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Die Neuerung betrifft eine Schublade, welche mittels Rollen ausziehbar gelagert ist, gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Aus der
DE 29 15 009 A1 ist eine gattungsgemäße Schublade bekannt. Diese Schublade weist Rollen auf, die in der Schublade drehbar gelagert sind. Diese Rollen sind in einem C-Profil geführt, welches an einer Möbelwand seitlich neben der Schublade abgestützt ist. Damit kann die Schublade reibungsarm bewegt werden. Zur Erhöhung der Belastbarkeit dieser bekannten Schublade ist ausgeführt, diese mit geringeren Abmessungen auszubilden. Diese Schublade hat sich insbesondere im Möbelbereich vielfach bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Neuerung.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schublade der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich bei geringem baulichen Aufwand durch eine hohe Belastbarkeit bei gleichzeitig großen Abmessungen auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Eine Schublade gemäß Anspruch 1 ist ausziehbar auf Rollen gelagert. Diese Rollen sind von mindestens einer Schiene umgriffen. Auf dieser Schiene ist vorzugsweise ein Schubladenboden unmittelbar oder mittelbar über mindestens einen Träger abgestützt. Zur Erhöhung der Belastbarkeit der Schublade sind die Rollen nicht randseitig zur Schublade, sondern eher mittig angeordnet. Die Rollen befinden sich – in axialer Richtung betrachtet – näher an einer Schubladenmittellinie als an Schubladenaußenkanten. Dies hat zur Folge, dass die Rollen im Wesentlichen nur radial belastet werden, so dass Rollenlaufflächen über ihre gesamte Rollenbreite an der mindestens einen Schiene aufliegen und somit optimal Stützkräfte ableiten können. Bei randseitiger Montage der Rollen treten dagegen zusätzlich Kippmomente um eine parallel zur Auszugsrichtung der Schublade ausgerichtete Kippachse auf, die die Rolle nach innen drücken. Damit wird die Stützkraft nur noch punktuell durch die Rollen abgestützt, was die Tragfähigkeit der Rollen entsprechend herabsetzt. Außerdem ergibt sich auf diese Weise vorteilhaft eine Erhöhung der Lebensdauer der Rollen. Durch diese Maßnahme weist die Schublade eine erhöhte Belastbarkeit auf, ohne die Anzahl der Rollen oder sonstiger Montageelemente erhöhen zu müssen. Im Gegenteil, durch die in etwa mittige Anordnung der Rollen kann ggf. eine Schiene sogar eingespart werden. Dies ergibt einen besonders einfachen Aufbau.
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Um Kippmomente um die Schubladenmittellinie sicher abzustützen, ist es gemäß Anspruch 2 vorteilhaft, wenn mindestens zwei der Rollen axial hintereinander angeordnet sind. Bei einseitiger Belastung der Schublade stützt sich dann eine dieser Rollen unterseitig und die andere oberseitig an der mindestens einen Schiene ab.
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Zur platzsparenden Abstützung der Rollen hat sich gemäß Anspruch 3 ein Rollenhalter in Form eines vertikalen Flansches bewährt. Dieser kann zuverlässig die vertikalen Stützkräfte von den Rollenachsen ableiten. Außerdem kann die mindestens eine Schiene in diesem Fall besonders stabil aufgebaut werden, da der Rollenhalter in diesem Fall – quer zur Ausziehrichtung betrachtet – nur wenig Platz beansprucht.
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Eine einfache und gleichzeitig stabile Ausbildung der Schiene ergibt sich aus Anspruch 4. Die Schiene besteht dabei aus einem Formrohr, welches einen Längsschlitz aufweist. Dieser Längsschlitz wird dabei vom Rollenhalter durchdrungen, so dass sich die Rollen innerhalb der Schiene befinden. Das Formrohr gestattet dabei je nach Belastungsfall eine oberseitige bzw. unterseitige Abstützung der Rollen an der Schiene.
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Für das Formrohr hat sich gemäß Anspruch 5 ein rechteckiger oder quadratischer Querschnitt bewährt. Diese Form ergibt eine optimale Anpassung an die Form der Rollen, so dass die Schiene platzsparend und gleichzeitig stabil ausgebildet ist.
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Zur Erzielung hoher Tragfähigkeiten ist es gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, wenn auf der mindestens einen Schiene mindestens ein sich in axialer Richtung erstreckender Träger abgestützt ist, der einen Schubladenboden trägt. Dieser mindestens eine Träger sorgt für eine zuverlässige Ableitung der randseitigen Stützkräfte des Schubladenbodens auf die mindestens eine Schiene und damit für einen stabilen Aufbau.
