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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Seilendkappe zum Schutz eines Seilendes gegen Aufdröseln.
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Seile aus gedrehten und verdrillten Natur- oder Kunstfasern werden in einer Vielzahl von klassischen Anwendungsgebieten verwendet, wie beispielsweise in der Bootstechnik oder Seilindustrie. Seile werden heutzutage maschinell hergestellt. Die Seilenden eines Naturfaserseils werden durch Takling und eines Kunstfaserseils häufig durch Verschmelzen oder Verkleben der Enden vor dem Aufdröseln geschützt. Darüber hinaus ist bekannt, die Seilenden in Presshülsen aufzunehmen, wobei die Presshülse durch radiales Verpressen mit dem in die Presshülse eingeführten Seilende verpresst wird. Das Verpressen, Verschmelzen oder Verkleben setzt spezielle Werkzeuge oder spezielle Zusatzmittel voraus, um das Seilende vor Aufdröseln zu schützen.
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Es sind des Weiteren Vorrichtungen bekannt, bei welchen das Seilende in einem entsprechend ausgebildeten Anschlussstück durch Verschrauben festgeklemmt wird, nämlich
DE 10 2007 002 086 A1 ,
WO 87/00898 sowie
DE 22 30 276 A1 .
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Eine weitere Verbindung für das Ende eines Seils zeigt das deutsche Gebrauchsmuster
DE 297 05 766 U1 . Das dort gezeigte Drahtseilende wird in eine Sacklochbohrung eines Anschlussstücks eingeführt, wozu der Vorderbereich des Anschlussstücks Längsschlitze besitzt, durch welche die Sacklochbohrung, insbesondere an dem Einführende, erweitert werden kann. Zur Ausbildung einer festen Seilendverbindung wird über dieses Anschlussstück mittels eines Hilfswerkzeuges eine Klemmhülse geschoben. Nachteilig bei dieser für Drahtseile benutzten Seilendverbindung ist, das schwierige Einführen eines Seilendes in die Sacklochbohrung, da sich das Seilende nach dem Abtrennen bereits aufzudröseln beginnt. Dies trifft insbesondere bei Seilenden aus Naturfasern oder Kunstfasern zu.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Seilendverbindung zum Schutz eines Seilendes gegen Aufdröseln zur Verfügung zu stellen, wobei diese Seilendverbindung auf einfache Weise gebildet und mittels einer geringen Anzahl preiswerter Bauteile realisiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einer Seilendkappe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Besondere Ausgestaltungen beschreiben die Ansprüche 2 bis 12. Eine solche neue Seilendverbindung mittels einer Seilendkappe lässt sich nach einem nachfolgend beschriebenen Verfahren herstellen.
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Die neue Seilendkappe zum Schutz eines Seilendes gegen Aufdröseln umfasst eine Außenkappe und mindestens ein Klemmelement. Die Außenkappe stellt ein hülsenförmiges Element dar, welches am vorderen Ende geöffnet und am hinteren Ende vorzugsweise geschlossen ist. Ausgehend vom vorderen Ende und in Axialrichtung verlaufend ist eine Sacklochbohrung in dieser Außenkappe vorgesehen. Diese Außenkappe nimmt das von mindestens einem Klemmelement umfasste Seilende zusammen mit dem mindestens einem Klemmelement in der Sacklochbohrung auf. Das mindestens eine Klemmelement übt bereits vor dem Einführen in die Sacklochbohrung eine in Radialrichtung auf das Seilende wirkende Klemmkraft auf, durch welche das Seilende zusammengedrückt wird. Die Maße des mindestens einem Klemmelement und die Maße der Sacklochbohrung sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass die Klemmkraft nach Einführen des vom mindestens einem Klemmelement gehaltenen Seilendes aufrechterhalten wird, d. h. das mindestens eine Klemmelement nach Einführen in die Außenkappe verspannt ist und das Seilende fest und unlösbar in der Seilendkappe gehalten ist.
