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Der Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Sanierung von Kanalrohren und einem im Kanalrohr verfahrbaren Sanierungspacker, der mindestens einen radial aufblasbaren Gummibalg trägt, mit dessen Außenumfang ein oder mehrere beharzte GFK-Sanierungsmatten angeordnet sind, die gegen die Innenwand des Kanalrohres anlegbar sind und dort aushärten.
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Eine eingangs genannte Vorrichtung ist beispielsweise mit der auf dem gleichen Anmelder zurückgehenden
DE 20 2005 018 790 U1 bekannt geworden. Die dort gezeigte Vorrichtung zur Sanierung von Kanalrohren betrifft einen beheizten Sanierungspacker, bei dem jedoch lediglich eine einzige Sanierungsmatte vorhanden ist, die mehrfach gefaltet ist und die in ihrem Innenraum eine Harzreserve ausbildet.
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Mit der Anbringung einer solchen mehrfach gefalteten, eine Harzreserve beinhaltenden Sanierungsmatte besteht jedoch der Nachteil, dass die jeweils in Strömungsrichtung vorne und hinten liegenden Stirnseiten der Sanierungsmatte im ausgehärteten Zustand dieser Matte ungünstige Strömungskanten bilden, wobei die entgegen der Strömungsrichtung gerichteten vorderen Stirnseiten dieser Sanierungsmatte unter großem Abrieb durch die vorbeiströmenden Flüssigkeit stehen und verschleißen.
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Mit dem weiteren Gebrauchsmusters
DE 20 2007 004 631 U1 war es lediglich bekannt, die einzige Sanierungsmatte noch mit zusätzlichen Klebstoffschichten zu versehen, um eine bessere Haftung an der Rohrwandung zu erreichen.
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Mit dem Gegenstand der
DE 41 04 185 A1 ist ein Sanierungspacker bekannt geworden, bei dem die den Außenumfang des Sanierungspackers am nächsten liegende Sanierungsmatte kürzer ist als vergleichsweise die auf dem Außenumfang radial weiter außen liegende Sanierungsmatte. Damit besteht jedoch der Nachteil, dass die Sanierungsmatten in ihrer eingebauten Stellung an der Innenwand des Kanalrohres einen unerwünschten Stoß in Richtung auf das durchströmende Medium bilden oder sich sogar einzeln aufgrund des herrschenden Wasserdrucks auf die Stirnseiten dieser Sanierungsmatten aufblättern können, was nachteilig ist.
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Mit der
DE 44 27 633 C2 ist ein Auskleideschlauch dargestellt, der in Längsrichtung in ein zu sanierendes Kanalrohr eingezogen wird und gerade nicht aus koaxial und nicht miteinander in Verbindung stehenden Sanierungsmatten besteht.
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Dort sind lediglich die Stoßstellen von in Längsrichtung miteinander verbundenen Sanierungsmatten miteinander verbunden.
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Mit der
DE 41 30 459 A1 ist ein Verkleiden von Rohrleitungen mit einem übereinander gelegten Gewebevlies beschrieben.
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Es wird eine Innenfolie verlegt, deren Erstreckung quer zur Verlegerichtung in der Rohrleitung wenigstens so groß wie der Rohrinnenumfang des zu verkleidenden Rohres ist, wobei ein mehrfaches überlappendes Umschlagen eines Gewebevlieses erfolgt, dessen Erstreckung quer zur Verlegerichtung größer ist als der Rohrinnenumfang der zu verkleidenden Rohrleitung. Es handelt sich also nicht um unabhängig voneinander zu verlegenden koaxial übereinander angeordneten Sanierungsmatten, sondern alle Sanierungsmatten hängen stirnseitig zusammen und bilden einen Wickel, der an die Rohrinnenwandung durch Auseinanderziehen herangedrückt wird.
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Damit besteht das Problem, dass die Stoßstellen dieses Wickels im eingebauten Zustand dem Flüssigkeitsdruck ausgesetzt sind und daher zum Ablösen neigen.
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Die gleiche Kritik gilt auch für die
DE 44 45 166 A1 , bei der ebenfalls miteinander zusammenhängende textile Bahnen aufgewickelt sind, wobei die Kanten einer textilen Bahn auf dem Umfang des Schlauches nicht miteinander verbunden sind und die Lage der Kanten auf dem Umfang des Schlauches gegeneinander versetzt ist.
