnitt annähernd rechteckige Nut 10 wird seitlich in einem oberen Bereich durch die Kante der Bodenfliesen 12 begrenzt und seitlich in einem unteren Bereich sowie nach unten durch einen Bodenuntergrund 14 begrenzt. Die Nut 10 ist beispielsweise wenigstens ein oder zwei Zentimeter hoch und hat eine Breite von weniger als 10 Millimeter, beispielsweise 5 mm. Die Höhe der Nut 10 kann aber abweichend von der Darstellung in 1 auch auf den Höhenbereich der Bodenfliesen 12 beschränkt sein.
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In der Nut 10 ist hochkant stehend ein flaches Trägerband 16 in Form einer flexiblen, bandförmigen Leiterplatte angeordnet, das optional eine Verstärkungslage 18 zur Erhöhung der Zugfestigkeit aufweist. Beispielsweise ist das Trägerband 16 auf einer Rückseite mit der Verstärkungslage 18 in Form eines Metallbandes versehen. Auf einer Vorderseite des Trägerbandes 16 sind eine Vielzahl von Leuchtdioden (LEDs) 20 in einer Reihe entlang des Trägerbandes 16 angeordnet. Die Vorderseite des Trägerbandes 16 ist zu einer seitlichen Wand der Nut 10 gerichtet. Im dargestellten Beispiel ist das hochkant stehende Trägerband 16 vertikal ausgerichtet. Es kann jedoch auch eine Neigung bezüglich der vertikalen Richtung aufweisen. Das Trägerband 16 trägt die Leuchtdioden 20 sowie Leiterbahnen und optional weitere elektronische Schaltungsteile zum Betrieb der Leuchtdioden 20.
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Die Leuchtdioden 20 sind beispielsweise dazu eingerichtet, Licht in einem Winkelbereich abzustrahlen, der sich quer zur Längsrichtung des Trägerbandes 16 über mehr als 90°, beispielsweise über 170° erstreckt. Beispielweise entspricht eine Hauptabstrahlrichtung jeweils einer Flächennormalen der Vorderseite des Trägerbandes 16 im Bereich der betreffenden Leuchtdiode 20. Die Hauptabstrahlrichtung ist beispielsweise gegen die seitliche Begrenzung der Nut 10 gerichtet.
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Die Nut 10 ist zumindest teilweise mit einer lichtdurchlässigen oder transluzenten Vergussmasse 22 ausgefüllt. Insbesondere schließt die Vergussmasse 22 die Nut 10 oberseitig ab und bildet somit eine oberseitige Abdeckung. Sie ist beispielsweise mit einem oberseitigen Rand der Bodenfliesen 12 bündig. Vorzugsweise ist die Vergussmasse 22 optisch klar, d.h., transparent. Sie kann optional eingefärbt sein. Die Vergussmasse 22 bildet beispielsweise eine Lichtleitstruktur, um Licht von den Leuchtdioden 20 an die obere Oberfläche der Vergussmasse 22 zu leiten und so die Sichtbarkeit des von den Leuchtdioden 20 abgestrahlten Lichtes zu verbessern. Im gezeigten Beispiel fixiert die Vergussmasse 22 außerdem das Trägerband 16 mit den Leuchtdioden 20 in der Nut 10. Die Vergussmasse 22 bildet außerdem einen Schutz der Leuchtdioden 20 und des Trägerbandes 16 vor Verschmutzung und dem Eindringen von Feuchtigkeit. Die Vergussmasse 22 kann beispielsweise aus einem Polymermaterial bestehen oder ein Polymermaterial als wesentlichen Bestandteil umfassen, beispielsweise Polyurethan. Die Vergussmasse 22 kann aus mehreren Abschnitten aufgebaut sein. Beispielsweise kann ein erster Abschnitt der Vergussmasse 22 ein Gehäuse für die Leuchtdioden 20, optional einschließlich des Trägerbandes 16, bilden, und ein sich beispielsweise im Materialaufbau unterscheidender zweiter Abschnitt der Vergussmasse 22 kann einen oberen Abschluss der Nut 10 bilden, d.h. eine Abdeckung. Das Trägerband 16 mit den mit dem von dem ersten Abschnitt der Vergussmasse 22 gebildeten Gehäuse kann beispielsweise in die Nut 10 eingesetzt werden und dann mit weiterer Vergussmasse vergossen werden, welche dann den zweiten Abschnitt der Vergussmasse 22 bildet.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen Abschnitt eines bodenintegrierten Leitsystems mit dem in 1 gezeigten Aufbau. Das Trägerband 16 mit den Leuchtdioden 20 erstreckt sich entlang der Nut 10, die sich wiederum an der Position einer Bodenfuge zwischen sich jeweils gegenüberstehenden Bodenfliesen 12 erstreckt.