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Zur Herstellung einer solchen Seilendverbindung können ein oder mehrere Klemmelemente um dem Umfang des Seilendes herum angeordnet werden, um das Seilende umfangseitig, d. h. vollflächig, oder über den Umfang verteilt, d. h. teilflächig, zu umfassen, bevor das Seilende zusammen mit den Klemmelementen in die Sacklochbohrung der Außenkappe eingeführt wird.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform wird ein einziges Klemmelement verwendet, welches das Seilende umfangseitig umfasst. Ein solches Klemmelement wird aus zwei Klemmschalen gebildet, welche an einem gemeinsamen Längsrand über ein Filmscharnier gelenkig miteinander verbunden sind. Diese beiden Klemmschalen lassen sich um das Seilende herum legen und eine radialwirkende Klemmkraft auf das Seilende ausüben. Bei der bevorzugten Ausführungsform berühren sich die freien Längsränder der Klemmschalen nach dem Zusammendrücken des Klemmelements und dem Verklemmen des Seilendes, d. h. der Innendurchmesser des aus diesen beiden Halbschalen beim Berühren der vorgenannten Längsränder gebildeten hülsenförmigen Klemmelements ist an den durchschnittlichen Außendurchmesser des Seils angepasst, nämlich der Innendurchmesser des hülsenförmigen Klemmelements ist kleiner als der Außendurchmesser des Seils, um eine entsprechende radiale Klemmkraft auf das Seilende ausüben zu können. Zur Aufrechterhaltung der notwendigen, radial wirkenden Klemmkraft des Klemmelements ist der Außendurchmesser dieses aus den beiden Klemmschalen gebildeten hülsenförmigen Klemmelements an den Durchmesser der Sacklochbohrung angepasst. Ist nämlich der Durchmesser der Sacklochbohrung größer als der Außendurchmesser der Klemmhülse, so öffnet sich die Klemmhülse wieder und die Klemmkraft auf das Seilende lässt nach, was nicht gewünscht ist. Ist dagegen der Durchmesser der Sacklochbohrung kleiner als der Außendurchmesser der Klemmhülse, so lässt sich die Klemmhülse nicht in die Sacklochbohrung einführen. Bei gleichem Durchmesser der Sacklochbohrung im Vergleich zum Außendurchmesser der Klemmhülse, kann diese in die Sacklochbohrung eingedrückt werden und wird in der Sacklochbohrung im Klemmsitz, d. h. insbesondere kraftschlüssig und/oder formschlüssig, gehalten.
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Zur Verbesserung des Klemmsitzes der Klemmhülse in der Außenkappe und zur Erhöhung der Zugfestigkeit der Seilendverbindung sind an der Außenseite des Klemmelements Rastmittel vorgesehen, die formschlüssig mit Rastmitteln an der Innenwand der Außenkappe und/oder reibschlüssig mit der Innenwand der Außenkappe zusammenwirken. Die Rastmittel können Rastnasen, Rastwülste, Rasthaken u. ä. einerseits und passende Rastausnehmungen, Rastnuten, Rasthaken andererseits sein. Bevorzugt werden an der Außenseite des Klemmelements Rasthaken vorgesehen, die mit mindestens einer entsprechenden Rastausnehmungen an der Innenseite der Außenkappe zur Bildung einer Rastverbindung zusammenwirken. Bei einer besonderen Ausführungsform werden diese, vorzugsweise radial umlaufenden Rasthaken in Form von Rasthakenleisten im Querschnitt dreieckförmig vorgesehen. Dabei weist jeweils eine Flanke, d. h. die Flanke welche in Richtung Sacklochbohrung ausgerichtet ist, eine geringe Neigung aufweist, um das Einführen des Klemmelements in die Sacklochbohrung der Außenkappe zu erleichtern. Die jeweils rückwärtige Flanke besitzt dagegen eine starke Neigung, um das Herausziehen des Klemmelements zu verhindern, nämlich bei einer Zugbewegung am Seil stützen sich diese jeweils steilen Flanken der Rasthaken an einer Wand der entsprechenden Rastausnehmung an der Innenseite des Außenkappe ab.
