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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von Fördergut von einem Fördergurt einer Förderbandanlage gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Förderbandanlage zum Fördern von Fördergut mit einem Fördergurt gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 11.
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Förderbandanlagen der in der Rede stehenden Art können zum Fördern von Fördergut, nämlich von Stückgut oder von Schüttgut (z. B. im Tagebau gewonnene Kohle), eingesetzt werden. Derartige Förderbandanlagen gehören zur Familie der mechanischen Stegigförderer, die das Fördergut kontinuierlich oder in getakteter Weise fördern.
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Gattungsbildende Förderbandanlagen weisen einen Fördergurt auf, der gleichzeitig als Trag- und Zugmittel dient. Typischerweise hat der Fördergurt Textil- oder Stahlseileinlagen (Zugträger) und eine Beschichtung. Zur Beschichtung werden häufig Kunststoff oder Gummi verwendet. Fördergurte mit Gummibeschichtung werden überwiegend für Förderarbeiten im Tagebau eingesetzt.
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In der Regel ist der Fördergurt wenigstens über zwei voneinander beabstandete Umlenkvorrichtungen der Förderbandanlage geführt und läuft dazwischen auf Tragrollen oder Gleitbahnen. Der Fördergurt läuft zumindest im Wesentlichen horizontal, er kann aber z. B. zur Überwindung von Höhenunterschieden auch abschnittsweise oder insgesamt geneigt angeordnet sein. Insofern können die Umlenkvorrichtungen der Förderbandanlage zueinander einen Höhenunterschied aufweisen.
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Oberhalb der Umlenkvorrichtungen bildet der Fördergurt ein vorlaufendes, also in Förderrichtung laufendes Obertrum. Unterhalb der Umlenkvorrichtungen bildet der Fördergurt ein zurücklaufendes, also entgegen der Förderrichtung laufendes Untertrum. Da auf dem Obertrum das Fördergut gefördert wird, wird synonym zum Begriff Obertrum der Begriff Lasttrum und synonym zum Begriff Untertrum der Begriff Leertrum verwendet.
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Das Untertrum weist eine zu dem Obertrum gewandte Innenseite auf, die auch als Laufseite oder als Innengurt bezeichnet wird. Weiterhin weist das Untertrum eine von dem Obertrum weg gewandte Außenseite auf, die auch als Tragseite oder Außengurt bezeichnet wird.
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Bei solchen Förderbandanlagen kann es vorkommen, dass auf dem Obertrum gefördertes Fördergut nicht vollständig an einer der Umlenkvorrichtungen abgeworfen wird. Teile des Förderguts können am Fördergurt haften bleiben und am Untertrum entgegen der Förderrichtung zurücklaufen. Um das Untertrum im Fall von daran haftendem Fördergut zu reinigen, ist es bekannt, sogenannte Abstreifer einzusetzen. Mittels Abstreifern kann der Fördergurt sauber gehalten werden, wodurch Stillstandzeiten durch Beschädigungen des Fördergurts in Folge von Verschmutzungen minimiert werden können. Darüber hinaus kann mit Hilfe von Abstreifern die Materialausbeute erhöht werden.
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Je nach Anlage an den Fördergurt unterscheidet man verschiedene Arten von Abstreifern. Trommel- bzw. Kopfabstreifer werden an eine der Umlenkvorrichtungen angestellt. Stattdessen werden Untergurtabstreifer in einem Abschnitt zwischen den beiden Umlenkvorrichtungen an der Außenseite des Untertrums angestellt. Außerdem werden Innengurtabstreifer in einem Abschnitt zwischen den beiden Umlenkvorrichtungen an der Innenseite des Untertrums angestellt, um zu verhindern, dass Fördergut zwischen die Umlenkvorrichtungen und den Fördergurt gerät.
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Die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung betrifft einen Untergurtabstreifer.
