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Die vorliegende Neuerung betrifft eine Massagevorrichtung aus einem elastischen, mit Noppen versehenen Ball und einem Griff.
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Aus dem Stand der Technik sind unzählige Vorschläge für Massagevorrichtungen bekannt. Ein relativ einfaches und dadurch auch kostengünstiges Gerät ist der sog. Igelball. Igelbälle werden in verschiedenen Größen hergestellt. Es handelt sich in der Regel um etwa faustgroße, mit Luft gefüllte Bälle aus elastischem Material, meist Gummibälle, an denen in alle Richtungen Noppen abstehen. Trotz der Einfachheit verfügt er über vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Patienten können ihn selbst oder unterstützt zur Haut- und Rückenmassage einsetzen. Sein Einsatz bewirkt vor allem eine lokale Steigerung der Durchblutung.
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Der Igelball wird sowohl physiotherapeutisch als auch sportlich genutzt. Überwiegend verwendet man den Ball, indem man ihn auf den Boden legt, sich selbst darauf legt und mit dem Rücken darüber rollt. Man kann ihn auch zwischen Rücken und Wand einklemmen und mit dem Rücken dagegen drücken, hin und her rollen, und damit die verspannten Stellen massieren. Auch die Fußmassage unter der nackten Fußsohle wird von Therapeuten oft genannt. Ein Masseur oder Partner kann den Massageball auch an individuell unzugänglichen Stellen durch in unterschiedlicher Druckstärke erfolgtes Rollen mit der Hand anwenden.
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Nachteilig ist, das die Selbstmassage schwierig ist und insbesondere bewegungseingeschränkte Anwender an viele Körperbereiche nur schwer oder gar nicht gelangen. Bei der Massage durch einen Masseur oder Partner werden die Noppen von der massierenden Person häufig als unangenehm empfunden. Auch ist es nicht für jeden leicht, den notwendigen Druck auszuüben.
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Komfortabler sind Massagevorrichtungen mit Griff. Es wurden auch für kugelförmige Massagekörper bereits verschiedene Vorschläge für Griffe gemacht, z. B.
WO 02/30350 A1 ,
WO 2004/064702 A2 ,
WO 2005/082309 A1 ,
WO 2005/110330 A1 und
US 6093159 . Da diese Vorschläge auf einem Umschließen von etwas mehr als der halben Kugel beruhen, lassen sie sich auf Igelbälle nicht übertragen.
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Aus
US 2003/0009118 A1 ist es bekannt, einen Igelball an einem elastischen Band zu befestigen. Dadurch kann der Igelball, wenn eine Person sich vor eine Wand stellt, leicht zwischen Wand und Rücken positioniert werden. Auch eine Fußmassage ist leichter, da der Ball nicht wegrollen kann und man sich zum Ablegen und Aufheben nicht mehr bücken muss. Trotzdem ist auch dieser Igelball von bewegungseingeschränkten Personen nur schwer zu handhaben, bei der Massage durch andere Personen bleiben die genannten Probleme bestehen.
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Hier will die Neuerung Abhilfe schaffen.
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Überraschend wurde nun gefunden, dass an sich bekannte Igelbälle auf sehr einfache Weise mit einem Bügelgriff versehen werden können, wie er von Farbrollern, die zum Anstreichen verwendet werden, bekannt ist.
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Die Neuerung löst daher die oben genannten Probleme, indem eine Massagevorrichtung einen Ball aus elastischem Material mit Noppen an seiner Oberfläche umfasst, wobei der Ball eine zentrale Bohrung aufweist, in welche eine bügelartig gebogene Stange mit Handgriff eingeschoben ist.
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Vorteilhaft ist der Handgriff aus Kunststoff. Aber auch andere Materialien wie Holz und Kork und Materialkombinationen sind denkbar, etwa mit Kork belegter Kunststoff. Der Handgriff ist so dimensioniert, dass er gut in der Hand liegt. Der Handgriff weist in der Regel eine oder mehrere Einschnürungen auf, damit er in der Hand nicht verrutscht. Auch eine Vorwölbung oder Wulst am oberen, dem Ball zugewandten Ende des Handgriffs ist denkbar. Der Handgriff kann außerdem Öffnungen aufweisen, die ein Aufhängen der Vorrichtung z. B. an einem Haken ermöglichen.