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Dadurch ist der Schlauch durch einen Innendruck im Durchmesser stärker veränderbar. Bei der Verwendung eines solchen Schlauches wird dieser mit nicht ausgehärtetem Harz in die Rohrleitung eingezogen und unter Verschiebung der Kanten der textilen Bahn relativ zueinander durch Innendruck im Durchmesser vergrößert. Daher besteht auch bei dieser Ausführungsform das Problem, dass die an die Innenseite des Kanalrohres angedrückten Stoßkanten dem Flüssigkeitsdruck in unerwünschter Weise ausgesetzt sind und zum Abblättern neigen.
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Der Neuerung liegt deshalb ausgehend von der
DE 41 04 185 A1 die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Sanierung von Kanalrohren mit einem im Kanalrohr verfahrbaren Sanierungspacker dergestalt weiterzubilden, dass eine wesentlich strömungsgünstigere Anbringung der Sanierungsmatte gewährleistet ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung durch die technische Lehre zum Anspruch 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass nunmehr zwei zueinander koaxiale (also zylindrische, ineinander steckende) Sanierungsmatten M1 und M2 vorhanden sind und dass im ausgehärtetem Zustand die nächst der Kanalwandung anliegende zweite Sanierungsmatte, welche unter anderem auch den Harzvorrat aufweist, in axialer Länge kürzer ausgebildet ist, als die diese zweite Sanierungsmatte überdeckende, in axialer Richtung längere erste Sanierungsmatte M1.
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Damit wird erstmals ein strömungsgünstiger Übergang im Kanalrohr gebildet, denn nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die erste Sanierungsmatte, welche die zweite, dickere, Sanierungsmatte überdeckt, aus einer mit Harz getränkten, sehr dünnen GFK-Matte, die sich deshalb formflüssig an die Innenwandung des Kanalrohres anlegt und einen stoßfreien Übergang über die gesamte Schadensstelle an der Rohrinnenwandung bildet. Sie deckt also die zweite Sanierungsmatte M2 über deren gesamte Länge ab und überragt diese an beiden Seiten in axialer Richtung. Damit legen sich die Überstände der dünnen Sanierungsmatte M1 formschlüssig an die Kanalwandung an die dort ausgebildeten Stirnseiten legen sich so dicht an der Rohrwandung an, dass kein Strömungshindernis und kein Abrieb mehr bestehen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung überragt mindestens die erste Sanierungsmatte M1 in Strömungsrichtung mindestens vorne die von ihr abgedeckte, dickere, zweite Sanierungsmatte M2, um entgegen der Strömung einen praktisch stoßfreien stirnseitigen Übergang zu bilden. Die stromabwärts gelegenen Stirnkanten können hierbei in beliebiger Weise ausgebildet werden, wenn vorausgesetzt wird, dass der Flüssigkeitsstrom im Kanalrohr immer nur in eine Richtung gerichtet ist.
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In einer anderen, weiteren Ausgestaltung der Erneuerung ist es jedoch vorgesehen, dass die in axialer Richtung länger ausgebildete, erste Sanierungsmatte die kürzere zweite Sanierungsmatte an beiden Stirnseiten in Längsrichtung überragt, sodass sowohl stromaufwärts entgegen der Strömung ein stoßfreier Übergang über den von der zweiten Sanierungsmatte M2 abgedeckten Rohrdefekt erfolgt als auch stromabwärts, weil auch die erste Sanierungsmatte M1 die kürzere Sanierungsmatte stromabwärts überdeckt und damit ebenfalls einen stoßfreien Übergang zur Rohrwandung hin bildet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung bestehen die beiden Sanierungsmatten aus einem GFK-Material, wobei jedoch auch andere Materialien verwendbar sind, wie zum Beispiel Aramid, Grafit, Textilmaterialien, Vliesstoffe, Wirrgewebe und andere Stoffe, die geeignet sind, mit einem aushärtbaren Harz getränkt zu werden, welches nach der Verbringung des Sanierungspackers an dem Rohrdefekt im Kanalrohr durch radiales Aufblasen des Sanierungspackers an die Wandung des Kanalrohres gedrückt wird und dort unter Beibehaltung der Aufblasung des Sanierungspackers aushärtet.