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Abstreifer dieser Gattung sind in vielfältigen Ausprägungen aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt die
DE 27 02 841 A1 eine Abstreifleiste eines gattungsgemäßen Abstreifers, wobei die Abstreifleiste mindestens ein metallisches Flachstück aufweist, das mit einer Schicht aus elastischem Material bedeckt ist. Die bekannte Abstreifleiste ist im Wesentlichen gerade und eben ausgebildet. Nach einem relativ raschen Abrieb des elastischen Materials neigt das darunter liegende metallische Flachstück aufgrund des hauptsächlich in der Mitte des Fördergurts anhaftenden Förderguts zu einem konkaven Ausschliff. Das so geformte metallische Flachstück kann sodann zu Beschädigungen des Fördergurts führen.
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Aus der
DE 41 21 173 A1 ist ein gattungsgemäßer Abstreifer bekannt, der ein metallisches Trägerrohr aufweist, welches an mindestens einer Teiloberfläche mit einer Abstreifleiste versehen ist. Die Abstreifleiste besteht aus einem polymeren Material, in welches eine leicht angewinkelte Federstahltragplatte unlösbar eingelassen ist. Diese Federstahltragplatte trägt als Abstreifkante ein Plättchen aus Hartmetall. Auch bei diesem Abstreifer hat sich herausgestellt, dass die Abstreifkante sägezahnartig durch abrasive Partikel des abzustreifenden Förderguts ausgeschliffen wird. Dadurch können in der weiteren Folge Abschälungen und somit Beschädigungen des Fördergurts auftreten.
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Für eine Abstreifleiste eines Abstreifers haben sich in Abhängigkeit vom Fördergut verschiedene Materialien als geeignet erwiesen. Beispielhaft sei hier die
DE 103 01 230 B4 erwähnt, die einige Möglichkeiten der materiellen Beschaffenheit von gattungsgemäßen Abstreifern offenbart.
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Eine gleichmäßige Anlage und damit ein gleichmäßiger Abrieb einer Abstreifleiste eines Abstreifers über die gesamte, zur Förderrichtung quer verlaufende Länge der Abstreifleiste ist Ziel der in der
DE 296 01 854 U1 beschriebenen Vorrichtung. Von diesem Stand der Technik geht die vorliegende Erfindung aus. Die bekannte Abstreifleiste ist der im Querschnitt konkaven Oberflächenstruktur des Untertrums mit einer konvexen Kontur einer Abstreifkante der Abstreifleiste angepasst. In Abhängigkeit vom Abrieb kann die Abstreifkante durch Verschwenken der Abstreifleiste in Laufrichtung des Fördergurts im Untertrum über einen Regler nachgestellt werden. Allerdings ist auch dieser bekannte Abstreifer durch unterschiedliche Mengen von anhaftendem Fördergut mit unterschiedlichem spezifischen Gewicht und von unterschiedlichem Material unterschiedlichen Friktionen ausgesetzt, so dass die Abstreifkante der Abstreifleiste des Abstreifers in ihrer Länge unterschiedlichen Abrieb erfährt. So können auch bei diesem Abstreifer Lücken zwischen der Abstreifkante und dem Fördergurt entstehen, die nicht durch Nachstellen ausgeglichen werden können. Dies kann einerseits die Abstreifleistung vermindern und andererseits Beschädigungen am Fördergurt verursachen.
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Bekannt sind auch Abstreifer, die aus mehreren Segmenten bestehen. Die einzelnen Segmente können unabhängig voneinander an der Außenseite des Untertrums an- und nachgestellt werden. Einen derartigen Abstreifer zeigt beispielsweise die
DE 36 26 131 C1 . Mittels derartiger Abstreifer kann deren Standzeit, also die Zeit zwischen erstmaligem Einsatz und Auswechseln des Abstreifers und/oder der Abstreifleiste, gegenüber einteiligen Abstreifern erhöht werden.