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Zur Erhöhung der Klemmkraft und zur Verbesserung der Zugfestigkeit sind an der Innenseite eines Klemmelements radial zum Seil gerichtete Erhebungen in Form von Klemmringen, Klemmwulsten oder Klemmvorsprüngen vorgesehen. Die Klemmvorsprünge können als einzelne, radial abstehende, über die Innenseite des Klemmelements gleichmäßig verteilt angeordnete Nasen, Nocken Spitzen sein. Diese und auch radial umlaufende Klemmwulste oder Klemmringe verringern den Innendurchmesser des Klemmelements und erhöhen die Klemmkraft, die auf das Seil ausgeübt wird.
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Um das Einführen des Seilendes in die Außenkappe zu erleichtern, ist bei einer Ausführungsform das Klemmelement an einem Ende, nämlich am zuerst in die Außenkappe eingeführten Ende, so ausgebildet, dass das aus den Klemmschalen gebildete hülsenförmige Klemmelement in diesem Endbereich einen Einführkegel bildet. Zusätzlich kann der Rand der Sacklochbohrung der Außenkappe zum leichteren Einstecken des Klemmelements eine Einführschräge in Form eines Einführkonus besitzen.
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Die Teile der Seilendkappe, nämlich Außenkappe und Klemmelement, können in einfacher Weise aus Kunststoff bestehen und durch Spritzgießen hergestellt werden, wenn diese Seilendkappe für ein Seilende eines Seils aus Natur- oder Kunstfasern eingesetzt wird. Für den Schutz eines Drahtseilendes werden die Bauteile der Seilendkappe aus Metall hergestellt.
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Die Seilendverbindung kann auf zwei Weisen hergestellt werden. In bevorzugter Weise wird vor dem Abtrennen eines Seils von einem Seilstrang mindestens ein Klemmelement, vorzugsweise ein einziges, aus zwei Klemmschalen gebildetes, faltbares Klemmelement, um das vorgesehene Seilende gelegt, wobei durch radiales Zusammendrücken des Klemmelements das vorgesehene Seilende umfangseitig umfasst wird. Anschließend kann das gewünschte Seil vom Seilstrang abgetrennt werden und eine Außenkappe auf das zusammengedrückte Klemmelement ausgeschoben werden, wobei das Klemmelement mit dem Seilende in einer Sacklochbohrung der Außenkappe aufgenommen werden. Nachdem die Außenkappe aufgeschoben ist, ist das vom Klemmelement in der Außenkappe eingeklemmte Seilende unlösbar in der Seilendkappe verspannt.
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Die vorgeschriebene Seilendkappe aus Klemmelement und Außenkappe kann auch nachträglich mit einem Seilende verbunden werden. In diesem Fall wird das Klemmelement um alle Fasern des Seilendes gelegt, so dass das Seilende umfasst wird und das Seilende durch radiales Zusammendrücken des Klemmelements im Klemmelement gehalten wird. Anschließend wird die Außenkappe auf das zusammengedrückte Klemmelement aufgeschoben. Auch in diesem Fall wird das Klemmelement mit dem im Klemmelement eingeklemmten Seilende in eine axial ausgerichtete Sacklochbohrung der Außenkappe aufgenommen und verspannt.
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Je nach Anwendungsfall können an der Außenkappe, insbesondere am hinteren Ende der Außenkappe zusätzlich Befestigungsmittel, wie beispielsweise eine Öse, oder Verbindungsmittel, wie beispielsweise ein Innen- oder Außengewinde, vorgesehen sein.
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Die Außenoberfläche der Außenkappe kann des Weiteren dazu dienen anwendungsspezifische Beschriftungen, Gravuren oder farbige Ausgestaltungen zu tragen.