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Beide Sanierungsmatten M1 und M2 sind also mit einem aushärtbaren Harz getränkt, wobei es sich bei dem Harz bevorzugt um ein Zwei-Komponenten-Harz handeln kann, welches aufgrund der Beigabe der zweiten Komponente (Härter) nach einer bestimmten Zeit aushärtet. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass das Harz lichthärtend oder wärmehärtend ausgebildet ist.
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Die Neuerung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel und den Erläuterungen weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung, die sowohl in Alleinstellung als auch in Kombination untereinander als erfindungswesentlich angesehen werden.
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Es zeigen:
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1: Die Darstellung eines Sanierungspackers in einem Kanalrohr in der Fahrstellung (untere Darstellung) und die Darstellung der fertig ausgehärteten doppelten Rohrmanschette am Rohrdefekt (obere Darstellung in 1), jeweils im Halbschnitt.
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2: schematisiert einen Schnitt durch den Sanierungspacker ohne Sanierungsmatten
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3: Perspektivische Darstellung der Sanierungsmatte M1
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4: Perspektivische Darstellung der Sanierungsmatte M2 in ungefaltetem Zustand
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5: Die Sanierungsmatte M2 im einfach gefalteten Zustand
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6: Die Sanierungsmatte M2 in einem anderen Faltzustand
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7: Die Sanierungsmatte M2 in doppelt gefaltetem Zustand
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8: Die fertig gestellte Sanierungsmatte M2 mit Darstellung der Entwicklungsrichtung
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9: Die schematisierte Darstellung der Aufwicklung der beiden Sanierungsmatten auf dem Sanierungspacker
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10: Eine perspektivische Teilansicht der koaxial zueinander angeordneten beiden Sanierungsmatten M1 und M2
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11: Schematisiert ein Halbschnitt durch eine Anordnung mit 4 Sanierungsmatten
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12: Eine perspektivische Ansicht des Aufbaus mit 4 Sanierungsmatten
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Das in 1 dargestellte Kanalrohr (2) kann aus einem Schleuderbeton, aus Keramik-, Steingut- oder Kunststoff bestehen.
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Der Einfachheit wird in der folgenden Beschreibung davon ausgegangen, dass es sich um ein Abwasserrohr aus einem Schleuderbeton handelt.
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In 1 ist zunächst ein an sich bekannter Sanierungspacker 1 in seiner Fahrstellung dargestellt, wobei er gemäß 2 aus einem Rohrkörper (14) besteht, an den zum Beispiel Rollen (4) oder Kufen oder andere Transportmittel angeordnet sind, um den Sanierungspacker (1) an den Ort eines Rohrdefektes (3) im Bereich eines Kanalrohres (2) zu bringen.
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Der Außenumfang des Sanierungspackers (1) nach 2 wird durch einen Gummibalg (13) gebildet, der stirnseitig jeweils an den Stirnseiten des Rohrkörpers (14) umlaufend abgedichtet ist und wobei ferner in den Zwischenraum zwischen dem Gummibalg (13) und dem Außenumfang des Rohrkörpers (14) eine Luftzuleitung (16) einmündet, die von einem Ventil (15) abgeschlossen ist.
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Durch Einleitung von Druckluft über das Ventil (15) wird sich somit der Gummibalg (13) radial aufblähen.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach 2 wird er zunächst zum Schutz des Gummibalges (13) von einer Schutzfolie (12) umwickelt.
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Auf die Schutzfolie (12) wird zunächst die in axialer Richtung länger ausgebildete erste Sanierungsmatte (M1) gemäß 1 (untere Darstellung) aufgewickelt und danach die den Harzvorratsraum (22) aufbildende zweite Sanierungsmatte (M2), die auch mehrfach gefaltet entsprechend den nachfolgenden Zeichnungsfiguren sein kann.
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Der so vorbereitete Sanierungspacker (1) wird gemäß 1 an die Schadensstelle in Gegenüberstellung zum Rohrdefekt (3) im Kanalrohr (2) gefahren und durch Aufblasen des Gummibalges (13) legen sich die beiden koaxial zueinander angeordneten Sanierungsmatten (M1) und (M2) an die Rohrwandung des Kanalrohrs (2) an, wobei gemäß 1 (obere Darstellung) die einfache und möglichst ungefaltete erste Sanierungsmatte (M1) in axialer Richtung an beiden Seiten die zweite, mehrfach gefaltete und den Harzvorratsraum (22) aufnehmende Sanierungsmatte (M2) jeweils an beiden Stirnseiten überragt und demzufolge einen Überstand (5) – M3 – in axialer Länge an beiden Enden der kürzeren Sanierungsmatte (M2) bildet.
