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Die Erfindung betrifft eine Spendearmatur für die Abgabe von Flüssigkeit mit einer einen Spendekanal aufweisenden Spendeleitung. Die Spendeleitung endet in einem Auslaufbereich mit endseitiger Auslauföffnung. Der Auslaufbereich weist eine Einrichtung zur Vermeidung einer Rückverkeimung auf. Die Einrichtung weist eine Anode und eine Kathode als Elektroden auf, die in den Spendekanal hineinreichen oder im Spendekanal angeordnet sind und an eine Stromquelle angeschlossen sind.
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Bei Flüssigkeitsspendegeräten mit einer Spendearmatur zur Entnahme einer Trinkflüssigkeit aus dem Wasserleitungsnetz oder einem Vorratsbehälter besteht das Problem der Keimansammlung und -vermehrung in den flüssigkeitsführenden Leitungen und, sofern vorhanden, dem Vorratsbehälter. Dieses Problem tritt insbesondere bei längeren Zeiten der Nichtbenutzung, beispielsweise in der Nacht oder am Wochenende auf. Ursache der Keimansammlung und -vermehrung kann das Eindringen von Keimen über die Spendearmatur, die sogenannte Rückverkeimung, sein.
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Aus der
EP 1 082 267 B1 ist ein Verfahren zum Betreiben von Getränkeschankanlagen bekannt, bei dem eine Auslassleitung oder ein Auslassstutzen zeitweise mit Hilfe einer Heizeinrichtung getrocknet wird. Zusätzlich kann durch die zu trocknenden Teile ein Gas geleitet werden, womit Trinkflüssigkeit ausgetrieben oder ausgeblasen wird.
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Die
DE 10 2007 055 449 A1 offenbart eine Zapfstelle mit einem Auslauf für Flüssigkeit, die eine UV-C-Strahlenquelle umfasst, die derart auf oder an oder in unmittelbarer Nähe der Außenseite des Auslaufs angeordnet ist, dass der Auslauf im unmittelbaren Bereich der Flüssigkeitsaustrittsöffnung von außen bestrahlbar ist, um eine Rückverkeimung am Auslauf zu vermeiden.
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Die
US 5,002,204 offenbart ein mit Leitungswasser zu betreibendes Getränkespendesystem mit einem Auslaufbereich, in dem zur Verhinderung des Eindringens von Bakterien ein Paar konzentrisch angeordneter Elektroden vorgesehen sind. Der Bereich, in dem sich die Elektroden befinden, wird bei jedem Entnahmevorgang mit Flüssigkeit gefüllt, die dort zeitweise verbleibt. Eine dauerhaft angelegte Gleichspannung an den Elektroden bewirkt, dass an der Anode Chlor aus in der Flüssigkeit enthaltenen Chlorid-Ionen entsteht, welches sich in Wasser löst und dabei Hypochlorige Säure bildet, um die Flüssigkeit zu sterilisieren. Gleichzeitig entstehen Wasserstoff und Sauerstoff. Das entstehende Gas drückt die Flüssigkeit aus dem Hahn und sterilisiert diesen dabei. Durch das dadurch bedingte Ausfließen der Flüssigkeit wird der Stromfluss unterbrochen, sobald die Elektroden nicht mehr über die Flüssigkeit in Kontakt stehen (Spalte
5, Zeilen
24 bis 32 der
US 5,002,204 A ). Bis zum nächsten Befüllen des Auslaufbereichs erfolgt keine galvanische Sterilisierung. Die galvanische Sterilisierung ist auf den Zeitraum beschränkt, der von der Entnahme der Flüssigkeit und vom anschließenden Leerlaufen des Auslaufbereichs eingenommen wird. Ein zuverlässiger Schutz gegenüber Rückverkeimung ist dadurch nicht gewährleistet.
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Die
DE 601 23 645 T2 offenbart ein Verfahren zur Sterilisation einer Flüssigkeit, bei dem die Flüssigkeit erwärmt und einem elektrischen Feld von 10
2 V/cm bis 10
4 V/cm ausgesetzt wird, wobei die Flüssigkeit während der Anwendung des elektrischen Feldes akustischen Schwingungen ausgesetzt wird. Durch das Erfordernis des Erwärmens ist das Verfahren verhältnismäßig energieaufwändig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Spendearmatur für die Abgabe von Flüssigkeit, insbesondere einer Trinkflüssigkeit, anzugeben, bei der eine Rückverkeimung über eine Auslauföffnung eines Auslaufbereichs zuverlässig vermieden wird. Darüber hinaus soll eine Flüssigkeitsspendevorrichtung mit einem zuverlässigen Rückverkeimungsschutz angegeben werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Gegenstand der Ansprüche 1 und 11 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10 und 12.
