DE202011110035U1

DE202011110035U1 - Hardcoverdecke

Info

Publication number: DE202011110035U1
Application number: DE201120110035
Authority: DE
Original assignee: Clausen & Bosse GmbH
Current assignee: Clausen & Bosse GmbH
Priority date: 2011-06-03
Filing date: 2011-06-03
Publication date: 2012-11-16
Anticipated expiration: 2021-06-04

Abstract

Hardcoverdecke (1), die aus einem Träger (7) und einem auf dessen Außenseite aufgeleimten Überzugsmaterial (9) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Überzugsmaterial (9) von außen her gesehen eine Hochprägung aufweist und dass die zwischen dem Trägermaterial (7) und dem Überzugsmaterial (9) in den Prägebereichen (11) vorhandenen Hohlräume mit einem aushärtenden, im ausgehärteten Zustand gegen Druck widerstandsfähigen Füllmaterial (14) zumindest weitgehend ausgefüllt sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Hardcoverdecke gemäß Anspruch 1 und ein mit einer solchen Hardcoverdecke versehenes Druckprodukt gemäß Anspruch 6.
Bei vielen Softcover- bzw. Paperback-Druckprodukten kommen Buchdecken zum Einsatz, die aus einem vergleichsweise dünnen Material, beispielsweise einer Kunststofffolie, dünner Pappe oder dickem Papier bestehen, das bei der Herstellung des Buches ohne weiteres von seiner hinteren, d. h. dem einzuhängenden Buchblock zugewandten Seite her so geprägt werden kann, dass auf der Außenseite eine beständige Hochprägung entsteht.
Demgegenüber umfassen Hardcoverdecken, wie sie insbesondere zum Binden von höherwertigen Büchern verwendet werden, wenigstens zwei Komponenten, nämlich einen festen Träger, der im Allgemeinen aus Pappe besteht, und einen vollflächig auf die Außenseite dieses Träger aufgeleimten Bezug, der auf den vorderen und hinteren Deckeln und dem Rücken der Hardcoverdecke die Sichtfläche bildet und meistens mit Schriftzügen und/oder bildlichen Darstellungen bedruckt ist.
Bei solchen Hardcoverdecken ist der Träger so dick und steif, dass es nicht möglich ist, ihn von der Innenseite her so zu prägen, dass auf der Außenseite der Hardcoverdecke eine Hochprägung entsteht. Versucht man, nur den Bezug in einem ersten Arbeitsgang von seiner Rückseite her zu prägen, so ergibt sich in der Praxis die Schwierigkeit, dass beim späteren Beziehen, bei dem das geprägte Bezugsmaterial mit Leim bestrichen und gegen die Außenseite des Trägers gepresst wird, durch den Trocknungsprozess und Zug des Leimes die Hochprägung so stark glatt gezogen wird, dass sie kaum noch wahrnehmbar ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hardcoverdecke der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine vor dem Aufleimen durchgeführte Hochprägung des Bezugs „standfest” gemacht ist, d. h. weder beim Trocknungsprozess des Leims glatt gezogen noch durch eine nachfolgende Belastung, wie sie beispielsweise beim Stapeln von Büchern entsteht, glatt gedrückt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die in Anspruch 1 niedergelegten Merkmale vor.
Wesentlich ist dabei das auf die Rückseite des Bezugs vor dessen Verleimung mit dem Träger aufgebrachte aushärtende, im ausgehärteten Zustand gegen Druck widerstandsfähige Füllmaterial, das vorzugsweise aufgebracht worden ist, nachdem der Bezug an den gewünschten Stellen von seiner Rückseite her so geprägt worden war, dass auf seiner Vorderseite eine Hochprägung ausgebildet wurde. Das Füllmaterial füllt dabei die auf der Rückseite des Bezuges entstandenen Vertiefungen zumindest weitestgehend, vorzugsweise ganz aus.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, einen zuerst an den gewünschten Stellen seiner Rückseite mit dem Füllmaterial beschichteten und erst danach geprägten Bezug zu verwenden.
Wesentlich ist lediglich, dass das Füllmaterial nach seinem Aushärten so druckfest ist, dass die nach außen vorstehende Hochprägung des Bezugs nach dem Aufleimen auf den Träger nicht mehr flach gezogen bzw. flach gedrückt werden kann.
Es ist vorteilhaft, dass das Füllmaterial zu dem Zeitpunkt, in welchem der Bezug auf den Träger aufgeleimt wird, zumindest so weit ausgehärtet ist, dass es durch den Zug des trocknenden Leims nicht mehr verformt werden kann. Die endgültige Aushärtung kann dann im weiteren Zeitverlauf erfolgen.
Vorzugsweise wird als Füllmaterial ein Reliefsiebdrucklack verwendet, der vorteilhafter Weise vermittels einer üblichen Siebdruck-Einrichtung auf die Rückseite des Bezugs aufgebracht werden kann.