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Damit bilden sich sehr dünne Stoßkanten (7) an den vorderen und hinteren Stirnseiten (10) der Sanierungsmatte (M1) aus, die deshalb eine besonders strömungsgünstige Überdeckung des Rohrdefektes (3) und der dazwischen liegenden Sanierungsmatte (M2) ergeben. Die dünnen Stoßkanten ergeben sich bei der Ausbildung des Kanalrohrs (2) aus einem Schleuderbeton- oder Steingut-Material dadurch, dass das noch nicht ausgehärtete Harz in die offenen Poren des Materials eindringt, sich dort verfestigt und die dünnen Fäden des Gewebes der Sanierungsmatte M1 formschlüssig an die Wandung des Kanalrohrs (2) anschmiegt.
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Die längere Sanierungsmatte (M1) bildet sozusagen eine Aufnahmetasche (9), in welcher die dickere und mehrfach gefaltete und axial kürzere Sanierungsmatte (M2) aufgenommen wird, wobei diese einen beträchtlichen Harzvorratsraum (22) ausbildet und das dort enthaltene Harz nun in der Lage ist, in die eventuell mehrere Risse aufweisenden Schadensstellen in den Bereich des Rohrdefektes (3) einzudringen, diese Defekte auszufüllen und dort auszuhärten.
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Die beispielsweise in Strömungsrichtung (Pfeilrichtung 6) heranströmende Flüssigkeit trifft dann nur noch auf die praktisch stoßfreie und übergangslose Stoßkante (7) der längeren Sanierungsmatte (M1), die sich so formflüssig an die Innenwandung des Kanalrohres (2) anlegt, weil sich auch in diesem Bereich das Harz mit dem Gewebematerial der Sanierungsmatte verbindet und teilweise in den porösen Mantel des Kanalrohres (2) eindringt und dort aushärtet, was zu einem stoßfreien, stetigen Übergang von der Rohrinnenwand und auf den Innenumfang der Sanierungsmatte (M1) (das ist der radial innenliegende Mantel, der durch die Sanierungsmatte (M1) gebildet wird) führt.
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Die mehrfach gefaltete und deshalb dickere Sanierungsmatte (M2) bildet eine dickere Stoßkante (
8) an beiden Seiten und diese dickeren Stoßkanten (
8) waren der in der Druckschrift
DE 20 2005 00 18 790 U1 beschriebene Nachteil der dort verwendeten Sanierungsmatte. Dies vermeidet nun die Erfindung dadurch, dass die zu vermeidende dicke Stoßkante (
8) der Sanierungsmatte (M2) durch eine dünnere und axial länger ausgebildete Sanierungsmatte (M1) überdeckt und abgedeckt wird.
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Die 3 zeigt die Ausgangslage der nicht gefalteten axial länger ausgebildeten Sanierungsmatte (M1). Diese hat die Abmessungen a × b.
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Damit die axial kürzere Sanierungsmatte (M2) einen Harzvorrat aufnehmen kann, wird diese mehrfach gefaltet.
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Die 4 zeigt, dass diese die Abmessungen a × c aufweist und hierbei an einer ersten Einschlagkante (17) einen Umschlaglappen (19) gebildet wird.
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In dieser in 5 dargestellten einfach umgeschlagenen Stellung kann die Sanierungsmatte (M2) bereits schon verwendet werden.
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In anderen Anwendungsfällen kann jedoch auch die andere Seite entlang der Einschlagkante (18) zur Bildung eines Umschlaglappens (20) gemäß 6 verwendet werden.
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In einer dritten Ausgestaltung können jedoch auch beide Umschlaglappen (19), (20) vorgesehen sein, die sich dann gemäß 8 mit ihren Längskanten (21a) und (21b) einen Überlappungsbereich (24) bilden und der dadurch gebildete, taschenförmige Innenraum der vorher beschriebene Harzvorratsraum (22) ist.
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Die 8 zeigt gleichzeitig auch schematisiert die Wickelrichtung (23) dieser dickeren und axial kürzeren Sanierungsmatte (M2).