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Erfindungsgemäß ist eine Spendearmatur für eine Abgabe von Flüssigkeit mit einer einen Spendekanal aufweisenden Spendeleitung vorgesehen. Die Spendeleitung endet in einem Auslaufbereich mit endseitiger Auslauföffnung. Der Auslaufbereich weist eine Einrichtung zur Vermeidung einer Rückverkeimung auf. Die Einrichtung weist eine Anode und eine Kathode als Elektroden auf, die in den Spendekanal hineinreichen oder im Spendekanal angeordnet sind und an eine Stromquelle angeschlossen sind. Der Auslaufbereich weist in Strömungsrichtung vor, in oder an den Elektroden ein erstes Einwegeventil und in Strömungsrichtung nach, in oder an den Elektroden ein zweites Einwegeventil auf. Das erste und das zweite Einwegeventil ist jeweils nicht entgegen der Strömungsrichtung durchlässig und in Strömungsrichtung nur durchlässig, wenn jeweils ein bestimmter Mindestdruck überschritten wird, so dass nach einem Spendevorgang, bei dem die Flüssigkeit mit erhöhtem Druck durch das erste und zweite Einwegeventil zur Auslauföffnung gedrückt wird, durch nachlassenden Druck eine Restflüssigkeit zwischen dem ersten und zweiten Einwegeventil zurückbleibt, die Anode und die Kathode mit der Restflüssigkeit elektrisch in Kontakt stehen und bei einer Elektrolyse an den Elektroden entstehendes Gas bewirkt, dass die Restflüssigkeit unter einen erhöhten Druck gesetzt wird. Die Elektroden sind dabei derart angeordnet, dass das bei Strombeaufschlagung der Elektroden an der Anode sich bildende Gas, insbesondere Sauerstoff, zumindest einen Teil der Restflüssigkeit durchströmt. Damit ein Stromfluss zwischen den Elektroden durch die Restflüssigkeit hindurch gewährleistet ist, ist zwischen den Elektroden kein den Stromfluss verhinderndes Einwegeventil angeordnet.
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Bei Beaufschlagung der Elektroden mit Strom erfolgt eine Entkeimung durch sich dabei an den Elektroden bildende Elektrolyseprodukte. Die Keime können in der Flüssigkeit vorhanden sein oder von außen über die Auslauföffnung in die Flüssigkeit hineingelangen. Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass der Auslaufbereich so gestaltet ist, dass nach einem Spendevorgang eine Restflüssigkeitsmenge in einem Abschnitt des Auslaufbereichs stehen bleibt und nicht über die Auslauföffnung abfließt und diese Restflüssigkeit durch die gasförmigen Elektrolyseprodukte unter Druck gesetzt wird. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben überraschend festgestellt, dass die Entkeimungswirkung der bei der Elektrolyse an den Elektroden entstehenden Produkte durch die Erhöhung des Drucks deutlich gegenüber einem drucklosen System gesteigert ist. Ursache dafür könnte sein, dass sich gasförmige Elektrolyseprodukte besser in der Restflüssigkeit lösen als in einem drucklosen System. Die Restflüssigkeit bildet eine Sperre für das Eindringen von Keimen. Die Elektroden bleiben zwischen zwei Flüssigkeitsabgaben mit der verbleibenden Restflüssigkeit in Kontakt und die Restflüssigkeit wird durch die entstehenden Elektrolyseprodukte sterilisiert bzw. steril gehalten. Durch das erste und zweite Einwegeventil kann auch auf einfache Weise und zuverlässig für eine verhältnismäßig lange Zeit sichergestellt werden, dass ein ausreichender Rest der Flüssigkeit zur Verfügung steht, um als Sperre für das Eindringen von Keimen zu dienen. Weiterhin verhindert das zweite Einwegeventil allein durch seine Verschlusswirkung ein Vordringen von über die Auslauföffnung eindringenden Keimen.