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Allen bekannten nachstellbaren Abstreifern ist gemein, dass sie eine auf die Außenseite des Untertrums gerichtete Kraft ausüben und zum Teil sogar den Fördergurt in Richtung des Obertrums auslenken, also anheben. Dies führt zu einem entsprechend hohen Verschleiß und verringert die Standzeit des Abstreifers.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannte, bekannte Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von Fördergut von einem Fördergurt einer Förderbandanlage hinsichtlich ihrer Standzeit zu optimieren.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Förderbandanlage zum Fördern von Fördergut mit einem Fördergurt bereit zu stellen, deren Wartungskosten im Vergleich mit dem Stand der Technik verringert sind.
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Die zuvor geschilderten Aufgabenstellungen werden durch die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. durch die erfindungsgemäße Förderbandanlage gemäß Anspruch 11 gelöst. Ausgestaltungen dieser Erfindungsaspekte sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Es versteht sich von selbst, dass Ausgestaltungen, Ausführungsformen, Vorteile u. dgl., welche nachfolgend zu Zwecken der Vermeidung von Wiederholungen nur zu einem Erfindungsaspekt angeführt sind, selbstverständlich auch in Bezug auf die übrigen Erfindungsaspekte entsprechend gelten.
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Dies vorausgeschickt, wird im Folgenden die vorliegende Erfindung näher beschrieben.
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Gemäß einem ersten Gegenstand der vorliegenden Erfindung weist die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung eine Andruckvorrichtung auf. Erfindungsgemäß ist diese Andruckvorrichtung zwischen den beiden Umlenkvorrichtungen, dem Abstreifer gegenüber, an der Innenseite des Untertrums angeordnet. Gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Andruckvorrichtung eine Andruckleiste auf. Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist, dass die Andruckleiste derart verstellbar ist, dass sie das Untertrum durchgehend oder abschnittsweise gegen den Abstreifer andrückt und gegebenenfalls in Richtung des Abstreifers auslenkt.
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Die Ortsangabe ”dem Abstreifer gegenüber” ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung so zu verstehen, dass die Andruckvorrichtung so angeordnet ist, dass insbesondere die Andruckleiste zwischen den Umlenkvorrichtungen gegenüber dem Abstreifer angeordnet ist, wobei das Untertrum zwischen dem Abstreifer und der Andruckleiste verläuft. Allerdings kann die Andruckleiste relativ zum Abstreifer lateral bzw. horizontal in oder entgegen der Förderrichtung geringfügig versetzt sein.
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Der Begriff ”abschnittsweise”, wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, meint, dass die Andruckleiste einzelne, quer zur Förderrichtung nebeneinander liegende Abschnitte des Untertrums jeweils für sich gegen den Abstreifer andrückt.
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Dagegen hebt der Begriff ”durchgehend”, wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, hervor, dass die Andruckleiste eine Fläche des Untertrums, die vorzugsweise so breit ist wie das Untertrum selbst, in Gänze gegen den Abstreifer andrückt. Dazu kann die Andruckleiste, beispielsweise, eine quer zur Förderrichtung zum Untertrum hin gekrümmte Fläche oder einen quer zur Förderrichtung zum Untertrum hin gekrümmten Körper bilden, ähnlich einer Banane.
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Der Begriff ”andrücken”, wie er in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, zielt darauf ab, dass das Untertrum durch die Andruckleiste gegen den Abstreifer anlegbar ist. Dabei übt die Andruckleiste eine auf die Innenseite des Untertrums gerichtete Kraft aus. Die Andruckleiste ist also kein lediglich passiver Gegenhalter. Vielmehr wird bzw. werden die Andruckvorrichtung und/oder die Andruckleiste auf den Abstreifer zu bewegt bzw. verfahren. Dabei ist der angewandte Druck nicht so hoch, dass der Fördergurt zwischen der Andruckleiste und dem Abstreifer eingeklemmt wird. Vielmehr ist der Druck so zu wählen, dass die Reibung zwischen der Andruckleiste und dem Fördergurt bzw. dem Fördergurt und dem Abstreifer möglichst gering ist. Jedoch ist der Druck so hoch zu wählen, dass zwischen dem Abstreifer und dem Fördergurt in Höhe des Abstreifers keine signifikante Lücke beim Durchlaufen des Fördergurts entsteht.