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Die 9 zeigt, dass die kürzere, innere Sanierungsmatte (M2) vorzugsweise an beiden Stirnseiten (11) von der axial längeren Sanierungsmatte (M1) überdeckt wird, dass die von der Sanierungsmatte (M1) gebildeten Stirnseiten (10) lediglich minimale Stoßkanten (7) ausbilden.
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Die 10 zeigt lediglich schematisiert angedeutet, dass die innere Sanierungsmatte (M2) sich in Wicklungsrichtung überlappt und hierbei in Längsrichtung des Sanierungspackers (1) verlaufende Überlappungsbereiche (28) ausbilden, so dass beim Aufblähen des Sanierungspackers (1) in der Pfeilrichtung (27) sich diese Überlappungsbereiche (28) gegeneinander verschieben. Die Überlappungsbereiche (28) sind durch die beiden parallel zueinander und der Längsrichtung des Sanierungspackers verlaufenden Längskanten (25), (26) ausgebildet.
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Ferner zeigt die 10 angedeutet, dass die Umschlaglappen (19), (20) unter Bildung der Überlappungsbereich (24) quer hierzu erstrecken.
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In 10 ist der besseren zeichnerischen Verdeutlichung nicht eingezeichnet, dass sich natürlich auch diese Sanierungsmatte (M1) in der Art wie die Sanierungsmatte (M2) mit ihren Enden mit einem Überlappungsbereich (29) überlappt, so dass auch die Sanierungsmatte (M1) beim Aufblähen des Packers in radialer Richtung (Pfeilrichtung (27)) radial ausdehnt und sich formschlüssig allseitig an die Rohrinnenseite des Kanalrohrs (2) in gleicher Weise wie die Sanierungsmatte (M2) anlegt.
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Nachfolgend werden die Arbeitsvorgänge bei dem Einsatz des Sanierungspackers (1) schrittweise erläutert:
Zunächst wird angegeben, dass die Längen des Sanierungspacker (1) um etwa das 1,5fache länger sein sollte als die axiale Länge der längeren Sanierungsmatte (M1).
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Nach dem Überdecken des Gummibalges (13) mit einer Schutzfolie (12) wird dieser mit Luft und einem Druck von zum Beispiel 0,1 bar aufgeblasen.
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Es wird dann zunächst die axial längere Sanierungsmatte (M1) vorbereitet, wobei man zum Beispiel bei einem Rohrdurchmesser DN 100 × 3,5 als Wickellänge wählt.
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Im nächsten Schritt wird die zweite, axial kürzere Sanierungsmatte (M2) vorbereitet. Diese ist die eigentliche Abdicht- und Statik-Manschette.
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Je nach Art des Schadensbildes wird die Sanierungsmatte (M2) einfach, doppelt oder sogar dreifach gelegt, wie dies anhand der 4–8 gezeigt wurde. Wichtig ist, dass die Außenkanten eingeschlagen werden und die vorher beschriebenen Umschlaglappen (19), (20) bilden, damit das Harz in dem Harzvorratsraum (22) der Sanierungsmatte (M2) gemäß 8 bleibt.
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Eine solche Sanierungsmatte (M2) kann auch aus mehreren Teilen bestehen, um auch eine aus mehreren Teilen bestehende gefaltete Glasfaser-Sanierungsmatte (M2) zu bilden.
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Der in der 9 dargestellte Überlappungsbereich oder Überstand (5) sollte etwa 2–10 cm betragen. Standardmäßig werden dann 4–5 cm gewählt.
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Danach wird zunächst die Sanierungsmatte (M1) eingeharzt und kraftflüssig auf den noch nicht aufgeblasenen Packer aufgewickelt.
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Danach wird die Sanierungsmatte (M2) eingeharzt und kraftflüssig und symmetrisch zur Sanierungsmatte (M1) ebenfalls auf den Packer aufgewickelt. Es ergibt sich damit das Bild, wie es in 1 in der unteren Darstellung gezeichnet ist.
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In der in 1 dargestellten Stellung wird nun der Sanierungspacker zum Beispiel mit Schiebestangen, einem Schieberad oder einem Fahrwagen an den Ort des Rohrdefektes (3) im Kanalrohr (2) verfahren. Über das Ventil (15) wird nun Luft auf den Packer mit zum Beispiel einem Druck von 2 bar für die Dauer von 2 Minuten aufgegeben, damit der Sanierungspacker beide koaxial zueinander angeordneten Sanierungsmatten (M1), (M2) mit hoher Anpresskraft auf die Rohrwandung presst.