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Der Mindestdruck kann durch jeweils eine Feder bewirkt werden, die eine Federkraft auf einen jeweiligen Verschluss des ersten und/oder zweiten Einwegeventils ausübt. Die Spendearmatur bzw. das erste und das zweite Einwegeventil können dabei so ausgestaltet sein, dass die Federkraft jeweils einstellbar ist. Dadurch kann beispielsweise in stark keimbelasteter Umgebung ein höherer Mindestdruck und damit eine bessere Entkeimungswirkung eingestellt werden.
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Vorzugsweise sind die Anode und/oder die Kathode so ausgebildet, dass die Flüssigkeit jeweils durch sie hindurchströmen kann. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Elektroden rohrförmig ausgestaltet sind. Dadurch wird einerseits eine vorteilhafte große Elektrodenoberfläche bereitgestellt, die andererseits der hindurch strömenden Flüssigkeit keinen wesentlichen Strömungswiderstand entgegensetzt. Bei derartigen Elektroden kann das erste und/oder das zweite Einwegeventil jeweils innerhalb der Anode und/oder Kathode angeordnet sein. Dazu kann beispielsweise in den Elektroden jeweils ein Gewinde vorgesehen sein, in welches das erste bzw. zweite Einwegeventil eingeschraubt werden kann. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil die Elektroden von Zeit zu Zeit wegen einer bei der Elektrolyse erfolgenden Erosion ausgewechselt werden sollten. Das erste und das zweite Einwegeventil können dann bei einem Auswechseln der Elektroden weiter benutzt werden.
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Die Anode oder die Kathode kann auch direkt in der Auslauföffnung angeordnet sein. Alternativ kann die Auslauföffnung auch von der Anode oder der Kathode gebildet werden. Um eine einfache und zuverlässig auch vom Endbenutzer durchzuführende Instandhaltung zu gewährleisten, können die Elektroden, das erste und das zweite Einwegeventil sowie der dazwischenliegende Teil der Spendeleitung eine austauschbare Einheit bilden.
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Die Elektroden sind vorzugsweise in Auslaufrichtung hintereinander angeordnet. Dadurch kann zwischen den Elektroden eine größere Restflüssigkeitsmenge verbleiben als bei im Spendekanal gegenüberliegend angeordneten Elektroden. Durch die größere Restflüssigkeitsmenge kann auch eine zuverlässigere Sperrwirkung bereitgestellt werden. Der Bereich zwischen dem ersten und zweiten Einwegeventil kann einen ansteigenden Leitungsabschnitt aufweisen und die Kathode kann oberhalb der Anode angeordnet sein. Dadurch wird gewährleistet, dass die an der Anode entstehenden gasförmigen Elektrolyseprodukte, die eine besonders gute keimabtötende Wirkung aufweisen, eine verhältnismäßig große Restflüssigkeitsmenge durchströmen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das erste Einwegeventil in der Anode und das zweite Einwegeventil in der Kathode angeordnet ist. Die Anode kann im Bereich des unteren Endes und die Kathode am oberen Ende des ansteigenden Leistungsabschnitts angeordnet sein. Dann ist die Entkeimungswirkung auch dann noch gewährleistet, wenn das zweite Einwegeventil, etwa durch Verkalkung, undicht werden sollte, weil die Restflüssigkeit dann nicht auslaufen kann. Die Sperrwirkung der Restflüssigkeit gegenüber Keimen verhindert dann selbst bei undichtem zweiten Eiwegeventil ein Eindringen von Keimen in eine mit der erfindungsgemäßen Spendearmatur versehene Flüssigkeitsspendevorrichtung.
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Als günstig hat es sich erwiesen, wenn die Anode und die Kathode zumindest im Bereich des Spendekanals jeweils zumindest oberflächlich aus Kohlenstoff, beispielsweise in Form von Grafit, Platin, einem elektrisch leitenden keramischen Werkstoff oder einem sonstigen elektrisch leitenden Material, welches für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist, bestehen. Elektroden aus solchem elektrisch leitenden Material setzen keine Schwermetall-Ionen oder sonstige toxische Stoffe frei, wie es etwa bei bestimmten Metallelektroden häufig der Fall ist. Kohlenstoff und die anderen genannten Materialien sind bei Kontakt mit Lebensmitteln unbedenklich. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn es sich bei der Flüssigkeit um eine Trinkflüssigkeit, insbesondere Trinkwasser oder Tafelwasser, handelt.