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Die bügelartig gebogene Stange weist einen ersten Abschnitt auf, der in den Ball einschiebbar ist. An den ersten Abschnitt schließt sich ein zweiter, rechtwinklig zu dem ersten Abschnitt angordneter Abschnitt an. Dann folgt ein dritter Abschnitt und an diesen der Handgriff. Typischerweise wird der Handgriff von einem vierten Abschnitt gebildet, der in den eigentliche Handgriff z. B. aus Kunststoff eingebettet ist. Der dritte Abschnitt der Stange bestimmt den Abstand zwischen Ball und Handgriff. Wenn der dritte Abschnitt rechtwinklig zu dem zweiten Abschnitt ausgebildet ist, ergibt sich ein kurzer Abstand. Wird ein größerer Winkel, beispielsweise 120° bis 170°, gewählt, ist der Ball weiter vom Handgriff entfernt. Es ist vorteilhaft wenn der Handgriff zentral zu dem Ball angeordnet ist, d. h. eine gedachte Verlängerungslinie des Handgriffes auf den Ball hin in etwa das Zentrum des Balls trifft.
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In einer Ausführungsform kann der Handgriff auch abgewinkelt sein, beispielsweise erstreckt er sich senkrecht zu einer Ebene, in der die übrigen Abschnitte der Stange liegen. Dadurch kann bei der Selbstmassage am Rücken deutlich mehr Kraft aufgebracht werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die bügelartig gebogene Stange aus Metall. Geeignet sind die auch für Farbroller benutzten Materialien, z. B. Stahl oder Aluminium. Es ist aber auch denkbar, die Stangen und den Handgriff einstückig aus Kunststoff zu formen.
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Die Befestigung des Balles an der Stange kann in den diversen von Farbrollern bekannten Varianten erfolgen, oder durch Einstecken der Stange und Fixieren des Balls.
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Im einfachsten Falle weist der Ball zwei gegenüberliegende Bohrungen auf, durch welche der erste Abschnitt der Stange hindurchgesteckt wird. Der Ball wird durch Klemmkörper, z. B. elastische Ringe oder Schlauchabschnitte, auf der Stange gesichert. Dabei ist der erste Abschnitt der Stange länger als der Durchmesser des Balls. Die Stange und die Klemmkörper sollten so dimensioniert sein, dass das gegenüber dem zweiten Abschnitt der Stange liegende Ende und der dort angebrachte Klemmkörper nicht über die Noppen des Balls hervorstehen.
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Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der in den Ball in eine Bohrung oder zwei gegenüberliegende Bohrungen eine Hülse eingebracht wird. Hierbei wird der erste Abschnitt der Stange an die Hülsenlänge angepasst. Die Hülse kann eine geringere Länge als den Durchmesser aufweisen, entspricht aber vorzugsweise dem Durchmesser des Balls. Der erste Abschnitt der Stange sollte im wesentlichen nicht auf der dem zweiten Abschnitt gegenüberliegenden Seite aus dem Ball hervorstehen. Zur Sicherung des Balls an der Stange kann diese z. B. Vertiefungen aufweisen, in welche Vorsprünge oder Klemmvorrichtungen innerhalb der Hülse eingreifen. Alternativ kann die Stange Verdickungen haben, welche in Vertiefungen in der Hülse eingreifen.
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Die Sicherung des Balles an der Stange erfolgt in jedem Falle so, dass dieser leicht drehbar gelagert ist. Vorteilhaft ist der Ball auch von der Stange abnehmbar, so dass er auch in der bisher bekannten Weise benutzt werden kann. Außerdem erlaubt dies verschiedene Bügelgriffe mit einem Ball bzw. verschiedene Bälle mit einem Bügelgriff zu benutzen. So ist es von Interesse verschieden lange Bügelgriffe zu haben. Auch Bälle mit verschieden langen oder verschieden harten Noppen oder einer unterschiedlichen Anzahl Noppen oder Bälle von unterschiedlicher Größe können mit einem Bügelgriff benutzt werden.
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Die Erfindung soll anhand der schematischen Darstellungen in den Figuren näher erläutert werden, ohne jedoch auf die speziell beschriebenen Ausführungsformen beschränkt zu sein. Die Erfindung bezieht sich auch auf sämtliche Kombinationen von bevorzugten Ausgestaltungen, soweit diese sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Angaben ”etwa” oder ”ca.” in Verbindung mit einer Zahlenangabe bedeuten, dass zumindest um 10% höhere oder niedrigere Werte oder um 5% höhere oder niedrigere Werte und in jedem Fall um 1% höhere oder niedrigere Werte eingeschlossen sind.