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Die Nut kann auch an anderen Positionen in den Boden eingebracht werden und kann beispielsweise durch eine Bodenfliese 12 hindurch verlaufen und diese teilen.
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Durch eine ausreichende Flexibilität des Trägerbandes 16 kann dieses auch einem abgewinkelten Verlauf der Nut 10 folgen, da durch die hochkant stehende Anordnung des Trägerbandes 16 die Biegebeanspruchung wesentlich geringer ist als beispielsweise bei einer flach horizontalen Anordnung eines Trägerbandes.
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Anhand der 3 bis 6 werden im folgenden verschiedene Varianten des Leitsystems beschrieben. Die dem ersten Beispiel entsprechenden Merkmale und Elemente sind jeweils mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Trägerband 16 mit den Leuchtdioden 20 in einer Nut 23 eines Metallprofils 24 mit beispielsweise U-förmigem Querschnitt angeordnet ist. Das Metallprofil 24 ist wiederum beispielsweise in der Nut 10 im Boden angeordnet. Das Metallprofil 24 ist beispielsweise ein Aluminiumprofil. Die offene Seite des Metallprofils 24 ist im Beispiel nach oben gerichtet. Im gezeigten Beispiel ist das Metallprofil 24 oberseitig durch die Vergussmasse 22 bedeckt. Die Vergussmasse 22 umgibt, ähnlich wie im Beispiel der 1, die Leuchtdioden 20 und bildet wiederum eine Lichtleitstruktur, um Licht von den Leuchtdioden 20 an die Oberfläche der Vergussmasse 22 am oberen Rand der Nut 10 zu leiten. Die Vergussmasse 22 kann aus mehreren Abschnitten aufgebaut sein. Beispielsweise kann ein erster Abschnitt der Vergussmasse 22 im Inneren des Metallprofils 24 angeordnet sein, und ein sich beispielsweise im Materialaufbau unterscheidender zweiter Abschnitt der Vergussmasse 22 kann einen oberen Abschluss der Nut 10 bilden, d.h. eine Abdeckung. Das im Metallprofil 24 mit den Leuchtdioden 20 durch den ersten Abschnitt der Vergussmasse gekapselte Trägerband 16 kann beispielsweise in der Nut 10 angeordnet werden und dort mit weiterer Vergussmasse vergossen werden, welche dann den zweiten Abschnitt der Vergussmasse 22 bildet.
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Durch eine metallische Oberfläche des Metallprofils 24, beispielsweise eine glatte Oberfläche, kann Licht der Leuchtdioden 20 in Richtung auf die Oberseite der Nut 10 gestreut oder gespiegelt werden. Insbesondere kann das Metallprofil 24 eine oder mehrere reflektierende Innenseiten aufweisen.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Leuchtdioden 20 von einer ersten Vergussmasse 22' eingekapselt sind und das Trägerband 16 mit der ersten Vergussmasse 22' in der Nut 10 angeordnet ist und durch eine zweite Vergussmasse 22'' abgedeckt ist. Der Materialaufbau der ersten und zweiten Vergussmassen 22', 22'' kann derselbe sein oder sich unterscheiden. Im dargestellten Beispiel ist das Trägerband 16 mitsamt den Leuchtdioden 20 durch die erste Vergussmasse 22' eingekapselt. Die erste Vergussmasse 22' bildet insbesondere ein Gehäuse für die Leuchtdioden 20, optional einschließlich des Trägerbandes 16. Das Gehäuse, d.h. die erste Vergussmasse 22', ist optional an wenigstens einer Seite mit einer Beschichtung 26 versehen, beispielsweise einer Verspiegelung oder einer Lackierung. Beispielsweise ist die Beschichtung 26 dazu eingerichtet, von den Leuchtdioden 20 abgestrahltes Licht zurückzustreuen oder zu reflektieren. Im gezeigten Beispiel ist die erste Vergussmasse 22' seitlich und an der Unterseite mit der Beschichtung 26 versehen.