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Existiert eine Lücke zwischen dem Abstreifer und dem Untertrum, z. B. aufgrund nicht optimaler Positionierung des Abstreifers oder Vertiefungen im Abstreifer, bspw. aufgrund Verschleißes, führt das Andrücken des Untertrums gegen den Abstreifer zu einer Auslenkung des Untertrums von seiner Innenseite her in Richtung des Abstreifers.
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Die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung teilt zwei Funktionen, nämlich das Abstreifen von am Untertrum anhaftendem Fördergut und das In-Kontakt-Bringen der Außenseite des Untertrums mit dem Abstreifer, auf zwei separate Funktionseinheiten auf, nämlich den Abstreifer und die Andruckvorrichtung. Dadurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen.
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Durch die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung liegt das Untertrum beim Durchlaufen des Fördergurts zwischen der Andruckvorrichtung und dem Abstreifer dauernd am Abstreifer an. Dadurch kann zum einen eine hohe Abstreifleistung erreicht werden. Zum anderen muss der Fördergurt zur Realisierung notwendiger Abstreifkräfte nicht vom Abstreifer angehoben werden. Dadurch wird der Verschleiß des Abstreifers verringert.
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Darüber hinaus liegt bei der erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung der Abstreifer über seine gesamte Länge quer zur Förderrichtung zumindest im Wesentlichen gleichmäßig an der Außenseite des Untertrums an. Dadurch werden die Kräfte zwischen dem Untertrum und dem Abstreifer über die Länge des Abstreifers zumindest im Wesentlichen gleichmäßig verteilt. Lokal bzw. punktuell erhöhter Druck wird somit vermieden. Dies schont einerseits den Fördergurt und verringert bzw. vermeidet Beschädigungen am Fördergurt. Andererseits wird dadurch der Verschleiß des Abstreifers im Vergleich zu den bekannten Abstreifern reduziert. Dies führt zu einer höheren Standzeit des Abstreifers.
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Die Standzeit des Abstreifers wird zusätzlich dadurch erhöht, dass die Andruckvorrichtung durch Abrieb bzw. Verschleiß entstandene Vertiefungen im Abstreifer ausgleicht, da die erfindungsgemäße Andruckleiste das Untertrum stets gegen den Abstreifer andrückt. Ein Auswechseln des Abstreifers oder der Abstreifleiste wird somit erst zu einem späteren Zeitpunkt notwendig.
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Die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung kann in einer Vielzahl von Richtungen ausgestaltet und weitergebildet sein. Dazu darf auf die diesbezüglichen Unteransprüche verwiesen werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Förderbandanlage zum Fördern von Fördergut mit einem Fördergurt. Erfindungsgemäß weist die Förderbandanlage eine Abstreifvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung auf.
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Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung führt bei einer Förderbandanlage nach der vorliegenden Erfindung zu geringeren Wartungskosten, da die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung höhere Standzeiten aufweist. Außerdem zeichnet sich die erfindungsgemäße Förderbandanlage durch eine sehr hohe Abstreifleistung aus.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Erläuterungen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher ausgeführt. Die oben beschriebenen und/oder in den Ansprüchen und/oder in der nachfolgenden Figurenbeschreibung offenbarten Merkmale können bedarfsweise miteinander kombiniert werden, auch wenn dies nicht im Einzelnen ausdrücklich beschrieben ist.