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Die neue Seilendkappe hat den Vorteil, dass eine Seilendverbindung zwischen der Seilendkappe und dem Seilende schnell und auf einfache Weise herstellbar ist und dass diese Seilendverbindungen durch eine geringe Anzahl an Bauteilen, nämlich Außenkappe und Klemmelement, erzielbar sind, wobei diese Bauteile einfach und preiswert herstellbar sind. Die Seilendverbindung stellt eine feste Verbindung zwischen dem Seilende und der Seilendkappe her. Darüber hinaus bietet die Seilendkappe durch die Ausgestaltung der Außenoberfläche der Außenkappe Möglichkeiten der dekorativen Gestaltung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
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1a: einen Querschnitt durch eine Seilendkappe,
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1b: eine Seitenansicht der Seilendkappe von 1a,
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2: einen Querschnitt durch die Außenkappe von 1a,
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3a: eine Seitenansicht eines Klemmelements von 1a,
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3b: eine Draufsicht auf das Klemmelement von 3a,
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3c: einen Ausschnitt aus 3a,
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4a einen Querschnitt durch eine weitere Seilendkappe,
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4b eine Draufsicht der Seilendkappe von 4a,
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5 einen Querschnitt durch die Außenkappe von 4a,
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6 eine Seitenansicht eines Klemmelements von 4a.
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In den 1a bis 3c wird eine Ausführungsform einer Seilendkappe 10 und in den 4a bis 6 eine weitere Ausführungsform einer Seilendkappe 10' beschrieben.
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In den 1a und 1b ist eine Ausführung einer Seilendkappe 10 mit den zur Seilendverbindung notwendigen Bauteilen, nämlich der Außenkappe 20 und dem Klemmelement 30 in der montierten Stellung gezeigt. Das Seil und insbesondere das eingeklemmte Seilende, wurden der besseren Übersicht halber weggelassen. Das Seilende ist nach dem Herstellen der Seilendverbindung in der Seilendkappe 10 eingeklemmt und das Klemmelement 30 übt umfangseitig eine radial wirkende Klemmkraft F auf das Seilende aus. Diese Klemmkraft F wird durch die Verspannung des Klemmelements 30 in der Außenkappe 20 aufrechterhalten. Das Seilende ist dadurch fest in dieser Seilendkappe 10 gehalten. Die Seilendverbindung kann nur durch Zerstören der Seilendkappe 10 gelöst werden.
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Die Außenkappe 20 ist besser in der 2 im Querschnitt zu sehen. Sie besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus Polypropylen und wurde durch Spritzguss hergestellt. Die Außenkappe 20 besitzt eine vom vorderen Ende 21 ausgehende Sacklochbohrung 23. Das hintere Ende 22 ist verschlossen. Die Sacklochbohrung 23 hat einen Durchmesser D, in diesem Beispiel vom 9,5 mm.