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1 zeigt einen Ball 1 auf einem Bügelgriff 2. Der Bügelgriff weist eine Stange 3 mit Abschnitten 3a, 3b und 3c auf und einen Handgriff 4. Der Igelball 1 ist in 1 entlang eines Durchmessers mit jeweils einer Bohrung 5 versehen, durch die der erste Abschnitt 3a der Stange 3 gesteckt ist. Zur Sicherung sind Klemmvorrichtungen 6 in Form von Schlauchabschnitten aus Gummi auf die Stange 3 gesteckt. Der Winkel zwischen dem zweiten und dem dritten Abschnitt 3b und 3c beträgt hier ca. 135°, der Abstand zwischen Ball 1 und Handgriff 4 ist so bemessen, dass auch der Rücken bequem massiert werden kann. Der Handgriff wird von einem an einem an den vierten Abschnitt der Stange 3 angespritzten (oder angeklebten) Kunststoffteil gebildet. Natürlich kann das Kunststoffteil auch angeschraubt sein.
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In 2 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, bei der ein kürzerer Bügelgriff 2 zum Einsatz kommt. In den Ball 1 ist eine Hülse 7 eingeschoben. Die Sicherung des Balls an der Stange ist in 3 gezeigt, in welcher die erfindungsgemäße Massagevorrichtung von 2 im Schnitt dargestellt ist. Der erste Abschnitt 3a weist Einkerbungen 8 auf, in welche Vorsprünge 9 an der Hülse 7 eingreifen. Damit ist der Ball 1 gegen ein unbeabsichtigtes Verrutschen gesichert, lässt sich aber mit etwas Kraftaufwand von der Stange 3 abnehmen, wie es von Farbrollern bekannt ist. Der dritte Abschnitt 3c ist hier rechtwinklig zu dem zweiten Abschnitt 3b angeordnet, wodurch sich ein kurzer Bügelgriff ergibt, mit dem besonders bei der Massage durch andere Personen eine gute Kontrolle der Bewegungsrichtung und des ausgeübten Druckes ermöglicht wird.
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In 2 und 3 weist der Handgriff eine Öffnung 10 auf, mit welcher die Vorrichtung z. B. an einem Haken aufgehängt werden kann.
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Die Figuren zeigen Ball 1, Stange 3 und Handgriff 4 schmeatisch vereinfacht. Es versteht sich, dass die Stange vorzugsweise gebogen ist und abgerundete Ecken aufweist. Auch die übliche ergonomische Gestaltung des Handgriffs 4 ist nicht gezeigt. Der Ball 1 kann selbstverständlich längere oder kürzere Noppen sowie mehr oder weniger Noppen haben.
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4 und 5 zeigt eine Ausführungsform mit abgewinkeltem Griff 4. Dabei zeigt 4 einen Schnitt in der Ebene, in der die Abschnitte 3a, 3b und 3c der Stange 3 liegen. Abschnitt 3d mit dem Griff 4 erstreckt sich senkrecht nach oben oder unten. Das ist in 5 zu sehen, wo die Massagevorrichtung in einem Schnitt senkrecht zu der Ebene, in der die Abschnitte 3a–c der Stange 3 liegen gezeigt ist. Je nach Länge der Stange 3 (Winkel zwischen 3b und 3c) ist es sinnvoll wenn der Abschnitt 3d rechtwinklig oder unter einem beliebigen anderen Winkel aus der Ebene der Abschnitte 3a–c ragt. Im dargestellten Beispiel ist er senkrecht zu dieser Ebene angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ball
- 2
- Bügelgriff
- 3
- Stange
- 3a
- erster Abschnitt
- 3b
- zweiter Abschnitt
- 3c
- dritter Abschnitt
- 3d
- vierter Abschnitt
- 4
- Handgriff
- 5
- Bohrung
- 6
- Klemmvorrichtung
- 7
- Hülse
- 8
- Einkerbung
- 9
- Vorsprung
- 10
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 02/30350 A1 [0005]
- WO 2004/064702 A2 [0005]
- WO 2005/082309 A1 [0005]
- WO 2005/110330 A1 [0005]
- US 6093159 [0005]
- US 2003/0009118 A1 [0006]