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In der Zeichnung zeigt
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1 schematisch eine Seitenansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Förderbandanlage zum Fördern von Fördergut mit einem Fördergurt;
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2a schematisch einen Querschnitt entlang Linie II/III-II/III in 1 durch ein Untertrum und durch einen aus dem Stand der Technik bekannten Abstreifer zum Abstreifen von Fördergut von einem Fördergurt einer Förderbandanlage;
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2b schematisch eine Seitenansicht des Untertrums und des Abstreifers aus 2a;
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3a schematisch einen Querschnitt entlang Linie II/III-II/III in 1 durch das Untertrum und durch den Abstreifer, der hier allerdings an einer an dem Untertrum anliegenden Abstreifkante aufgrund Verschleißes eine konkave Oberflächenkontur aufweist;
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3b schematisch eine Seitenansicht des Untertrums und des Abstreifers gemäß 3a;
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4a schematisch einen Querschnitt quer zur Förderrichtung durch eine erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von Fördergut von einem Fördergurt einer Förderbandanlage sowie durch ein Untertrum;
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4b schematisch eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung gemäß 4a sowie des Untertrums;
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5 eine Parallelperspektive der Abstreifvorrichtung gemäß 4a und 4b, des Untertrums sowie einer alternativen Andruckleiste (innerhalb einer gestrichelten Umrandung).
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Abstreifvorrichtung 1 zum Abstreifen von Fördergut 2 von einem Fördergurt 3 einer Förderbandanlage 4.
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Der Fördergurt 3 ist über zwei voneinander beabstandete Umlenkvorrichtungen 5 der Förderbandanlage 4 geführt und läuft dazwischen auf Trägerrollen 16 in Förderrichtung 17. Eine der Umlenkvorrichtungen 5 wird durch einen Motor 18 angetrieben.
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Der Fördergurt 3 bildet oberhalb der Umlenkvorrichtungen 5 ein vorlaufendes Obertrum 6 und unterhalb der Umlenkvorrichtungen 5 ein zurücklaufendes Untertrum 7. Das Untertrum 7 läuft also unterhalb der Umlenkvorrichtungen 5 entgegen der Förderrichtung 17 parallel zum Obertrum 6.
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Das Untertrum 7 weist eine Innenseite 8 auf, die zum Obertrum 6 gewandt ist, in 1 also nach oben zeigt. Des Weiteren weist das Untertrum 7 eine Außenseite 9 auf, die vom Obertrum 6 weg gewandt ist, in 1 also nach unten zeigt.
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Die Abstreifvorrichtung 1 weist einen Abstreifer 10 auf, der in einem Abschnitt zwischen den beiden Umlenkvorrichtungen 5 an der Außenseite 9 des Untertrums 7 angestellt ist.
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2a zeigt schematisch einen Querschnitt durch das Untertrum 7 und den Abstreifer 10 entlang Linie II/III-II/III in 1, quer zur Förderrichtung 17.
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In 2a weist das Untertrum 7 eine rechteckige Querschnittsform auf. Häufig weist das Untertrum 7 allerdings eine vom Abstreifer 10 weg gerichtete Wölbung auf.
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Läuft der Fördergurt 3 über den Abstreifer 10, so wird das Fördergut 2, das an der Außenseite 9 des Untertrums 7 haftet, durch den Abstreifer 10 zumindest im Wesentlichen vom Untertrum 7 abgestreift. Das abgestreifte Fördergut 2 kann unterhalb des Abstreifers 10 durch entsprechende Behältnisse aufgefangen werden.
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2b zeigt schematisch eine Seitenansicht des aus dem Stand der Technik bekannten Abstreifers 10 und des darüber verlaufenden Untertrums 7 aus 2a.
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3a zeigt schematisch einen weiteren Querschnitt durch das Untertrum 7 und durch den Abstreifer 6 entlang Linie II/III-II/III in 1, quer zur Förderrichtung 17. Der Abstreifer 6 aus 3a hat bereits eine gewisse Menge an am Untertrum 7 anhaftendem Fördergut 2 vom Untertrum 7 abgestreift. Durch den dabei entstandenen Abrieb bzw. Verschleiß weist eine am Untertrum 7 anliegende Abstreifkante 19 des Abstreifers 10 eine im Querschnitt konkave Oberflächenkontur auf.