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In der 3a und 3b ist das Klemmelement 30 gezeigt. Es besteht in diesem Beispiel aus Polyoxymethylen (POM) und ist aus zwei Klemmschalen 31, 32 aufgebaut, die an ihrem gemeinsamen Längsrand mittels eines Filmscharniers 33 gelenkig miteinander verbunden sind. Zur Erzielung einer Seilendverbindung können diese beiden Klemmschalen 31, 32 um dem Umfang des Seilendes herumgelegt werden, so dass sich das Seilende innerhalb der durch die beiden Klemmschalen 31, 32 gebildeten Klemmhülse 30 befindet. Eine solche Klemmhülse 30 ergibt sich in dem Moment, wenn sich beim Falten des Klemmelements 30 um das Filmscharnier 33 herum die beiden freien Längsränder 36, 37 der Klemmschalen 31, 32 berühren. Die gebildete Klemmhülse 30 besitzt eine Durchgangsbohrung, die bei einer Seilendverbindung durch das eingeklemmte Seilende ausgefüllt ist. Die Klemmhülse 30 ist in 1a gezeigt. Die Außenkappe 20 mit dem Klemmelement 30 dient einer Seilendverbindung mit dem Ende eines Seils, welches in diesem Beispiel einen durchschnittlichen Durchmesser von 10 mm aufweist. Das Seilende wird von dem in 3a und 3b gezeigten Klemmelement 30 umfasst und soweit zusammengedrückt bis sich die beiden freien Längsränder 37, 36 der Klemmschalen 31, 32 berühren und eine Klemmhülse 30 mit einem Innendurchmesser Di, in diesem Beispiel vom 8,5 mm, gebildet wird. Der Innendurchmesser Di der Klemmhülse 30 ist dabei an den Durchmesser des Seils angepasst und zwar ausreichend kleiner, damit bei Bildung der Klemmhülse 30 eine ausreichend große Klemmkraft F auf das Seilende ausgeübt wird. Der Außendurchmesser Da dieser Klemmhülse 30 ist in diesem Beispiel 9,5 mm und an den Durchmesser D der Sacklochbohrung 23 der Außenkappe 20 in Höhe von 9.5 mm angepasst. Durch diese angepassten Maße wird sichergestellt, dass die Klemmhülse 30 fest in der Sacklochbohrung 23 sitzt.
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Zur Erhöhung der Verspannung der Klemmhülse 30 in der Sacklochbohrung 23 der Außenkappe 20 wird zusätzlich eine Rastverbindung vorgesehen. Der Durchmesser D der Sacklochbohrung 23 ist – wie 2 zeigt – an drei Stellen, nämlich im Bereich von Rastausnehmungen 25, größer. Diese Rastausnehmungen 25 sind umfangsseitig in die Innenwand 24 der Sacklochbohrung 23 eingebracht und weisen in diesem Beispiel eine Tiefe von 0,35 mm auf. In diesen Rastausnehmungen 25 können Rasthaken 35 des Klemmelements 30 in der montierten Stellung eingreifen, siehe 1a. Diese Rasthaken 35 sind an der Außenseite der Klemmschalen 31, 32 und ragen damit von der Außenseite der um das Seilende herumgelegten Klemmhülse 30 ab. Die Rasthaken 35 sind im Querschnitt dreiecksförmig, wobei eine Flanke 351 flacher ausgebildet ist und vorzugsweise in einem Winkel < 45° von der Außenseite der Klemmhülse 30 absteht. In diesem Beispiel liegt der Winkel zwischen der Flanke 351 und der Außenseite der Klemmhülse 30 bei 8°. Diese flache Flanke 351 des Klemmelements 30 erleichtert das Einstecken des Klemmelements 30 in die Sacklochbohrung 23. Im Gegensatz zur flachen vorderen Flanke 351 ist die hintere Flanke 352 sehr steil ausgebildet und steht vorzugsweise in einem Winkel > 45° von der Außenseite der Klemmhülse 30 ab. Besonders bevorzugt steht diese hintere Flanke 352 in einem rechten Winkel auf der Außenseite der Klemmhülse 30. Bei montierter Klemmhülse 30 – siehe 1a – können sich die hinteren Flanken 352 an der Begrenzungswand der Rastausnehmung 25 abstützen, um einer Zugbelastung zu widerstehen.
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Sind die Klemmschalen 31, 32 um das Seilende herumgelegt, das Seilende mittels der Klemmhülse 30 zusammengedrückt und die Klemmhülse 30 mit dem eingeklemmten Seilende in der Außenkappe 20 eingeführt, so ergibt sich eine montierte Stellung, wie in 1a ohne Seilende gezeigt. Die Rasthaken 35 rasten beim Einführen der Klemmhülse 30 in die an der Innenwand 24 der Außenkappe 20 vorgesehenen Rastausnehmungen 25 ein. In diesem Beispiel sind drei Rastausnehmungen 25 in der Außenkappe 20 vorgesehen und entsprechend drei Rasthaken 35, die umfangseitig als Hakenleiste am Klemmelement 30 angeformt sind.