Erfindungsgemäß können aber auch andere aushärtende Materialien verwendet werden, die auch durch andere Druck- bzw. Beschichtungsverfahren an den gewünschten Stellen auf die Rückseite des Bezuges aufgebracht werden können.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen:
1 eine stark schematisierte, perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Hardcoverdecke und
2 einen Schnitt durch einen Teil der Hardcoverdecke aus 1 längs der Linien II-II.
Die in 1 gezeigte Hardcoverdecke 1 ist zum Einhängen eines (nicht dargestellten) Buchblocks vorgesehen. Sie umfasst einen vorderen Deckel 2, einen hinteren Deckel 3 und einen Rücken 5. Jeder dieser Teile besteht aus wenigstens zwei flächig miteinander verleimten Lagen, nämlich einem steifen, den eigentlichen Einband bildenden Träger 7, beispielsweise aus Pappe, und einem mit seiner Rückseite flächig an der Außenseite des Trägers 7 anliegenden Bezug 9, der im vorliegenden Beispiel sowohl die Außenseiten der beiden Deckel 2, 3 als auch des Rückens 5 vollständig bedeckt. Der Bezug 9 kann auch um die Stirnkanten des Trägers 7 herum gezogen sein und die Innenseiten der Deckel 2, 3 teilweise oder ganz bedecken.
Der Bezug 9 ist auf seiner Außenseite zumindest teilweise, im Allgemeinen aber vollständig bedruckt, was in 1 durch die Buchstaben „ABXY” symbolisiert ist. Einzelne Bereiche der bedruckten Fläche, wie zum Beispiel die Buchstaben „ABXY” sind durch eine Prägung hervorgehoben, die über die ansonsten flache Oberfläche des Bezugs 9 nach außen vorsteht.
Dies ist in 2 schematisch dargestellt, die in stark vergrößertem Maßstab den in 1 angedeuteten Schnitt durch den Buchstaben „B” wiedergibt. Die Außenseite des Bezugs 9 liegt in dieser 2 unten.
Vor dem Verleimen des Trägers 7 mit dem Bezug 9 sind in letzterem durch eine von der Rückseite her erfolgende Prägung nach außen vorsehende Prägebereiche 11 erzeugt worden, um dem fertig gestellten Produkt eine Hochprägung zu verleihen, die nicht nur auf dem Rücken 5 sondern überall dort vorgesehen werden kann, wo der Bezug 9 den Träger 7 überdeckt, insbesondere also auch auf den Außen- und/oder Innenseiten der Deckel 2, 3.
Um zu vermeiden, dass die nach außen vorstehenden Prägebereiche 11 beim Aufleimen des Bezugs 9 auf den Träger 7, beim Trocknen des Leims oder durch einen später beispielsweise beim Transport und/oder der Lagerung der Bücher ausgeübten Druck abflachen und der Hochprägungseffekt verloren geht, ist in den durch die Prägung auf der Rückseite des Bezugs 9 entstandenen Vertiefungen ein aushärtendes Füllmaterial 14 vorgesehen, das die nach dem Aufleimen in den Prägebereichen 11 zwischen dem Bezug 9 und dem Träger 7 vorhandenen Hohlräume zumindest weitgehend ausfüllt.
Durch den Aushärtvorgang ist das Füllmaterial 14, bei dem es sich beispielsweise um einen Reliefsiebdrucklack handeln kann, so weit druckfest geworden, dass eine spätere Abflachung der Hochprägung verhindert wird. Somit kann eine deutlich fühlbare und dauerhafte Hochprägung hergestellt werden.
Der Träger 7 der Hardcoverdecke 1 kann statt aus Pappe auch aus jedem anderen, eine entsprechende Festigkeit besitzenden und das Aufleimen eines Bezugs ermöglichenden Material bestehen.
Für den Bezug kann außer dem bereits erwähnten Papier auch jedes andere prägbare Material zum Einsatz kommen, wie z. B. Stoff, Leder, Kunststoff, dünne Pappe und dergleichen.

Claims

Hardcoverdecke (1), die aus einem Träger (7) und einem auf dessen Außenseite aufgeleimten Überzugsmaterial (9) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Überzugsmaterial (9) von außen her gesehen eine Hochprägung aufweist und dass die zwischen dem Trägermaterial (7) und dem Überzugsmaterial (9) in den Prägebereichen (11) vorhandenen Hohlräume mit einem aushärtenden, im ausgehärteten Zustand gegen Druck widerstandsfähigen Füllmaterial (14) zumindest weitgehend ausgefüllt sind.
Hardcoverdecke (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (7) aus Pappe oder Karton besteht.
Hardcoverdecke (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Überzugsmaterial (9) auf der Vorderseite bedrucktes Papier ist.
Hardcoverdecke (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllmaterial (14) ein Reliefsiebdrucklack Verwendung findet.
Hardcoverdecke (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die auf der Rückseite des Bezugs (9) durch die Prägung entstehenden Vertiefungen vollständig mit Füllmaterial (14) aufgefüllt sind.
Druckprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einer Hardcoverdecke (1) gemäß Anspruch 5 versehen ist.
Druckprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprodukt ein Buch ist.