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Es existiert also eine Lücke zwischen der Außenseite 9 des Untertrums 7 und Teilen des Abstreifers 10. Dies führt dazu, dass in den Randbereichen der Abstreifkante 19, in 3a also links bzw. rechts außen, ein höherer Druck vom Abstreifer 10 auf das Untertrum 7 ausgeübt wird. Zum einen ist also die Abstreifleistung entlang der Breite des Untertrums 7 ungleichmäßig und zum anderen werden die Randbereiche des Abstreifers 10 nun stärker verschlissen. Darüber hinaus können die exponierten Randbereiche des Abstreifers 10 Beschädigungen am Untertrum 7 hervorrufen.
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3b zeigt schematisch eine Seitenansicht des Abstreifers 10 und des Untertrums 7 gemäß 3a.
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Der in den 1, 2a, 2b, 3a und 3b dargestellte Abstreifer 10 ist lediglich eine stark vereinfachte Variante eines gattungsgemäßen Abstreifers 10. Für die erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung 1 können auch anders gestaltete und/oder anders ausgeprägte Abstreifer 10 aus dem Stand der Technik verwendet werden. Insbesondere können auch schräg an das Untertrum 7 angestellte Abstreifer 10, mehrteilige Abstreifer 10 sowie mehrere Abstreifer 10 hintereinander eingesetzt werden.
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4a zeigt schematisch einen Querschnitt durch das Untertrum 7 und durch eine erfindungsgemäße Abstreifvorrichtung 1 gemäß einer beispielhaften, jedoch bevorzugten Ausführungsform. 4b illustriert schematisch eine Seitenansicht der Abstreifvorrichtung 1 und des Untertrums 7 gemäß dem in 4a dargestellten Ausführungsbeispiel. 5 zeigt schematisch eine Parallelperspektive der Abstreifvorrichtung 1 und des Untertrums 7 gemäß dem in 4a und 4b dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Beim in 4a, 4b und 5 dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Abstreifvorrichtung 1 eine Andruckvorrichtung 11 auf. Die Andruckvorrichtung 11 ist zwischen den beiden Umlenkvorrichtungen 5 oberhalb des Abstreifers 10, dem Abstreifer 10 also gegenüber, an der Innenseite 8 des Untertrums 7 angeordnet. Die Andruckvorrichtung 11 weist eine Andruckleiste 12 auf. Die Andruckleiste 12 drückt das Untertrum 7 in diesem Ausführungsbeispiel abschnittsweise gegen den Abstreifer 10 an.
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Der Abstreifer 10 weist ähnlich 2a an seiner Abstreifkante 19, die an der Außenseite 9 des Untertrums 7 angestellt ist, eine im Querschnitt konkave Oberflächenkontur auf. Die Andruckleiste 12 lenkt infolgedessen das Untertrum 7 in Richtung des Abstreifers 10 aus.
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Die Andruckleiste 12 ist bei der hier dargestellten, bevorzugten Ausführung abschnittsweise nachstellbar und passt, soweit das technisch möglich ist, das Untertrum 7 in Abhängigkeit vom Verschleiß des Abstreifers 10 an die Oberflächenkontur der Abstreifkante 19 des Abstreifers 10 an. Dementsprechend ist die Querschnittsform des Untertrums 7 in 4a nicht mehr rechteckig, sondern zumindest abschnittsweise der Oberflächenkontur der Abstreifkante 19 des Abstreifers 10 entsprechend konkav.
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In 5 ist innerhalb einer gestrichelten Umrandung eine alternative Variante der Andruckleiste 12 dargestellt. In diesem Fall bildet die Andruckleiste 12 einen quer zur Förderrichtung zum Untertrum hin gekrümmten Körper, ähnlich einer Banane. Diese alternative Andruckleiste 12 ist derart verstellbar, dass sie eine Fläche des Untertrums 7 durchgehend gegen den Abstreifer 10 andrückt und gegebenenfalls in Richtung des Abstreifers auslenkt.