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Zur Erhöhung der radial wirkenden Klemmkraft F der Klemmhülse 30 auf das Seilende und zur Verbesserung der Zugfestigkeit sind an der Innenseite dieses Klemmelements 30 radial nach innen vorstehende Klemmringe 34 vorgesehen. In diesem Beispiel sind sechs radial nach innen weisende und über den gesamten Innenmantel der Klemmschalen 31, 32 bzw. der Klemmhülse 30 verlaufende Klemmringe 34 angeordnet, die – wie einem Ausschnitt des Klemmelements 30 in 3c zu entnehmen – im Querschnitt ein gleichschenkliges Dreieck ergeben, wobei die Schenkel dieses Dreiecks in einem rechten Winkel aufeinander stehen. Der durch den Innenmantel des Klemmelements 30 gebildete Innendurchmesser Di, der in diesem Beispiel 8,5 mm beträgt, verringert sich durch diese Klemmringe 34 und ist in diesem Beispiel im Bereich der Klemmringe 34 nur 7,5 mm. Diese Klemmringe 34 wirken als zusätzliche Seilgreifeinrichtungen.
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In den 4a und 4b ist eine weitere Ausführung einer Seilendkappe 10' mit den zur Seilendverbindung notwendigen Bauteilen, nämlich der Außenkappe 20' und dem Klemmelement 30' in der montierten Stellung gezeigt. Für die gleichen Vorrichtungsmerkmale sind die gleichen Bezugszeichen verwendet worden. Das Seil und insbesondere das eingeklemmte Seilende, wurden der besseren Übersicht halber weggelassen. Das Seilende ist nach dem Herstellen der Seilendverbindung in der Seilendkappe 10' eingeklemmt und das Klemmelement 30' übt umfangseitig eine radial wirkende Klemmkraft F auf das Seilende aus. Diese Klemmkraft F wird durch die Verspannung des Klemmelements 30' in der Außenkappe 20', vergleichbar zu der ersten Ausführungsform, aufrechterhalten. Das Seilende ist dadurch fest in dieser Seilendkappe 10' gehalten. Die Seilendverbindung kann nur durch Zerstören der Seilendkappe 10' gelöst werden.
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Die Außenkappe 20' ist besser in der 5 im Querschnitt zu sehen. Sie besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus Polyoxymethylen (POM) und wurde durch Spritzguss hergestellt. Die Außenkappe 20 besitzt eine vom vorderen Ende 21 ausgehende Sacklochbohrung 23. Das hintere Ende 22 ist verschlossen. Die Sacklochbohrung 23 hat einen Durchmesser D, in diesem Beispiel vom 9,5 mm. Anders als im ersten Ausführungsbeispiel wird für eine Rastverbindung zur Erhöhung der Verspannung der Klemmhülse 30' in der Sacklochbohrung 23 der Außenkappe 20 nur eine Rastausnehmungen 25 vorgesehen. Diese Rastausnehmung 25 ist ebenfalls umfangsseitig in die Innenwand 24 der Sacklochbohrung 23 eingebracht und wirkt mit einem Rasthaken 35 des Klemmelements 30' in der montierten Stellung, siehe 4a, zusammen. Die weiteren Rasthaken 35 an der Außenseite der Klemmschalen 31, 32 des Klemmelements 30' drücken gegen die im Durchmesser unveränderte Innenwand 24 der Außenkappe 20'. Eine solche reibschlüssige Verbindung 24, 35 trägt zum sicheren Sitz des Klemmelements 30' in der Außenkappe 20' bei und erhöht die Klemmkraft F, die auf das Seilende wirkt.