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Weiterhin kann eine Stromstärkebegrenzungseinrichtung vorgesehen sein, durch die eine elektrische Spannung zwischen den Elektroden derart reguliert wird, dass die Stromstärke einen festgelegten oder festlegbaren Wert nicht überschreitet. Die Stromstärke bleibt dann unabhängig vom elektrischen Leitwert (Widerstand) der Restflüssigkeit begrenzt.
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Vorzugsweise ist in Strömungsrichtung nach dem zweiten Einwegeventil kein Ventil angeordnet. Durch das Entfallen eines Ventils entfällt ein bewegtes Teil, welches verschleißen kann, die Spendearmatur verteuert und in dem sich insbesondere nur schwer zu entfernende Keime festsetzen können. Durch eine ventillose Ausgestaltung des Bereichs in Strömungsrichtung nach dem zweiten Einwegeventil lässt sich eine höhere Sicherheit im Hinblick auf die Verhinderung einer Rückverkeimung erreichen.
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In Strömungsrichtung vor dem ersten Einwegeventil kann mindestens ein Spendeventil angeordnet sein. Bei dem Spendeventil kann es sich um ein Magnetventil handeln. Dadurch, dass das Eindringen von Keimen durch den Auslaufbereich verhindert wird, ist die Verkeimungsgefahr des Spendeventils im Spendekanal vor dem ersten Einwegeventil und damit außerhalb des Auslaufbereichs gering. Das Spendeventil eignet sich jedoch dazu, die Flüssigkeit zum Austritt durch den Auslaufbereich freizugeben und die Menge ausströmender Flüssigkeit zu dosieren. Es eignet sich auch dazu, bei einem ggf. zwischen zwei Flüssigkeitsentnahmen, z. B. durch Verdunstung und/oder Hydrolyse, erfolgenden Flüssigkeitsverlust und damit einhergehendem Verlust des Kontakts einer der Elektroden mit der Restflüssigkeit zumindest so viel Flüssigkeit in den Bereich zu leiten, dass sowohl die Anode als auch die Kathode wieder mit der Flüssigkeit in Kontakt stehen.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Flüssigkeitsspendevorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Spendearmatur. Bei der Flüssigkeitsspendevorrichtung kann es sich z. B. um einen Getränkespender, insbesondere einen Tafelwasserspender, handeln. Die Erfindung betrifft insbesondere auch eine Flüssigkeitsspendevorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Spendearmatur, wobei die Spendearmatur in Strömungsrichtung vor dem ersten Einwegeventil mindestens ein Spendeventil aufweist. Dabei kann eine Steuereinrichtung vorhanden sein, wobei das zumindest eine Spendeventil elektrisch betätigbar ist und die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass das zumindest eine Spendeventil bei Unterbrechung des Stromflusses zwischen den Elektroden, d. h. dann, wenn die Anode oder die Kathode mit der Restflüssigkeit keinen Kontakt mehr aufweist, um eine solche Zeit geöffnet wird, dass die Restflüssigkeit zwischen dem ersten und zweiten Einwegeventil durch nachfließende Flüssigkeit wieder eine solche Erstreckung erlangt, dass beide Elektroden wieder mit der Flüssigkeit in Kontakt stehen. Dadurch kann, beispielsweise wenn der Flüssigkeitsspendevorrichtung lange Zeit keine Flüssigkeit entnommen wird und die Menge der Restflüssigkeit, z. B. durch Verdunsten oder Hydrolyse, soweit abnimmt, dass die Elektroden keinen Kontakt mehr mit der Flüssigkeit aufweisen, sichergestellt werden, dass zur Vermeidung der Rückverkeimung stets eine sterile Flüssigkeit als Sperre für das Eindringen von Keimen in die Flüssigkeitsspendevorrichtung vorhanden ist.