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Nach bevorzugter Lehre der vorliegenden Erfindung ist die Andruckleiste 12 mittels eines vorgespannten Energiespeichers, wie einer mechanischen Feder, oder mittels eines hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Antriebs nachstellbar. Die Andruckleiste 12 steht somit in Richtung des Abstreifers 10 unter Spannung. Dies geschieht jedenfalls so, dass die Spannungstrajektorien zumindest im Wesentlichen in Richtung des Abstreifers 10 weisen.
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Vorzugsweise weist die Abstreifvorrichtung 1 eine nicht dargestellte Erfassungsvorrichtung auf, welche zur Regelung oder Steuerung der Andruckleiste 12 dient. Bei der Erfassungsvorrichtung kann es sich z. B. um eine Druckmessvorrichtung handeln. Mittels der Druckmessvorrichtung können bspw. der von der Andruckvorrichtung 11 ausgeübte Druck und/oder der von dem Abstreifer 10 auf das Untertrum 7 ausgeübte Druck gemessen werden. Anhand des gemessenen Drucks kann der von der Andruckvorrichtung 11 oder von dem Abstreifer 10 ausgeübte Druck eingestellt oder in einem Regelkreis auf einen gewünschten Soll-Druck geregelt werden.
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Der Druck, den die Andruckvorrichtung 11, insbesondere die Andruckleiste 12, auf die Innenseite 8 des Untertrums 7 ausübt, wird auch durch das Gewicht der Andruckvorrichtung 11, insbesondere der Andruckleiste 12, beeinflusst. Somit kann eine Nachstellung der Andruckvorrichtung 11, insbesondere der Andruckleiste 12, auch mittels des Gewichts der Andruckvorrichtung 11, insbesondere der Andruckleiste 12, beeinflusst werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Andruckvorrichtung 11, insbesondere die Andruckleiste 12 und eine die Andruckleiste 12 befestigende Trägerstange 13, relativ zum Untertrum 7 höhenverstellbar, um eine quer zur Förderrichtung 17 durch die Andruckvorrichtung 11 verlaufende Schwenkachse schwenkbar und in bzw. entgegen der Förderrichtung 17 verschiebbar ausgebildet sind. Dadurch kann die Andruckleiste 12 das Untertrum 7 präzise an die Oberflächenkontur der Abstreifkante 19 des Abstreifers 10 anpassen. Somit kann ein eventueller Verschleiß bzw. Abrieb des Abstreifers 10 sehr präzise ausgeglichen werden.
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Bei der in 4a, 4b und 5 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform weist die Andruckvorrichtung 11 insgesamt und insbesondere die Andruckleiste 12 sieben Segmente 14 auf. Jedes Segment 14 weist eine Rolle 15 auf. Um das Untertrum 7 gegen den Abstreifer 10 anzudrücken, liegen die Rollen 15 an der Innenseite 8 des Untertrums 7 an und üben eine Kraft auf das Untertrum 7 aus. Dabei drehen sich die Rollen 15 um eine zumindest im Wesentlichen quer zur Förderrichtung 17 verlaufende Drehachse und rollen auf der Innenseite 8 des Untertrums 7. Dadurch tritt zwischen dem Untertrum 7 und den Rollen 15 lediglich eine geringe Rollreibung auf.
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Bei der in 4a, 4b und 5 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Verstellen bzw. das Nachstellen der Andruckvorrichtung 11 nun folgendermaßen. Die Trägerstange 13, welche hier und bevorzugt eine sechskantige Form hat, kann um eine quer zur Förderrichtung 17 durch die Trägerstange 13 laufende Achse gedreht werden. Bei seiner Drehung nimmt die Trägestange 13 ein Verbindungselement 21 mit, welches die Trägerstange 13 teilweise umgibt und über das die Andruckleiste 12 an der Trägerstange 13 befestigt ist. Die Trägerstange 13 kann mit dem Verbindungselement 21 beispielsweise verschweißt sein. Am Verbindungselement 21 sitzen sieben Anstellelemente 20, die bei einer Drehung der Trägerstange 13 durch das Verbindungselement 21 mitgenommen werden.