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In der 6 ist das Klemmelement 30' gezeigt. Es besteht in diesem Beispiel aus Polypropylen (PP) und ist ebenfalls aus zwei Klemmschalen 31, 32 aufgebaut, die an ihrem gemeinsamen Längsrand mittels eines Filmscharniers 33 gelenkig miteinander verbunden sind. Zur Erzielung einer Seilendverbindung können diese beiden Klemmschalen 31, 32 – wie aus dem ersten Beispiel bekannt – um dem Umfang des Seilendes herumgelegt werden, so dass sich das Seilende innerhalb der durch die beiden Klemmschalen 31, 32 gebildeten Klemmhülse 30' befindet. Das Seilende wird von dem Klemmelement 30' umfasst und soweit zusammengedrückt bis sich die beiden freien Längsränder 37, 36 der Klemmschalen 31, 32 berühren und eine Klemmhülse 30' mit einem Innendurchmesser Di, in diesem Beispiel vom 8,5 mm, gebildet wird. Der Innendurchmesser Di der Klemmhülse 30' ist dabei an den Durchmesser des Seils angepasst und zwar ausreichend kleiner, damit bei Bildung der Klemmhülse 30' eine ausreichend große Klemmkraft F auf das Seilende ausgeübt wird. Der Außendurchmesser Da dieser Klemmhülse 30' ist in diesem Beispiel 9,5 mm und an den Durchmesser D der Sacklochbohrung 23 der Außenkappe 20' in Höhe von 9.5 mm angepasst. Durch diese angepassten Maße wird sichergestellt, dass die Klemmhülse 30' fest in der Sacklochbohrung 23 sitzt. Zur Erhöhung der radial wirkenden Klemmkraft F der Klemmhülse 30' auf das Seilende und zur Verbesserung der Zugfestigkeit sind an der Innenseite dieses Klemmelements 30 radial nach innen ragende Klemmvorsprünge 34' vorgesehen, die gleichmäßig verteilt über die Innenseiten der Klemmschalen 31, 32 des Klemmelements 30' angeordnet sind. In diesem Beispiel sind in sieben unterschiedlichen Höhen jeweils vier Klemmvorsprünge 34' radial über den Innenumfang der Klemmschalen 31, 32 bzw. der Klemmhülse 30' zu sehen. Der durch den Innenmantel des Klemmelements 30' gebildete Innendurchmesser Di, der in diesem Beispiel 8,5 mm beträgt, verringert sich durch diese Klemmvorsprünge 34'. Diese Klemmvorsprünge 34' wirken als zusätzliche Seilgreifeinrichtungen.
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Zum besseren Einführen des Klemmelements 30, 30' in die Sacklochbohrung 23 der Außenkappe 20, 20' besitzt das Klemmelement 30, 30' an seinem einen Ende eine Abschrägung an der Außenseite. Sind die Klemmschalen 31, 32 zur Klemmhülse 30, 30' zusammengebracht, bildet diese Abschrägung einen Einführkegel 38. Des Weiteren sind zum leichteren Einführen des Klemmelements 30, 30' die Ränder der Sacklochbohrung 23 mit Einführschrägen 26 versehen. Die Klemmhülse 30, 30' wird dadurch leichter in Axialrichtung A in die Sacklochbohrung 23 der Außenkappe 20, 20' eingeführt. Die Außenkappe 20, 20' kann in diesem Beispiel soweit auf die Klemmhülse 30, 30' aufgeschoben werden, bis ein Kragen 39 der Klemmhülse 30, 30' am vorderen Ende 21 der Außenkappe 20, 20' anschlägt. Dieser Kragen 39 überragt den Außenumfang der Klemmhülse 30, 30' und ist an dem Ende des Klemmelements 30, 30' vorgesehen, welches dem Einführkegel 38 gegenüber liegt. In diesem Fall besitzt die Klemmhülse 30, 30' im Bereich des Kragens 39 einen Außendurchmesser von 11,5 mm, d. h. besitzt den gleichen Außendurchmesser wie die Außenkappe 20, 20', so dass in der montierten Stellung, gezeigt in 1a bzw. 4a diese Seilendkappe 10, 10' einen einheitlichen Außendurchmesser besitzt. Das in der Seilendkappe 10, 10' gehaltene Seilende wird durch die radialwirkende Klemmkraft F, ausgehen vom Klemmelement 30, 30' gehalten, wobei diese Klemmkraft F durch die Aufnahme des Klemmelements 30, 30' in der Außenkappe 20, 20' aufrechterhalten wird. Das Seilende mit dem durchschnittlichen Außendurchmesser vom 10 mm ist im Bereich der Seilendkappe 10, 10' auf einen Durchmesser von 8,5 mm, nämlich den Innendurchmesser Di des Klemmelements 30, 30' und im Bereich der Klemmringe 34 bzw. der Klemmvorsprünge 34' auf einen geringeren Innendurchmesser, z. B. vom 7,5 mm, zusammengepresst. Das so in der Seilendkappe 10, 10' verspannte Seilende lässt sich nicht ohne Zerstörung der Seilendkappe 10, 10' wieder aus der Seilendkappe 10, 10' lösen.