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Die mit der optionalen Beschichtung 26 versehene erste Vergussmasse 22' mit den Leuchtdioden 20 wird in der Nut 10 angeordnet und mit der zweiten Vergussmasse 22'' vergossen. Insbesondere bilden die ersten und zweiten Vergussmassen 22', 22'' eine Lichtleitstruktur, um von den Leuchtdioden 20 abgestrahltes Licht zur oberen, freien Oberseite der die Nut 10 abdeckenden zweiten Vergussmasse 22'' zu leiten.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem eine Beschichtung 28 an wenigstens einer seitlichen Begrenzung der Nut 10 aufgebracht ist. Beispielsweise sind die seitlichen Wände und der Boden der Nut 10 mit der Beschichtung 28 versehen. Bei der Beschichtung 28 kann es sich beispielsweise um eine Verspiegelung oder eine Lackierung handeln. Die Beschichtung 28 ist wiederum dazu eingerichtet, von den Leuchtdioden 20 abgestrahltes Licht zurückzustreuen oder zu reflektieren. Die Vergussmasse 22 füllt den Raum zwischen den Leuchtdioden 20 und der Beschichtung 28 an der den Leuchtdioden 28 gegenüberstehenden Seite der Nut 10. Somit ist auch die Vergussmasse 22 mit der Beschichtung 28 versehen. Wiederum kann, wie oben beschrieben, die Vergussmasse 22 mehrere Abschnitte umfassen.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem Beispiel der 1. Anstelle der Leuchtdioden 20 oder zusätzlich zu den Leuchtdioden 20 sind auf dem Trägerband Leuchtdioden 20' angeordnet, die dazu eingerichtet sind, bei hochkant stehendem Trägerband 16 Licht im wesentlichen nach oben abzustrahlen. In der gezeigten Anordnung ist die Hauptabstrahlrichtung beispielsweise vertikal nach oben gerichtet.
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7 zeigte eine Ansicht der Vorderseite des Trägerbandes 16 nach einem der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele. Das Trägerband 16 ist mit einer Steuereinrichtung 30 verbunden. Die auf dem Trägerband 16 gebildete Verschaltung der Leuchtdioden 20 ist dazu eingerichtet, eine unabhängige Ansteuerung einzelner Leichtdioden 20 oder einzelner Gruppen von Leuchtdioden 20 zu gestatten. Die Steuereinrichtung 30 ist beispielsweise dazu eingerichtet, mehrere einzelne Leuchtdioden 20 oder Gruppen von Leuchtdioden 20 auf dem Trägerband 16 nach Art eines Lauflichtes anzusteuern. Mit wenigstens drei Gruppen von unabhängig ansteuerbaren Leuchtdioden 20, die beispielsweise in einem verschachtelten Muster angeordnet sind, können die Leuchtdioden nach Art eines Lauflichtes mit einer Bewegungsrichtung angesteuert werden. 7 zeigt beispielhaft einen Abschnitt des Trägerbandes 16 mit wiederholt aufeinanderfolgenden Teilabschnitten einer ersten Gruppe 32, einer zweiten Gruppe 34 und einer dritten Gruppe 36 der Leuchtdioden 20. Die Steuereinrichtung 30 umfasst beispielsweise eine Stelleinrichtung 38 zur Einstellung der Laufrichtung eines Lauflicht-Effektes. Die Stelleinrichtung 38 kann zur Erzielung unterschiedlicher, bewegter und/oder unbewegter, Leuchteffekte eingerichtet sein. Unter einem Leuchteffekt soll dabei ein Betriebszustand verstanden werden, bei dem wenigstens eine der Leuchtdioden 20 dauerhaft oder intermittierend leuchtet. Beispielsweise kann anstelle von oder zusätzlich zu einem Lauflicht-Effekt ein Blinken der Leuchtdioden 20 bewirkt werden, d.h. ein periodisches An- und Ausschalten.
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Die hier beschriebenen Beispiele dienen zur Veranschaulichung der Erfindung. Die Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele können beliebig miteinander kombiniert werden.