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Die Anstellelemente
20 können z. B. jeweils in das Verbindungselement
21 eingesteckt oder am Verbindungselement
21 aufgehängt sein. Von besonderem Vorteil sind Techniken zur Befestigung der Anstellelemente
20 am Verbindungselement
21, wie sie in der
EP 0 667 831 A1 für Abstreifer offenbart sind.
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Jedes Anstellelement 20 weist bei der hier dargestellten Ausführung eine Anstellstange 20' auf, die die Rolle 15 des jeweiligen Segments 14 am Anstellelement 20 befestigt. Vorzugsweise ist die Anstellstange 20' drehbar im Anstellelement 20 gelagert. Dabei kann die Anstellstange 20' im Anstellelement 20 in einem elastischen Futter geführt sein, das in diesem Fall als mechanische Feder wirkt. Alternativ kann auch das Anstellelement 20 als Ganzes elastisch ausgebildet sein und als Führung dienen.
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Die 4a, 4b und 5 gehen, wie zuvor beschrieben, davon aus, dass zwischen dem Verbindungselement 21 und jedem Anstellelement 20 und/oder innerhalb jeden Anstellelementes 20 eine Feder vorgesehen ist, so dass die Anstellelemente 20 gegenüber dem Verbindungselement 21 federbelastet sind. Über die Feder hält jedes einzelne Anstellelement 20 die Rolle 15 des jeweiligen Segments 14 unter Federspannung. Damit ermöglichen die Anstellelemente 20 eine individuelle Verstellung jeder Rolle 15 in Anpassung an den Verlauf des Untertrums 7.
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Über eine Höhenverstellung bzw. Verschiebung der Trägerstange 13 können auch die Rollen 15 insgesamt höhenverstellt bzw. verschoben werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass jedes Anstellelement 20 selbst höhenverstellbar und/oder verschiebbar ist, z. B. über die jeweilige Feder oder stattdessen über einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb. In diesem Fall sind mittels des Anstellelements 20 auch die Rollen 15 einzeln, unabhängig voneinander, höhenverstellbar bzw. verschiebbar. Abhängig von der Anzahl der Rollen 15 ist dadurch eine sehr genaue Anpassung des Untertrums 7 an die Oberflächenkontur der Abstreifkante 19 des Abstreifers 10 möglich.
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Bei der in 4a, 4b und 5 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist jede Rolle 15 zusätzlich auch um eine längs durch die Anstellstange 20' verlaufende Achse schwenkbar bzw. an der Anstellstange 20' drehbar gelagert, d. h., wie in 4a ersichtlich, seitlich neigbar. Dadurch ist ein noch präziseres Andrücken des Untertrums 7 an den Abstreifer 10 möglich.
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Statt der Rollen 15 können auch Schlitten, die beim Durchlaufen des Fördergurts 3 zwischen der Andruckvorrichtung 11 und dem Abstreifer 10 auf der Innenseite 8 des Untertrums 7 gleiten, eingesetzt werden. Ein Fachmann ist in der Lage, andere geeignete Konstruktionen statt Rollen 15 und Schlitten anzupassen und einzusetzen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Verstellung der Andruckvorrichtung 11, insbesondere der Andruckleiste 12 und/oder der Trägerstange 13, wegbegrenzt ist. In diesem Fall kann die Andruckvorrichtung 11 das Untertrum 7 nur um ein bestimmtes Maß maximal auslenken und nur einen bestimmten maximalen Druck auf das Untertrum 7 ausüben. Durch eine derartige Weg- und Druckbegrenzung kann ein Einklemmen des Fördergurts 3 zwischen der Andruckvorrichtung 11 und dem Abstreifer 10 verhindert werden. Außerdem können Beschädigungen des Fördergurts 3 aufgrund zu starken Andrückens durch die Andruckvorrichtung 11 vermieden werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2702841 A1 [0010]
- DE 4121173 A1 [0011]
- DE 10301230 B4 [0012]
- DE 29601854 U1 [0013]
- DE 3626131 C1 [0014]
- EP 0667831 A1 [0068]