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Um sicherzustellen, dass sich die mindestens eine Schiene nicht von den Rollen trennt, ist es gemäß Anspruch 7 vorteilhaft, wenn an der mindestens einen Schiene mindestens ein Auszugsbegrenzer vorgesehen ist. Insbesondere bei größeren Lasten innerhalb der Schublade wird auf diese Weise die Unfallgefährdung beträchtlich reduziert.
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Für den Auszugsbegrenzer hat sich gemäß Anspruch 1 mindestens eine Platte bewährt, welche ein Formrohrende verschließt. Vorzugsweise sind beide Formrohrenden durch entsprechende Platten verschlossen, was eine beidseitige Auszugsbegrenzung bewirkt. Eine Auszugsbegrenzung im eingeschobenen Zustand der Schublade ist grundsätzlich entbehrlich, kann jedoch zur Erhöhung der Stabilität der mindestens einen Schiene vorgesehen sein. Die hintere Platte sorgt einerseits für eine Erhöhung der Stabilität und andererseits für die gewünschte Auszugsbegrenzung.
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Der Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
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Es zeigt:
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1 eine räumliche Darstellung einer Schublade in eingeschobener Lage,
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2 die Darstellung gemäß 1 in ausgezogener Lage,
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3 eine Detaildarstellung gemäß 2,
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4 die Darstellung gemäß 3 mit abgenommener Platte und
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5 die Darstellung gemäß 4 mit abgenommener Schiene.
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Die 1 zeigt eine räumliche Darstellung einer Schublade 1, welche auf einem Unterbau 2 abgestützt ist. Der Unterbau 2 ist in der Regel ein Teil eines Schrankes, dessen vertikale Stützen 3 nur angedeutet sind. Die Schublade 1 weist eine Schiene 4 auf, die verschiebbar am Unterbau 2 abgestützt ist. An der Schiene 4 sind quer zu einer Ausziehrichtung 5 sich erstreckende Träger 6 abgestützt, die einen Schubladenboden 7 halten. In der 1 ist die Schublade 1 vollständig in den Unterbau 2 eingeschoben.
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Die Schublade 1 weist eine in Ausziehrichtung 5 verlaufende Schubladenmittellinie 1a auf, die mittig zwischen zwei hierzu parallelen Schubladenaußenkanten 1b liegt.
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Die 2 zeigt die Schublade 1 in ausgezogener Lage. Der Schubladenboden 7 wird zusammen mit den Trägern 6 immer noch von der Schiene 4 gestützt und in horizontaler Lage gehalten. An dieser Darstellung ist insbesondere ein Rollenhalter 8 zu erkennen, der sich über den gesamten Unterbau 2 erstreckt.
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Die 3 zeigt eine Detaildarstellung gemäß 2 mit abgenommenem Schubladenboden 7 sowie abgenommenen Trägern 6. An der Schiene 4 ist an einem innenseitigen Ende 9 eine Auszugsbegrenzung 10 vorgesehen. Diese verhindert, dass die Schiene 4 vollständig vom Rollenhalter 8 gelöst werden kann und bildet auf diese Weise einen Anschlag. Die Auszugsbegrenzung 10 ist in Form einer Platte 11 ausgebildet, welche lösbar an der Schiene 4 montiert ist. Die Lösbarkeit der Platte 11 erlaubt eine einfache Montage der Schiene 4 am Rollenhalter 8.
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Die 4 zeigt den Ausschnitt gemäß 3 bei abgenommenem Rollenhalter 8. Am Rollenhalter 8 sind Rollen 12 abgestützt, welche axial beabstandet sind. Diese Rollen 12 stützen sich – je nach Belastung der Schiene 4 – oberseitig oder unterseitig an der Schiene 4 ab. Zu diesem Zweck ist ein Freiraum innerhalb der Schiene 4 nur geringfügig größer als ein Außendurchmesser der Rollen 12 ausgebildet. Dieser geringe Freiraum reicht gerade aus, die freie Drehbarkeit der Rollen 12 zu gewährleisten.
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Die 5 zeigt den Ausschnitt gemäß 4 mit abgenommener Schiene 4. Man erkennt hieraus, dass der Rollenhalter 8 zwei Rollenpaare trägt, die zueinander in Ausziehrichtung 5 beabstandet sind. Damit liegt die Schiene 4 an vier Punkten an den Rollen 12 auf, was eine stabile Auflage gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schublade
- 1a
- Schubladenmittelline
- 1b
- Schubladenaußenkante
- 2
- Unterbau
- 3
- Stütze
- 4
- Schiene
- 5
- Ausziehrichtung
- 6
- Träger
- 7
- Schubladenboden
- 8
- Rollenhalter
- 9
- Innenseitiges Ende
- 10
- Auszugsbegrenzung
- 11
- Platte
- 12
- Rolle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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