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Alternativ kann die Steuereinrichtung auch derart ausgebildet sein, dass das zumindest eine Spendeventil bei Unterschreiten einer vorgegebenen Menge an Restflüssigkeit um eine solche Zeit geöffnet wird, dass die Restflüssigkeit zwischen dem ersten und zweiten Einwegeventil durch nachfließende Flüssigkeit eine vorgegeben Erstreckung erlangt, die sicherstellt, dass die Elektroden mit der Flüssigkeit in Kontakt stehen. Beispielsweise kann mittels einer ersten Lichtschranke erfasst werden, wenn der Restflüssigkeitsspiegel soweit absinkt, dass die vorgegebene Menge an Restflüssigkeit unterschritten wird. Durch eine zweite Lichtschranke kann erfasst werden, wenn die Restflüssigkeit die vorgegeben Erstreckung erlangt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Elektroden stets Kontakt mit der Restflüssigkeit haben. Die vorgegebene Erstreckung kann so gewählt werden, dass über der Restflüssigkeit noch auf die Restflüssigkeit Druck ausübendes Gas verbleibt, so dass der Druck nicht erst wieder durch neu gebildetes Gas aufgebaut werden muss. Die Sperrwirkung der Restflüssigkeit gegenüber Keimen ist dadurch noch zuverlässiger.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Verhindern einer Rückverkeimung einer erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspendevorrichtung, wobei die Elektroden mit Strom beaufschlagt werden, so dass daran durch Elektrolyse Gas entsteht, welches die nach einem Spendevorgang zwischen dem ersten und zweiten Einwegeventil zurückbleibende Restflüssigkeit unter Druck setzt. Die Elektroden können mit Gleichstrom einer Spannung von mindestens 10 V, insbesondere mit einer Spannung von 10 V bis 30 V, beaufschlagt werden. Eine solche Spannung hat sich für die Entkeimungswirkung als vorteilhaft erwiesen.
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Vorzugsweise wird die Beaufschlagung mit dem Gleichstrom dauerhaft aufrechterhalten oder, insbesondere regelmäßig, wiederholt. Das Zeitintervall zwischen den Beaufschlagungen kann 1 bis 10 Minuten betragen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Restflüssigkeit keimfrei und dadurch ihre Sperrfunktion gegenüber Keimen aufrechterhalten bleibt. Das Zeitintervall kann mit jeder Flüssigkeitsentnahme von Neuem beginnen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird dann, wenn die Anode oder die Kathode keinen Kontakt mehr mit der Flüssigkeit aufweist mittels einer Steuereinrichtung und einem elektrisch betätigbaren Ventil zumindest so viel Flüssigkeit in den Bereich zwischen dem ersten und zweiten Einwegeventil geleitet, dass sowohl die Anode als auch die Kathode wieder mit der Flüssigkeit in Kontakt stehen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Flüssigkeit permanent eine Sperre für das Eindringen von Keimen darstellt. Ob die Anode und die Kathode noch Kontakt mit der Flüssigkeit aufweisen kann beispielsweise festgestellt werden, indem geprüft wird, ob ein durch die Ionen in der Flüssigkeit vermittelter Stromfluss zwischen Anode und Kathode messbar ist. Alternativ kann auch optisch, beispielsweise mittels einer Lichtschranke, ein Flüssigkeitsspiegel ermittelt und die Steuereinrichtung in Abhängigkeit vom Flüssigkeitsspiegel gesteuert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung und eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. 1 zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Spendearmatur. An den Anschlüssen 3, 4 und 5 kann jeweils eine Versorgungsleitung für eine Flüssigkeit aus einem Getränkespender angeschlossen werden. Über die Versorgungsleitung jeweils zugeführte Flüssigkeit 9 kann durch Betätigung der, beispielsweise als Magnetventile ausgebildeten, Spendeventile 6, 7 oder 8 in den Spendekanal der Spendeleitung 10 und über deren Auslaufbereich 11 zur hier nur schematisch angedeuteten Auslauföffnung 12 gelangen. Die Spendeleitung 10 kann aus verschiedenen Elementen und Verbindungsstücken zusammengesetzt sein.
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Die Auslauföffnung 12 kann als Auslaufhahn ausgestaltet sein. Die Anode 14 und die Kathode 16 sind über einen ersten Stromanschluss 15 und einen zweiten Stromanschluss 17 mit einer hier nicht dargestellten Gleichstromquelle verbunden.