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Danach wird der Luftdruck auf zum Beispiel 1,8 bar abgesenkt und während der gesamten Aushärtezeit gehalten. Die Aushärtezeit kann im Bereich zwischen 60 bis 120 Minuten liegen.
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Die Aushärtezeit ist abhängig von der Zusammensetzung des Harzes und von Umgebungsbedingungen, und für diese Aushärtezeit sollte der Luftdruck im Sanierungspacker gleichgehalten werden.
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Danach wird die Luft im Sanierungspacker (1) abgelassen und dieser wird über ein Seil, Schiebestangen, einen Luftschlauch oder einen Fahrwagen zurückgezogen.
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Sobald der Sanierungspacker (1) von dem reparierten Rohrdefekt (3) entfernt wurde, kann der Erfolg der Reparatur – die dann im Querschnitt wie in 1 oben aussieht – durch eine Kanalkamera überprüft werden. Eventuell kann sich daran eine Dichtheitsprüfung anschließen.
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Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von zwei koaxial ineinander angeordneten Sanierungsmatten M1, M2 beschränkt. Es können beliebig viele Sanierungsmatten einen koaxialen Aufbau bilden. Im Ausführungsbeispiel nach 11 ist ein solcher Aufbau mit 4 koaxial zueinander angeordneten Sanierungsmatten M1, M2, M3, M4 im Halbschnitt dargestellt. Wichtig bei allen Ausführungsformen ist, dass bezüglich der an der Rohrwandung (Rohrdefekt 3) am dichtesten anliegenden Sanierungsmatte M4 alle weiteren, darüber liegenden Sanierungsmatten im Querschnitt schindelartig in Längsrichtung länger ausgebildet sind. Dadurch ergibt sich stets an der Stirnseite der kürzesten Matte M4 zu der darüber liegenden Matte M3 eine Abdeckung der Stirnseite der kürzeren Matte M4 zur längeren Matte M3. Die Stirnseiten übereinander liegenden Sanierungsmatten liegen also schindelartig übereinander, wobei die Stirnseite der Sanierungsmatte, die am nächsten dem Rohrdefekt 3 liegt von der darüber liegenden Sanierungsmatte, die vom Rohrdefekt weiter entfernt ist, schindelartig abgedeckt wird.
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Die 12 zeigt perspektivisch einen Aufbau von 4 übereinander liegenden Sanierungsmatten M1–M4, wobei die stirnseitige Abdeckung jeweils der unten liegenden kürzeren Matte M4 durch die darüber liegende Matte M3 gut sichtbar ist. Der gleiche schindelartige Aufbau der Stirnseiten ergibt sich auch für alle weiteren Matten, z. B. bezüglich der kürzeren Matte M2 in Bezug zur längeren, darüber liegenden Matte M3 usw.
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Bezugszeichenliste
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- M1
- Sanierungsmatte (lang)
- M2
- Sanierungsmatte (kurz)
- 1
- Sanierungspacker
- 2
- Kanalrohr
- 3
- Rohrdefekt
- 4
- Rolle
- 5
- Überstand
- 6
- Pfeilrichtung
- 7
- Stoßkante (außen von M1)
- 8
- Stoßkante (außen von M2)
- 9
- Aufnahmetasche
- 10
- Stirnseite (von M1)
- 11
- Stirnseite (von M2)
- 12
- Schutzfolie
- 13
- Gummibalg
- 14
- Rohrkörper
- 15
- Ventil
- 16
- Luftzuleitung
- 17
- Einschlagkante (M2)
- 18
- Einschlagkante (M2)
- 19
- Umschlaglappen
- 20
- Umschlaglappen
- 21
- Längskante
- 22
- Harzvorratsraum
- 23
- Wickelrichtung
- 24
- Überlappungsbereich quer (M2)
- 25
- Längskante (M2)
- 26
- Längskante (M2)
- 27
- Pfeilrichtung
- 28
- Überlappungsbereich längs (M2)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005018790 U1 [0002]
- DE 202007004631 U1 [0004]
- DE 4104185 A1 [0005, 0013]
- DE 4427633 C2 [0006]
- DE 4130459 A1 [0008]
- DE 4445166 A1 [0011]
- DE 2020050018790 U1 [0046]