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Zusätzlich kann die Außenoberfläche 27 der Außenkappe 20, 20', die in diesem Beispiel – wie insbesondere aus der 1b zu ersehen – glatt und ohne spezifische Beschriftungen ist, mit Schriftzügen, Bildern oder andere Oberflächengestaltungen versehen werden. Die Außenoberfläche 27 kann auch, angepasst an die Farbe der Seile, gefärbt sein und/oder mit anwendungsspezifischen Beschriftungen versehen sein, beispielsweise mittels Laserbeschriftung. Darüber hinaus muss die Außenoberfläche auch nicht glatt sein. Es können Gravuren, Riffelungen oder Reliefs zur dekorativen Gestaltung vorgesehen werden. Darüber hinaus können an der Außenoberfläche 27 Verdickungen für eine bessere Griffigkeit der Seilendkappe 10, 10' vorgesehen werden.
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Des Weiteren kann je nach Anwendungsfall am hinteren Ende 22 ein Befestigungsmittel oder sonstige Mittel zur Verbindung mit weiteren Bauteilen angeordnet sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. In einfacher Abwandlung kann die Klemmung des Seilendes auch durch zwei separate Klemmschalen 31, 32 bewirkt werden, die nicht über ein Filmscharnier 33 miteinander verbunden sind. Das Filmscharnier 33 hat keinen Einfluss auf die Klemmkraft F, es erleichtert die Handhabung des Klemmelements 30 beim Einklemmen des Seilendes und verringert die Anzahl der Bauteile für die Seilendverbindung. Die Klemmung des Seilendes kann aber auch durch mehr als zwei Klemmschalen 31, 32 bewirkt werden, die über ein Filmscharnier 33 miteinander verbunden sind oder nicht über ein Filmscharnier 33 miteinander verbunden sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10'
- Seilendkappe
- 20, 20'
- Außenkappe
- 21
- vorderes Ende
- 22
- hinteres Ende
- 23
- Sacklochbohrung
- 24
- Innenwand
- 25
- Rastausnehmung
- 26
- Einführschräge
- 27
- Außenoberfläche
- 30, 30'
- Klemmelement, Klemmhülse
- 31
- Klemmschale
- 32
- Klemmschale
- 33
- Filmscharnier
- 34
- Klemmringe
- 34'
- Klemmvorsprünge
- 35
- Rasthaken
- 351
- Flanke, flach
- 352
- Flanke, steil
- 36
- Längsrand
- 37
- Längsrand
- 38
- Einführkegel
- 39
- Kragen
- A
- Axialrichtung
- D
- Durchmesser von 23
- Di
- Innendurchmesser von 30
- Da
- Außendurchmesser von 30
- F
- Klemmkraft in Radialrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007002086 A1 [0003]
- WO 87/00898 [0003]
- DE 2230276 A1 [0003]
- DE 29705766 U1 [0004]