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Sowohl die Anode 14 als auch die Kathode 16 sind rohrförmig ausgebildet, so dass der Spendekanal jeweils durch sie hindurch verläuft. Sowohl die Anode 14 als auch die Kathode 16 bestehen aus Grafit und weisen jeweils ein Gewinde auf, in welches das erste Einwegeventil 20 und das zweite Einwegeventil 22 jeweils eingeschraubt ist. Der Verschluss des ersten Einwegeventils 20 wird von einer ersten Feder 24 und der Verschluss des zweiten Einwegeventils 22 von einer zweiten Feder 26 jeweils mit einer Federkraft beaufschlagt, die bewirkt, dass beide Einwegeventile 20, 22 die Flüssigkeit 9 nur dann durchlassen, wenn ein bestimmter Mindestdruck überschritten wird. Nach einem Spendevorgang bewirken die Einwegeventile 20, 22, dass Flüssigkeit 9 zwischen den Einwegeventilen 20, 22 stehen bleibt.
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Das bei Beaufschlagung der Elektroden 14, 16 mit Strom entstehende Gas bewirkt eine Entkeimung der zwischen den beiden Einwegeventilen 20, 22 eingeschlossenen Restflüssigkeit. Weiterhin übt das entstehende Gas mit zunehmender Menge einen zunehmenden Druck auf die Restflüssigkeit aus. Die Erfinder haben erkannt, dass dadurch die Entkeimungswirkung deutlich gesteigert und die für eine bestimmte Entkeimung erforderliche Zeit deutlich verkürzt wird. So konnte in Experimenten mit bis zu 500.000 Kolonien bildenden Einheiten pro Milliliter in Wasser eine Rückverkeimung des in Strömungsrichtung vor dem ersten Einwegeventil 20 befindlichen Wassers zuverlässig verhindert werden.
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Eine vollständige Entkeimung einer Restflüssigkeit in Form von Wasser, die ohne das zweite Einwegeventil 22 und damit ohne erhöhten Druck etwa 12 Minuten dauerte, konnte mit dem zweiten Einwegeventil 22 und dem sich dadurch bei der Elektrolyse aufbauenden Druck in wesentlich kürzerer Zeit erreicht werden.
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Die hier dargestellte Spendearmatur weist zwischen dem ersten 20 und dem zweiten Einwegeventil 22 einen ansteigenden Leitungsabschnitt 13 auf und die Kathode 16 ist oberhalb der Anode 14 angeordnet. Das hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, weil dadurch das an der Anode 14 bei der Elektrolyse gebildete Gas beim Aufsteigen in der Restflüssigkeit einen relativ weiten Weg in der Restflüssigkeit zurücklegt und dadurch die Entkeimungswirkung besonders gut ist. Weiterhin hat sich diese Anordnung als günstig erwiesen, wenn das zweite Einwegeventil 22, beispielweise durch Verkalkung undicht werden sollte, weil dann die Restflüssigkeit nicht auslaufen kann und noch immer eine druckfreie Entkeimung durch Elektrolyse erfolgen kann. Unter normalen Bedingungen baut sich im Betrieb ein bestimmter Gasdruck in dem Bereich zwischen den beiden Elektroden 14, 16 auf. Wird der Mindestdruck überschritten, kann das entstandene Gas durch das zweite Einwegeventil 22 entweichen. Beim nächsten Flüssigkeitsspendevorgang, der nur durch Öffnen von einem der Spendenventile 6, 7, 8 ausgelöst wird, wird der Bereich zwischen den beiden Einwegeventilen 20, 22 erneut von Flüssigkeit 9 durchströmt und nach dem Spendevorgang verbleibt eine Restflüssigkeit in diesem Bereich, so dass die Entkeimung durch Elektrolyse mit dabei erfolgendem Druckaufbau erneut erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 3, 4, 5
- Anschluss für Versorgungsleitung
- 6, 7, 8
- Spendeventil
- 9
- Flüssigkeit
- 10
- Spendeleitung
- 11
- Auslaufbereich
- 12
- Auslauföffnung
- 13
- ansteigender Leitungsabschnitt
- 14
- Anode
- 15
- erster Stromanschluss
- 16
- Kathode
- 17
- zweiter Stromanschluss
- 20
- erstes Einwegeventil
- 22
- zweites Einwegeventil
- 24
- erste Feder
- 26
- zweite Feder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1082267 B1 [0003]
- DE 102007055449 A1 [0004]
- US 5002204 [0005]
- US 5002204 A [0005]
- DE 60123645 T2 [0006]